Legalisierer machen Druck: Ruf nach Rauchfreiheit
Eine Weed-Week haben Hambuger HanfaktivistInnen ausgerufen: Von Montag an will man mit Aktionen in die Politik hineinwirken
Zwölf Veranstaltungen sind deshalb während der „Weed Week“ geplant. Am Montag etwa diskutiert Hamburgs Justizsenator Till Steffen (Grüne) mit dem CSC-Vorsitzenden Andreas Gerhold und anderen Experten. Tags darauf nimmt sich auch der taz Salon (19.30 Uhr, Kulturhaus 73) des Themas an. Zum Abschluss soll am kommenden Samstag der inzwischen vierte Hamburger Hanftag gefeiert werden. In 30 weiteren deutschen Städten, darunter auch in Hannover, machen Cannabis-AnhängerInnen bereits am heutigen Samstag mit Aktionen auf das Thema aufmerksam.
„Deutliche Impulse in die Politik“ senden, das soll Gerhold zufolge die Aktionswoche. Gerade in Hamburg müsse „der Druck wieder aufgebaut werden“: Die rot-grünen Pläne in Richtung Legalisierung liegen derzeit auf Eis, entsprechenden Ankündigungen während der Koalitionsverhandlungen vor einem Jahr folgten keine Taten. Ganz anders in Bremen, wo die Bürgerschaft eine Lockerung beschlossen hat: „Wir unterstützen die dort angekündigten Vorhaben“, sagt Gerhold. Dass zwei rot-grüne Landesregierungen derart „fundamentale Unterschiede“ in der Drogenpolitik machten, findet er unverständlich.
Im Bundesrat müsse der Hamburger Senat gemeinsam mit Bremen eine Lockerung der „bundesweit strengen Regeln für Konsumenten“ einfordern, fordert der CSC-Mann. Ein erster Schritt wäre es, die Menge zu erhöhen, deren Besitz strafrechtlich nicht verfolgt wird. Langfristiges Ziel bleibe aber eine völlige Entkriminalisierung des Cannabis-Konsums – bei zugleich verbesserter Aufklärung. Während der Weed Week solle nun „nicht das Ob“ einer Legalisierung diskutiert werden, erklärt der CSC, „sondern das Wie“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen
Krieg in der Ukraine
Geschenk mit Eskalation
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste