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„Marsch für das Leben“ in BerlinAbtreibungsgegner wegglitzern

Das Bündnis „What The Fuck!“ will am Samstag den „Marsch für das Leben“ der Abtreibungsgegner stören. Warum? Das erklärt Gegenpäpstin Rosa I.

Gegner der Abtreibungsgegner am 22.9.2012 auf der Gegendemo. Bild: dpa
Interview von Frauke Vogel

taz: Sie nennen sich „Gegenpäpstin Rosa I.“ Warum?

Rosa I.: Als der Papst 2011 nach Berlin kam, wurde ich vom Bündnis „What The Fuck!“ zur ersten Gegenpäpstin der Stadt ausgerufen. Wir wollten die Straße damals nicht nur so einem reaktionären Mann mit seinem Papamobil überlassen, sondern mit den emanzipatorischen „Jüngern“ und “Jüngerinnen“ der wirklichen „Herrin“ huldigen.

Mit dem Berliner Bündnis „What the Fuck“ wollen Sie den “Marsch für das Leben“ stören, zu dem tausende Abtreibungsgegner am Samstag nach Berlin reisen - wie jedes Jahr. Warum machen Sie das?

Wir sind der Meinung, dass diese Märsche weder in Berlin noch in anderen Städten etwas zu suchen haben. Das Selbstbestimmungsrecht von Frauen und anderen Menschen auf ihre sexuellen und reproduktiven Rechte darf von niemanden, von keinem Staat, keinem Richter und auch von keinen selbst ernannten Lebensschützern eingeschränkt werden. Deswegen wollen wir uns mit reichlich buntem Material und unterschiedlichen Verschönerungsaktionen unter die graue Masse mischen und den sogenannten Schweigemarsch lauthals sabotieren.

Wer sind diese Abtreibungsgegner eigentlich?

Das sind ganz unterschiedliche christliche Fundamentalisten, die zum Teil aus der ganzen Republik nach Berlin reisen. Leider wissen wir viel zu wenig darüber, wer sie sind und wo sie überall ihre Finger drin stecken haben. Klar ist, dass sie gute Verbindungen in die Politik haben. Jedes Jahr erhalten sie Grußworte von der Senioren- und der Jungen-Union und von unterschiedlichen hohen kirchlichen Würdenträgern. Die Demonstration in Berlin zeigt, wie gut die vernetzt sind: sie organisieren dafür Sonderbusse, haben eine eigene Mitfahrzentrale und bekommen Rabatte bei der Deutschen Bahn.

Im Interview: Gegenpäpstin Rosa I.

wurde von dem Berliner Bündnis „What The Fuck!“ zum Papstbesuch 2011 ausgerufen und ist seit dem Sinnfigur für einen lauten und bunten Protest gegen Abtreibungsgegner und die Kirche.

Die Zahl derer, die an diesem Marsch teilnehmen, nimmt mit jedem Jahr zu. Woran liegt das?

Ich glaube, die mobilisieren einfach verstärkt in ihren eigenen Reihen. Bedauerlicherweise sieht man auf dem Marsch viele junge Menschen, die offensichtlich von ihren Gemeinden mobilisiert werden. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie mit ihren Ansichten und Forderungen in der Mitte der Gesellschaft viel Anklang finden. Bei anderen Demonstrationen schließen sich ja immer mal wieder spontan Leute an, das habe ich bei denen noch nie gesehen. Ganz im Gegenteil: die meisten Leute finden die weißen Kreuze, die sie mit sich tragen, eher abstoßend und schockierend.

Was machen diese selbst ernannten „Lebensretter“ sonst noch, um gegen Abtreibungen zu agitieren?

In München haben sie ganz lange vor einer Abtreibungsklinik den Frauen, die dort abtreiben wollten, irgendwelche Plastikföten in die Hand gedrückt. Mit abschreckenden Bildern und lauten Gebeten im Sinne von “Mama, bitte lass mich leben“ wollen sie die Frauen einschüchtern. Das wurde ihnen jetzt untersagt. Aber auch im liberalen Berliner Bezirk Kreuzberg wirbt heute noch eine Apotheke mit einem Aushang im Schaufenster damit, dass sie die Pille danach nicht verkaufen würde.

Werden diese Abtreibungsgegner radikaler?

Wir sind nicht in den USA. Deshalb glaube ich nicht, dass hier irgendwann Abtreibungsärzte um ihr Leben fürchten müssen. Aber so friedlich, wie sie immer tun, sind sie halt auch nicht. Wir sagen den Leuten, die an den Gegenprotesten teilnehmen, immer: Passt auf, mit diesen Kreuzen kann man auch ganz schön ausholen!

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46 Kommentare

 / 
  • Deutschland und die Deutschen scheinen kein Mittelmaß zu kennen. Ob Monarchie, Faschismus, Kommunismus oder jetzt Demokratie, immer wird das jeweilige politische System mit einem typisch deutschen Fanatismus betrieben. Ich kann nicht sagen, ob der Marsch für das Leben etwas positives oder negatives bedeutet, ich weiß nur, dass es zu den Spielregeln der Demokratie gehört die Meinungen anderer zu tolerieren und das verfassungsmäßige Demonstrationsrecht zu respektieren. Die Gegendemonstranten können nicht leugnen in bester deutscher Tradition zu handeln. Deutschland ein Land der Fanatiker.

    • @Rico Meisterer:

      "Deutschland und die Deutschen scheinen kein Mittelmaß zu kennen."

      Aber Demokratie ist doch Mittelmaß und nicht Fanatismus!

       

      "Ich kann nicht sagen, ob der Marsch für das Leben etwas positives oder negatives bedeutet, ich weiß nur, dass es zu den Spielregeln der Demokratie gehört die Meinungen anderer zu tolerieren ..."

      Aber genau das ist ja das Problem, dass die sogenannten "Lebensschützer" den Anderen Vorschriften machen wollen (Abtreibungsverbot) (Fanatismus!), während die Anti-"Lebensschützer" den "Lebensschützern" keine Vorschriften machen wollen, ob sie abtreiben dürfen oder nicht (Liberalismus).

       

      Die Gegendemonstration richtet sich gegen diesen (religiösen) Fanatismus der sogenannten "Lebensschützer".

       

      Zum verfassungsmäßigen Demonstrationsrecht gehört auch das Recht auf Gegen-Demonstration.

       

      Keine Toleranz den Intoleranten (z.B. religiöse Fundamentalisten, die Anderen ihre Glaubensgebote aufzwingen wollen)!

  • Icke habe abgetrieben. Welcher Mann kann diese Erfahrung vorweisen? Welcher Frau ist dies leichtgefallen? Wer denkt, so eine Entscheidung fällt nur aus Lust und Laune oder Befindlichkeit, der irrt gewaltig. Meine Erfahrung ist fast 20 Jahre alt und nicht ein Jahr vergeht, ohne dass ich am betreffenden Tag traure. Wir (mein Mann und ich) haben uns ganz bewusst damals entschieden und es fiel uns überhaupt nicht leicht. Ich wünsche niemandem, so etwas durchmachen zu müssen. Aber mein Körper, mein Leben und meine Familie gehört immer noch mir und weder einer religiösen Einrichtung noch anderen Besserwissern! Bitte lässt uns allein und bewusst entscheiden!

  • AS
    Anti Singer

    Ich habe selbst an dem Marsch für das Leben teilgenommen, und zwar nicht bei den Gegendemonstranten. Mir geht es dabei nicht darum, Menschen zu verbieten, ihre Sexualität zu entfalten (soll jeder so halten, wie er will). Bloß eint uns der Gedanke, dass jedes menschliche Leben schützenswert ist, und dass ein Mensch immer ein Mensch ist (mmn sollte es trotzdem ausnahmen geben, bei vergewaltigung oder, wenn leben des kindes gegen leben der mutter steht).

    Aber wir wurden massiv angefeindet, von den Autonomen und Feministen. Wir waren immer friedlich, sie nicht

    • C
      cosmopol
      @Anti Singer:

      "Aber wir wurden massiv angefeindet, von den Autonomen und Feministen."

       

      Gut so.

    • @Anti Singer:

      hihi, den FeministEN. Ich glaube da waren mehr Feministinnen. ERWISCHT!

    • DM
      Denkfähiger Mensch
      @Anti Singer:

      [...] und dass ein Mensch immer ein Mensch ist (mmn sollte es trotzdem ausnahmen geben, bei vergewaltigung oder, wenn leben des kindes gegen leben der mutter steht).

       

      ---

       

      Also kann man ein Kind, das durch eine Vergewaltigung gezeugt wurde bedenkenlos töten?

      Warum ist es legitim, ein solches Lebewesen zu ermorden? Welche Ausrede hast du sogenannter "Lebensschützer" dafür?

       

      Und was kann das arme Kind dafür, wenn die Schwangerschaft eine Risikoschwangerschaft ist? Weiß man doch vorher, dass sowas passieren kann.

      Letzten Endes dann doch Angst, im Ernstfall mit einer Toten Ehefrau und einem behinderten Kind alleine dazustehen? Dann doch lieber das Kind töten oder wie?

       

      Ihr sogenannten "Lebensschützer" habt massiv eins an der Waffel und ich bin froh, dass ihr Gegenwind bekommt. Ethisch verkleideter, religiöser Fanatismus hat hier nämlich nichts zu suchen!

    • @Anti Singer:

      massiv angefeindet?

      verhohnepiepelt - wie jedes jahr.

  • S
    Schnellrecherche

    Das lässt sich schnell nachprüfen. Die Liste der Würdenträger, die Grußworte entsandt haben, steht auf der Homepage der selbsternannten "Lebensschützer".

     

    Unter den Grüßenden befindet sich der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz Robert Zollitsch, Joachim Kardinal Meisner, Rainer Maria Kardinal Woelki, sowie weitere Bischöfe und Erzbischöfe.

     

    Es grüßt aber auch Volker Kauder (CDU, MdB).

  • I
    innozenz

    Herr wirf Hirn vom Himmel! Gegen Kirche und angebliche Bevormundung sein, aber eine sogenannte Gegenpäpstin ausrufen, der man-man höre und staune-huldigen solle, na ja nur als ihr Jünger! Selbst als Ironie verstanden zeigt dies allerdings nur, wie wenig diese Leute vom Verhältnis heutiger Katholiken zum Papst verstanden haben.Ihrer eigenen Logik folgend sollte man diese Gruppe auch wegdrängen, denn ich bin der Meinung, dass diese Gruppe gar nichts in Berlin oder anderswo verloren hat, weil sie unlogisches und verfassungswidriges Gedankengut äußert. Wie geistesschwach das alles daherkommt, sieht man ja schon daran, dass die Störaktion eben nur stört und nicht argumentiert. Diffus-verqueres Gedankengut läßt sich vermutlich auch nicht vermitteln.

    Erinnert insgesamt an die verdrehten Ideen der 68er Generation.

    • @innozenz:

      Ja, die Idee, dass Frauen die gleichen Rechte haben soll wie Männer haben ist wirklich sehr verdreht. Das finde ich als Frau auch.

    • LP
      loveday plarshg
      @innozenz:

      Wie krass du eskalierst - finde ich fast schon wieder niedlich

  • G
    Gast

    "Grußworte ...von unterschiedlichen hohen kirchlichen Würdenträgern" ...?

    Das ist eine erstens extrem undifferenzierte und zweitens vermutlich gar nicht einmal wahre Behauptung.

     

    Oder welcher "kirchliche Würdenträger" welcher Konfession unterstützt diese Gruppe? Namen, bitte, TAZ, nicht nur Behauptungen!!!

     

    Das Gegenteil trifft zu: Der Berliner Dom hat dem "Marsch für das Leben" sogar die Tür gewiesen.

    • @Gast:

      gugst-du http://www.marsch-fuer-das-leben.de/

      und findest du

      "Wir danken für die Grußworte 2013 von (alphabetisch):

      – Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit

      – Bischof Dr. Dr. h. c. Markus Dröge

      – Steffen Flath MdL

      – Bischof Dr. Felix Genn

      – Mathias von Gersdorff

      – Bischof Dr. Friedhelm Haas

      – Bischof Gregor Maria Hanke OSB

      – Präses Ansgar Hörsting

      – Martin Kastler MdEP

      – Volker Kauder MdB

      – Bischof Dr. Heiner Koch

      – Pastor Horst Marquardt

      – Erzbischof Joachim Kardinal Meisner

      – Apostolischer Nuntius und Erzbischof Dr. Jean-Claude Périsset

      – Prof. Dr. Patrick Sensburg MdB

      – Erzbischof Dr. Werner Thissen

      – Bischof Hans-Jörg Voigt

      – Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann

      – Erzbischof Dr. Rainer Maria Kardinal Woelki

      – Bischof Dr. Konrad Zdarsa

      – Erzbischof Dr. Robert Zollitsch

      jedes einzelne grußwort auch nachlesbar - per mausklick drauf. viel spaß beim lesen. kotztüte bereithalten!

    • G
      GastFürDasLeben
      @Gast:

      Die Liste der "kirchlichen Würdenträger" und anderer gibt es auf der Internetseite: http://www.marsch-fuer-das-leben.de/

       

      Wir danken für die Grußworte 2013 von (alphabetisch):

      – Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit

      – Bischof Dr. Dr. h. c. Markus Dröge

      – Steffen Flath MdL

      – Bischof Dr. Felix Genn

      – Mathias von Gersdorff

      – Bischof Dr. Friedhelm Haas

      – Bischof Gregor Maria Hanke OSB

      – Präses Ansgar Hörsting

      – Martin Kastler MdEP

      – Volker Kauder MdB

      – Bischof Dr. Heiner Koch

      – Pastor Horst Marquardt

      – Erzbischof Joachim Kardinal Meisner

      – Apostolischer Nuntius und Erzbischof Dr. Jean-Claude Périsset

      – Prof. Dr. Patrick Sensburg MdB

      – Erzbischof Dr. Werner Thissen

      – Bischof Hans-Jörg Voigt

      – Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann

      – Erzbischof Dr. Rainer Maria Kardinal Woelki

      – Bischof Dr. Konrad Zdarsa

      – Erzbischof Dr. Robert Zollitsch

       

      Zudem unterstützt der Papst die Aktion: „Papst Franziskus unterstützt Marsch für das Leben in Berlin“

      http://www.kath.net/news/42928

  • Wuerden Sie Ihren Hund jemandem heben, der explizit sagt, "Ich will keinen Hund?". Eierschuetzer tun das mit Kindern.

     

    Wer wirklich Kinder will, kann sich verbindlich verpflichten, eine Waise bis zum Studium mental und finanziell zu unterstützen.

     

    Aber das ist wohl erheblich schwieriger, als mit weissen Kreuzen herum zu wedeln.

    • L
      lotus
      @JamesBond:

      Ihre Annahme gilt nur für Menschen die keinen Unterscheid zwischen eigenem und Adoptivkind machen.

  • EG
    Ein Gast

    @Lila 1

     

    "sie will ihre Meinung anderen aufzwingen"... das ist genau das, was die Abtreibungsgegner wollen. Sich dagegen zu wehren ist keine Zensur sondern Selbstschutz.

  • G
    Gast

    Jede durch die Menstruation unbefruchtet ausgestossene Eizelle ist ermordetes, potentielles Leben - 2030, nachdem Abtreibungsgegner ihr Erstziel erreicht haben, kommt dann wahrscheinlich Aktion "Menstruation ist Mord".

     

    Währet den Anfängen!

  • A
    Acaloth

    Die Abtreibungsgegner haben Recht, wir haben universelle Menschenrechte und das allerwichtigste davon ist das Recht auf Leben, wenn man zulässt das man das per Federstrich ungeborenen Kindern bis zu einem gewissen Alter abspricht verstösst man gegen das Prinzip der Universalität dieses Rechtes.

    Es gibt heutzutage mehr als genug Verhütungsmethoden und wenn man es nicht schafft eine davon anzuwenden dann hat eben frau 9 Monate lang ein Problem, das Recht des Kindes auf Leben muss aber aufgrund des oben genannten auf jeden Fall Priorität haben.

     

    Wenn wir die Universalität durchbrechen schaffen wir auch einen Präzedenzfall für die Euthanasie denn die Universalität des Rechtes auf Leben wurde gerade geschaffen um "Definitionsspielereien" KEINERLEI Raum zu lassen, um ein für alle mal zu verhindern das man das Recht auf Leben für Menschen egal welchen Alter, Geschlechtes, Aussehens oder was auch immer bestreiten kann.

    • J
      Jay
      @Acaloth:

      Ich gebe Ihnen Recht, ich wollte nur eine kleine Sache anmerken:

      Es ist falsch, dass Verhütungsmittel eine Schwangerschaft verhindern können. Sie können nur die Wahrscheinlichkeit vermindern (gilt auch für Sterilisation!). Die einzige Möglichkeit ganz sicher nicht schwanger zu werden ist Abstinenz.

      • B
        bla
        @Jay:

        hilft bei vergewaltigung auch nicht und darum geht es hier!

  • M
    Matko

    Bei einer Anklage heißt es immer "im Zweifelsfall für den Angeklagten". Hier ist der ungeborene Mensch angeklagt. Die Streitfrage ist: Ab wann gilt die Menschenwürde und das Recht auf Leben? Ich bin ich bin der Meinung, dass man das Recht auf Leben im Zweifelsfall bei einem Menschen zu früh ansetzten sollte als zu spät. Das heißt also ab der Befruchtung.

  • M
    Matko

    Es ist gut das Menschen sich mutig für das Recht auf Leben von ungeborene Kinder einsetzen.

  • K
    kinderseelen

    Jedes Jahr werden Millionen von Kindern brutal ermordet. Für Mord gibt es keine Entschuldigung!

    • @kinderseelen:

      Nein! Masturbation ist Mord!!!!!

  • D
    Dave

    Ich finde es immer krank wenn hier von dem Recht der Frauen gesprochen wird abzutreiben. Der erste Paragraph heißt die Würde eines Menschen ist unantastbar, was ist eine höhere Verletzung der Würde als die Entscheidung das Leben nichts wert ist.

    Ich bin nicht naiv es gibt Situationen da muss man töten im Krieg, bei Polizeieinsätzen und wenn das Leben der Mutter bedroht ist. Aber ansonsten können diese Frauen die Kinder zur Adoption freigeben.

    Wobei ich nichts von diesen Christen halte die wollen nähmlich alle Abtreibungen verhindern und man muss nunmal das Leben retten was sicher ist, d.h. das der Mutter. Trotzdem darf man es nicht so darstellen als ob jede Frau die keine Lust auf das Kind hat was in ihr heranwächst das Recht hat es töten zu lassen. Eine Diskussion wann Leben lebenswert ist verbietet der 1. Paragraph unserer Verfassung.

    • @Dave:

      Interessant, im Krieg muss man töten, aber einen Zellberg darf man nicht entnehmen... so habe ich das noch gar nicht gesehen...

  • J
    Jay

    Die Ausübung der Meinungsfreiheit anderer stören wollen? Offen zugeben überhaupt keine Ahnung zu haben, wer die "Gegner" sind, also bloß nicht auch nur eine Sekunde deren Argumente zuhören (sie könnten ja noch Recht haben...)? Und jeder soll einfach Menschen umbringen dürfen (bzw. mit seinen eigenen Kindern machen, was immer er will), da hat kein "selbsternannter Lebensschützer" sich einzumischen?

    Die Frau scheint ja so richtig demokratisch und intelligent zu sein-.-

     

    Und Frau Vogel: Bitte schlagen Sie mal das Wort "radikal" in einem Lexikon nach, Sie benutzen es völlig falsch. "Radikal" bedeutet etwas von der Wurzel (lat. radix) an zu ändern, nicht gewalttätig oder unüberlegt vorzugehen.

  • UK
    Ungewolltes Kind

    Liebe Gegenpäpstin,

    und was ist mit meinem Recht auf Leben? Warum sollen nur Mamis und Papis "reproduktive Rechte" zählen, und wenn die vergessen zu verhüten, dann heißt das meine Existenz kann einfach so beendet werden?

    Wieso dürfen sich Abtreibungsunterstützer das Recht anmaßen, zu entscheiden, ab welchem Monat menschliches Leben beginnt?

    Gruß,

    Ein armer kleiner Fötus

    • AI
      Although ioonet
      @Ungewolltes Kind:

      Wow, DAS war innovativ.

  • MM
    Markus Meister

    Ich finde diese christlichen Fundamentalisten immer lustig. Man sieht sie weder gegen Kriege, hungernde Kinder, Misshandlung oder Missbrauch von Kindern, Chancengleichheit bei der Bildung auf den Straßen, nein EINZIG bei der Frage der Abtreibung meint man als Bewahrer der christlichen Werte auftreten zu müssen.

     

    Warum gehen diesen Wertkonservativen das Schicksal von bereits geborenen Menschen so am heiligen Popo vorbei und bei der Abtreibung entlädt sich ihr kreuzzüglerischer Zorn? Evtl. weil es mit der christlichen Nächstenliebe doch nicht so weit her ist und eine Demo gegen Abtreibung nichts weiter kostet, ein menschenwürdiges Leben für den verarmten Nächsten aber höhere Steuern oder weniger vom eigenen Wohlstand bedeuten könnte!

    • @Markus Meister:

      Lieber Herr Meister

      Sind Sie blind und taub? Auf jeden Fall völlig uninformiert! Ein Großteil der Hilfsprojekte gegen die genannten Mißstände in der Welt wird von eben den gläubigen Christen angestoßen und getragen.

      Gerade Christen stehen da - neben anderen oft in der ersten Reihe!

      (Ein konkretes Beispiel: http://www.indienprojekt.info )

      Und das ist so seit es Christen gibt.

      Das wir auch und besonders für ungebohrene Kinder (übrigens NICHT GEGEN das Selbsbestmmungsrecht von Frauen und anderer Menschen !) eintreten liegt an unserem speziellen Auftrag uns besonders für "Unmündige"einzusetzen.

      Ihr Vorwurf ist einfach unsinnig!

    • @Markus Meister:

      Mehrere Gründe:

       

      1. Helfersyndrom: Das besonders wehrlose ungeborene Kind braucht besonderen Schutz.

       

      2. Greifbarkeit: Das passiert hier unter uns, nicht irgendwo in Afrika (oder sonstwo).

       

      3. Missionsgedanke: Dass Krieg und Hunger schlecht sind, braucht man niemandem zu erklären.

       

      4. Dankbare Ziele: Es appelliert sich viel leichter an vom Zwiespalt geplagte Schwangere als an Diktatoren oder abstrakte Phänomene wie Hunger oder Bildungsnotstand.

       

      Diese "Fundamentalisten" sind keine Unmenschen. Sie haben lediglich einen anderen Begriff davon, was menschliches Leben ausmacht und ab wo es schon existiert und das gleiche Recht auf Leben hat wie alles andere menschliche Leben auch.

       

      Mit dem mag man übereinstimmen oder nicht. Aber wer von "Fundamentalismus" redet, sollte sich mal fragen, wie er es mit dem absoluten Lebensschutz laut Grundgesetz hält und ob er selbst eine klare, wirklich fundierte Aussage darüber machen kann, was einen Menschen zum Menschen macht.

       

      Ich komme nicht umhin, die Argumente Ihrer Heiligkeit Rosa I. für mindestens genauso fundamentalistisch zu halten wie das, was man von den echten Fundamentalisten in Amerika so zu hören bekommt.

    • M
      Matko
      @Markus Meister:

      Sie lenken vom Thema ab. Woher wollen Sie den Wissen das Abtreibungsgegner nicht eben auch gegen Missbrauch von Kinder sind und gegen den Hunger in der Welt?

    • J
      Jay
      @Markus Meister:

      "Man" sieht sie nicht? Oder eher "Sie" sehen sie nicht? Denn natürlich gehen alle möglichen Christen (auch offizielle Vertreter) zu allen möglichen Demonstrationen.

    • D
      Dave
      @Markus Meister:

      Nur weil ich meine Frau einmal geschlagen habe, darf ich trotzdem meinen Nachbar anzeigen wenn der seine umbringt. Die christliche Kirche hat nicht die moralische Autorität die sie gerne hätte, aber hier haben sie Recht, wir haben ein zu liberales Abtreibungsrecht.

  • O
    Odysseus

    "...die reproduktiven Rechte eingeschränkt werden"

     

    Das es solche Ansichten noch gibt, finde ich ungewöhnlich. Hätte ich nicht gedacht. Es scheint mir, dass diejenigen, die hier einen Fehler begangen haben, krampfhaft versuchen, ihren Irrtum über die Zeit zu retten.

     

    Die Lernfähigkeit scheint begrenzt zu sein. Zum Glück erkennen immer mehr Menschen, dass es sich nicht um ein einfaches "herausschnibbeln" handelt. Auch ohne Christentum.

  • L1
    Lila 1.

    Art. 5 Abs.1 GG: Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

     

    Art. 8 Abs.1 GG: Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.

     

    Diese Rechte nimmt diese Frau gerne für sich in Anspruch. Warum darf sie es dann anderen Menschen streitig machen?

    • @Lila 1.:

      Was wirklich im Grundgesetz steht:

       

      Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten […]. Eine Zensur findet nicht statt. [Art. 5, Abs. 1]

       

      Wovon viele Menschen glauben, dass es im Grundgesetz steht:

       

      Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten. Widerspruch oder Spott finden nicht statt.

      • @CarlSagan:

        Jetzt simmer mal ehrlich und geben zu, dass "Widerspruch" (oder Spott) und "Überbrüllen" zwei verschiedene Dinge sind. Im einen Fall lässt man den Andersdenkenden zu Wort kommen und gibt seinen Senf dazu. Im anderen versucht man aktiv zu verhindern, dass seine Meinung gehört wird.

         

        Das ist zwar keine staatliche Zensur, aber desselben Geistes Kind: Die gegnerische Meinung wird nicht widerlegt, sondern unterdrückt. Ob das mit dem Geist der Meinungsfreiheit zu vereinbaren ist, wage ich dann doch zu bezweifeln.

      • L1
        Lila 1
        @CarlSagan:

        "Wir sind der Meinung, dass diese Märsche weder in Berlin noch in anderen Städten etwas zu suchen haben."

         

        Die Frau will den Marsch unterbinden, keine Gegendemo machen. Hätte sie nur das vor, hätte ich den Kommentar nicht gepostet. Aber sie will ihre Meinung anderen aufzwingen, nicht nur kundtun. Und das ist das Problem.

      • J
        Jay
        @CarlSagan:

        Wenn das Bündnis "What The Fuck" eine Gegendemonstration oder Ähnliches machen würden wäre das ja in Ordnung, halt einfach nur Widerspruch oder Spott.

        Aber in diesem Fall haben die angekündigt, die Demonstration von innen heraus kaputt zu machen und die Meinungsäußerung der Gegenseite zu verhindern. Das ist schlicht und ergreifend Zensur.

    • H
      HerDerp
      @Lila 1.:

      Was wirklich im Grundgesetz steht:

       

      Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten […]. Eine Zensur findet nicht statt. [Art. 5, Abs. 1]

       

      Wovon viele Menschen glauben, dass es im Grundgesetz steht:

       

      Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten. Widerspruch oder Spott finden nicht statt.

      • G
        GegenStörer
        @HerDerp:

        Das Versammlungsgesetz sagt dazu

        § 21

         

        Wer in der Absicht, nichtverbotene Versammlungen oder Aufzüge zu verhindern oder zu sprengen oder sonst ihre Durchführung zu vereiteln, Gewalttätigkeiten vornimmt oder androht oder grobe Störungen verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

    • L
      Lola
      @Lila 1.:

      Ganz einfach: weil diese fanatischen AbtreibungsgegnerInnen gegen fundamentale Grundsätze unseres Grundgesetzes auf die Straße gehen, versuchen, diese abzuschaffen und damit den demokratischen Rechtsstaat zu unterhöhlen.

       

      Niemand kann sagen: „Wir haben von nichts gewusst.“ Wir fordern Politik und Gesellschaft auf, das schreiende Unrecht der AbtreibungsgegnerInnen zu beenden, Nazi-Vergleiche wie auf der "Marsch-für-das-Leben"-Webseite zu verhindern und das erneute Aufkommen eines radikal-christlichen Gottesstaates zu stoppen.