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"Dass sich die Sicherheit allerdings nicht in die ländlichen Regionen ausgebreitet hat, liegt weniger an der Minusma, sondern am Versagen des malischen Staates. Er ist schlicht nicht präsent. Ohnehin ist eine Stabilisierungsmission stets nur ein Teil eines komplexen Lösungsansatzes."
Hindukusch ,ick hör dir trapsen!
"Russland darf in Westafrika nicht das Feld überlassen werden."
Zum Schluss kommt die Katze aus dem Sack. Es geht um Geopolitik, um Einflusssphären. Der Rest ist nur Schmuck.
Nur so nebenbei. Hat sich schon mal jemand gefragt, warum sich ein Offizier, der in den USA, Frankreich und Deutschlandausgebildet wurde, an russische Söldner wendet? Was läuft da schief?
@warum_denkt_keiner_nach? Ganz einfach: Die Franzosen aren die einzigen, die militärisch aktiv waren die UNO-Mission dient nur als Support - so wie ich das verstanden habe. Die Wagner -Truppe ist in ein Dorf Hochburg der Islamisten geflogen, hat alle Einwohner nach Kleidungsstil separiert und die, die sich islalistisch gekleidet haben erschossen. Sowas gibts nur bei den Russen. Und ist auch kurzfristig effektiv. Die Militärführung bevorzugt Machterhalt, nicht Friedn und Versöhnung.
@Algernoon PS:
"Die Militärführung bevorzugt Machterhalt, nicht Friedn und Versöhnung."
Gelten denn "Islamisten" nicht auch nach westlicher Doktrin als Terroristen ,mit denen es keine Versöhnung gibt?
@Mustardmaster Nein nicht in Mali, im Irak, Afghanistan, Jemen, Pakistan, Libyen und Co. ja, weil da sind es ja unsere "Interessen", ähm Hust Menschenrechte die wir durchsetzen wollen. Das ist wie immer ganz was anderes.
Zwei machen dasselbe, ist aber je nach dem wer es bewertet dann doch ganz ganz unterschiedlich.
*kannSpurenvonSarkasmusenthalten*
@Algernoon Mann kann es auch anders ausdrücken. Nach jahrelangem Versagen der ehemaligen Kolonialmacht hat man sich in Mali anders ungeschaut.
PS: Die Franzosen schießen auch nicht mit Wattebällchen.
@warum_denkt_keiner_nach? Und?
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Eine naheliegende Antwort wäre, dass die russischen Söldner einfach gewissenloser und schießwütiger sind als deutsche, französische oder amerikanische Soldaten.
Die Frage wäre dann, ob man das "Schieflaufen" nennt oder nicht lieber mit einem positiv besetzten Begriff bezeichnet.
Es kann natürlich auch einen ganz anderen Grund haben.
@rero "Die Frage wäre dann, ob man das "Schieflaufen" nennt oder nicht lieber mit einem positiv besetzten Begriff bezeichnet."
Was ändert es, wenn man etwas Negatives in schöne Worte kleidet?
In der Missbrauchsdebatte um Rammstein-Frontmann Till Lindemann melden sich neue Stimmen. Eine Rolle spielt die entlassene „Casting Direktorin“.
Mandatsverlängerung in Mali: Ein Zeichen gegen Wagner
Es ist richtig, dass die Bundeswehr in Mali bleibt, weil das Land dadurch sicherer geworden ist. Aber der Einsatz kann nur Teil einer Lösung sein.
Bundeswehrsoldaten in Gao, Mali Foto: Kay Nietfeld/dpa
Es klingt unverständlich, weshalb die Bundeswehr in Mali bleibt, Frankreich seine Soldat*innen aber abzieht. Es handelt sich jedoch um zwei unterschiedliche Missionen, die sich zwar in Teilen unterstützt haben, aber unabhängig voneinander bestehen können, auch wenn sich die UN-Mission Minusma künftig neu organisieren muss.
Es ist richtig, wenn deutsche Soldat*innen weiterhin ein Teil dieser sind. Trotz aller Kritik – und überzogener Erwartungen – sind zumindest die Städte Timbuktu und Gao sicherer geworden. Eine Schwächung des Blauhelmeinsatzes könnte das schnell ändern. Dass sich die Sicherheit allerdings nicht in die ländlichen Regionen ausgebreitet hat, liegt weniger an der Minusma, sondern am Versagen des malischen Staates. Er ist schlicht nicht präsent. Ohnehin ist eine Stabilisierungsmission stets nur ein Teil eines komplexen Lösungsansatzes.
Selbstverständlich müssen auch weitere Strategien wie Gespräche mit den Konfliktparteien verfolgt werden. Gerne wird vom gefährlichsten Einsatz der Bundeswehr weltweit gesprochen. Tatsächlich sind bisher zwei deutsche Soldaten ums Leben gekommen; 2017 bei einem Hubschrauberabsturz durch technisches Versagen. Es sind vielmehr Armeeangehörige anderer Nationen, die sterben. Grund dafür ist, dass sie viel schlechter geschützt und ausgestattet sind. Mit UN-Einsätzen finanzieren beispielsweise westafrikanische Staaten teilweise ihre Verteidigungshaushalte. Sie allein zu lassen wäre unfair.
Natürlich ist die malische Militärregierung unter Assimi Goïta nicht die Partnerin, die man sich wünscht. Seit dem Putsch von 2020 hat die Gewalt nach Informationen von ACLED, einer nichtstaatlichen Organisation, die Daten zu Konflikten weltweit erfasst, spürbar zugenommen. Ein Termin für freie Wahlen ist bis heute nicht in Sicht, und die Militärs halten sich lieber an die Russen, was die Präsenz der Söldner der Gruppe Wagner deutlich macht.
Deshalb hat ein Ja zur Mandatsverlängerung auch einen symbolischen Wert: Russland darf in Westafrika nicht das Feld überlassen werden.
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Kommentar von
Katrin Gänsler
Westafrika-Korrespondentin
Nach dem Abitur im Münsterland bereiste sie zum ersten Mal Südafrika und studierte anschließend in Leipzig, Helsinki und Kopenhagen Journalistik und Afrikanistik. Nach mehreren Jahren im beschaulichen Schleswig-Holstein ging sie 2010 nach Nigeria und Benin. Seitdem berichtet sie aus ganz Westafrika – besonders gerne über gesellschaftliche Entwicklungen und all das, was im weitesten Sinne mit Religion zu tun hat.
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