NGO-Bericht zu Menschenrechtsverstößen: Türkei ist für Gewalt verantwortlich
Die türkische Armee ist für Menschenrechtsverletzungen in der nordsyrischen Stadt Afrin verantwortlich. Das berichtet die Organisation Amnesty International.
Die meisten Gräueltaten gingen von den syrischen bewaffneten Gruppen aus, die aber von der Türkei auf- und ausgerüstet worden seien, hieß es. Einige dieser Milizen hätten Schulen besetzt und behinderten damit die Bildung Tausender Kinder.
Im Januar 2018 hat die Türkei gemeinsam mit verbündeten syrischen Gruppen eine Militäroffensive gegen kurdische Kämpfer in der Region Afrin eingeleitet. Beobachtern zufolge waren in den Reihen der syrischen Kämpfer auch islamische Extremisten. Im Frühjahr übernahm die Türkei die Kontrolle in Afrin. Zehntausende Menschen flüchteten, darunter viele Angehörige religiöser Minderheiten in der Region.
Amnesty hat nach eigenen Angaben im Mai, Juni und Juli 32 Menschen interviewt, von denen einige in Afrin lebten und andere von dort flüchten. Eine Anfrage an die türkische Regierung im Juli habe keine konkrete Antwort zu dem Vorwurf der Menschenrechtsverletzungen gebracht.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Weidel zur AfD-Kanzlerkandidatin gewählt
Radikal und rassistisch
Krieg in der Ukraine
Die Stimmung ist gekippt
Wehrdienst
Würde ich zum Bund?
Debatte um Ausbürgerung
Remigration setzt sich in den Köpfen fest – sogar in grünen
Missstände in der „24-Stunden-Pflege“
Wer hilft ihnen?
SPD-Parteitag
Nur Friedrich Merz kann die SPD noch retten