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KommentarHerzlich egal

■ Warum die Hanse-Liberalen anstatt umzufallen konsequent auf Linie bleiben

Es ist viel von der Handschrift in diesen Tagen die Rede, wenn das Gespräch auf die Hamburger FDP kommt. Deutlich soll sie sein, liberal soll sie sein. Holt man jedoch ein graphologisches Gutachten der Handschrift von FDP-Landeschef Rudolf Lange ein, so liest man daraus nur: Der Träger dieser Handschrift hat einen ausgeprägten Willen zur Macht.

Hut, beziehungsweise Helm ab: Es ist schon ein tolles Stück, den Delegierten des Hamburger FDP-Parteitages weismachen zu können, in den Sondierungsgesprächen mit CDU und Schill habe man liberales Profil bewiesen. Geschlossene Heime, privater Ordnungsdienst, Videoüberwachung, Vorgehen gegen „aggressives Betteln“, was auch immer das sein mag, Ras-terfahndung, Brechmitteleinsatz und so fort. Das, wogegen auch Liberale in der FDP in den 70ern und 80ern Sturm gelaufen sind, wird abgenickt, ohne mit der Wimper zu zucken.

Lange ist das nicht übel zu nehmen. Er will Bildungssenator werden und als langjähriger Militär künftig zuständig für die pädagogischen Belange Hamburger Schulkinder zuständig sein, das ist sein gutes Recht. Dass ihm aber die Partei in Langes Anbiederungskurs an Schill und dessen Positionen mehr oder weniger geschlossen folgt, zeigt, dass ihr die Verteidigung der BürgerInnenrechte mittlerweile herzlich egal ist.

Man tut der Hanse-FDP Unrecht, wenn man ihr das beliebte freidemokratische Etikett von der Umfaller-Partei aufklebt. Das ist falsch. Bei den Hamburger Liberalen gab es von vornherein nichts mehr zum Umfallen. Peter Ahrens

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