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Kommentar WahlumfragenGrossekoalition

Ambros Waibel
Kommentar von Ambros Waibel

Die kurz vor der Wahl veröffentlichten Umfragen sind ein klarer Manipulationsversuch. Neu ist das nicht - und die ganz große Koalition ist eh schon da.

Das BIER entscheidet: Im deutschen Wahlkampf bleibt man am liebsten unter sich Bild: dpa

W enige Stunden vor der Bundestagswahl steht sie, die ganz große Koalition – zumindest bei den Sarin-Lieferungen für den Mörder Assad. Sie sind aber sozusagen nur das Tüpfelchen auf dem I der deutschen Unwilligkeit, für irgendetwas außerhalb der eigenen Grenzen echtes Interesse und wirkliche Empathie aufzubringen.

Insofern war das Abwinken von Kollegen in den südlichen Krisenländern der Europäischen Union, die man zu Beginn des Wahlkampfs um Beiträge gebeten hatte, ein Déjà-vu. Erstens, sagten sie, gebe es sowieso „Grossekoalition“ und die sei noch dazu eine, die sich um die Probleme der Jungen, Alten und Armen im Süden einen Dreck scheren werde.

Wen auch immer also die Deutschen am Sonntag wählen, sie werden eine Regierung bekommen, die ihre Interessen vertritt. Im Weiteren geht es dann um Verteilungsfragen. Sollte es für Schwarz-Gelb tatsächlich noch reichen, bekommt der asoziale Teil der deutschen Gesellschaft eben mehr ab.

Hier liegt, wenn man so will, die Problematik der erstmals kurz vor und sogar am Tag der Wahl veröffentlichten Umfragen von ZDF und Bild am Sonntag: Mancher bürgerlich-konservative 'Alt'-Wähler der AfD wird vielleicht doch noch auf die FDP umschwenken; diejenigen hingegen, die sich von den „sozialen Bodensatz“-Tönen der letzten Tage angesprochen fühlen, werden kaum einen Philipp Rössler wählen.

Propaganda der Öffentlich-Rechtlichen

Trotzdem: Bei den Umfragen handelt es sich um einen klaren Versuch politischer Manipulation. Nach den aberwitzig-parteiischen Auftritten des Chefredakteurs des Bayerischen Rundfunks, Sigmund Gottlieb, vor und bei der Bayern-Wahl, müsste nun eigentlich dringend eine Debatte über die Berichterstattung bei den Öffentlich-Rechtlichen geführt werden – aber da wiederum regt man sich hierzulande lieber über die Medienmacht eines Silvio Berlusconi auf.

Um die AfD ist es ein bisschen schade. Als einzige relevante politische Gruppierung hatte sie den Mut, das zentrale politische Thema – die Eurokrise – ins Zentrum zu rücken, wenn auch sozusagen im Kopfstand, also mit der absurden Behauptung, Deutschland sei nicht Profiteur, sondern Leidtragender der gemeinsamen Währung.

Dass es die politische und moralische Aufgabe der Grünen gewesen wäre, das Thema auf die Füße zu stellen, haben manche Kommentatoren des Wahlkampfs eingefordert. Die Grünen haben auf andere Themen gesetzt und sich damit drei Kampagnen eingehandelt: die Teuerstrom-Kampagne, die Steuer-hoch-Kampagne und die Pädo-Kampagne. Bei allen drei machten sie keine gute Figur, und so steht der rechte Parteiflügel schon mit gewetzten Messern bereit zur internen Kontenklärung.

Als neues Phänomen traten in diesem Wahlkampf schließlich noch die näselnden Nichtwähler in Erscheinung. Wer sich von ihrer im Kern oligarchischen Wahlenthaltunsgpropaganda abgestoßen fühlt, aber trotzdem am Sonntag nicht vor der „Grossekoalition“ zu Kreuze kriechen will, der kann sich ja einfach mal vorstellen, was ein junger arbeitsloser Italiener oder ein verarmter Rentner in Griechenland wählen würde – wenn er denn dürfte: Adopt a Vote sozusagen.

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Ambros Waibel
taz2-Redakteur
Geboren 1968 in München, seit 2008 Redakteur der taz. Er arbeitet im Ressort taz2: Gesellschaft&Medien und schreibt insbesondere über Italien, Bayern, Antike, Organisierte Kriminalität und Schöne Literatur.
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34 Kommentare

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  • W
    Wolfgang

    Die geistige Manipulierung wird sowohl mit staatlichen als auch mit außerstaatlichen Mitteln betrieben. Dabei werden alle ideologischen Beeinflussungsmöglichkeiten (Massenkommuniskationsmittel, Bildungseinrichtungen u. a.) genutzt. Unter dem Deckmantel einer angeblich unbeschränkten Presse- und Meinungsfreiheit wird versucht, das Denk- und Urteilsbermögen von Millionen Menschen in Deutschland und der Europäischen Union systematisch zu zerstören, sie zur geistigen Unmündigkeit zu verurteilen und zu willfährigen Untertanen zu erziehen, die keiner Kritik am staatsmonopolistischen Herrschaftssystem mehr fähig sind, die ökonomische Ausbeutung und politische Unterdrückung geduldig ertragen, die Pseudoideale dieses Systems als die ihrigen ansehen und sich für die imperialistische Politik missbrauchen lassen. -

     

    Dabei erscheint sowohl die geistige Manipulation als auch die daraus resultierende Handlungsweise als "frei" gewählte Entscheidung der Betroffenen.

     

    Weitere Informationen zur geistigen Massen-Manipulation erhalten Sie unter anderem:

     

    CIA, NSA, Staats-Schutz(SS-SD-Gehlen)-Bundesnachrichtendienst (BND), Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV), Wirtschafts- und Monopolverbände (Bankenverband, BDI und BDA etc.), Club Der Unternehmer (CDU), Nationalfaschistische Partei Deutschlands (NPD), Bertelsmann AG und -Stiftung, Springer AG und Stiftungen, Quandt-Stiftungen, Bundesverbildungsministerium, Hartz-IV-Arbeitsministerium u.a.m.

  • A
    Anna

    Schon komisch, dass die Linke Partei immer wieder gar nicht erwähnt wird, obwohl sie schon lange bedeutender ist als die FDP (parteiprogrammatisch, weil anders und auch nach den Wahlergebnissen zu urteilen). Manipuliert die Taz hier auch bewusst?

  • H
    hobit

    Na wenn der Satz als Qualitätsindikator genommen wird, dann sind wir auch schon durch:

     

    "der asoziale Teil bekommt dann eben mehr ab".

     

    Da fallen mir sofort 2 Fragen ein

     

    1) Ist mit asozial der Teil der Bevölkerung gemeint, der den Rest finanziert?

     

    2) Mit "bekommt eben mehr ab" ist vermutlich gemeint, dass der dann nicht noch mehr abgenommen bekommt, oder?

     

    Ohne Worte.

  • R
    Ruffels

    Schön. Jetzt bin ich also auch noch asozial, weil ich mir bei der Berufswahl tatsächlich Gedanken gemacht habe (mir einen Beruf ausgesucht habe, der meinen Interessen entspricht und auch Geld einbringt), mir jahrelang den Arsch dafür aufgerissen habe und nun zu den Gutverdienern gehöre.

    Gut, wenn das asozial ist, dann lasse ich mich gerne als asozial beschimpfen. Es gibt schließlich Schlimmeres, z.B. HartzIV Empfänger zu sein, die Stützen unserer Gesellschaft.

    Ach ja Herr Waibel, wussten Sie, dass mit dieser Definition die taz wahrscheinlich die asozialste Leserschaft in D hat. Auch die Wähler der Grünen sind damit größtenteils asozial. Und ich dachte immer, das seien die Guten. So kann man sich irren.

  • S
    @Sören

    @Sören,

     

    Sie scheinen nicht groß rumgekommen zu sein in der Welt. Das Interesse der Deutschen an Außenpolitik ist zwar bedauerlicherweise etwas gesunken, aber international gesehen dennoch vergleichsweise hoch.

    Dass Sie sich beschweren, dass Menschen ihre Interessen bei der Wahl berücksichtigen - geschenkt. Wenn Sie meinen, in anderen Ländern wäre das anders - siehe meinen Satz ganz oben.

    Nur noch einen Tipp: Versuchen Sie nicht so links-verbittert zu werden wie Herr Waibel.

  • D
    D.J.

    Ich habe nichts gegen Arroganz, Herr Waibel, wenn man sie sich leisten kann ("der asozaiale Teil der Gesellschaft"). Wer aber von

     

    "Sarin-Lieferungen für den Mörder Assad"

     

    schreibt, zeigt, dass er bereits mit einfacher Texterfassung Schwierigkeiten hat. Also nochmals für Sie: Nicht Sarin wurde geliefert, sondern drei industrielle Allerweltssubstanzen, die mit einiger Mühe und unter Zufügung weiterer auch zu Sarin verarbeitet werden können. Ebenso könnten Sie die Lieferung von Stahlrohren als Lieferung von Kanonen bezeichnen.

    • @D.J.:

      Wobei auch die Lieferung dieser "industriellen Allerweltssubstanzen" einem Ausfuhrverbot nach Syrien unterlagen. Aus gutem Grund, finde ich zumindest.

  • R
    Rüsti

    Guter Artikel! Finde es ehrlich gesagt auch eine Frechheit, wie den Menschen vorgegaukelt wird, es sei eh schon alles entschieden. Die Berichterstattung über den Wahlkampf ist mittlerweile auf Mittelfinger und Rauten geschrumpft, inhaltlich ist kaum noch was zu hören.

    Den größeren Parteien dürfte dies durchaus recht sein.

  • L
    Lotte

    Herr Waibel - Sie wirken kalt wie Fisch und vollkommen humorlos

    • @Lotte:

      Haben Sie auch Argumente, oder reicht Ihnen Ihr Eindruck schon?

  • Ist doch prima, der Manipulationsversuch! Wenn er denn insgesamt mehr Menschen an die Urnen bringt. Bei derart knappen Prognosen fühlen sich doch die bis-jetzt-Nichtwähler von SPD, Grünen und Linken vermutlich genauso motiviert wie die Wähler von CDU und FDP? Oder hat das linke Spektrum seine Wählerschaft schon zu 100% mobilisiert? In diesem Fall ginge allerdings auch die letzte Hoffnung der SPD, sich in die große Koalition zu retten, den Bach runter...

  • AZ
    A. Zilz

    Es sei daran erinnert, dass der bislang einseitig gelenkte Wahlkampf seinen absoluten Tiefpukt durch die Veröffentlichung der TAZ vom Montag dieser Woche erreicht hatte. Mit der erfolgreichen End-Demontage der Grünen aufgrund eines über 30 Jahre alten KOMMUNALWAHLPROGRAMMS wurden alle potenziellen Grünenwählerinnen in kollektive Geiselhaft genommen für die angeblichen Verfehlungen einer exponierten Parteipersönlichkeit .

    So wird weiter am Ast unser brüchiger werdenen Demokratie gesägt. Welche Partei wird jetzt noch Untersuchungen zur eigenen Vergangenheit beauftragen, wenn Sie damit rechnen muss, dass ihr die Ergbnisse wenige Tage vor einer Wahl vor die Füße geworfen werden? Dann doch lieber vertuschen, so lange es eben geht.

    A. Zilz

  • Was ARD und ZDF zur Wahl bringen kann man doch nur als versuchte Manipulation verstehen! Gerade das ZDF hebt sich da für die CDU heraus.

    Aber wer will von Medien objektive Berichterstattung erwarten?

  • O
    Ora-Ïto

    "Nach den aberwitzig-parteiischen Auftritten des Chefredakteurs des Bayerischen Rundfunks, Sigmund Gottlieb, vor und bei der Bayern-Wahl, müsste nun eigentlich dringend eine Debatte über die Berichterstattung bei den Öffentlich-Rechtlichen geführt werden – aber [....]."

     

    Danke, Herr Waibel; danke, dass wenigstens Einer aus den Reihen der JournalistInnen auf diesen, immer wieder durch seine (im Ö.R.!) offen zur Schau gestellte Parteilichkeit auffallenden Vollpfosten hinweist.

     

    Nur, auf "andere Themen" wie: "die Pädo-Kampagne" haben die Grünen wohl nicht eigeninitiativ "gesetzt", die wurde n.a. auch und sehr unprofessionell bis dreckig von Ihren taz-KollegInnen betrieben – primär mit dieser Intention, was ja wohl auch gelang:

    "Die kurz vor der Wahl veröffentlichten [....] sind ein klarer Manipulationsversuch."

     

    @ WoJa,

    .... aber spätestens ab einer Nichtwähler-Wahlbeteiligung ab ≥ 50 % sollte wohl eine andere Regelung greifen, oder?

  • R
    Reiner

    Zu: @ "WOJA" - Irrtum!

     

    Merke: Die Pfründe und hohen Pensionsansprüche für die gesellschaftspolitische Administration der Quandtschen Großbourgeoisie bedürfen der Aufteilung!

  • F
    F.S.

    Passend zu Ihrem Artikel, hier ein brandaktuelles Video der Künstler Konstantin Wecker und Prinz Chaos II. produziert vom genialen Stoersender:

    http://www.youtube.com/watch?v=0BqTnKDItxI

    Wer mehr wissen möchte kann sich hier den ganzen Text als kostenlose PDF oder kostenloses Ebook downloaden:

    http://www.randomhouse.de/Aufruf_zur_Revolte_Eine_Polemik_von_Konstantin_Wecker_und_Prinz_Chaos_II/aid48077.rhd?mid=10335

    Es würde uns sehr freuen, wenn Sie dem Text in Ihrem Herzen weitestgehend zustimmen können und mithelfen würden diese Links so schnell wie möglich in Ihrem Freundeskreis etc. weiterzuverbreiten.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Mithilfe, denn nur gemeinsam sind wir stark.

    F.S.

  • Das einzige Wahlplakat mit Empathie für die Griechen, das ich gesehen habe, stammt übrigens von der AfD,

    mit den Slogans

    "Die Griechen leiden - Die Deutschen zahlen - Die Banken kassieren".

  • Nichtwählen ist nur sinnvoll, wenn wirklich NIEMAND wählt.

  • DV
    David Vincent

    "Nach den aberwitzig-parteiischen Auftritten des Chefredakteurs des Bayerischen Rundfunks, Sigmund Gottlieb, vor und bei der Bayern-Wahl, müsste nun eigentlich dringend eine Debatte über die Berichterstattung bei den Öffentlich-Rechtlichen geführt werden..."

     

    So manche ÖR-Fernsehanstalt hat sein ehemals rotes Gewand schon lange gegen ein schwarzes Mäntelchen eingetauscht. Der Grad der Neutralität wird nicht zuletzt durch den Rundfunkrat bestimmt. War man früher Hofberichterstatter der SPD, sieht man sich nun schon seit Jahren der CDU verpflichtet. Die anbiedernde Interviewgestaltung gegenüber den jeweiligen "Machthabern", lässt nicht unbedingt auf Neutralität schließen.

     

    Ganz schlimm wird es, wenn ein Vertreter der Linken in einer Diskussionsrunde der ÖR auftaucht. Bestenfalls bei Gästen wie Frau Wagenknecht oder Herrn Gisy traut man sich dann doch nicht so ans Eingemachte. Sind Verteter der Linken aus der zweiten Reihe vor Ort, werden die Bemerkungen der Moderatoren schon bissig bis bösartig, ist man schnell dabei, diesen Gast möglichst zu übergehen.

     

    Die Nachrichtensendungen bilden da keine Ausnahme. Werden Ausschnitte aus Debatten im Bundestag gezeigt, kommen die Linken nur für wenige Sekunden vor. Man kann argumentieren, die Länge der Redeausschnitte der einzelnen Parteien sei der Verteilung der Mandate angepasst. Nur muss dann auch die Frage erlaubt sein: Was ist eine Nachricht, die in der Hauptsendezeit erscheinen muss? Muss ich in den Hauptnachrichten über den neuesten Rekord für das Guinnes-Buch informiert werden? Dafür gibt es genügend Magazinsendungen. In den Nachrichtensendungen erfordert Neutralität auch, dass man der Opposition Raum bietet. Filmbeiträge in epischer Breite über die neuesten geistigen Ergüsse der Kanzlerin und ihrer Führungsmannschaft, sind dann Fehl am Platz, wenn dadurch ein Kernpunkt unserer Demokratie unterdrückt wird: Die Meinung der Opposition im Land.

  • F
    Flippert

    Guter Artikel, interessant fand ich auch die Merkel-Hofberichterstattung gestern Abend zur besten Sendezeit auf Phönix: Doku über die Kanzlerin, ab und zu 'n bisschen kritisch, damit es nicht zu unverschämt wird, aber im Großen Ganzen eine schöne lange, kostenlose Wahlwerbung.

  • ... es bräuchte vielleicht einfach nur eine kleine aber entscheidende Anpassung im Wahlrecht: die Berücksichtigung der Nichtwähler!

    Wenn 35% der Wahlberechtigten nicht zur Wahl gehen, dann bleiben eben auch 35% der Sitze im Bundestag unbesetzt. Abgesehen von den direkten Einsparungen bei Diäten, Spesen und Pensionen würde das natürlich auch den Druck auf die verbliebenen Abgeordneten erhöhen. Wenn sich an den Vorgaben für Abstimmungen und Mehrheiten nichts ändert, ist eine ganz andere Form der Abstimmung und Zusammenarbeit erforderlich ...

  • G
    gast

    Tucholsky:Die Wahl ist der Rummelplatz des kleinen Mannes. Alle vier Jahre, da tun wir mal so, als ob wir täten....."

     

    Erstaunlich, dass das immer noch (oder schon wieder) gilt.

     

    Und dass bestimmte Journalisten sich von ihrem eigentlichen Auftrag verabschiedet haben, ist ja eigentlich auch nix Neues. Widerlich bleibt es natürlich.

  • T
    Trula

    Zitat"

    Sollte es für Schwarz-Gelb tatsächlich noch reichen, bekommt der asoziale Teil der deutschen Gesellschaft eben mehr ab"

     

     

    Aha, ich bin also asozial, weil ich genau was gemacht habe? Ist noch jemand zu Hause bei der TAZ? Das ist übelste Beleidigung. Ich bin asozial, weil ich mehr verdiene als der Durchschnitt?

    • @Trula:

      Wenn Sie deshalb mehr verdienen, weil andere nur wenig, oder gar nichts mehr verdienen können, dann muss man das wohl asozial nennen.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    ... Übrigens: Wir alle sollen ein ungebetenes Bild-Exemplar in den Briefkasten bekommen?!

    Noch schlimmer als ZDF-Umfragen zur Unzeit und Gotlieb-Moderation zusammen...

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Stichwort "Südländer"

    .

    Seit geraumer Zeit eine vieldeutige, gezielt abwertende Stigmatisierung und Abgrenzung von "UNS", die dem deutschen Michel mächtig Angst einjagen kann, wenn irgendeine Koalition links von Schwarz-gelb kommt.

    Ergo: Merkel + irgendwas, auch wenn Zweitstimmen zur Geburtshilfe benötigt wurden...

  • Die ultimative Peer Steinbrück-Bundeskanzler-Wahlkampf-Unterstützungs-App! Hier der Link: http://bit.ly/18xaCqA

  • FS
    Florian Schweinfeger

    "und die sei noch dazu eine, die sich um die Probleme der Jungen, Alten und Armen im Süden einen Dreck scheren werde." Das ist sicher richtig für "den" Süden Europas.

     

    Es gilt aber auch für den Norden Deutschlands einschliesslich seiner Metropolen. Die Koalition schert sich grundsätzlich nicht um menschliche Probleme, sondern nur um den Profit für Großunternehmen, mafiaartige Wirtschaftsverflechtungen, Bürokratien jeder Art etc.

    Man kann ohne Übertreibung feststellen, dass die CDU/CSU/FDP-Lobby-Koalition jegliche Menschlichkeit aus dem Land geprügelt hat.

    Dass die nächste grosse Koalition daran etwas ändern wollen wird, darf begründet bezweifelt werden.

  • N
    noeffbaux

    "Wen auch immer also die Deutschen am Sonntag wählen, sie werden eine Regierung bekommen, die ihre Interessen vertritt."

     

    Ich widerspreche. Die die vermeintlichen Interessen vertreten wird und die eigentlichen der Reichen. Nicht "des Marktes", weil dieses anonyme Wesen von ganz realen Personen beherrscht wird, die mit "Arschgeigen" noch freundlich tituliert wären. Denen einfach piepegal ist, wie's der Mehrheit geht, solange ihre Reichtümer verfestigt werden. Die sich "Anlagemöglichkeiten" suchen, ergo den Armen Wohnraum und Land vor der Nase wegkaufen. Die virtuelle Werte geschaffen haben und diese jetzt in die Realität tragen, indem sie sich die Welt einverleiben.

     

    Die Deutschen werden Merkel bekommen und eine "marktkonforme Demokratie", weil man ihnen durch Propaganda eingetrichtert hat, dass das Entscheidende ist, dass es der Wirtschaft gut geht, damit es "uns" gut geht. Selbst, wenn man sich schlecht fühlt - dieser Widerspruch macht bewegungslos.

  • P
    Provo

    Sehr schön Herr Waibel, ich werde Ihrem Rat folgen und die Linke wählen. Wenn's nur sehr viele täten und damit wenigstens die Mienen der übrigen Wahlgewinner ein wenig mehr ins säuerliche verziehen würden wäre das wohl der größtmögliche Erfolg der bei diesem Urnengang zu erreichen ist. Einen Einfluss auf die wichtigen Entscheidungen der nächsten vier Jahre wird der Wahlausgang sowieso nicht haben, darin sind wir uns wohl einig.

  • S
    Sören

    Es ist sicher etwas viel verlangt, wenn der durchschnittliche Deutsche sich auch noch Gedanken um Menschen in „fremden“ Ländern machen soll. Schuld daran sind aber Parteien, die jahrzehntelang den Eindruck vermittelt haben, dass Wahlen eine Art Basar sind, bei dem es darum geht, das bestmögliche Angebot für sich selbst rauszuholen. Die Frage, in welcher Gesellschaft man leben möchte, gibt es gar nicht mehr.

     

    Die AfD hat satirische Züge, wenn etwa in ihrem Wahlspot lauter blonde Menschen auftauchen, oder die Art, wie sie Fakten verdreht. Wenn bspw. in einer Zeitungs-Anzeige behauptet wird, Hilfszahlungen gingen an „griechische Banken“, aber „vergessen“ wird, zu erwähnen, dass auch deutsche Banken solche Staatsanleihen halten, ist das ganz geschickt. Außerdem müsste die AfD mal erklären, wie wir es trotz der „Fesseln“ des Euro geschafft haben, wirtschaftlich so gut dazustehen, und seit Einführung des Euro 6 Mal „Exportweltmeister“ geworden zu sein.

     

    Es wird mit dem Unwissen der Menschen gespielt, und mit dem Umstand, dass viele die komplexen Probleme in Bezug auf die Finanzmarktkrise nicht begreifen. Dazu kommt eine Weltfremdheit und Desinteresse an allem, was sich außerhalb Deutschlands abspielt. Ein historischer Grund mag darin liegen, dass Deutschland nie ein Weltreich verwaltet hat, wie etwa Franzosen und Briten. Dort ist man es gewohnt, und hält es für selbstverständlich, sich international einzubringen.

  • F
    flueggus

    Gerade wenn die Große Koalition sehr wahrscheinlich ist, braucht es eine starke Opposition. Die Auswahl an Parteien dafür ist nie so groß, wie diesmal!

  • SG
    Sigmund Gottlieb

    So jung und schon so bitter - wo soll das mal hinführen?

    • @Sigmund Gottlieb:

      Rente schon gesichert, Alter?