Konzertempfehlungen für Berlin: Verwunschene Orte

Für Barbara Morgenstern und Tonia Reeh lohnen sich Ausflüge ins Umland. Außerdem: Kiezsalon, Musikfest und das orgellastige Festival Aggregate.

Die Marion Wörle steht mit Laptop an einer Orgel und blickt in die Kamera

Bildet mit Maciej Sledziecki das Orgel-begeisterte Ensemble gamut inc: Computermusikern Marion Wörle Foto: gamut inc / Aggregate

Dem Sommer ist offenbar schon die Luft ausgegangen, das Konzertleben in und um Berlin dreht voll auf – gerade an Orten, die sich prima mit einer Radtour oder einem Ausflug ins Grüne verbinden lassen würde. Nun ja. Gleich zweimal innerhalb von 25 Stunden gibt es im Umland die Gelegenheit, die tolle Barbara Morgenstern und nicht minder beeindruckende Tonia Reeh im Doppelpack zu erleben – und zwar mit Songs, die es nur live gibt und die die beiden beim Spielen stets weiterentwickeln.

Am Freitag (27.8.) spielen sie in Trebnitz bei Münchberg (19 Uhr, Gasthaus zur Ostbahn). Am Samstag (28.8.) muss man etwas weniger weit fahren, nämlich nur zum Kleinen Wukensee bei Biesenthal (20 Uhr, wokule.de). Auf dem Wokule-Gelände fanden einst Kinderferienlager statt – ein verwunschener Ort.

Ebenfalls eine Gelegenheit, eine neue Location zu entdecken, bietet am Samstag (28.8., 20 Uhr, 11, 30 Euro, ) der nächste Kiezsalon. Der findet in eine alter Turbinenhalle der AEG in Oberschöneweide statt, die jetzt bereits von vielen Künstlern als Atelier genutzt wird. Vom Künstler und Filmemacher Ralf Schmerberg wird sie gerade zum Kulturzentrum „Mahalla“ umgebaut, die Eröffnung ist für den Sommer 2022 geplant.

In der Location, die wohl sicher besser zum durchwachsenen Wetter passt als ein See, wird neben Thomas Ankers mit mit seinem modularen Synthesizer auch die in Berlin lebende Instabuleri Hüma Utku auftreten. Ihr kommt es nicht zuletzt aufs Geschichtenerzählen an – in der elektronischen Musik eine Seltenheit; dafür bedient sie sich auch folkloristischer Elemente. Außerdem spielt an dem Abend der polnische Free Jazzer Waclaw Zimpel.

Der taz plan erscheint auf taz.de/tazplan und immer Mittwochs und Freitags in der Printausgabe der taz.

Soundpackages für Akteure

Ebenfalls ab Samstag (28.8.) eröffnet das Musikfest für einen facettenreichen Auftakt in die neue Spielzeit. Die sicher eine sehr viel bessere Saison als die letzte wird. Spannend dürfte am Mittwoch (1.9., 20 Uhr, Philharmonie, Eintritt 18 Euro, weitere Infos: www.berlinerfestspiele.de) etwa die Uraufführung eines Stücks von Cathy Milliken werden, für das das Ensemble Modern auf den Neuen Kammerchor Berlin trifft. An dem Abend soll auch das Publikum zum Akteur werden – mit Stift und Papier und einem eigenen Soundpackage, das der Gast unter seinem Stuhl findet. „Night Shift – The Rehearsal“ ist kein fertiges Stück, das Publikum ist mitgestaltender Teil einer Probe.

Ebenfalls Premieren gibt es beim AGGREGATE Festival zu erleben. Das will zeigen, was so eine automatisierte Pfeifenorgel alles kann – fresh stuff für die Hyper-Orgel!. Zwischen akustischer und elektronischer Klangerzeugung bewegen sich die Sounds, denen die Zu­schaue­r*in zwischen Montag und Mittwoch in drei verschiedenen Kirchen lauschen können (30.8.-1.9., 20 Uhr, Link: https://gamutinc.org/aggregate/; Tickets jeweils 15 Euro, Der erste Abend ist ausverkauft, Restkarten an der Abendkasse).

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.