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Man sollte die Leute auch mal über die Erzeugerpreise aufklären. Das durchschnittliche Brathähnchen muß wegen ganzer € 0,72.- sein Leben lassen damit wir dann für € 1,99 im Supermarkt Cordon-Bleu kaufen können. Die unverkäuflichen Teile wandern dann noch EU-subventioniert nach Afrika.Das ist Zynismus pur.
Vegetarische Küche hat sicherlich nichts mit Verzicht zu tun wie es hier dargestellt wird.
Einen geschmacklichen Unterschied zwischen Bio und Konventionellen Fleisch kann ich mir auch beim Besten Willen nicht vorstellen, oder ist damit der ethische Beigeschmack gemeint?
Die Parteien der Mitte meinen, mit empathischer Kümmerergeste „das Ossi“ für sich gewinnen zu können. Sie sollten sie lieber zum Mitwirken auffordern.
Kommentar Vegetarischer Tag für Bremen: Wenn schon, esst besseres Fleisch!
Der Verzicht schärft das Bewusstsein für den Wert von Lebensmitteln und lässt die Achtung vor denen wachsen, die sie erzeugen. Mit Genussfeindlichkeit hat das nichts zu tun.
Der Vorschlag, alle BremerInnen sollten einmal die Woche auf Fleisch verzichten, ist in vielerlei Hinsicht positiv - nicht nur im Hinblick auf den Klimawandel und die Gesundheit: Er ist handhabbar, zumutbar und kann mit einem direkten Gewinn an Lebensqualität verbunden sein.
Einmal die Woche vegetarisch zu kochen, sollte die Phantasie selbst des hartgesottensten Schnitzel-Braters nicht überfordern. Ein bisschen Gemüse zu dünsten oder im Dampfkochtopf zu kochen dauert nicht viel länger als das Braten eines Steaks, wobei ja auch das Steak in den seltensten Fällen ohne Beilagen verzehrt wird.
Einmal die Woche auf Fleisch zu verzichten knüpft bezeichnenderweise an die religiöse Tradition an. Sie führt uns vor Augen, dass es nicht selbstverständlich ist, stets im Überfluss zu essen zu haben. Der Verzicht schärft das Bewusstsein für den Wert von Lebensmitteln und lässt die Achtung vor denen wachsen, die sie erzeugen.
Das Schöne dabei ist, dass das nichts mit Genussfeindlichkeit zu tun hat. Im Gegenteil: Wer den einen Tag auf Fleisch verzichtet, kann sich am andern ein besseres Stück leisten: eins aus ökologischer Landwirtschaft, von einem Tier, das nicht blöde gezüchtet und mit Turbo-Futter in Rekordzeit zur Schlachtreife gemästet wurde. Wenn schon Fleisch, dann wenigstens solches das schmeckt!
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Kommentar von
Gernot Knödler
Hamburg-Redakteur
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