Menschenrechtsverletzungen in Simbabwe: Solidarität mit Unterdrückten
Unter #ZimbabweanLivesMatter protestieren Prominente gegen Repressionen in Simbabwe. Sogar Malawis Präsident übt Kritik – ansonsten ein Tabu.
Zu den prominentesten Figuren hinter #ZimbabweanLivesMatter gehören der neugewählte Präsident von Malawi, Lazarus Chakwera, der in England spielende südafrikanische Fußballer Percy Tau, Südafrikas wichtigster linker Oppositionsführer Julius Malema von der EFF (Economic Freedom Fighters) und der ehemalige Chef der liberalen südafrikanischen Oppositionspartei DA (Democratic Alliance), Mmusi Maimane.
„Wir verlangen den Rauswurf der simbabwischen Botschaft aus Südafrika, bis sie dort die Menschenrechte wiederherstellen“, schrieb Malema auf Twitter. „Andernfalls werden wir Offizielle aus Simbabwe an jeglicher Teilnahme an Versammlungen in Südafrika hindern, bis sie einfacher Simbabwer respektieren.“
Maimane schrieb: „Liebes @Twitter, bitte macht eine Grafik für #ZimbabweanLivesMatter. Ich finde, es verdient Anerkennung wie #BlackLivesMatter.“
Besonders signifikant ist die Kritik des neuen Präsidenten von Malawi, der das ungeschriebene Gesetz bricht, wonach afrikanische Staatschefs einander nicht öffentlich kritisieren, auch nicht bei schwersten Verfehlungen. „Ich möchte dem simbabwischen Volk meine tiefe Sorge ausdrücken“, sagte Chakwera. „Ihr habt es verdient, dass man euch zuhört.“
Simbabwische Oppositionspolitiker wie Tendai Biti und Jonathan Moyo haben sich für die öffentliche Unterstützung bedankt. Simbabwes Sicherheitskräfte haben seit der Unterdrückung von Demonstrationen gegen Korruption am 31. Juli eine neue Welle von Menschenrechtsverletzungen gestartet. Investigativjournalist Hopewell Chin’ono und Oppositionspolitiker Jacob Ngarivhume befinden sich seit zwei Wochen in Haft, weil sie zu den Protesten mit aufriefen, bei denen unter anderem die weltberühmte Schriftstellerin Tsitsi Dangaremgba zeitweise festgenommen worden war.
Simbabwes Präsident Emmerson Mnangagwa gab sich hart. „Die faulen Äpfel, die versucht haben, unser Volk zu spalten und unser System zu schwächen, werden aussortiert“, warnte er in einer Rede im Staatsfernsehen am Dienstag. „Genug ist genug.“
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