Länderspiel gegen Portugal: Die Rückkehr der Popp
Die DFB-Elf der Frauen siegt sich souverän zur WM 2023 in Australien und Neuseeland. Ist da die EM in England im Sommer nur eine Zwischenstation?
Ein Tor hat Alexandra Popp gar nicht geschossen. Dabei traf sie schon 53 Mal für Deutschland, und zu ihrer großen Überraschung wurde sie, als sie am Samstag nach anderthalb Jahren Verletzungspause zum Länderspiel gegen Portugal eingewechselt wurde, gleich zur Kapitänin ernannt. „Da hat’s mich das erste Mal ein bisschen – ich will nicht sagen – zerrissen.“
3:1 siegte das DFB-Team souverän beim WM-Qualifikationsspiel in Bielefeld, und die Teilnahme an der WM 2023 in Australien und Neuseeland kann langsam als gesichert gelten: siebter Sieg im siebten Spiel, 21 Punkte.
Am Dienstag trifft die Auswahl von Martina Voss-Tecklenburg auf Serbien, das seinerseits sehr souverän 4:0 über Israel siegte und 15 Punkte in der Qualifikation hat. Sollte Deutschland in Belgrad gegen Serbien auch gewinnen, wäre die Teilnahme auch rechnerisch sicher.
Die Tore für die DFB-Elf schossen Lena Oberdorf und Felicitas Rauch (VfL Wolfsburg) und Klara Bühl. Popp kam erst in der 59. Minute, um ihr 112. Länderspiel zu bestreiten.
Team-Building aus Alt und Jung
Wie souverän die DFB-Frauen zu Werke gehen, ist auch einer Pressemitteilung vom Sonntag zu entnehmen: Die Torschützinnen Rauch und Bühl sowie Lena Lattwein verlassen „absprachegemäß“ vor dem Serbien-Spiel das Team. Dafür kommen mit Maximiliane Rall und Linda Dallmann (Bayern München) zwei Spielerinnen in den Kader, die gegen Portugal noch auf der Tribüne saßen.
Martina Voss-Tecklenburg nutzt die WM-Qualifikation zu Personalrochaden, die zeigen, dass sie zum einen über einen großen Pool guter Spielerinnen verfügt. Und zum anderen, dass sie sehr konzentriert sowohl das in diesem Sommer anstehende EM- wie das nächstes Jahr anstehende WM-Turnier im Auge hat.
Voss-Tecklenburg bastelt für die WM an einer Mischung, zu der junge Spielerinnen wie die 21-jährige Klara Bühl genauso gehören wie die erfahrene 31-jährige Alexandra Popp. Und diese Mischung wird sie dann bei der EM in einem wichtigen Turnier ausprobieren, um sie dann ein Jahr später zur Vollendung zu bringen.
So etwa dürfte der Plan sein, in dem Alexandra Popp keine unwichtige Rolle spielt. „Dass Poppi sehr hart gearbeitet hat für diese Rückkehr, steht außer Frage“, erklärte Voss-Tecklenburg den übrigen Spielerinnen beim Abendessen nach dem Spiel. „Und dass sie auch noch sehr hart arbeiten muss in den nächsten Wochen und Monaten, das weiß sie auch. Das wird sie tun.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu
Wanted wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu und Hamas-Anführer
Gespräche in Israel über Waffenruhe
Größere Chance auf Annexion als auf Frieden
Nach der Gewalt in Amsterdam
Eine Stadt in Aufruhr
Krieg in der Ukraine
USA will Ukraine Anti-Personen-Minen liefern