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Kommentar Trumps Iran-PolitikDen Markt als Hebel nutzen

Dorothea Hahn
Kommentar von Dorothea Hahn

Die internationale Gemeinschaft muss reagieren, um das Schlimmste zu verhindern: einen Krieg mit dem Iran. Dabei helfen Worte nichts.

Nur seine Basis in den USA kann Trump beeindrucken Foto: ap

D as Ende der Ausnahmeregelungen bei den von Washington verhängten Iran-Sanktionen für acht Länder ist ein schlechtes Zeichen. Sowohl für den Iran als auch für die internationale Gemeinschaft. Die Maßnahme zeigt, dass sich in der Washingtoner Nahostpolitik wieder einmal die Scharfmacher durchgesetzt haben. Unter ihnen solche wie Sicherheitsberater John Bolton, der schon 2003 in den Irakkrieg getrieben hat. Und solche, wie Schwiegersohn Jared Kushner, der sich allein auf zwei Alliierte der USA in der Region konzentriert: Israel und Saudi-Arabien. Sie sind bereit, die Interessen aller anderen Akteure zu vernachlässigen und das Land, aus dem die Mörder von Jamal Khashoggi sowie die meisten Attentäter von 9/11 kommen, zu belohnen.

Dass Trump es schafft, Teheran mit dem Gehabe zu beeindrucken, mit dem er den „kleinen Raketenmann“ aus Pjöngjang theatralisch an den Verhandlungstisch gebracht hat – wenngleich ohne spürbares Ergebnis –, ist unwahrscheinlich. Der Iran zeigt seit vier Jahrzehnten, dass er auf Drohungen aus Washington nicht klein beigibt.

Seine Basis zu Hause hingegen kann Trump beeindrucken. Denn die ist seit vier Jahrzehnten auf Anti-Iran gepolt. Da von Washington keine Kehrtwende zu erwarten ist, muss die internationale Gemeinschaft reagieren, um das Schlimmste zu verhindern: den Krieg mit dem Iran, der für Trumps Regierung eine Option ist. Die Hardliner in Washington hören nicht auf ihre Alliierten. Manche, darunter Bolton, sind nicht einmal an dem Prinzip von Alliierten interessiert. Aber sie reagieren sehr wohl auf ökonomischen Druck.

Der globalisierte Markt also ist der Hebel, den es zu nutzen gilt. Die beiden Riesen, China und Indien, können für sich selbst sprechen und Washington mit Zöllen und Umorientierungen ihres Handels drohen. Die kleineren Länder hingegen brauchen die regionalen und internationalen Organisationen. Für Italien und Griechenland ist es an der EU, Washington klarzumachen, dass es die Sanktionen nicht akzeptiert.

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Dorothea Hahn
Korrespondentin
Kommt aus Köln. Ihre journalistischen Stationen waren Mexiko-Stadt, Berlin, Paris, Washington und New York.
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19 Kommentare

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  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Offenbar bin ich mal wieder schlecht informiert oder suche bei den falschen Quellen.

    Wenn hier munter von einem geplanten Iran-Krieg der Yankees schwadroniert wird, so hat eine nachprüfbare Quelle (gerne auch in deutscher Sprache) noch nie geschadet.

    Es sei denn, es besteht der ausdrückliche Wunsch, unter sich selbst zu bleiben. ;-)

  • Leider ist Trumps Iran-Politik nur von antimuslimischen Rassismus geritten.



    Das darf aber nicht sein, dass die Pasdaran weiterhin das Land beherrschen und sich derartig bereichern, in Syrien den Krieg gewinnen und Israel drohen.



    Die vielfältige Opposition in Iran kann auf mehrfache Weise unterstützt werden: Einladungen in die Parlamente, in Bundestag und Europaparlament, sich kennenlernen über Skype und Twitter.



    Die IranerInnen sind sehr kontaktfreudig.



    Auf keinen Fall darf ein deutsche Bundespräsident dem Regime zum 40. Jahrestag der Diktatur gratulieren - wie Steinmeier es vor kurzem tat.

  • Bildunterschrift:Nur seine Basis in Amerika kann D.T. beeindrucken.Wie wäre es,wenn man in zur "Persona non Grata" erklärt und seinen Botschafter ausweist?Nur so´ne Idee.. könnte man auch mit einem gewissen Völkermordleugner von hinterm Bosporus machen!

  • Die kleineren Länder, zu denen in diesem Konzert auch Deutschland gehört, brauchen die EU.



    Auch deshalb ist es so unerlässlich, dass die EU sich endlich eint, auf die relevanten Dinge konzentriert, und jedem Zündler und Ölpreistreiber (mit Blick auf seinen heimischen Anbietermarkt) kraftvoll und spürbar die Stirn bietet.

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @tazeline:

      Da bin ich sehr neugierig, welche Rolle da unsere Frau Merkel in der EU einnehmen wird. Sie ist ja bis heute sauer auf den Schröder, daß der damals nicht am wunderschönen Irakkrieg der Amis teilgenommen hat.

  • Jeder US-Präsident braucht seinen Krieg während seiner Amtszeit.



    Nordkorea liegt zu nah an China und hat überdies Atomwaffen und in Korea ist die USA sowieso schon einmal gescheitert.Das macht keinen Spaß.



    Da hat sich der Iran doch schon des Öfteren als wesentlich dankbareres Opfer erwiesen.Wieso nicht wieder einmal?Und Öl gibt´s da auch noch.

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @Markus Müller:

      Und weil Sie von 'Spaß' sprechen. Die Amis wissen natürlich immer nicht, ob 'Nordirak' nicht das Gleiche ist, wie 'Nordirland' und solche Sachen. Hauptsache, weit weg.



      Warscheinlich wissen sie auch nicht so genau, daß ihr Bundesstaat Nr. 51 (Israel) direkt neben dem Iran liegt.



      Da liegt ein gewisses Risiko für diesen Bundesstaat.

      • @91672 (Profil gelöscht):

        Völlig unabhängig davon was Sie sonst geschrieben haben.

        Israel liegt ungefähr genauso direkt neben dem Iran wie Dänemark neben Italien.

        Von Kopenhagen nach Mailand sind es 1.160 km und von Jerusalem nach Kermanschah 1.140 km.

        Wenn man anderen mangelnde Kenntnisse in Geographie unterstellt, sollte man selbst nicht falsche Vergleiche anstellen.

        • 9G
          91672 (Profil gelöscht)
          @Sven Günther:

          Jetzt haben Sie mich aber mächtig belehrt. Bei solchen Entfernungen, die unwesentlich größer, als Deutschland sind, werden Mittelstreckenraketen erst richtig warm.

          • @91672 (Profil gelöscht):

            Machen Sie es nicht noch schlimmer.

            • 9G
              91672 (Profil gelöscht)
              @Sven Günther:

              Ich will mich nicht lustig machen und ich bin fern jeder Kriegslust, sondern ich habe als Antwort auf Herrn Müller geäußert, daß die Amerikaner fast wie tollpatschig durch ihre lange geplanten Kriegsregionen stolpern, die nordkoreanische Rakete auf Guam (3500 km) den Amis fast den Atem raubt, aber sie bei dem geplanten Irankrieg offenbar die Nähe zu Europa, Rußland und Israel vollkommen vergessen oder zumindest unterschätzen..

  • Linke und Grüne sollten die alte Forderung "Raus aus der NATO!" wieder auf die Tagesordnung setzen. Spätestens seit Ende des kalten Krieges hat die NATO ihre Existenzberechtigung verloren.



    Eine gleichberechtige Partnerschaft war sie sowieso nie, sie war immer ein verlängerter Arm der USA.



    Jeder Euro, den Deutschland für die Bundeswehr ausgibt, bedeutet eine Einsparung im Rüstungsetat der USA.



    Ein Austritt Deutschlands aus der NATO bzw. eine Auflösung der NATO können Kriege nicht unbedingt verhindern, aber sie machen die Kriegführung schwieriger und machen sie für die USA teurer.

    • 9G
      97287 (Profil gelöscht)
      @Blauer Apfel:

      Die Befreiung vom Hitlerfaschismus durch Hilfe der USA war nicht umsonst. Allein die Sowjetische Armee wäre ohne US—Hilfe( Seeblockade, Liberty Schiffe, Gummistiefel) ziemlich schnell am Ende gewesen. Diese Hilfe war und ist nicht umsonst. Wenn wir unsere Schulden in Amerika und in Europa in Rechnung gestellt bekämen, wäre es mit der Fettlebe in unserer Republik schnell vorbei. Nix 40h Woche, 13. Monatsgehalt, 30 Tage Jahresurlaub, Harz 4, von der Grundrente brächten wir gar nicht reden. Wenn wir aus der NATO austreten, werden wir sehr schnell mit den Reparationsforderungen konfrontiert und können dann nur noch aufrüsten. Ich würde eher versuchen die Amerikaner von der Unsinnigkeit der NATO zu überzeugen.



      Teurer wird es vor allem für Deutschland und nicht für die USA.

    • @Blauer Apfel:

      Die NATO verliert an exakt dem Tag ihre Existenzberechtigung, an dem Russland keine Bedrohung mehr ist. Und das ist aktuell - bei 20.000 Kampfpanzern und hunderten Iskander-Atomraketen in der Region Kaliningrad - ganz gewiss nicht der Fall.

      • 9G
        91672 (Profil gelöscht)
        @Kaboom:

        Richtig. Und solange Rußlandeinen Militärhaushalt von 63 Mrd Dollar und die USA einen von 630 Mrd Dollar pflegen. Die Ähnlichkeit der Zahlenwerte ist rein zufällig, weil die Russen nicht so richtig mitziehen wollen.

        • 8G
          83379 (Profil gelöscht)
          @91672 (Profil gelöscht):

          Dann ziehen sie mal die Ausgaben für Pazifik, Nahost, AFrika und Asien ab und dann sehen die niedrigeren Kosten russischer Rüstungsgüter, Personalkosten und berücksichtigen das Truppen im Feld zählen nicht wieviel sie kosten und sie stellen fest das Russland deutlich stärker als die NATO ist und dementsprechend verführt sein könnte das Baltikum, Polen und Finland Heim ins Reich zu holen.

        • @91672 (Profil gelöscht):

          Wie wäre es, wenn Trump von Putin eine Erhöhung der Rüstungsausgaben fordern würde, damit die Sache mit der Bedrohung durch Russland etwas glaubwürdiger klingt?

          • 9G
            91672 (Profil gelöscht)
            @Khaled Chaabouté:

            Sie sind ein Diplomat. Vielleicht sollte Trump ein Freihandelsabkommen mit den Russen vereinbaren, so daß das Waffengeschäft zum gemeinsamen Alltagsgeschäft wird. Dann käme die Erde sicher schneller an ihr Ende. Oder wenigstens die Menschheit.

  • 9G
    91672 (Profil gelöscht)

    Ein Artikel mit sehr klaren Worten. Danke.



    Der seit 1992 geplante Angriffskrieg der USA gegen den Iran wird nun in die Wege geleitet. Und die Methode, um die Helfer zu aktivieren, ist die Gleiche, wie auch ein gewisser W. Bush sie 2001/2002 anwandte: 'Wer nicht für uns ist, ist gegen uns'.