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Konflikt in der UkraineUSA bilden Kiews Soldaten aus

780 Nationalgardisten der Ukraine sollen von den USA ausgebildet werden. Auch die Militärhilfe läuft an. Russland kritisiert den Einsatz der Ausbilder.

Neben göttlichem Beistand bekommen ukrainische Soldaten nun auch amerikanischen. Bild: dpa

KIEW dpa | Die Ukraine schickt nach Anhaben ihres Präsidentenamtes in Kürze 780 Soldaten der Nationalgarde in eine US-Militärausbildung. Dieses Kontingent nannte US-Vizepräsident Joe Biden bei einem Telefonat mit dem ukrainischen Staatschef Petro Poroschenko, wie das Amt am Donnerstag in Kiew mitteilte. Zum Ort der Ausbildung gab es zunächst keine Angaben.

Bis Ende März sollen zudem die ersten US-Militärfahrzeuge in der Ukraine eintreffen, hieß es. Die militärische Hilfe solle die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine stärken. Die Ukraine bemüht sich zudem um Waffen aus der EU und den USA. Russland wirft dem Land vor, einen Krieg gegen prorussische Separatisten im Donbass vorzubereiten.

Mit Kanzlerin Angela Merkel habe Poroschenko über die Umsetzung des Minsker Friedensplans für den Donbass gesprochen, teilte die Präsidialverwaltung mit. Bei dem Telefonat hätten beide Politiker ein neues Vierertreffen auf Außenminister-Ebene vereinbart. Ein Zeitpunkt für die Gespräche der Chefdiplomaten Deutschlands, der Ukraine, Frankreichs und Russlands wurde zunächst nicht genannt.

Der Minsker Friedensprozess geriet zuletzt wegen eines umstrittenen ukrainischen Gesetzes über den Sonderstatus des Konfliktgebiets Donbass ins Stocken. Das Parlament in Kiew hatte die von Separatisten beherrschten Gebiete als „besetzt“ eingestuft.

Beobachter erwarten deshalb, dass das ukrainische Militär die Regionen Luhansk und Donezk nun erst „befreien“ will. Dann sollten laut dem neuen Gesetz zuerst Wahlen abgehalten und zuletzt der Status mit Sonderrechten für den Donbass umgesetzt werden. Die Separatisten und Russland sehen darin einen Verstoß gegen den Friedensplan.

Russland hat den Einsatz westlicher Militärausbilder in der Ukraine als Gefahr für den Friedensprozess in der Krisenregion Donbass kritisiert. „Das hilft weder bei der Festigung des Vertrauens noch beim Abbau der Spannungen in dem Konfliktgebiet“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge. Die Arbeit westlicher Militärausbilder könne bei der Lösung der Krise in der Ukraine nicht helfen.

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7 Kommentare

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  • Ein Fortsetzungsroman,

    auch nicht als ich mit meinem Hinkefuss 4 mal die 60 km von Diusburg bis Dortmund an Ostern spaziert bin. Geht doch...mit Schmerzen zwar in Knie Fuss, Wade, Ruecken ,hat trotzdem auch Spass gemacht, mit sovielen Menschen fuer den Frieden zu " kaempfen". Waren wir naiv? Wer bin ich, das zu werten. Das war meine Haltung. Emotional hab ich mit 19/20 die Erwachsenen nicht verstanden. Es zaehlen ja nur die Argumente. Stimmt nicht!. Damals war auch viel Hass und Hetze unterwegs. Nicht wie in der Ukraine heute, aber auf dem Weg dahin, gepaart mit Rassismus. Es war kalter Krieg seit 30 Jahren. Eine Generation ist ohne aufgewachsen. Das macht Hoffnung, das sich der Ukraine Komflikt in Wohlgefallen aufloest. Naiv? Und wenn schon. Was ist eigentlich so schwierig die Handelsrouten von West nach Ost und von Ost nach West ....Die Welt ist nicht genug.

    Eine unheimlich boeswillige Unterstellung... Mehr bei facebook, Nachbrenner

  • Ein Fortsetzungsroman,

    In den die Realitaet, die Gegenwart eingewebt ist.

    Titel noch unbekannt

    Nachbrenner?

     

    Eis am Stiel

    Alles an einem Stueck

    In den letzten 3 Jahren habe ich mehr als tausend Kommdntare in vielen, ca 10 online Zeitungen veroeffentlicht., bzw. Zur veroenntlichung gesendet. Nicht alles wurde veroeffentlicht. Das macht nichts, weil es auch andere Wege gibt zu neuem, altem Denken zu inspirieren. Ich habe den Fond, den Fundus noch nicht durchforscht, in den letzten 2 Jahren. Auf facebook sind bis April die meisten Kommentare, ca. 70%, veroeffentlicht. Ca 500 Seiten habe ich 2012/13 in einem Buchmanuskript einerseits chronologisch und andererseits thematisch geordnet zusammengefasst, ohne Bezuege, links, wo und zu welchem Artikel ich veroeffentlicht habe. Mich hat die Essenz interessiert. Es ist ungeheuer spannend damit zu arbeiten. Die Ideen, die auch in den politischen und sozialen Themen, die die Welt bewegen, aus deutscher Sicht, oder europaeischer Sicht. Oder die Sichtweise der US - Amerikaner zu ergruenden. Da hab ich mich ja die meiste Zeit meines Lebens angezogen gefuehlt. Russlandversteher bin ich erst seit einiger Zeit. Weil mir die deutsche Politik zu abhaengig von Amerika scheint. Ich will helfen das Pendel mehr zur Mitte zu ziehen, schliesslich ist Deutschland mal die Mitte gewesen, die Nahtstelle zwischen Russischer und westlicher Allianz. Jetzt zieht sich die demakationslinie nicht mehr durch Berlin, sondern durch die Ukraine. Nicht wieder Mauern bauen, bitte. Das ist mein Credo,und nicht MaRionette Moskaus zu werden. War ich auch nie,...

  • Und das ist gut so.

  • Öl ist billig und das kann man leicht nachgießen. Große Töne ablassen, andere an ihre Verantwortung für den Frieden, Menschenrechte .... zu erinnern, das klappt mit Pathos und verantwortungsvoller Mimik. Aber selber nicht unversucht lassen, Konflikte zu erzeugen und bestehende zu befeuern. Auch hier geht es nur um weitere Befeuerung des Ukraine-Konfliktes.

  • Immer noch etwas Öl ins Feuer gießen um den Konflikt am köcheln zu halten. Nachdem die erhoffte Entwicklung des Konfliktes ins stocken gerät (Entspannung der Lage) muß die US Administration natürlich nachlegen. Hier ein Nato Manöver im schwarzen Meer, da ein paar Waffenlieferungen oder die Entsendung von Ausbildern. Wer solche Freunde hat ...

  • "Beobachter erwarten deshalb, dass das ukrainische Militär die Regionen Luhansk und Donezk nun erst „befreien“ will."

     

    "Beobachter" konnten schon länger nicht darüber im Zweifel sein , was aus Sicht Kiews unter "Friedensprozess" zu verstehen war und ist , ... mit freundlicher Zustimmung und Förderung aus Washington .

    • @APOKALYPTIKER:

      ja, klar, die lassen da nicht locker. Kann man auf die Geschichtchen wieder gespannt sein. Kiew macht alles nur aus humanitären Gründen, klar doch.