piwik no script img

Münchner SicherheitskonferenzPlattitüden, Panzer und Polemik

Mit einer Rede über die Schönheit der Freiheit für alle eröffnet Bundespräsident Gauck die Münchner Sicherheitskonferenz.

Und schon wieder „Freiheit“ - diesmal aber mit militärischem Einsatz. Bild: dpa

MÜNCHEN taz | Mehr Unterstützung hätte sich die Bundesregierung kaum erwarten können. In seiner Auftaktrede zur Münchner Sicherheitskonferenz hat sich Bundespräsident Joachim Gauck deutlich dafür ausgesprochen, dass Deutschland eine größere Rolle in der Welt spielen soll.

Damit ergänzte er die PR-Offensive von Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) der vergangenen zwei Wochen zugunsten von „mehr Außenpolitik“ und damit auch mehr Bundeswehreinsätzen. Gauck erklärte: „Die Bundesrepublik sollte sich als guter Partner früher, entschiedener und substanzieller einbringen.“

Jahrzehntelang habe sich Deutschland unter dem Schutz der Nato-Partner zu einer Wirtschaftsmacht entwickeln können. „Im außenpolitischen Vokabular der Republik reimt sich Freihandel auf Frieden und Warenaustausch auf Wohlstand.“ Nun aber sei Deutschland auf dem Weg „vom Nutznießer zum Garanten von internationaler Ordnung und Sicherheit“. Mehr Verantwortung bedeute dabei nicht „mehr Kraftmeierei und mehr Alleingänge“, sondern mehr Zusammenarbeit mit Europa und der Nato. „Alleingänge haben ihren Preis“: Wie Steinmeier setzte sich auch Gauck von Exaußenminister Guido Westerwelle (FDP) ab, der seine Enthaltung in der Libyenfrage mit einer „Kultur der militärischen Zurückhaltung“ erklärt hatte.

Immerhin lieferte Gauck vor den internationalen Gästen mehr als nur Halbsätze und Versatzstücke einer denkbaren Begründung dafür, warum Deutschland plötzlich zu einem mehr an Eingreifen bereit sein müsse. Er bekannte sich klar zum völkerrechtlichen Konzept der „Responsibility to protect“, der Schutzverantwortung, die die internationale Gemeinschaft dort zur Intervention berechtigen soll, wo Völkermord droht. Sich dieser Art Politik zu verweigern, dazu habe die deutsche Gesellschaft kein Recht mehr: Sechs Jahrzehnte nach Kriegsende und 24 Jahre nach dem Mauerfall müssten die Bürger genug Vertrauen in ihren Staat haben, dass er ein guter Staat sei, der Gutes wolle.

Viele Superlative

Es fügt sich gut für die Bundesregierung, dass die 50. Sicherheitskonferenz in München mit einem ganzen Schwung von Superlativen aufwartet: Mehr Staatschefs, Minister, Generalsekretäre als je zuvor sind zu Gast. Die Fernsehkameras schwenken unablässig über die Köpfe uralter Geopolitiker wie Henry Kissinger. Wer im Bayerischen Hof sitzt, darf sich als Weltenlenker fühlen.

Auch von der Leyen bekam am Freitag Gelegenheit zu ihrem ersten großen Auftritt vor internationalem Publikum. Sie plädierte dafür, in Konflikten „verlässliche Partner vor Ort in die Lage zu versetzen, selbst für ihre eigene Sicherheit zu sorgen“; sei es durch Ausbildung, Beratung oder Ausrüstung. Dabei müssten die EU-Staaten stärker zusammenarbeiten.

Erster Austragungsort für diesen Entwurf offensiverer Außenpolitik ist Afrika. Vergangenes Wochenende hatte die große Koalition die Aufstockung der Ausbildungsmission in Mali und die Entsendung einiger Flugzeuge in die zerrissene Zentralafrikanische Republik in Aussicht gestellt. Diese zahlenmäßig eng begrenzte Offerte vor allem an das belastete Frankreich beeindruckte in der sicherheitspolitischen Szene zunächst jedoch nur wenige. Die Inszenierung der Sicherheitskonferenz als Bühne einer neuen außenpolitischen Selbstfindung Deutschlands könnte diese Kritiker vorerst zum Schweigen bringen.

Die Münchner Tagung hat als halb offizielles Forum für Rüstungslobbyisten und geopolitische Großerzähler seit je und zu Recht Kritik auf sich gezogen. Ex-US-Botschafter Wolfgang Ischinger organisiert und moderiert sie wie seine Vorgänger in einer schulterklopfenden Informalität, der auch die drängende Enge im altmodischen Hotel Bayerischer Hof entsprechen soll.

Chance einer Debatte

Doch gemessen an den offiziellen Ministertreffen und der bislang quälend wolkigen außenpolitischen Rhetorik, bietet die Münchner Tagung manchmal auch die Chance zu einer Art Debatte. So wird sich etwa der russische Außenminister und Stammgast Sergej Lawrow dieses Jahr zur Ukraine und zu Syrien kritische Fragen anhören müssen. Seinerseits war er in der Vergangenheit immer schon für ein paar bärbeißige Anmerkungen über die inneren Widersprüche der Nato gut.

Es sah am Freitag aus, als gelinge es Ischinger, den ukrainischen Oppositionellen Vitali Klitschko auf eine Bühne mit ukrainischen oder russischen Ministern zu holen. Dies wäre nicht nur öffentlichkeitswirksam. Ergänzt durch Gespräche in hinteren Hotelzimmern, könnte es der Ukraine sogar weiterhelfen.

In geringerem Maße gilt das für den Krieg Baschar al-Assads gegen sein Volk. Der neue Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen (CDU), sagte diese Woche im Fernsehen: „Ein früheres Eingreifen in Syrien hätte Schlimmeres verhindert.“ Jetzt aber wisse wirklich niemand weiter. Eine „besondere deutsche Rolle“, so spielte er auf Deutschlands große Beliebtheit im Nahen Osten an, könne sein, „dass wir mit allen in dieser Region reden können“.

Der Grünen-Außenpolitiker Frithjof Schmidt erinnerte am Mittwoch im Bundestag aber daran, dass „mehr Außenpolitik“ mehr sein muss als Reden können und Flugzeuge schicken. Dass erst 3.000 syrische Kontingentflüchtlinge in Deutschland aufgenommen worden seien, sagte Schmidt, „ist eine Schande für unser Land“.

Auch in München hat manche(r) RednerIn schon gefordert, Kriegsvermeidung und Flüchtlingsschutz wichtiger zu nehmen als Rüstungsetats und Bataillonsstärken. Präsident Joachim Gauck nannte als ersten Punkt zu Deutschlands Wandel die Entwicklungszusammenarbeit.

Der Konferenz einen solchen breiteren Begriff von Sicherheit in die Tagesordnung zu schreiben ist bislang aber nicht gelungen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

43 Kommentare

 / 
  • AU
    Andreas Urstadt

    ps

     

    die arabischen Grenzen und Grenzen des Nahen u mittleren Ostens sind alle Kolonialgrenzen

     

    die Konflikte sind alles europäisch provoziert, jeder jener Staaten ist nicht natürlich entstanden - diese Grenzen gab es vorher überhaupt nicht

     

    ich weiss nicht, was man gegen Westerwelle hatte...

  • AU
    Andreas Urstadt

    Die deutsche Gesellschaft habe kein Recht mehr sich zu verweigern - das klingt wie Honni.

     

    Trittin hat ihn in den Sattel gehoben.

     

    Habe sich D zu einer Wirtschaftsmacht entwickeln können, heisst, ein paar wurden reicher und die halten höchstens weiter ein Scheckbuch hin (gibts sowas noch?) und verdienen an jedem Krieg - D ist eine Rüstungswirtschaftsmacht.

     

    Bundespräsidenten sollten eine Alterbeschtränkung verpasst bekommen, mir ist nicht klar, was der Mann meint.

     

    Die deutsche Gesellschaft hat viel Schaden angerichtet, weil sie sich nicht verweigerte. Die Leute wissen das und folgen diesem Gauck nicht.

    • @Andreas Urstadt:

      "..Trittin hat ihn in den Sattel gehoben. ..

      Was kann der dafür, wenn der Gaul mit Gauck durchgeht?

  • F
    Frost

    Jetzt,da das Volk fast total überwacht, kann man frech werden.

    Man fürchtet sich nicht mehr vor dem Terrorismus,der durch Auslandseinsätze der Bundeswehr ins eigene Land geholt werden könnte."Der Wirtschaftsimperialismus wird künfig,nicht nur mehr am Hindikusch verteidigt". Auf solche Präsidenten kann man verzichten. Hätte Er das auch vorgeschlagen.wenn er selbst das Gewehr umschnallen müsste?

  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    Das hier könnte eine internationale Eingreiftruppe verhindern:

     

    http://www.anglonautes.com/arts/art_photo/art_photo_2.htm

  • Ich verstehe immer weniger, warum Angela Merkel den Gauck als Präsidenten nicht wollte. Heute sieht das doch ganz anders aus:

     

    Göttliche A.: „Kennst Du den Gauck?“

    Besorgter Bürger: „Den Präser?“

    G.A.: „Meinen Knecht!“

    B.B.: "Fürwahr, er dient Euch auf besondre Weise.

    Nicht irdisch ist des Toren Trank noch Speise.

    Ihn treibt die Gärung in die Ferne...“

     

    Und wir "genießen" die Flatulenzen, die Folge dieser „Gärung“ sind.

    • @lichtgestalt:

      LOL ! LICHTGESTALT , You made my day !

      • @APOKALYPTIKER:

        Freut mich. Aber, upps, ich hatte den Hinweis auf Goethe vergessen. Sorry. Doch der "Urquell" war dem geneigten Leser sicherlich klar...

  • Was erwarten sie von dem Repräsentanten eine Demokratie "a la carte" und USA-"Freund"?

    mundderwahrheit

  • "..Sechs Jahrzehnte nach Kriegsende und 24 Jahre nach dem Mauerfall müssten die Bürger genug Vertrauen in ihren Staat haben, dass er ein guter Staat sei, der Gutes wolle. .."

     

    sagt Gauck? Der Gute.

  • R
    Ratloser

    Ich bin entsetzt, wie forsch von inzwischen drei Stellen militärische Auslandseinsätze herbeigeredet werden. Frau Merkel wäre damals ja ohnehin am liebsten an der Seite G.W. Bushs in den Irak einmarschiert. In diesen Tagen kommt immer wieder das historische Gemälde "Germans to the front" in den Sinn.

    Wie konnte es wieder soweit kommen?

  • DU
    douwe und egbert

    was mir hier beim "prinzip verantwortung" in der gauckschen rede fehlt, ist nicht dass man sich von dem sachverhalt der

    unterlassenen hilfeleistung verabschieden will,sondern die art und weise der zukünftigen

    hilfeleistung.das sich die cdu-fdp mit westerwelle um evakuierungsmaßnahmen oder

    die einrichtung von sicherheitszonen für die zivilbevölkerung im nordafrikakonflickt drückte ,ist ja so ein sachverhalt.

    es fehlt hier eine rügende

    oder eigene kritische stellungnahme des präsidenten zum waffenexport in autoritärgeführte staaten,die

    bei der niederschlagung von freiheitsbewegungen mithelfen und die auf empfehlung eines DUBIOSEN SICHERHEITSRATES der brd MIT SCHWEREM MILITÄR.GERÄT

    belifert werden.trotz der menschenrechtsverbrecherischen haltung der staaten.das hätte herr gauck an die anwesenheiten

    mit mindestens 3 sätzen in sein prinzip verantwortung vortragen müssen.die abgrenzung gegen rüstungsexporte die sich gegen die menschenrechte richten und die evtl. im interesse der brd führungs.-u.rüstungslobby sein mag,die sich aber mit der menschenrechtskohärrenz der brdrechtsstaatlichkeit nicht vertragen.(wie auch das absurde urteil braunkohleverbrennung und daher auch der abbau,

    wären allgemeinnützig eine rein nationalistische auffassung ist,

    die klima.- und völkerechtlich

    eher als kriminelle haltung gelten wird, wenn sich die organisierten kriminellen politiker ihrer geozidären verantwortung zu stellen hätten).

    was also will herr gauck da für eine neue richtung vorgeben oder anregen...und wer kontrolliert diesen sichherheitsrat der menschenrechtsstaatlichen brd?

  • S
    Sören

    Die etwas nebulös geratene Kritik an Präsident Gauck ist nur bedingt nachvollziehbar. Er hat doch Recht, wenn er sagt, dass Deutschland heute eine andere Rolle spielt / spielen muss als zur Zeit des Kalten Krieges.

     

    Entwicklungszusammenarbeit und Prävention sind die richtigen Mittel, aber sie helfen nichts bei bestehenden Konflikten wie etwa in Syrien. Es ist tragisch, hier nicht entschieden einzugreifen. Aber Norbert Röttgen sollte auch wissen, dass der Irak-Krieg so eine Intervention unwahrscheinlich gemacht hat. Die damalige CDU/CSU-Opposition war nicht gegen diesen Krieg.

     

    Pauschal alle Einsätze abzulehnen ist nicht richtig. Wenn man dadurch Konflikte beenden, und Menschenleben retten kann ist es eine Möglichkeit, die man genau prüfen muss. Warum Deutschland sich bei der Libyen-Resolution enthalten hat, ist nicht nachvollziehbar; so stellt man sich indirekt auf die Seite eines Diktators, der sein Volk Jahrzehnte unterdrückte.

     

    Deutschland sollte sich vor allem darauf konzentrieren, eine echte europäische Außen- und Verteidigungspolitik zu verwirklichen. Aber gerade bei Konflikten in Afrika, die häufig das Erbe der Kolonialzeit sind, kann Europa sich nicht einfach zurücklehnen, sondern muss auch Verantwortung übernehmen.

  • ja ja... das Alter- das Alter... Da hat Opa Gauck im Prozess der Zeit wohl vergessen, dass die BRD/DDR Wiedervereinigung im Sinne von Beethovens 9.ter Symphonie- der Schillerschen´ "Ode an die Freude" stattfand!

    Nämlich friedlich-pazifistisch und aufklärerisch...

    So ganz ohne Soldaten, Kampf und Ballerei!

    Getragen vom allgemeinen zivilen friedlichem Wunsch der Bürger!

    ------------------

    Und nun? Eigentlich sollte Herr Gauck votieren für irgend Art

    Entwicklung einer deutschen diplomatischen `Eingreiftruppe´ die- vom pazifistisch/zivilen friedlichen Geist getragen-

    aktiv sein darf um diplomatische Hitzköpfe in der Welt zu Frieden und Gerechtigkeit zu erziehen!

    ------------------

    Aber? Stattdessen erscheint Herr Gauck als ein Symphatiseur mit Militär als Ordnungsmacht..Was m.E. eine Art `Wiederbelebung´ historischer böser Geister ist!

    ------------------

    Die BRD hat Bedarf an Präsidenten und Politikern, die sich dem zivilen, aufklärerischen Geist der pazifistischen BRD/DDR Wiedervereinigung verpflichtet sehen,die dem Geist des Friedens dienen!

  • Vorsicht! - Der Presse ist dieser Kommentar nicht genehm!

    -

    Nein, Herr Bundespräsident!

    -

    Nicht Deutschland und seine Bürger müssen mutiger werden, sondern Sie und die Politiker.

    -

    Die Bürger wollten und wollen keine Auslandseinsätze der Bundeswehr.

    -

    Wir könnten auch ganz locker auf die NATO verzichten!!!

    -

    Wenn Sie den Schneid haben dann ist es JETZT an der Zeit für eine verbindliche VOLKSABSTIMMUNG.

    -

    Ich befürchte jedoch, das Sie und sämtliche Abgeordneten einfach zu feige sind die Wünsche

    des Volkes zu tolerieren und umzusetzen, dafür aber lieber die Hände für ein zusätzliches

    Bakschisch aus der Industrie aufhalten.

  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    "Responsibility to protect" - Das sehe ich absolut ebenso. Bei einem Genozid zuzusehen, macht ebenso schuldig, wie ihn selbst zu begehen. Es ist mir unbegreiflich, wie es nach Ruanda immer noch keine internationale Eingreiftruppe zur Verhinderung solcher Greuel geben kann.

  • W
    Wahrheit

    Vom BND-IM-Gauck zum NSA- und NATO-Mitarbeiter für weltweite Rohstoff-Einsätze!

  • S
    Staatsschutz-Karrieren

    Gaucks und Jahns Karrieren:

     

    Vom inoffiziellen Mitarbeiter (IM) des BND und BfV-VS-Staatsschutz, zum offiziellen Mitarbeiter der NATO und NSA-Überwachung - im imperialistischen Herrschaftsinteresse der nordamerikanisch-deutsch-europäischen Wirtschafts- und Monopolverbände (- der internationalen Finanz- und Monopolbourgeoisie)!

     

    Der Bürgerbewegte Roland Jahn hat es bisher vom IM des BfV-VS, zum Leiter des BStU erreicht. Gibt es bald, nach Gauck, noch eine andere Beamten-Position als früherer brd-ostdeutscher "Freiheitskämpfer" ?

  • L
    Lactophobiker

    Wen meint dieser Mensch, wenn er von Deutschland spricht?

  • Hätte ich auch nicht gedacht, dass ich mir mal Westerwelle und Wulff in deren Ämtern zurückwünschen würde!

  • FF
    Fischers Fritze

    Gestern Satres "Der Ekel" gelesen. Nach ihrem Artikel über die Sicherheitskonferenz mit Reden von Gauck, Steinmeier und von der Leier, spüre ich ihn hautnah.

  • B
    Blechstein

    Statt für diese "Eliten" ihr Leben einzusetzen, rate ich unseren Soldaten die Waffen niederzulegen und zu Hause zu bleiben.

  • HW
    Heidi Witzka

    Wenn unsere Volkstreter vom Wohle des deutschen Volkes sprechen, schwant mir, dass sie im Grunde nur von den großen Dax Konzernen sprechen, nicht aber von den Menschen.

  • AL
    Anni Lingus

    Bismarck hat einmal betont, dass ihm für die Konflikte auf dem Balkan das Leben eines einzigen pommerschen Landknechtes zu Schade sei. Unser Bundespastor Gauck geht da mit dem Leben deutscher Soldaten wesentlich

    großzügiger um.

  • Mal wieder ein unangenehmes Gefühl, Deutscher zu sein. Bei diesen Repräsentanten, bei dieser Kraftmeierei.

    Diese "Sicherheitskonferenz" hat mit Sicherheit nichts zu tun.

    • K
      Klaus
      @vic:

      Noch deutlicher: Diese "Sicherheitskonferenz" hat mit Sicherheit nichts mit Sicherheit zu tun.

       

      Da geht es um Militarismus und die Sicherung wirtschaftlicher Interessen.

  • R
    ruebe5000

    Lieber Herr Gauck,

    "...müssten die Bürger genug Vertrauen in ihren Staat haben, dass er ein guter Staat sei, der Gutes wolle."

    Soweit kommt es noch!

    Eine interessante Trennung von Bürgern und Staat; also nicht die BürgerInnen bilden und begründen den Staat, sondern der Staat grenzt sich von den BürgerInnen ab und fordert deren blindes Vertrauen. Ich kann mir nicht helfen, aber Sie legen einen ethischen Offenbarungseid nach dem anderen ab und übertreffen sich regelmäßig selbst dabei, obrigkeitshörig zu sein.

    Ich wünschte mir, Sie begännen langsam Ihren Amtseid einzulösen und zum Wohle des Volkes zu handeln respektive zu reden und Schaden von ihm zu wenden. Denn subsummiere ich Ihre Aussagen ihrer bisherigen Amtszeit, so wird eines mindestens deutlich: bedeutsam ist das, was Sie zu sagen haben, bislang nicht, dafür aber wohlfeil opportun. Ist das denn wirklich alles, was Sie den BürgerInnen zu sagen haben?

    • P
      Peter
      @ruebe5000:

      "Ungehorsam und Widerstand sind im absoluten Staat verpönt, sie liegen allem autoritären oder totalitären Denken fern, Sie sind aber ein Wesenselement der Demokratie; es gibt keinen Widerstand ohne demokratisches Bewußtsein und keine demokratische Wirklichkeit ohne Bejahung von Recht und Pflicht zum Widerstand. Die Geschichte des Widerstands ist die Geschichte der Demokratie, beide decken sich.

      Widerstand meint Kampf gegen staatliches Unrecht. Voraussetzung dafür ist, daß der Staat nicht höchster Wert ist, sondern daß Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung gewogen und möglicherweise zu leicht befunden werden können. Maßstab ist der Mensch, der nicht um des Staates willen da ist. Der Staat ist um des Menschen willen da. Widerstand ist undenkbar ohne einen Glauben an Menschenrechte, die droben hangen: unveräußerlich und unzerbrechlich wie die Sterne selbst. Die Menschenrechte wurden im Hirn und Herzen der Menschen geboren und mit ihren Fäusten erkämpft. Deswegen schulden wir dem Widerstand ihre Idee und Wirklichkeit."

       

      Aus dem Buch von Fritz Bauer: "Widerstand gegen die Staatsgewalt - Dokumente der Jahrtausende"

    • @ruebe5000:

      Guter Beitrag, Danke ! Auch ich unterschreibe !

    • 1G
      1714 (Profil gelöscht)
      @ruebe5000:

      Ihren Beitrag unterschreibe ich hiermit ohne Einschränkung. Bravo!

  • 8G
    889 (Profil gelöscht)

    "...hat sich Bundespräsident Joachim Gauck deutlich dafür ausgesprochen, dass Deutschland eine größere Rolle in der Welt spielen soll."

     

    Hat der Mann keinen Globus?

  • FF
    Für Frieden

    Norbert Röttgen. Ist das nicht der 'grüne' Christ+++okrat?

     

    „Ein früheres Eingreifen in Syrien hätte Schlimmeres* verhindert.“

     

    Naja, hier treffen sich die Schwarzen und die Grünen inzwischen...

     

    (*'für die geopolitischen Interessen der NATO-Führungsmacht USA und die wirtschaftlichen Interessen der deutschen Industrie'; Ergänzung des Kommentators - darum geht es ja schließlich auf der "Sicherheitskonferenz")

  • Nur ein kleiner Satz aus dem Artikel zur Münchner Sicherheitskonferenz:

     

    - In geringerem Maße gilt das für den Krieg Baschar al-Assads gegen sein Volk. -

     

    Aha. Woher weiss der/die Autor/in eigentlich wer in Syrien Krieg führt, und gegen wen.

    ??

    Bitte, liebe Schreiber und Schreiberinnen der TAZ ..

    Es ist doch nicht so schwierig, sich unabhängig und frei zu informieren.

    Dieses immer noch herumgetragen Bild 'böser Despot im Krieg gegen das eigene Volk' müsste doch langsam verblasst sein. Zumindest bei den aufgeklärteren Zeitgenossen.

     

    Oder seid Ihr längst 'embedded', also wie Springer und der übliche Mainstream ?

  • Vielleicht geht es gar nicht um die Person Gauck und das Talent seiner Redenschreiber.

    Sondern um das wofür er eingesetzt wurde.

    Und da erweist er sich eben nicht als 'Präsident der Deutschen' sondern als Bewunderer Amerikas und als bedingungsloser Erfüllungsgehilfe.

    Die Deutschen sprachen sich in einer gerade veröffentlichen Umfrage zu 2 Dritteln gegen weitere Kriegseinsätze der Bundeswehr aus.

    Gauck will aber nicht auf sein Volk hören sondern es an allen weiteren Kriegen mitbeteiligen.

    Dem Wort Krieg weicht man aus, man benutzt lieber besser klingende Begriffe wie 'Engagement' oder 'mehr Aussenpolitik'.

  • Welche arrogante Plattitüde in den Lesekommentaren gegen Gauck. Warum wird er in der TAZ stetig von den Kommentierenden so angegangen? Er kommt in meiner Lesart in diesem Artikel noch am besten weg.

    Ich habe mehrere Vorträge von Gauck gehört und fand ihn interessant als auch redlich in seinen Aussagen und Anliegen.

    Ein freier Mensch ist auch für mich ein zentrales Anliegen. Gauck spricht in diesem Zusammenhang zu erst einmal von freiem Handeln und Denken und keineswegs wie die Leserkommentaren suggerieren hauptsächlich über kapitalistisches Geschwurbel oder gar machtpolitische Optionen.

    Freiheit heißt eben eine eigene Meinung zu haben, auch wenn sie "linken", "rechten", "liberalen", "konservativen" und, und, und ... nicht passt.

    • GK
      Gegen Krieg und Reaktion
      @Wolfgang:

      "Freiheit heißt eben eine eigene Meinung zu haben, auch wenn sie "linken", "rechten", "liberalen", "konservativen" und, und, und ... nicht passt."

       

      hm...Gaucks Meinung von "Freiheit" passt aber einer ganz bestimmten Bewegung, die in Deutschland mal ziemlich stark war. Und damit meine ich nicht die "Grünen"...

       

      Gauck:

      "Wir, zusammen einzigartig, schauen uns [...] um und sehen, was uns in schwierigen Zeiten gelungen ist."

       

      Die schwierigen Zeiten sind die Zeiten nach dem Krieg: Deutschland - Kriegsverlierer, dessen Unkultur und barbarische Verbrechen bekannt sind, zerstört, besetzt, geteilt, unsouverän. Heute dagegen: sind 'wir wieder wer'...

       

      Gauck:

      "Wir müssen glauben, was wir konnten. Dann werden wir können, woran wir glauben."

  • Wie war das noch? Mit aggressiver(er) Außenpolitik lässt sich oft leicht von innenpolitischen Problemen ablenken. Bei der Aufklärung der NSA-Affäre bremsen, bremsen, bremsen... und dafür in Afrika stärker - äähm, sozusagen, "Engagement zeigen"... Nicht mit mir!

  • Es ist unerträglich zu hören, was dieser Möchtegern-Bürgerrechtler und Kriegsgewinnler Gauck für Freiheit hält. ich schlage vor, man schiebt ihn in sein Freiheitsland USA ab. Dort darf er dann mit G.W. im Sandkasten spielen

  • Welches Jahr schreiben wir eigentlich - 2014? Oder 1914?

    • E
      emil
      @Gemeiner Hai:

      haha, der ist gut ;)

    • GH
      Gast Hai
      @Gemeiner Hai:

      Ich würde es eher so vergleichen:

       

      BRD 2014 = Vichy Frankreich 1943

      • @Gast Hai:

        Erst mal Danke für das Aufnehmen des Hai-Bildnisses!^^ Aber wie genau meinen?

  • L
    Leibowitz

    Diese Selbstgewissheit, dieser billige Pathos, dieses Dummgeschwafel -Gauck erweist sich als ein Brechmittel mit hohem Wirkungsgrad.