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Merkels Besuch in HeidenauRechte buhen und skandieren

„Wir sind das Pack“: Mit diesem Slogan und Buhrufen haben rechte DemonstrantInnen auf den Besuch der Kanzlerin in Heidenau reagiert.

Die Bundeskanzlerin in Heidenau. Foto: ap

Heidenau (dpa) | Rechte Demonstranten haben den Besuch von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im Flüchtlingsheim im sächsischen Heidenau mit Buhrufen und lauten Pfiffen begleitet. „Volksverräter, Volksverräter“, skandierten Schaulustige am Mittwoch vor einem Supermarkt, der gegenüber der Flüchtlingsunterkunft in dem ehemaligen Baumarkt liegt. Demonstranten vor der Unterkunft riefen: „Dem deutschen Volke“ und „Wir sind das Pack“. SPD-Chef Sigmar Gabriel hatte die rechtsradikalen Demonstranten und Rassisten in dem Ort als „Pack“ bezeichnet.

Während des Besuchs der Kanzlerin fuhren mehrere Autos hupend an der Unterkunft vorbei. In sozialen Netzwerken hatten rechte Gruppen zu einer solchen Aktion aufgerufen.

Merkel war von Ministerpräsident Stanislaw Tillich und Bürgermeister Jürgen Opitz (beide CDU) begrüßt worden. Sie wollte mit Flüchtlingen, Helfern und Sicherheitskräften sprechen. Rechtsextremisten und Rassisten hatten in der Kleinstadt bei Dresden Asylbewerber bedroht und Polizisten angegriffen. Merkel war vorgeworfen worden, zu lange zu den Ausschreitungen geschwiegen zu haben.

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32 Kommentare

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  • Sind es wirklich allesamt "Rechte" und "Nazis", die da Buh gerufen haben? Wäre es nicht mal sinnvoll, mit diesen Leuten zu reden und sie zu fragen, wovor sie Angst haben und inwiefern sie sich durch die Flüchtlinge benachteiligt fühlen?

    • @Nicky Arnstein:

      Sie fürchten einfach, dass unter den Flüchtlingen ähnlich miese Typen sein könnten, wie sie selbst es sind - was denn sonst?

  • Vielleicht hat Frau Merkel jetzt bemerkt, dass sie tatsächlich viel zu lange geschwiegen hat.

    • @noevil:

      Leider hat sie immer noch nicht bemerkt, daß sie seit Jahren zurücktreten sollte.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Das kann sie gar nicht machen, ohne gleichzeitig die CDU zu zerlegen und selbst von der CDU zerlegt zu werden. Tragende Pylone pflegen gewöhnlich umzustürzen, sobald ein Halteseil nachgibt.

  • Einer der wichtigen Inhalte der völkischen Proteste war:

    Sachsen sei das letzte Gebiet, das ethnisch rein, deutsch sei, und das wolle der CIA zerstören und verseuchen.

     

    "Pack" - als Opferrolle na klar.

     

    Frage: Warum fühlen sich Ostdeutsche, die bei diesen Gewaltaufmärschen mitlaufen, benachteiligt?

    Ist das eine Übervorteilungspanik?

    Warum kann die NPD sie mobilisieren?

    • @nzuli sana:

      Das erste sind rassistische Äußerungen, dumm, unterste Schublade, das kann man nicht diskutieren - einfach zu primitiv.

       

      Zu Ihrer Frage hätte ich eine Theorie, die ich immer wieder anhand von Klagen der Leute aufstellen muss, die denken, es ginge den Flüchtlingen besser als ihnen: Weil die Leute immer noch nicht verstanden haben um wieviel es ihnen besser geht als den Flüchtlingen, denen sie alles mögliche unterstellen, nur nicht eine echte Notwendigkeit ihre Heimat zu verlassen. Oft wissen sie auch einfach nicht von den Hilfsmöglichkeiten, die ihnen als Deutschen offenstehen und dass es für sie - im Gegensatz zu Flüchtlingen - Hilfsmittel und Zuschüsse zu bekommen gibt. Vielleicht könnte mal jemand "vom Fach" einen Leitfaden mit Übersicht und Wegweiser zu Hilfsmitteln auflegen und publik machen. Viele Mittel stehen lange zur Verfügung und fallen an den Staat zurück mangels Inanspruchnahme. Der Staat selbst bietet die Mittel zwar an, aber er informiert entweder zu wenig oder in falscher Form und an falscher Stelle.

       

      Mobilisieren kann man diese Leute ganz einfach, weil sie sich benachteiligt und/oder als Aussenseiter fühlen. Indem man ihnen gut zuhört, ihnen durch Sympathie ernsthaftes Eingehen auf ihre Klagen und Belange Nestgefühl vermittelt und sie sich verstanden und akzeptiert fühlen.

       

      Under mickriges deutsches Selbstwertgefühl hat es nämlich überaus häufig noch nötig sich Überlegenheitsgefühle zu verschaffen durch soziale Rempeleien, ü Ausgrenzung, Mobbing, Aussenseiter, übergriffige Ausdrucksweisen und pöbelnde "Besitzstandswahrung".

      • @noevil:

        "Weil die Leute immer noch nicht verstanden haben um wieviel es ihnen besser geht als den Flüchtlingen, denen sie alles mögliche unterstellen, nur nicht eine echte Notwendigkeit ihre Heimat zu verlassen."

         

        Nein. Nicht, weil sie es nicht verstanden haben, sondern weil es sie nicht interessiert.

      • @noevil:

        "Mobilisieren kann man diese Leute ganz einfach, weil sie sich benachteiligt und/oder als Aussenseiter fühlen."

         

        Ich gehe davon aus, dass sie sich nicht benachteiligt, sondern als was besseres, eben als Sachsen und richtige Deutsche fühlen. Das mag sicher in der Tiefe von einem geringen Selbstwertgefühl kommen, aber Sachsen werden in der Regel mit dem Mantra groß gezogen, als Sachse etwas ganz besonderes zu sein. Und das anscheinend vor allem in und um Dresden. An zweiter Stelle kommt dann unmittelbar die eingeimpfte Dauer-Opferrolle TROTZ der eigentlichen Überheblichkeit.

         

        "Indem man ihnen gut zuhört, ihnen durch Sympathie ernsthaftes Eingehen auf ihre Klagen und Belange Nestgefühl vermittelt und sie sich verstanden und akzeptiert fühlen."

         

        Viel Spaß und vor allem Erfolg dabei! Wann kommen Sie genau nach Heidenau und Freital?

    • @nzuli sana:

      Und woran macht sich diese ethnische Reinheit fest? Am Bierkonsum, am Glatzkopf oder am inwendigen Vakuum?

    • @nzuli sana:

      Ein Versuch.

      Die Wiedervereinigung war ein gigantischer Raubzug der gesamten Industrie nebst DDR Banken(Schulden 200-fach vergoldet) des Westen.

      Die technisch-industrielle Infrastruktur, damit Wirtschaft, wurde im Osten demontiert. Dreimal am Tag fährt ein Bus, kein DSL etc.

      Die angebliche Wirtschaftselite bzw. die Netzwerke blieben nur im Westen und zerstörten vieles im Osten.

      West und Ost die Demontage aller Ausbildungsberufe, es sind alles nur noch "Jobs" ohne Schulden keine Ausbildung.(Calvinismus, Schuster-Rappen, arm bleibt arm, SPD)

       

      Zu 100% stehe ich für die Flüchtlinge ein.

      Wer verlässt schon gerne und vorallem wofür seine Heimat um deutsche Gartenzwerge im Schnee zu sehen?

       

      Über eines hat die Politik nicht nachgedacht:

      Während Deutschland am Hindukush "verteidigt" wird, verteidigen die rechten Dummköpfe nun Deutschland?

      Beides ist vollkommen verkehrt und zeigt eine Spirale der Gewalt.

      Die Deutsche Politik ist absolut ohne Sinn und Verstand, keine Ideen/Vision für die Zukunft.

      Wie unsensibel, unfähig manche sein können, bsp. warum brachte BP Gauck keine Deutsche Eiche zur Versöhnung mit nach Heidenau?

  • Frau Merkels Gesichtsausdruck auf dem Foto scheint zu verraten, was sie von den „Pfiffen und Buh-Rufen“ hält: „Sollen sie doch, interessiert mich nicht!“

     

    Ähnlich blickte sie auf einem anderen Foto, als sie Anfang Juni anlässlich des G7-Treffens in Elmau ebenfalls mit „Pfiffen und Buh-Rufen“ empfangen wurde, damals von den Demonstranten der Gegenseite.

     

    Wahrscheinlich ist es das Geheimnis ihres Erfolgs, dass sie nicht über jedes Stöckchen springt, das man ihr hinhält.

    • @Pfanni:

      Oder aber ihr Geheimnis ist, das sie einfach alles was aus der Bevölkerung an Gegenwind kommt ignoriert...

  • Na also. Endlich haben die begriffen, dass sie nicht "das Volk" sind. Das die aber auf den Gabriel hören würden, wär hätte das gedacht? Andererseits, machen sich diese Dumpfbacken zusammen mit den ...gidas ja schon länger zum Handlanger einer Antiasylpolitik.

  • "Pack schlägt sich, Pack verträgt sich", sagt ein Sprichwort. So gesehen ist "Pack" hier eine völlig falsche und sehr verharmlosende Bezeichnung für einen neofaschistischen Mob, der seine dumpfen Aggressionen ja ausgerechnet gegen die Schwächsten und Hilfebedürftigsten im Land richtet. Die Politik ist bei allem Trallalla immer noch nicht bereit, diesen Leuten die richtigen - auch für sie verständlichen - Antworten zu geben. Will sie das Gewaltmonopol des Staates jetzt doch abgeben?

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Hupkonzert?

    Na prima. Mit den Autokennzeichen ist es ja leicht identifizierbar, das Pack.

    • @571 (Profil gelöscht):

      Es müsste halt nur einer die Kennzeichen festhalten. Nicht einmal das geschieht dort.

      • @Rainer B.:

        Und warum sollten die Kennzeichen festgehalten werden, für Hupen?

        • @hansen hansen:

          Auch, wenn die Sachsen das wahrscheinlich nicht wissen:

          Wir sind in der BRD und da gilt die Straßenverkehrsordnung. Nach deren §16 darf innerorts nur zur Gefahrenvermeidung im Straßenverkehr gehupt werden, alles andere ist eine Ordnungswidrigkeit. Das wussten man in der BRD sogar noch bis 1990 bei Fußballweltmeisterschaften.

          Aber Sachsen hatte noch nie was mit dem zivilisierten Abendland zu tun.

        • @hansen hansen:

          Es werden doch auch bei Anti-LEGIDA Demos hier in Leipzig die Demonstranten gefilmt. Ohne das sie irgendeine Straftat begangen haben...

          • @derSchreiber:

            Aber das ist doch was gaaaaaaanz anderes :-)

        • @hansen hansen:

          Ja. Grundloses Hupen verstößt gegen die StVO.

          • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

            Sicher verstößt grundloses Hupen gegen die STVO, dies ist eine Ordnungwidrigkeit die aber fast nirgends verfolgt wird. Sonst könnte es keine Straßencorso nach Meisterschaftsgewinnen, Hochzeiten etc. geben. Aus meiner Sicht macht man sich mit solchen Vorschlägen lächerlich.

            • @hansen hansen:

              Wenn das so wäre, dann machten sich die Leute, die die StVO verabschiedet haben, ja komplett lächerlich. Kann man natürlich so sehen, sollte man aber besser nicht. Was spricht denn dagegen, dass man die Fahrzeughalter ermittelt, aktenkundig macht und ihnen eine deutliche Ansprache für die Zukunft erteilt? Wenn etwas verboten ist, aber gewöhnlich folgenlos bleibt, ist es dadurch doch nicht weniger verboten, oder gar plötzlich erlaubt.

  • Jetzt dürfte auch ganz langsam einigen aus der CDU klar werden, dass die Rechtsextremen wahrlich nicht die eigenen Leute sind oder sein sollten, die nur ein wenig "radikaler" wären.

     

    Allerdings gilt es auch in der CDU für Ordnung zu sorgen. Da gibt es ungesühnte Entgleisungen im engsten politischen Bekanntenkreis der Kanzlerin:

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/hitlergruss-opposition-wirft-julia-kloeckner-verharmlosung-vor-a-1015264.html

  • Auch hier fällt mir nur eines ein:

    die verständlicherweise als Pack bezeichneten Rassisten sollten zu Sozialdienst, gerade an Flüchtlingen, herangezogen werden!

    • 6G
      65572 (Profil gelöscht)
      @Selbstdenker:

      Gute Idee, da werden sie sich freuen, die Flüchtlinge!

    • @Selbstdenker:

      Nein, ich würde diese Leute zur Sozialarbeit dahin schicken, wo die Flüchtlinge her kommen.

  • Richtig, ihr seid das Pack.

     

    Und ich bin gern ein Gutmensch, jedem wie es ihm/ihr gebührt. ;)

  • "Wir sind das Pack" Genau, hätte nicht gedacht, dass ich dem Pack mal Recht geben würde.

  • "Sie wollte mit Flüchtlingen, Helfern und Sicherheitskräften sprechen."

     

    Und was hat sie den Flüchtlingen gesagt? "Du hast das doch ganz prima gemacht."?

  • Nun, man mag zu Nazis stehen, wie man will. Aber Buhrufe für Merkel: Ja, bitte!

     

    Ach, übrigens: Ich erinnere mich, daß bei Merkel-Besuchen in Stuttgart stets weiträumig abgesperrt und alles aussortiert wird, was nicht nach Hardcore-Merkelfan aussieht. Ein "Oben Bleiben"-Button am Kittel und sie kommen nicht mal in die Sichtnähe von Merkel.