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Libanon verbietet Film „Wonder Woman“Israelische Darstellerin unerwünscht

Die libanesischen Behörden haben den neuen Film „Wonder Woman“ verboten. Dem Verbot vorausgegangen war eine Kampagne gegen Gal Gadot.

Gal Gadot als Wonder Woman Foto: Clay Enos/Warner Bros./dpa

Beirut dpa | Wegen einer israelischen Hauptdarstellerin hat der Libanon den US-Film „Wonder Woman“ verboten. Die Comicverfilmung hätte eigentlich am Mittwochabend in die libanesischen Kinos kommen sollen, wurde aber kurz vorher vom Innenministerium untersagt, wie es am Donnerstag aus Sicherheitskreisen hieß.

Die Regierung in Beirut reagierte damit auf eine Kampagne, die ein Aufführungsverbot forderte, weil die Hauptdarstellerin Gal Gadot eine Israelin ist.

Der Libanon befindet sich mit Israel offiziell im Kriegszustand und boykottiert seit Jahrzehnten Produkte aus dem Nachbarland. Die frühere „Miss Israel“ Gadot leistete zwei Jahre Wehrdienst in der israelischen Armee. Der Film mit der 32-Jährigen als Amazonenprinzessin kommt am 15. Juni auch in die deutschen Kinos.

Die Anhänger der Verbotskampagne jubelten nach der Entscheidung. „Glückwunsch an Palästina. Glückwunsch zum Boykott. Glückwunsch an den Widerstand“, schrieb einer der Mitbegründer der Kampagne, Samah Idriss, auf Facebook. „Der Normalisierung (mit Israel) wurde ein nachhaltiger Schlag versetzt, indem die Aufführung eines Films mit einer israelischen Soldatin verhindert wurde.“

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6 Kommentare

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  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...schlechter Film, gute Werbung.

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Was hat den Initiatoren mehr Angst gemacht, dass die Libanesen plötzlich Israel toll finden, wegen der Hauptdarstellerin oder das sie mit einer starken Frau konfrontiert werden?

    Wer schaut überhaupt im Libanon Filme im Kino?

  • Die spinnen die Libanesen.

  • Diese "Verbotskampagne" ist klarer Rassismus, lockt aber hier keinen hinter dem Ofen vor.

    • @JohnReed:

      Rassismus wohl nicht. Es geht nicht um die Volkszugehörigkeit sondern um die Nationalität der Schauspielerin. Aber, was geht es uns an. Es gibt schlimmeres auf der Welt, was wir auch nicht ändern können.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @JohnReed:

      bei den Temperaturen bin ich schon längst im Freien.