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Lieferung aus GroßbritannienSpezialschiff mit Atommüll-Behältern angekommen

Altlasten aus deutschen Atomkraftwerken im britischen Sellafield: In Niedersachsen ist hochradioaktiver Abfall angelandet, der jetzt nach Bayern soll.

Zwischenlager Isar: Hierhin sollen auch die sieben Castor-Behälter aus Sellafield Foto: Christopher Mick/BGZ/dpa

Nordenham dpa | Sieben Castor-Behälter mit hoch radioaktivem Atomabfall sind in Deutschland angekommen. Das Spezialschiff habe um 06.00 Uhr planmäßig im Hafen in Nordenham in Niedersachsen angelegt, sagte ein Sprecher der Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS) der Deutschen Presse-Agentur. Die Behälter kommen aus einer Aufarbeitungsanlage in Großbritannien und werden in das Zwischenlager Isar in Bayern transportiert.

Die Atomabfälle sind bei der Wiederaufarbeitung von Brennelementen aus deutschen Atomkraftwerken im britischen Sellafield entstanden. Die Bundesrepublik Deutschland sowie die deutschen Kraftwerksbetreiber haben sich verpflichtet, diesen Abfall zurückzunehmen.

Das Spezialschiff „Pacific Grebe“ hatte vergangenen Mittwoch den Hafen in Barrow-in-Furness verlassen. Atomgegner halten seit einigen Tagen an verschiedenen Orten Kundgebungen und Mahnwachen ab.

Die Fracht wird im Hafen nun mittels Kran auf einen Zug umgeladen – je Castor-Behälter ein Waggon. Dabei würden von Sachverständigen Messungen durchgeführt, teilte die GNS mit. Es müsse nachgewiesen werden, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Strahlungsgrenzwerte – fachsprachlich: Grenzwerte der Ortsdosisleistung (ODL) – zuverlässig eingehalten werden. Entsprechende Messungen hatte es bereits in Sellafield gegeben.

Weitere Atommüll-Transporte aus Sellafield

Details zur Route des Transportes sowie zum Zeitplan werden laut GNS aus Sicherheitsgründen nicht veröffentlicht.

Das Zwischenlager befindet sich am Standort des ehemaligen Kernkraftwerkes Isar im Landkreis Landshut. Block I ist 2011 abgeschaltet worden, Block II wurde 2023 vom Netz genommen. Beide Anlagen befinden sich im Rückbau.

Aus Sellafield müssen sieben weitere Behälter zurückgenommen werden, die in Brokdorf (Schleswig-Holstein) zwischengelagert werden. Sechs Behälter aus Sellafield waren bereits 2020 nach Biblis (Hessen) gebracht worden.

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4 Kommentare

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  • Die gehen nach Bayern ?

    Weiß der Söder das ?

    Da lassen sich doch sicher flux die Gesetze anpassen damit das nicht geschieht !

  • Werte Atomkraftgegner,



    ich danke euch, dass ihr so aktiv gegen die Kernkraft demonstriert habt und auch Danke euch Kernkraft nun in Deutschland Vergangenheit ist. Doch gegen den Müll sollte man nicht protestieren, es ist UNSER Müll, der da aus England zurück kommt. Diesen Müll müssen wir nun 100.000 - 1 Million Jahre bewachen und schützen, und weder RWE, noch EnBWE und Co. müssen dafür bezahlen. Das ist der Skandal.

    • @Hans Dampf:

      Ich lese da von Kundgebungen und Mahnwachen, nicht von Demonstrationen, die die Müllabfuhr verhindern sollen.



      Diese Aufmerksamkeit ist durchaus notwendig in Zeiten, in denen Politiker glauben, den Menschen neue Atomkraftwerke vor die Nase setzen zu müssen.

  • Söder hat sicher noch Platz in seinem Vorgarten.