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Krieg in Syrien„IS“ nimmt wichtige Stadt in Homs ein

Die Dschihadisten kontrollieren den Verbindungsweg nach Palmyra. Nun können sie einfacher Kämpfer und Nachschub befördern.

In Homs befindet sich auch das Unesco-Weltkulturerbe Krak des Chevaliers Foto: reuters

Beirut AFP | Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat („IS“) hat nach Angaben von Aktivisten eine strategisch wichtige Stadt in der zentralsyrischen Provinz Homs erobert. Der „IS“ habe in der Nacht zum Donnerstag die Stadt Al-Karjatain im Südosten von Homs eingenommen, sagte der Chef der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, der Nachrichtenagentur AFP.

Bei den vorangegangenen Kämpfen seien 37 Soldaten der syrischen Armee und andere regierungstreue Kämpfer getötet worden sowie 23 IS-Kämpfer.

Die Stadt sei deswegen so bedeutsam, weil sie auf dem Weg aus dem vom „IS“ kontrollierten Palmyra in die Region Kalamun in der Provinz Damaskus liege, sagte Rahman. Die Kontrolle über Al-Karjatain erlaube es dem „IS“, zwischen dem Osten von Homs und der Region Kalamun Kämpfer und Nachschub zu befördern. Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk von Ärzten und Aktivisten in Syrien. Für Medien sind ihre Angaben kaum nachprüfbar.

Der Bürgerkrieg in Syrien wütet bereits seit mehr als vier Jahren. Seit Beginn der Kämpfe im März 2011 wurden nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte bereits etwa 230.000 Menschen getötet.

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3 Kommentare

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  • Die Schutzzone für Christen und andere Nichtsunniten wird immer kleiner. Und wen will der Gröpatz bombardieren? Die Truppen, die diese Zone verteidigen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Tja warum denkst du nie nach? Schutzzone für Christen ist deiner Meinung nach die Existenzberechtigung für die Assaddiktaur. Das will ausser Dir und den anderen Diktaurverstehern von Putin bis zur Die Linke, ganz links aussen, niemand. Nicht die Kurden, nicht die Türkei, nicht Jordanien, nicht die EU, nicht die USA und sicher nicht die Golfstaaten. Die sind aber diejenigen die sich dort engagieren. Der Krieg in Syrien wurde genau von den Herrschern um Assad ausgelöst und nun müßen sie kapitulieren oder untergehen, anders wird die unterdrückte Mehrheit der Suniten nicht zum Frieden bereit sein. Die blutige Herrschaft muß abtreten nach zwei Generationen Mörderregiment. Ob es gelingt die IS Mörder ebenso zu eliminieren wird die Herausforderung der näcsten Jahre für die Aussenpolitik der Welt. Ob Russland seinen Kriegshafen retten kann hängt von Putins Haltung in der UN ab, im Moment scheint der Realitätssinn zu überwiegen und auch die Russen verdammen den Gaskrieg, aber solange sie Waffen liefern werden sie Teil des Problems bleiben nicht Teil der Lösung. Solange millionen Syrer auf der Flucht ihr Überleben suchen müßen giebts keine Staus wei vor dem Krieg Lösung, da braucht man gar nicht soviel nachdenken, der Diktator kann nicht so weitermachen und die Minderheiten sollten nicht weiter in seiner Geiselhaft verharren, sonst gehen sie mit ihm unter.

      • @horst schmitzberger:

        "...nicht die Türkei, nicht Jordanien, nicht die EU, nicht die USA und sicher nicht die Golfstaaten."

         

        Was diese Staaten wollen ist völlig irrelevant. Wichtig ist wer real die religiösen Fanatiker des IS und der Nusra-Front aufhält. Und das sind die syrischen Regierungstruppen und die Kurden. So sieht die Realität aus. Es ist traurig, dass die Truppen einer Diktatur dabei sind, aber z.Z. ist Assad das geringere Übel. Oder sollen sich die Menschen auf den Schutz der 60 (in Worten Sechzig!) säkularen Kämpfer verlassen, die der "Führer der freien Welt" bis jetzt rekrutiert hat?

         

        Und es ist ein Skandal, dass die Kurden jetzt auch noch bombardiert werden. So hilft man nur den Fanatikern.