LED-Auswahl per App: Welche Leuchtdiode passt zu mir?
Der LED-Markt boomt. Sehr sogar. Eine App soll durch die enorme Produktvielfalt der ökologischen Leuchtmittel führen.
Und doch ist die Entscheidung beim Kauf der Leuchtmittel nicht leichter geworden. Die Auswahl an LEDs ist enorm, Qualität und Effizienz sind sehr unterschiedlich, und die Käufer müssen sich an eine neue Einheit gewöhnen: das Lumen. Diese Einheit gibt den Lichtstrom an, die abgegebene Lichtmenge.
Früher kaufte man eine Glühbirne mit einer bestimmten Wattzahl, wenn man eine bestimmte Helligkeit wollte. Der Strombedarf einer LED hingegen sagt über die Lichtfülle nur noch bedingt etwas aus: Zwischen 20 und 130 Lumen pro Watt bringen heutige LEDs in Glühbirnenform. Lumen pro Watt kennzeichnet also die Effizienz – eine Größe, die man sich merken sollte.
Transparenz im Markt soll nun ein kleines Programm gewährleisten, das LED-Navi. Das Programm kostet 1,99 Euro; Kunden des Stromanbieters Elektrizitätswerke Schönau und Mitglieder des Bunds der Energieverbraucher können sie kostenlos nutzen. Hinter dem Projekt stehen der Freiburger Energiewendepionier Dieter Seifried vom Büro Ö-Quadrat und sein Sohn, der Informatiker Fridolin Albert-Seifried, mit seinem Unternehmen Freedos IT. Die Firma betont, unabhängig von Lampenherstellern und Händlern zu sein.
Das Teure muss nicht gut sein
In das Programm gibt der Nutzer ein, welche Art von Lampe er ersetzen will, ob Glühlampe, Halogenlampe, Energiesparlampe, einen Halogenstrahler oder eine alte LED. Dann muss er noch die Fassung wählen und weitere Merkmale, wie die Lichtfarbe und die Dimmbarkeit, und erhält sodann eine Liste der effizientesten LEDs für seine Bedürfnisse. Bei diesen Produkten nämlich, sagt Seifried, müsse das Gute nicht teuer und das Teure nicht gut sein: „Anhand unserer Datenbank konnte kein Zusammenhang zwischen Preis und Effizienz nachgewiesen werden.“
Der LED-Markt war in den letzten zwei Jahren ausgesprochen dynamisch. Rund 800 verschiedene Produkte sind im Navi inzwischen gelistet. Und immer wieder kommen neue Produkte für neue Einsatzgebiete auf den Markt. Auch für die Fassungen von Leuchtstoffröhren gibt es inzwischen passende LED-Produkte, laut Datenblättern der Hersteller sogar mit bis zu 170 Lumen pro Watt.
Unterdessen will das Stuttgarter Start-up Relumity die ohnehin bereits ökologisch vorteilhafte LED noch besser machen – indem sie reparierbar wird. Sie werde statt durch Kleber von Schrauben und Haken zusammengehalten und lasse sich damit vergleichsweise einfach auseinandernehmen, heißt es.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
Bis Freitag war er einer von uns
Elon Musk und die AfD
Die Welt zerstören und dann ab auf den Mars
Magdeburg nach dem Anschlag
Atempause und stilles Gedenken
Bankkarten für Geflüchtete
Bezahlkarte – rassistisch oder smart?
Tarifeinigung bei Volkswagen
IG Metall erlebt ihr blaues „Weihnachtswunder“ bei VW
Nordkoreas Soldaten in Russland
Kim Jong Un liefert Kanonenfutter