Kostenloser Nahverkehr in Erlangen: Freies Fahren in Franken
Erlangen führt als zweite deutsche Großstadt kostenlosen Nahverkehr ein und verstärkt das Busnetz. Auch Touristen fahren bei dem Pilotprojekt umsonst.
Ziel des Pilotprojekts sei es, die Innenstadt von Autos zu entlasten, teilte ein Sprecher der Stadt Erlangen mit. Der kostenlose Nahverkehr ist eine von mehreren Maßnahmen, die die City attraktiver machen soll. Neben einem geringeren CO2-Ausstoß hoffen die Erlanger:innen, dass Altstadt und Einzelhandel belebt werden.
Die Gremien des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN) müssen noch im Juli der Änderung der Tarifstruktur zustimmen, damit Erlangen das Projekt umsetzen darf. Die Einnahmeverluste des VGN muss die Stadt ausgleichen, rund 300.000 Euro jährlich. Das Projekt ist auf drei Jahre befristet und wird begleitend ausgewertet.
Schon jetzt sind die Busse der fränkischen Universitätsstadt mit gut 118.000 Einwohner:innen dicht getaktet. Um einer Überlastung vorzubeugen, wird der Nahverkehr ausgebaut. Ab Dezember soll eine Ringbus-Linie eingeführt werden, die zentrale Punkte der Stadt miteinander verbindet.
Zweite Großstadt nach Augsburg
Augsburg bietet schon seit 2020 Nahverkehr zum Nulltarif. Ein ähnliches ÖPNV-Angebot findet sich auch im bayerischen Pfaffenhofen, wo Bewohner:innen seit 2018 gratis Bus fahren können. In Augsburg kann man schon seit 2020 an 9 Haltestellen in der Innenstadt kostenlos in Busse und Straßenbahnen einsteigen. Monheim am Rhein testet seit 2020 kostenlosen Nahverkehr und in Tübingen sind seit 2018 an Samstagen Busse kostenfrei.
Europaweit war die estnische Hauptstadt Tallinn ein Vorreiter: Seit 2013 ist dort der Nahverkehr gratis für Einwohner:innen, seit 2018 für alle Esten in den meisten Landkreisen. In Schottland können Bewohner:innen unter 22 Jahren seit vergangenem Jahr die Busse umsonst nutzen, Luxemburg führte 2020 als erstes Land der Welt kostenlosen ÖPNV für alle ein.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links
Emotionen und politische Realität
Raus aus dem postfaktischen Regieren!
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
Berlinale-Rückblick
Verleugnung der Gegenwart