piwik no script img

Missbrauchskomplex Bergisch GladbachVerdächtiger in Österreich gefasst

Ein 34-Jähriger soll seine Tochter missbraucht und Bilder der Taten per Chat geteilt haben. Dank aufwändiger Recherchen konnten ihn die Ermittler nun festnehmen.

Die Ermittlungen laufen seit 2019 Foto: Sven/Simon/imago

Köln afp | Im Zusammenhang mit dem so genannten Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach ist in Österreich ein weiterer Verdächtiger gefasst worden. Wie deutsche und österreichische Polizeien und Staatsanwaltschaften am Freitag in Köln, Wien sowie Salzburg mitteilten, handelt es sich um einen 34-jährigen Mann aus Salzburg.

Der Festgenommene soll 2019 seine damals vierjährige Tochter schwer missbraucht sowie Schilderungen und Bilder davon per Chat mit dem inzwischen verurteilten deutschen Hauptbeschuldigten Jörg L. geteilt haben.

Nach Behördenangaben gaben die deutschen Ermittler entsprechende Hinweise an ihre österreichischen Kollegen. Diesen gelang es, im Laufe von mehr als einjährigen aufwändigen Recherchen die Identität von Täter und Opfer zu klären und den Verdächtigen festzunehmen. Er ist demnach einschlägig vorbestraft und geständig. Eine Anklage und ein Gerichtsverfahren gegen den Beschuldigen stehen jedoch noch aus.

Der sogenannte Komplex Bergisch Gladbach ist eine von drei großen Missbrauchsserien, denen Ermittler in Nordrhein-Westfalen auf die Spur kamen. Zuletzt waren die deutschen Ermittler im Januar dieses Jahres mit einer bundesweiten Großrazzia gegen 65 Tatverdächtige des verzweigten Netzwerks vorgegangen.

Die Ermittlungen laufen seit 2019, es wurden inzwischen mehr als 300 Beschuldigte identifiziert. Der Hauptbeschuldigte l. wurde inzwischen bereits rechtskräftig zu zwölf Jahren Haft sowie folgender Sicherungsverwahrung verurteilt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!