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Mordfall an Asylbewerber in DresdenTäter wohl gefasst

Die Staatsanwaltschaft Dresden hat Haftbefehl gegen einen Mitbewohner von Khaled Idris Bahray erlassen. Er soll den Flüchtling aus Eritrea getötet haben.

Gedenken an Khaled Idris Bahray in Dresden. Bild: dpa

DRESDEN dpa | Ein Mitbewohner soll den jungen Asylbewerber Khaled Idris Bahray aus Eritrea in Dresden getötet haben. Gegen den 26-Jährigen Landsmann des Getöteten wurde Haftbefehl wegen Totschlags erlassen, wie Jan Hille von der Staatsanwaltschaft Dresden am Donnerstag sagte. DNA-Spuren auf der mutmaßlichen Tatwaffe hatten zu dem Mann geführt, der als Tatverdächtiger festgenommen wurde. Wegen der Pegida-Demonstrationen in Dresden, die auch schärfere Asylgesetze forderten, hatte Khaleds Tod großes Aufsehen erregt.

Es besteht nach Hilles Angaben dringender Verdacht, dass der Verhaftete den 20-Jährigen am 12. Januar zwischen 20 und 21 Uhr im Hof eines Plattenbauviertels im Stadtteil Leubnitz-Neuostra mit Messerstichen in den Hals getötet hat. Einem ersten Geständnis des Verdächtigen zufolge sei eine Auseinandersetzung um die Haushaltsführung in der Flüchtlings-Wohngemeinschaft eskaliert. Weitere Auskünfte zu den laufenden Ermittlungen gab Hille nicht.

Khaleds Leiche war am Tag nach der Tat vor dem Haus gefunden worden, in dem der junge Schwarze seit September mit sieben weiteren Afrikanern in einer Wohnung gelebt hatte. Die Polizei hatte zunächst mitgeteilt, dass sie keine Hinweise auf Fremdeinwirkung festgestellt habe. Nach der Obduktion gaben die Behörden dann bekannt, dass der Mann mit Messerstichen in Hals und Brust getötet worden war. Das hatte Kritik an den Ermittlern ausgelöst.

Die Ermittler standen auch unter Druck, weil die Stimmung in der Stadt wegen der islamkritischen Bewegung Pegida aufgeheizt war. Tausende Menschen hatten in Dresden und Berlin Khaleds gedacht. Dabei wurde auch der Verdacht auf ein rassistisches Motiv geäußert.

Der Fall hat zudem bei in Dresden lebenden Ausländern Angst und eine politische Debatte ausgelöst. Bundespolitiker warfen der Polizei Nachlässigkeit vor, weil sie nicht sofort auch eine fremdenfeindliche Tat erwogen hatte. Der Grüne Volker Beck hatte Strafanzeige wegen möglicher Strafvereitelung im Amt gestellt.

Andere Politiker hatten vor Spekulationen gewarnt und appelliert, die Untersuchungsergebnisse abzuwarten. Sachsens CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer verlangte nun umgehend eine Entschuldigung von Beck, sollte sich der Sachstand bewahrheiten. „Dieser Vorgang und die Spontan-Demonstrationen zeigen, welche Stereotype und Vorurteile es gegenüber Ostdeutschen gibt“, meinte Kretschmer.

Beck verwies auf die Ermittlungsfehler, die die Staatsanwaltschaft auch eingeräumt habe. "Die Frage, warum die Spurensicherung erst über 24 Stunden nach der Tat begann, bleibt", sagte Beck der Deutschen Presse-Agentur.

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81 Kommentare

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  • FredricaK

    Motiv "Haushaltsstreitigkeiten" evtl. nur vorgeschoben?

    Könnten es evtl. sich zuspitzende religiöse Reibereien in der Enge der WG zwischen dem Muslim Hassan und Khaled (Christ, wie am großen schwarzen Kreuz auf der Trauerkarte oben im Bild zu erkennen) gewesen sein? (Nicht nur religiöse Fanatiker, auch nicht praktizierende Muslime aus diesen Regionen reagieren häufig extrem explosiv, wenn sie den Islam kritisiert fühlen, aber auch die Christen, ganz besonders die jungen, können nicht immer die Klappe halten, auch hitzig in der Diskussion werden, wenn ihnen "muslimisches Überlegenheits-Selbstbewußtsein" vorgeführt wird.

     

    Im übrigen: Ist tatsächlich der Fundort der Tatort?

    Keine Spuren in der Wohnung?

    Ansonsten könnte die lt. Notarzt gebrochenen Schulter (oder war sie dann doch nicht gebrochen?) darauf hinweisen, daß der Körper hinunter gestoßen wurde.

  • Hinweis zur Rechtslage: die Staatsanwaltschaft "erlässt" keinen Haftbefehlt, sondern beantragt höchstens einen. Erlassen tut ihn das Gericht und niemand sonst.

     

    Zudem an die werten Kommentatoren: "Strafvereitlung", die Beck der Polizei vorgeworfen hat, ist das "bewusste" Verhindern der Strafverfolgung....Schlamperei reicht also nicht aus. Es ist also ein sehr harter Vorwurf, der dort in Ferndiagnose erhoben wurde.

  • Möglich wäre auch, dass sich eine Gruppe gewöhnlicher Dresdener Polizisten dachte: "ach da liegt so'n Ding da aufm Boden. Räumst Dus mal weg?"

    Bereits im Desinteresse an Todesursachen liegt der Rassismus. Die später erfolgte Obduktion auf den Druck "Nach gut, wenn ihr es unbedingt wissen wollt".

     

    In den Tagen zuvor fanden sich Hakenkreuze an der Unterkunft und es gab Anlass zu Ermittlungen gegen Dresdens Rassisten.

     

    In Lübeck wurde 1996 als erstes ein Heimbewohner für den Brandanschlag verantwortlich gemacht.

     

    Warum sollte mensch der Polizei vertrauen?

    • @nzuli sana:

      Realitätsferner aufgewachsen?

       

      "Polizei" kann weder nach der Ausbildung noch von der Rechtsstellung her eine Todesursachenfeststellung vornehmen. Das ist letztlich Aufgabe des Pathologen.

       

      Der hier zugezogene NA stellt zudem einen, meist vorläufigen, Totenschein nach der Leichenschau aus.

      Hier war dann ein "Nicht natürlicher Tod" bescheinigt, der im Folgenden auch Veranlassung einer Sektion war. Erst dann wurden die Stichverletzungen als solche identifiziert.

       

      Und ja, es ist bei weitem nicht so banal wie einige Besserwisser hier gern glaubenmachen wollen.

       

      Und die Pathologen sind Rechtsmediziner, keine Polizei.

    • @nzuli sana:

      Die Todesursache wurde vor Ort vom Notarzt festgestellt und nicht von der Polizei (https://www.jungewelt.de/2015/01-17/065.php)

       

      Der Notarzt soll nach Aussage des Polizeipräsidenten noch am Fundort der Leiche in einer Plattenbausiedlung zu dem Schluss gekommen sein, dass es sich um einen offenen Schlüsselbeinbruch handele.

      • @Arcy Shtoink:

        Hat der NA nicht! Der hat "nur" die Leichenschau gemacht und einen "nicht natürlichen Tod" festgestellt.

         

        Das ist KEINE Todesursachenfeststellung.

        • @KarlM:

          Eine Todesursachenfeststellung existiert meines Wissens auch nirgendwo? Es werden in den Medien lediglich genannt:

          1. erste Analysen des Notarztes

          2. Ergebnisse der durch die Polizei veranlassten Obduktion.

          • @Arcy Shtoink:

            Doch, durch den Sektionsbericht.

             

            Die Darstellung in den Medien ist völlig frei von jeder Sachkenntnis, es lohnt nicht darauf einzusteigen.

      • @Arcy Shtoink:

        P.S. Es war übrigens die Polizei, die eine Obduktion anordnete bei der es zu dem Ergebnis kam, dass es sich nicht um einen Schlüsselbeinbruch handelte, wie vom Notarzt diagnostiziert, sondern um Messerstiche.

    • @nzuli sana:

      Am besten man vertraut niemanden und wenn man nicht vor Ort wohnt und sachdienliche Hinweise liefern kann sollte man sich mit Verdächtigungen zurückhalten.

      Bei den Verhandlungen werden schon mehr Details ans Tageslicht kommen.

      Mal davon abgesehen, ist es nicht der erste Flüchtling gewesen der in Deutschland von einen anderen Flüchtling getötet wurde.

      • @mrf:

        Es wäre aber auch nicht der erste Flüchtling gewesen, der in Deutschland von Nazis getötet wurde.

        Und wenn, wie beim NSU-Prozess, vor der Verhandlung wieder "versehentlich" Akten verschwinden, kommt alles ans Licht, außer der Wahrheit.

         

        Ihre Argumente halten der geringsten logischen Prüfung nicht stand, muß ich leider sagen.

  • Möglich wäre übrigens auch, dass sich der Täter ganz bewusst einen Pegida-Montag ausgesucht hat, um seinen Mitbewohner umzubrigen, damit es wie ein rechtsextremes Motiv aussieht und von seiner Täterschaft ablenkt.

  • Es fehlt der Satz, dass ein Notarzt noch am Fundort der Leiche zu dem Schluss gekommen sei, dass es sich um einen offenen Schlüsselbeinbruch handele.

    • @Arcy Shtoink:

      Trugschluß, um genauer zu sein.

    • @Arcy Shtoink:

      Wieder nix gelernt?

       

      Der NA hat "Nicht natürlicher Tod" bescheinigt. Daraufhin wurde eine Sektion veranlasst.

      • @KarlM:

        Stört es Sie, dass Sie noch etwas hinzu lernen und dass es nicht die Polizei war, die vor Ort die erste Analyse falsch ansetzte? Erst die Obduktion ergab, dass der Mann mit Messerstichen getötet wurde.

        • @Arcy Shtoink:

          Die Leichenschau durch den NA ist auch keine Todesursachenfeststellung, dieser Unfug stört mich schon.

        • @Arcy Shtoink:

          So oder so: Offizielle Darstellungen sind bei solch heiklen Sachen immer mit Vorsicht zu genießen.

  • Nachdem anscheinend versucht wurde, den Mord zu vertuschen, wurde jetzt festgestellt, dass "erhebliche Spuren von Drogen im Blut des Toten gefunden" wurden?

     

    Siehe: "Täter wohl gefasst? Der Verdächtige legte demnach ein Geständnis ab. DNA-Spuren auf der mutmaßlichen Tatwaffe hatten zu dem Mann geführt. Wie SPIEGEL ONLINE aus Ermittlerkreisen erfuhr, wurden bei der Obduktion des Toten erhebliche Spuren von Drogen im Blut gefunden."

     

    Wollen wir mal hoffen, dass Justiz in Dresden hier nicht versucht, einen "Unschuldigen" für die Tat verantwortlich zu machen und die Tatumstände erheblich verfälscht. Sollte das so sein, kann man gespannt sein, ob die Medien dies aufklären werden?

    • @Julianne:

      Ja ist dem so? Kann man sich auf Sie berufen? Wie sollte den nun gegen die Zunft der Notärzte vorgegangen werden, die voreilig eine Schlüsselbeinbruch vor Ort diagnostizierten?

       

      Oder Spielen Sie einfach nur mit Menschen und Vermutungen?

  • Ein Asylbewerber ermordet - ausgerechnet jetzt und in Dresden, ausgerechnet an einem Montagabend nach einer Demo, an der zahlreiche auch gewaltbereite Rechtsextreme teilnahmen und kein Nazi hat was damit zu tun?

     

    Was für ein Zufall!

    • @Dudel Karl:

      Ja, und ausgerechnet als meine Oma Geburtstag hatte und Tante Giesela aus Dresden zum Kaffe angereist kam..

       

      Vielleicht steckt die dahinter???

    • @Dudel Karl:

      in 70% aller Mordfaelle und -versuche kennen sich Taeter und Opfer bzw haben eine gegenseitig wahrgenommene Beziehung. So wie hier auch. Ausserdem gibt es hier ja noch die Tatwaffe, DNA und ich nehme mal an Blutspuren in der Wohnung, die Tatsache dass das Opfer aus grosser Hoehe gefallen ist usw. Bei Kommentaren wie Ihrem muss ich immer an das Poster hinter Fox Mulder's Schreibtisch (Akte X) denken: "I want to believe..")

  • Angst kann man bekomen, wie Vernunft und Sachlcihkeit "moderner" Menschen von Emotionen usw abgeschaltet werden, man stelle sich lieber nicht vor, was passieren kann, wenn da noch ein paar Funken auffliegen, Wahnsinn!

  • Aus meiner Sicht ist es für den Ermordeten unerheblich, ob er von einem Mitbewohner oder von einem Externen getötet wird. Er hat leider durch einen anderen Menschen sein Leben verloren.

    Für mich erstaunlich sin die Kommentare im Forum von Hanne, DudelKarl, Eilige Intuition und ähnlich aktiven Kommentaren, die ja sofort wussten, dass nur ein Nazi oder einer aus dem Pegidaumfeld, was in den Augen dieser Kommentatoren sowieso keinen Unterschied darstellt auch jetzt noch ihren Verschwörungstheorien anhängen. Ein Eingeständnis, dass sie sinnlos Haß und im Grund rassistische Äusserungen von sich gegeben haben ist wahrscheinlich nicht zu erwarten.

    Sie haben halt immer Recht und wenn die Wahrheit nicht in ihr Weltbild passt, wird sie passend gemacht.

    • @peter mueller:

      Und Sie sind sich jetzt völlig sicher, dass es kein rassischtischer Mord war, weil die Dresdner Polizei sagt, dass es so sei?

       

      Bei der Truppe scheint mir doch ein gehörig Maß an Skepsis angebracht zu sein...

      • @Grisch:

        Geständniss des mutmaßlichen Täters, oder vermuten sie, dass es unter Folter erzwungen wurde?

    • @peter mueller:

      Rassistische Äußerung? Sind die Pegidisten innerhalb der toitschen Herrenrasse jetzt nochmal eine eigene Rasse? Sächsischer Edelpegidaner oder was?

       

      Ja, wir haben recht. Und wir können nix dafür, daß Ihr nicht recht habt. Aber sagen muß man´s Euch.

       

      Ist es aus Ihrer Sicht auch für die Ermordeten von Charlie Hebdo unerheblich, wer sie ermordet hat?

      • @Dudel Karl:

        Nein ihr habt nicht recht, auch wenn es euch schwer fällt, dies zuzugeben. Und Rassismus ist die Existenzberechtigung einer Gruppe in Frage zu stellen, genau das tut ihr.

        Im übrigen sollte es sich auch schon zu dir rumgesprochen haben, dass Rassismus nicht nur mit Rassen in Verbindung steht, der Rassentheorie hängen nur noch Unverbesserliche, zu denen scheinbar auch du gehörst, an.

        In der Wissenschaft ist Homo sapiens die einzige rezente Art und wird weder in „Rassen“ noch in Unterarten unterteilt.

        Aber vielleicht lernst auch du noch dazu.

    • 9G
      970 (Profil gelöscht)
      @peter mueller:

      Zum Unterschied Nazis/Pegida: Bachmann. Alles gesagt.

  • Gestern wurde noch gegen jeden gegeifert, der auch nur zu denken wagte, dass es kein rechtsextremer Mord war.

    • @ioannis:

      Genau so ist, so gings mir, als ich meinte das paßt nicht zu der Aussage seiner Mitbewohner: "Wir gehen nur als Gruppe einkaufen", warum sollte er dann in Dresden, wo Montagsdemos stattfinden, ausgerechnet montags im Dunklen alleine gehen, was ist so wichtig, daß man es nach 20.00 Uhr besorgen muß?? Da gabs dann auch eins mit der Nazikeule.

      • @Wüstenratte:

        Sie müssen sich schon entscheiden, ob Sie nun jedem Asylbewerber jedes Wort glauben wollen oder nicht.

         

        Persönlich kenne ich einige Menschen, die jemanden eine miserable Haushaltsführung unterstellen würden, wenn er erst nach 20h die wichtigen Einkäufe erledigt. Wenn Sie sagen, es sei unglaubwürdig, sagen Sie auch, dass die Aussage des mutmaßlichen Täters unglaubwürdig wäre.

    • @ioannis:

      Gedacht haben das wohl viele, nur geschrieben wurde es nicht von Leuten die nicht auf Konfrontation aus waren.

  • Was bedeutet das denn jetzt für die 3.000, die von sich gesagt haben "Ich bin Khaled"

    • @NurMalSo:

      Die sind weiterhin Khaled. Denn wer vertraut schon der Dresdner Polizei? Der Fall NSU "Dönermorde" zeigt außerdem drastisch auf, wozu die Staatssicherheit fähig ist.

    • @NurMalSo:

      die müssen sich jetzt einen neuen Namen suchen. Opfer, die nicht von Nazis oder wenigstens der Polizie ermordet wurden, sind nämlich für die Namensgebung uninteressant.

      • @Dr. McSchreck:

        Woher wissen Sie jetzt schon, dass er nicht von einem Nazi ermordet wurde?

      • @Dr. McSchreck:

        Die werden es weiterhin sagen und das zu recht, es sind nämlich die flüchtlinge, die weiterhin in einer umgebung der angst und der drohungen leben müssen.. das es ein mitbewohner sein kann, ist für für das klima nicht entscheidend(vielleicht auch ein tragischer ausdruck dessen,) solche "ironischen" kommentare wie Ihrer tragen eher noch dazu bei

      • @Dr. McSchreck:

        Nicht zuletzt gibt es ein großes Interesse der aktuellen Machthaber, es zu keiner weiteren Eskalation der Situation kommen zu lassen. Ernsthafte Zusammenstöße wären auf Dauer zu befürchten, am Ende gar bürgerkriegsähnliche Zustände, wenn jetzt keine "Befriedung" eintritt. Insofern darf Khaled gar nicht von Nazis ermordet worden sein.

         

        Verschwörungstheorie? Seit den "Dönermorden" wohl nicht mehr, sondern ganz plausible Erwägung.

        • @Dudel Karl:

          Wenn der Mörder, wie vermutet, ein Rechtsextremist gewesen wäre, würden von Redaktionsräumen über Amtsstuben bis zum Parlament jetzt Sektkorken knallen, denn DAS wäre endlich der lang ersehnte Moment gewesen, den man nutzen hätte könne, um einen Großteil von dem, was grade nervt, mit Pauken,Pathos und Trompeten ins Jenseits zu schicken. (Pegida et al wäre auch Geschichte). Aber nun? Keine Solidemos gegen Rechts, keine Empörung über Nazi-Dresden, keine wochenlangen,tränenreichen Betroffenheitsreden jedes Dorfschulzen im Land. Nö, auch wenn Sie es, aufgrund Ihrer Ideologie, nicht akzeptieren werden: Die "Machthaber" sind gerade ziemlich grantig, daß man keinen Nazi überführt hat.

          • @Mephisto:

            "...denn DAS wäre endlich der lang ersehnte Moment gewesen, den man nutzen hätte könne, um einen Großteil von dem, was grade nervt, mit Pauken,Pathos und Trompeten ins Jenseits zu schicken."

             

            Diesen Moment hat der NSU schon vor Jahren geliefert. Aber nach dem Adolf Bachmann-Debakel und dem Leipzig-Flop dieser Woche wird die Sache von selber im Sande verlaufen.

  • aber den armen Jungen interessiert all das nimmer, der ist morgen noch immer tot!

  • das is so ein Mist mim handy... jedenfalls: WILL (!) man die erreichbaren unter den Pegiden erreichen (ist schwer, wenn man nur die eigenen Moralvorstellungen gelten lässt), dann muss man hier Größe zeigen und die eigenen Fehler eingestehen. Mal gespannt, wer das bringt...

  • Ich bin bestimmt kein Freund der Pegiden, aber die sehen sich jetzt im Hinblick auf ihr Pressebild vielleicht nicht ganz zu Unrecht bestätigt. I.Ü.: wenn man die internationale Presse zu dem Thema verfolgt hat, dann wurden da alle (Bio)Deutschen in Haftung genommen. Zu den wahren Umständen hat bisher aber noch kaum eine Zeitung geschrieben. Die dt. Medien zwar schon, aber auch ohne mal anzuerkennen, dass man oftmals selbst einen Großteil eigenen Mitbürger

  • Die Frage, die mich bei aller Fassungslosigkeit und Trauer in dem sowieso schon spannungsgeladenen Dresden seit dem Bekanntwerden des Todes des jungen Asylbewerbers beschäftigt hat, war folgende:

     

    Wieso haben die Mitbewohner ihn abends nicht gesucht, wenn er nicht vom Einkaufen wieder zurück gekommen ist? Sie hätten ihn dann doch auch schon nachts im Hof des Wohnblocks finden müssen/können.

     

    Es gibt sicher Erklärungen dafür, aber die Frage kam mir als erstes, zumal sie ja betonten, dass sie eigentlich aus Angst nicht alleine aus dem Haus gehen.

     

    Und nun: Wenn es einer der Mitbewohner tatsächlich gewesen ist: Haben sich die beiden draußen im Hof "gestritten" und nur der Täter ist alleine wieder gekommen oder geschah es in der Wohnung?

     

    Irgendwie ist mir nicht so ganz klar, was die übrigen Mitbewohner für eine Rolle dabei spielten. Sie sollen ja auch gemeinsam via Facebook auf den möglichen Mord hingewiesen haben.

     

    Übrigens: So eine 4-Zimmer-Wohnung in einem DDR-Plattenbau ist vermutlich nicht größer als 85 qm und hat in der Regel eine kleine Küche und ein kleines Bad. Das ist auf keinen Fall eine Entschuldigung für eine solche Tat, aber die Unterkünfte sind eben auch keine großzügigen Luxusappartments, wie manche Asylgegner sich das vorstellen.

    • @Hanne:

      Warum wohl.Weil sie es gewusst haben.Vermutung!Laut Polizei ist der Fundort der Leiche auch der Tatort.Also ist einer zurückgekommen.Das Opfer war voller Drogen!Dann bestimmt auch die anderen.Vermutung.Aber egal der Junge ist leider Tod.Infam finde ich es nur das diese Eritreer einen offenen Brief in der Dresdener Presse veröffentlichen.Wo sie sich in Dresden wie Tiere behandelt fühlen!Der Mörder lief auch noch auf dieser Trauerfeier der vorschnellen Linken mit.

  • Ich gehe mal davon aus, dass sich die Dresdner Polizei sehr genau überlegt hat, was sie da nun bekannt gibt.

     

    Gut, dass der Mord aufgeklärt zu sein scheint.

     

    Aber zumindest für mich ergeben sich daraus weitere Fragen:

     

    Was wussten die übrigen Mitbewohner?

     

    Wo wurde er denn nun erstochen? (Frage zum Tatort/Fundort)

     

    Wie sieht es mit den anderen Angriffen aus: Hakenkreuze und Tritte an der Wohnungstür?

     

    Schlimm bleibt der Mord dennoch und vor allem sicher auch sehr bitter - wenn auch auf andere Art und Weise als bisher - für Asylbewerber, "Ausländer" im Allgemeinen und insbesondere auch für Afrikaner in Deutschland, Europa usw.

     

    Werden die Vorurteile nun noch oder wieder größer?

     

    Wie auch immer, es zeigt, dass wir immer sehr genau hinschauen sollten, in ALLE Richtungen, egal, wann wer wo umgebracht oder anderweitig zum Opfer wurde. Egal, welche Hautfarbe oder welche Religion die Opfer und Täter haben. Opfer und Täter gibt es überall und schon immer auf der Welt. Wichtig ist die Aufklärung und Aufarbeitung der Fälle.

     

    Und es bleibt ein Tod durch Fremdverschulden. Daran hat sich auch nach dieser Meldung nichts geändert. Ich hoffe sehr, dass die (Dresdner) Polizei daraus gelernt hat: Einfach jede Tat sachlich zu analysieren und aufzuklären.

     

    Auch bleibt die Angst vieler Ausländer in Dresden und ganz Sachsen. Diese wurde durch den Tod nur mehr publik. Sie gab auch schon davor.

     

    Siehe auch:

     

    http://www.mdr.de/sachsen/toter-asylbewerber-dresden106.html

     

    Und allen anderen bleibt: Wir müssen am Thema dran bleiben! Es gibt nach wie vor viel zu tun und zu (er)klären.

    • @Hanne:

      Merkwürdig. Die Dresdner Polizei hatte da also etwas zu lernen? Allem voran wohl dann ja, dass es sich bei Messerstichen im Hals potentiell um eine Gewalteinwirkung und ein Fremdverschulden handeln kann?

       

      Nein. In meinen Augen gehören Leute, die das zu lernen haben keinesfalls in den Polizeidienst.

  • Und immer noch bleibt etwas aufzuklären: Warum hat die Dredner Polizei bei Messerstichen in den Hals behauptet, es hätte keinerlei Anhaltspunkte für Fremdeinwirkung gegeben? Fast kommt es einem vor wie zwei Dresdner Polizisten beim Kreuzworträtsel: "Natürliche Todesursache?" "Vielleicht Messerstiche?" "Passt!" Merh erklärungen, warum es denn gepasst haben soll, finde ich wahrhaftig nicht.

    • @Celsus:

      Vermutlich, weil sie es einfach nicht gesehen haben. Es ist Winter, wahrscheinlich hat er was mit einem hohen Kragen an gehabt, wie einen Rollkragenpulli. Wenn dann die Stiche unten am Halsansatz waren und mit einer kleinen Klinge ausgeführt, dann hätten sie die Leiche vor Ort schon ausziehen müssen, um das zu sehen.

      • @Biene Maya:

        omg...

  • Nazis Raus aus der kommune

    • @tom meq:

      Der "Nazi", der den Flüchtling erstochen haben soll, ist doch schon verhaftet worden.

  • Autsch!

     

    Hießen die NSU-Morde nicht auch 7 Jahre lang "Döner-Morde"?

     

    Weit entfernt von jeder Verschwörungstherie.ging das auf einmal etwas zu schnell und zu glatt.

     

    Und bei dem Ruf des sächsischen Staatsshutz und und der Polizei vor Ort ......

    • @Eilige Intuition:

      Wenn der Täter aus dem sozialen Umfeld des Opfers kommt, geht das oft sehr schnell, weil das soziale Umfeld als allererstes befragt wird.

       

      Genau deswegen hat es bei der NSU auch so lange gedauert - weil es keine Beziehung zwischen Opfer und Tätern gab.

      • @Biene Maya:

        Jo. Das klingt überzeugend.

  • Weiß man denn schon Näheres ? War es ein Landsmann des Eritreers, überhaupt ein Afrikaner oder vlt. ein Europäer ? Geschah die Tat im Affekt oder war sie geplant ? Fragen über Fragen. Wie reagieren nun rechte Kreise auf diese Nachricht ?

  • Möglich ist das natürlich. Dennoch sollten wir skeptisch bleiben, ob es sich die Polizei da nicht vielleicht doch zu einfach macht. Halten die anderen Mitbewohner das für möglich? Gab es Konflikte zwischen dem mutmaßlichen Mörder und seinem Opfer? Gibt es Sozialarbeiter, die das Opfer und den Täter kannten? Was sagen sie dazu?

     

    Wenn die Polizei erst nicht ermittelt und dann, juchu, einen anderen Flüchtling als Mörder findet, dann könnte das auch durchaus ein Fall von "auf dem rechten Auge blind" sein. Wie liefen die Vernehmungen ab? Gab es einen Übersetzer? Ich glaube, hier lohnt es sich, alle Fakten mal nachzuprüfen.

    • @Smaragd:

      Von Drogen steht nirgendwo was - vielleicht sollten Sie ihre absetzen

    • @Smaragd:

      Der Täter hat gestanden.Das Opfer voller Drogen!Warum die Ermittlungen in Frage stellen?

      • @rainer schmidt:

        Das Opfer voller Drogen? Was hat das damit zu tun? Klingt so ein bissel nach "Dann isses eh wurscht".

         

        Auf Geständnisse kann man sich nicht verlassen. In so einer Konstellation gleich zweimal nicht.

    • @Smaragd:

      Es ist mal wieder mit der Vorverurteilung dumm gelaufen.

       

      "Wie liefen die Vernehmungen ab? Gab es einen Übersetzer? Ich glaube, hier lohnt es sich, alle Fakten mal nachzuprüfen."

      Gegen einen 26 Jahre alten Mitbewohner und Landsmann des 20-jährigen Opfers aus Eritrea sei Haftbefehl wegen Totschlags erlassen worden. In einer Mitteilung der Behörde hieß es zum Motiv: "Nach ersten geständigen Einlassungen des Beschuldigten ist ein Streit über die Haushaltsführung eskaliert."

      Soetwas passiert auch in einer ganz normalen Heterokiste.

      Nur bringt man sich dann nicht um!!!

       

      Höchswahrscheinlich wurde das Geständnis falsch übersetzt.

       

      Im Fachjargon nennt man soetwas:

      Pathische Projektion

      • @Uwe Peters:

        Ich glaube nicht das dort falsch übersetzt wurde. Es sind meist vereidigte und bei Gericht zugelassene Übersetzer, in komplizierten Fällen sogar 2, ein Muttersprachler der Fremdsprache der ins deutsche übersetzt und ein deutscher Dolmetscher für diese Fremdsprache. Da läuft nichts mit falsch übersetzen. Es ist wie bei Rechtsanwälten, gibt es mehrere Übersetzer mit der Sprache als Muttersprachler kann er sich einen wählen, damit es heißt der war vorbestimmt. Es ist aber richtig man bringt sich der Haushaltsführung nicht um, [...] Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette. (http://www.taz.de/!118006/) Die Moderation

    • @Smaragd:

      Acht Männer in einer Wohnung kann schon stressig sein und wer schon mal in einer WG gewohnt hat, weiß was da an Konflikte eventuell lauern. Stichwort Putzplan und abwaschen zum Beispiel.

      • @mrf:

        Wer bringt denn jemand anderen wegen eines Putzplans um? Ich wohne in BW, und selbst hier regelt man etwaige Verstöße gegen das unumstößliche Gesetz der Kehrwoche (um mal dieses Klischee zu bedienen) anders.

        • @Maiglöckchen N° 5:

          In Berlin in der besetzten Gerhart Hauptmann Schule wurde ein Mann erstochen weil er die Dusche nicht räumen wollte

          • @Dortmunder:

            Quatsch. So ein Verhalten wäre nicht normal und bedürfte einer schlüssigen Erklärung. Vielleicht liefern Sie uns eine?

        • @Maiglöckchen N° 5:

          Sach nur.

           

          Ohne Mord und Totschlag?

           

          Da ist sie endlich, die toitshe Leitkultur.

        • @Maiglöckchen N° 5:

          In einer Stadt, in einem Stadtteil, wo Menschen 24 Stunden Angst haben, bedroht, beschimpft werden, in einem Zustand der permanenten körperlichen und seelischen Anspannung da ist es fast ein Wunder, daß noch keine weiteren Morde passiert sind --- die Situation wird sich nicht ändern - daß angeblich ein Mitbewohner Khaled tödlich verletzt hat, spielt dabei keine entscheidende Rolle -- in einer anderen Atmosphäre, in einer angst-und repressionsfreieren Umgebung wäre dies so nicht passiert - von daher hat sich nichts geändert, khaled ist tot und mögen viele bei seinem letzten weg dabei sein --- ich werde hier am samstag an anderer stelle dabei sein - mit einem gruss, einem gedenken, einem versprechen, vielleicht auch von euch

        • @Maiglöckchen N° 5:

          Das war nur ein Beispiel und Morde passieren schon aus nichtigsten Gründen. Vielleicht sind die 8 Männer ohne Frauen im Haushalt leicht überfordert gewesen. Aber auch so kann man sich stressen und wenn da jemand zu Kurzschlussreaktionen und Gewalt neigt wird es in eng in der Wohnung. Das ist leider menschlich.

          • @mrf:

            Also, wenn Männer sich gegenseitig umbringen, weil eine Frau fehlt, die das Putzmädchen spielt, dann ist das nicht menschlich, sondern zutiefst frauenfeindlich.

            • @Maiglöckchen N° 5:

              Das es auch ohne Frauen geht kann man lernen.

          • @mrf:

            Mord in der Nähe von Pegida. Das waren die miesen Nazis.

            Mord durch Ausländer. Das ist leider menschlich.

            Wie ideologisch kaputt muß man mit so einem Weltbild sein.

            • @Meyer Heinz:

              Krass was sie alles so in meinen Kommentar rein interpretieren. Nazis sind für mich auch nur Menschen.

            • @Meyer Heinz:

              Wäre Mord unmenschlich, würden Menschen niemals morden. Es ist vollkommen in Ordnung, dass man den Begriff »menschlich« auch für die vielen grausamen Dinge benutzt, zu denen Menschen nun mal fähig sind.

          • @mrf:

            Klar,bei Asylanten ist Mord natürlich

            Menschlich.

            Reiner Männerhaushalt, da bleibt

            Mord und Totschlag natürlich nicht

            aus. Klare Sache.

            • @Cuchillo:

              Die Beweggründe für einen Mord sind nicht egal, sondern ganz im Gegenteil bei der strafrechtlichen Bewertung entscheidend.

            • @Cuchillo:

              Na ja alles verallgemeinern ist natürlich auch ein bequemer Weg. Für mich sind Flüchtlinge egal wo her in erster Linie Menschen - nicht mehr und nicht weniger. Konflikte die mit Mord oder Totschlag enden gibt es überall auf der Welt. Die Auslöser dafür können völlig banal und nichtig sein.

    • @Smaragd:

      Sehr richtig.