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Krieg im JemenWaffenruhe hält keine 48 Stunden

Es war der sechste Anlauf für eine Feuerpause. Doch auch dieses Mal scheiterten die Bemühungen. Erneut sind im Jemen Kämpfe ausgebrochen.

Einkaufen, solange die Waffen schweigen: Sanaa am Sonntag Foto: reuters

Sanaa afp | Im Jemen ist eine weitere Feuerpause gescheitert. Bereits vor dem Ende der 48-stündigen Waffenruhe flammten die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen wieder auf. In der Nacht zum Montag wurden rund um die umkämpfte Stadt Taes im Südwesten des Landes 15 Huthi-Rebellen und neun Kämpfer der Regierungstruppen getötet, wie von Militär und Rettungskräften verlautete. Auch mehrere Zivilisten starben.

Die Konfliktparteien gaben sich gegenseitig die Schuld am Scheitern der Feuerpause. „Es gibt keine Achtung (der Waffenruhe), nur Verletzungen“ sagte ein Militärsprecher. Militärisch gebe es derzeit keinen Befehl für eine Fortsetzung.

Die Waffenruhe war nach Vermittlung von US-Außenminister John Kerry am Samstag um 12 Uhr (Ortszeit) in Kraft getreten, doch warfen sich beide Seiten seit Sonntag vor, jeweils dutzende Male gegen die Vereinbarung verstoßen zu haben. Es war die inzwischen sechste Waffenstillstandsvereinbarung für das Land.

Im Jemen kämpfen seit September 2014 Truppen des ins Exil geflüchteten sunnitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi gegen die vom Iran unterstützten schiitischen Huthi-Rebellen und andere Milizen, die dem ehemaligen Staatschef Ali Abdallah Saleh die Treue halten. Seit März 2015 fliegt ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis Luftangriffe auf die Rebellen und unterstützt damit die Hadi-Truppen.

Nach Angaben von Militärvertretern griffen die Truppen von Präsident Hadi am frühen Montagmorgen im Westen von Taes die schiitischen Huthi-Rebellen und ihre Verbündeten in der Armee an. Augenzeugen berichteten von lauten Explosionen nahe einem Luftwaffenstützpunkt.

Bei den Kämpfen in Taes wurden nach Angaben von Militär und Krankenhausmitarbeitern 15 Aufständische und neun Soldaten getötet. Auch vier Zivilisten seien beim Beschuss von Vierteln unter Kontrolle der Regierung ums Leben gekommen, elf weitere wurden demnach verletzt.

Laut Augenzeugen flogen Flugzeuge der arabischen Militärallianz, die die Regierungstruppen im Kampf gegen die Huthis unterstützt, Angriffe in Nahm im Norden der Hauptstadt Sanaa sowie in der Rebellenhochburg Saada.

Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition fliegt seit März 2015 Angriffe gegen die Huthi-Rebellen und die mit ihnen verbündeten Armeeeinheiten. Die Luftangriffe richteten massive Schäden an, doch gelang es der Militärallianz bisher nicht, die Huthi-Rebellen aus der Hauptstadt Sanaa zu verdrängen oder Präsident Hadi an die Macht zurückzubringen. Seit Beginn der Kämpfe wurden nach Schätzungen der UNO fast 7.000 Menschen getötet, die meisten von ihnen Zivilisten.

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