Lektionen der Woche: Kultur schlägt Biologie
Jede soll sich ihr Geschlecht aussuchen dürfen. Die Gletscher schmelzen. Die Documenta hat versagt und es wird nur noch kalt geduscht.
1 Kultur schlägt Biologie
Während noch über einen von der Humboldt-Uni abgesagten Vortrag zur Frage des Geschlechts in der Biologie gestritten wird, zeichnen sich gesellschaftspolitische Fortschritte ab, die selbst von Bild begrüßt werden: „Regierung bricht mit Biologie!“ Ab vierzehn soll zukünftig jeder und jede entscheiden dürfen, welches Geschlecht sie oder er im Reisepass stehen haben möchte. So steht's in einem Konzept der Regierung. Gut so!
2 Es wird kalt geduscht
Die in dieser Woche besonders gut informierte Bild titelte am Mittwoch: „Erste Deutsche ohne warmes Wasser.“ Heißt wohl, dass die steigenden Energiepreise an deutschen Duschköpfen angekommen sind. Schon fühlen sich manche an die mageren Jahre nach dem Krieg erinnert. Nicht so richtig mitgedacht aber werden dabei all jene Menschen, die schon vor Russlands Überfall auf die Ukraine Probleme hatten, ihre Gasrechnung zu bezahlen. Nicht gut.
3 Klimawandel killt Gletscher
Der Abbruch des Marmolatagletschers ist ein Indikator des Klimawandels. Dass Teile von Gletschern an steilen Stellen in Zukunft öfter abstürzen, sei aufgrund extremer Temperaturen denkbar, sagt Glaziologe Christoph Mayer. Der Gletscherschwund wird rasant weitergehen: Die Bayerische Kommission für Glaziologie rechnet damit, dass der Schneeferner-Gletscher an der Zugspitze in zehn bis 15 Jahren verschwunden sein wird. Ungut.
4 Documenta hat versagt
Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat den Verantwortlichen der documenta fifteen im Kulturausschuss des Bundestages Versagen vorgeworfen. Über Monate habe man ihr persönlich versichert, dass dort für Antisemitismus kein Platz sei, sagte die Grüne. Die so Angesprochenen, Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD) und die Generaldirektorin Sabine Schormann, waren nicht im Ausschuss erschienen. Mehr als ungut.
5 Man tritt in Zukunft zurück
Tritt er nun zurück, oder nicht, wovon genau und wann? Den neuen Politiker-Trend hatte CDU-Hipster Armin Laschet lanciert: Man kündigt seinen Rücktritt in einigen Monaten an. Was nun auch Boris Johnson recht ist, soll Frankfurt am Mains Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) nur billig sein. Er teilte am Dienstag mit, er werde am 31. Januar 2023 zurücktreten. Er wolle ein „geordnetes Haus übergeben“. Nicht schlecht.
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