Männerfußball-Bundesliga, 3. Spieltag: Auch Bayer gegen Bayern chancenlos

Müller, Müller, Robben: Beim 3:0 von Bayern München kann Leverkusen nur streckenweise mithalten. Am Ende fehlt auch die Kondition.

Thomas Müller trifft per Elfmeter

Die Leverkusener können nur zuschauen, wie er trifft: Thomas Müller macht per Elfmeter das 2:0 Foto: dpa

München dpa | Angeführt vom treffsicheren Weltmeister Thomas Müller hat der FC Bayern München gegen Bayer 04 Leverkusen seine erste große Saisonprüfung in der Fußball-Bundesliga gemeistert. In seinem 200. Erstligaspiel avancierte Jubilar Müller am Samstagabend beim 3:0 (1:0)-Heimsieg des deutschen Rekordmeisters mit seinen Liga-Treffern 75 und 76 zum spielentscheidenden Mann in der Münchner Arena.

Erst vollendete Müller einen Konterangriff (26. Minute), dann traf er vom Elfmeterpunkt (60.). Einen weiteren Strafstoß zum deutlichen Bayern-Sieg verwandelte Arjen Robben ebenfalls eiskalt (71.).

Vor 75.000 feiernden Zuschauern komplettierte das Team von Trainer Pep Guardiola seinen perfekten Saisonstart mit neun Punkten. Als Zugabe übernahm der Titelverteidiger zumindest bis Sonntagnachmittag wieder Platz eins. Die im Spielverlauf immer schlapperen Leverkusener kassierten dagegen drei Tage nach dem 3:0-Kraftakt beim erfolgreichen Kampf um den Einzug in die Champions League gegen Lazio Rom die erste Punktspiel-Niederlage. Am Ende war sie auch in der Höhe verdient.

26 Minuten lang konnte von einem Topspiel keine Rede sein – dann demonstrierten die Bayern in einem einzigen rasanten Spielzug ihre fußballerische Extraklasse. Xabi Alonso schlug einen 50-Meter-Pass auf Linksaußen Douglas Costa. Der Brasilianer nahm den Ball in vollem Lauf an, stürmte an Gegenspieler Roberto Hilbert vorbei und schlug den Ball präzise vors Tor. Dort vollendete Müller weltmeisterlich den Vollgas-Angriff, Bayer-Verteidiger Jonathan Tah kam zu spät. Kurz darauf hätte ein weiterer Konter über Arjen Robben beinahe den Doppelschlag zum 2:0 bedeutet. Aber der stramme Schuss des starken Douglas Costa klatschte von der Latte zurück ins Feld (30.).

Den Leverkusenern gelang es ansonsten zumindest in der ersten Hälfte, die Bayern schon im Spielaufbau zu stören. Etliche Fehlpässe unterliefen den Münchnern, der Ex-Leverkusener Arturo Vidal und Thiago konnten im Mittelfeld das Spiel nicht diktieren. Allerdings fehlte den Gästen keine 70 Stunden nach dem Rom-Spiel die Frische für eigene überlegte und zielstrebige Angriffe.

Kein Platz für Dante

Ein Freistoß von Hakan Calhanoglu an die Latte war die spektukalärste Offensivaktion (37.). Ansonsten geriet die Münchner Notabwehr mit Xabi Alonso und David Alaba im Zentrum nicht in größere Gefahr. Obwohl Jérôme Boateng (Sperre) und Medhi Benatia (verletzt) fehlten, hatte Bayern-Coach Pep Guardiola selbst in dieser speziellen Situation keine Verwendung für Dante; der Innenverteidiger gilt als möglicher Last-Minute-Wechselkandidat. Erst beim Stand von 3:0 wechselte Guardiola den Brasilianer doch noch ein.

Leverkusen setzte nach Wiederbeginn ein Angriffssignal: Stefan Kießling scheiterte erst mit dem Fuß an Neuer, seinen anschließenden Kopfball klärte Bayern-Verteidiger Alaba (50.). Größere Räume taten sich nun für die Bayern auf, die Torchancen nahmen zu. Der aus seinem Tor herausstürzende Bayer-Keeper Bernd Leno schoss Bayern-Torjäger Robert Lewandowski bei einer Rettungstat an, beinahe wäre der Ball im Tor gelandet (55.).

Die Vorentscheidung lag in der Luft – und sie fiel exakt nach einer Stunde: Nach einem leichten Schubser von Hilbert gegen Vidal zeigte Schiedsrichter Florian Meyer erstmals auf den Punkt. Müller trat an und erzielte sein schon fünftes Saisontor. Als Hilbert nach Costa-Flanke auch noch einen Handelfmeter verursachte, durfte Robben auf 3:0 erhöhen. Am Ende hätten die Bayern sogar noch höher gewinnen können.

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