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Landratswahlen in SachsenAfD schlechter als erwartet

Bei den Landratswahlen in Sachsen ist der befürchtete Erfolg für die AfD ausgeblieben. Die CDU liegt größtenteils vorn.

Dirk Hilbert ist seit 2015 Oberbürgermeister von Dresden, auch bei der Wahl am Sonntag lag er deutlich vorne Foto: Robert Michael/dpa

Dresden dpa | Die CDU hat bei den Landratswahlen in Sachsen laut vorläufigen Ergebnissen ihre Dominanz behauptet. Die AfD schnitt in den neun Landkreisen dagegen deutlich schlechter ab als erwartet. Im Landkreis Mittelsachsen, wo sich die AfD die meisten Chancen auf den bundesweit ersten Landratsposten ausgerechnet hatte, lag nach dem ersten Wahlgang der parteilose Kandidat Dirk Neubauer klar vor dem AfD-Bewerber Rolf Weigand. Dort wird am 3. Juli noch einmal gewählt. In den Kreisen Nordsachsen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge steht dagegen bereits fest, dass die CDU-Amtsinhaber ihre Posten behalten. In der Landeshauptstadt Dresden lag Amtsinhaber Dirk Hilbert (FDP) vorne – er muss sich aber noch einmal dem Votum stellen.

Der nordsächsische Landrat Kai Emanuel verteidigte sein Amt mit 62,9 Prozent der Stimmen. Damit ließ der Parteilose Emanuel, der für die CDU antrat, die Kandidatin der rechtsextremen Freien Sachsen, Uta Hesse, klar hinter sich. Sie erhielt 20,0 Prozent der Stimmen. Im Landratsamt Pirna bleibt der Christdemokrat Michael Geisler Landrat. Er erhielt 54,3 Prozent der Stimmen und damit doppelt so viele wie AfD-Kandidat Ivo Teichmann (23,9 Prozent). Auf eine absolute Mehrheit kam auch Amtsinhaber Henry Graichen (CDU) im Landkreis Leipzig mit 69,9 Prozent der Stimmen. Er wurde auch von den Grünen unterstützt.

In allen zur Wahl stehenden Landkreisen außer Mittelsachsen landete die CDU deutlich auf Platz 1, muss sich aber einem weiteren Wahlgang am 3. Juli stellen. Mit Blick auf den ersten Wahlgang können sich die Christdemokraten aber gute Chancen in den Landkreisen Bautzen, Görlitz, Zwickau, Vogtlandkreis und im Erzgebirgskreis ausrechnen. Im Erzgebirgskreis und im Landkreis Zwickau konkurrieren sie dabei nicht nur mit der AfD, sondern auch mit starken Freien Wählern, die in Zwickau auf 24,4 Prozent und im Erzgebirgskreis kurz vor Auszählung aller Stimmen auf 19,7 Prozent der Stimmen kamen.

Erwartungsgemäß müssen auch die Dresdnerinnen und Dresdner noch einmal an die Wahlurnen. Am Sonntag lag Amtsinhaber Dirk Hilbert mit 32,5 Prozent der Stimmen zwar deutlich vorn, für einen Sieg reichte es aber nicht. Am 10. Juli ist der zweite Wahlgang geplant. Hilbert trat für das Bündnis „Unabhängige Bürger für Dresden“ an, das auch von der CDU unterstützt wird.

Auf den weiteren Plätzen lagen Dresdens Umweltbürgermeisterin Eva Jähningen (Grüne) mit 18,9 Prozent, SPD-Innenexperte Albrecht Pallas (15,2 Prozent), der AfD-Europaabgeordnete Maximilian Krah (14,2 Prozent) und der Linken-Kandidat André Schollbach (10,3 Prozent). Linke, SPD und Grüne hatten schon zuvor vereinbart, den stärksten Kandidaten der drei Parteien im zweiten Wahlgang gemeinsam ins Rennen zu schicken. Demnach wird Eva Jähnigen gegen Hilbert antreten. Auch AfD-Mann Krah will weitermachen.

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4 Kommentare

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  • Wie sieht denn das Wahlrecht aus ?



    Ich habe den Artikel so verstanden, daß keine Stichwahl zwischen den beiden stärksten Kandidaten gibt.



    Kann denn jeder auch im zweiten Wahlgang antreten ?

    • @Don Geraldo:

      In der Tat gibt es streng genommen keine Stichwahl, sondern im zweiten Wahlgang gewinnt der Berwerber mit den meisten Stimmen. Bewerber, die im ersten Wahlgang weniger Stimme hatten, können zurückziehen, müssen es aber nicht.

    • @Don Geraldo:

      Es kann meines Wissens nach jeder Kandidat der ersten Runde auch in der zweiten antreten. In der zweiten Runde reicht dann aber schon eine einfache Mehrheit während in der ersten Runde +50% notwendig sind.

  • In unserem Wahlkreis war der CDU Kandidat am Ende vorn mit 47% gegenüber 37% beim AfD Kandidaten. Daneben gab es nur noch einen freien und einen FDP Kandidaten mit jeweils unter 10%. Da kann ich bei Wahlen ohne Alternative auch gleich zu Hause bleiben. Dieses Jahr gehe ich auch im zweiten Wahlgang nicht mehr hin um CDU zu wählen. Dieses schmutzige Gefühl tue ich mir nicht nochmal an. Scheint ja dieses Jahr auch ohne unsere Stimmen zu reichen.