Autoritäre Landesväter, vergötterte Steuerhinterzieher. „Die spinnen, die Bayern“, könnte man denken. Doch unter der weiß-blauen Flagge gibt es Hoffnung auf Besserung.
Eine homosexuelle Schuhplattler-Tanzgruppe auf dem Marienplatz, eine schwul-lesbische Wählergruppe im Münchner Stadtrat: Bayern ist eben kein durch und durch schwarzer Fleck auf der Landkarte.
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Außerhalb des Freistaates haben wir Bayern es schon nicht leicht. Ständig zwingen wir unsere Zunge dazu, Hochdeutsch zu sprechen, aber kaum haben wir „Grüß' Gott“ gesagt, sind wir schon enttarnt. Und von da an will uns niemand mehr so recht ernst nehmen. Dabei wissen wir gar nicht so recht warum. Bayern ist doch echt a herrliches weißblaues Fleckerl.
Und zwar nicht bloß für Lederhosen-Fanatiker mit Bierbauch, mit Hendl in der Hand und Weißwurscht auf'm Tisch. Wir haben nämlich schon eine beachtliche Toleranz für Kerndl-Fresser, äh Veganer, entwickelt. Sogar beim nächsten Oktoberfest soll es was Veganes geben. Jaja, beim Oktoberfest verstummt immer des Bayernbashing. Sogar die Saupreißn trauen sich dann über'n Weißwurst-Äquator. Und nach der dritten Mass finden's den weißblauen Freistaat fast so super wie wir selbst.
Auch für Aliens ist Bayern das gelobte Land. Schließlich haben sie sich gerade ein oberbayerisches Feld ausgesucht, um uns mit „Kornkreiseln“ eine Liebesbotschaft zu hinterlassen. Und merken's was? Kein einziger Bayer vermutet dahinter Teufelszeug. Der Bauer, dem das mysteriöse Feld gehört, hat noch keinen Besuch vorm Exorzisten bekommen und auch die Exkommunikation ist ihm erspart geblieben. Nur Esoteriker pilgern jetzt in Scharen in die bayerische Pampa, um die besondere Schwingung wahrzunehmen. Und der Bauer jagt's nicht alle mit der Mistgabel vom Feld sondern überlegt sogar, das Weizenfeld mit der ominösen Inschrift erst später abzuernten.
Sieben Monate Bayern
Bild 1 von 32: Bayern, Land der Berge, des Bieres und des totalen Wahnsinns. Allein die ersten sieben Monate diesen Jahres lassen uns kopfschüttelnd zurück – eine (gekürzte) Chronik.
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Bild 2 von 32: 7. Januar: Die CSU-Landesgruppe im Bundestag beschließt in Wildbad Kreuth ein Papier gegen die Zuwanderung aus Südosteuropa: „Wer betrügt, der fliegt“, heißt es darin. Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt weist Vorwürfe zurück, die CSU betreibe die Politik von Rechtspopulisten.
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Bild 3 von 32: 7. Januar (zum Zweiten): 79 bayerische Abgeordnete, die Verwandte als Mitarbeiter mit Staatsgeld versorgt haben, müssen keine Rückzahlungsforderungen fürchten, erklärt Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU).
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Bild 4 von 32: 7. Januar (Hattrick): Die EU-Kommission kritisiert die Mautpläne von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU). Sie sieht das Prinzip der Nichtdiskriminierung in Gefahr, da die Pkw-Maut nur Ausländer belasten soll.
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Bild 5 von 32: 23. Januar: Die CSU hält an ihrem Landratskandidaten Jakob Kreidl (im Bild) in Miesbach fest. Er hatte seine Frau mit 1.500 Euro im Monat auf Staatskosten versorgt und sich seinen Doktortitel erschummelt.
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Bild 6 von 32: 27. Januar: Der Prozess gegen sieben ehemalige Vorstände der BayernLB beginnt in München. Ihnen wird vorgeworfen, die marode österreichische Hypo Alpe Adria 2007 viel zu teuer gekauft und alle Risiken missachtet zu haben. Die BayernLB (im Bild: die Bankzentrale) musste mit mehr als 3 Milliarden Euro Steuergeldern gerettet werden.
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Bild 7 von 32: 30. Januar: Bei einer Drogenrazzia in München schießt ein Polizist einem Mann in die Hand. Der Beamte hatte angeblich etwas Schwarzes in der Hand des Opfers gesehen. In der Wohnung des Mannes wurden weder Waffen noch Drogen gefunden.
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Bild 8 von 32: 10. Februar: Das Miesbacher Landratsamt gibt bekannt: Eine Geburtstagsfeier ihres Landrats Jakob Kreidl hat 120.000 Euro gekostet. Im Kreishaushalt wurde die private Feier des Politikers mit 25.000 Euro als „Öffentlichkeitsarbeit“ verbucht, die Sparkasse übernahm 77.000 Euro. (vgl. auch: 23. Januar)
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Bild 9 von 32: 22. Februar: Der Leiter der Drogenfahndung in Kempten ist laut Augsburger Allgemeiner wegen Besitzes von 1,5 Kilogramm Kokain im Wert von 250.000 Euro verhaftet worden. Seine Ehefrau soll die Polizei nach einem Streit informiert haben.
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Bild 10 von 32: 25. Februar: Der SPD-Landtagsabgeordnete Harald Güller (im Bild) wird als erster Abgeordneter in der Verwandtenaffäre zu 27.000 Euro Strafe verurteilt. Güller hatte seinen Stiefsohn zwei Monate lang auf Staatskosten angestellt.
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Bild 11 von 32: 25. Februar: Gegen Landrat Kreidl gibt es neue Vorwürfe wegen eines Schwarzbaus an seinem Haus. Er kündigt an, sein Amt nach der Kommunalwahl aus „gesundheitlichen Gründen“ nicht anzunehmen. (vgl. auch 23. Januar und 10. Februar)
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Bild 12 von 32: 10. März: Das Verfahren gegen FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß wegen Steuerhinterziehung beginnt. Mit jedem Prozesstag steigt die Steuerschuld. In der Anklageschrift war von 3,5 Millionen Euro die Rede, am ersten Prozesstag überraschte Hoeneß mit einem Geständnis, es seien 18,5 Millionen. Am Ende wird er wegen Hinterziehung von 28,5 Millionen Euro zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.
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ap
Bild 13 von 32: 16. März: Bei den Kommunalwahlen holt die CSU ihr schlechtestes Ergebnis seit 1960. Bei den Stadtrats- und Kreistagswahlen kommt sie nur auf 39,7 Prozent. (im Bild: Ministerpräsident Seehofer muss das Ergebnis erklären)
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Bild 14 von 32: 14. April: In München beginnt der Prozess gegen Formel-1-Chef Bernie Ecclestone. Er soll den früheren BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky mit 44 Millionen US-Dollar bestochen haben, damit der einen Landesbankanteil an einen Investor verkaufte.
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Bild 15 von 32: 2. Mai: Uli Hoeneß kündigt auf der Mitgliederversammlung des FC Bayern unter starkem Beifall seine mögliche Rückkehr nach der Haft an: „Das war's noch nicht“, sagt er. Bayerns Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) umarmt Hoeneß. (im Bild: Hoeneß gratuliert Stoiber 2011 zu dessen 70. Geburtstag)
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Bild 16 von 32: 5. Mai: Das Handelsblatt berichtet vom Fall Schottdorf: Die Justiz soll Tausende Ärzte geschont haben, die bei einem betrügerischen Abrechnungssystem des Laborunternehmers Bernd Schottdorf beteiligt waren. (im Bild: Schottdorf stand schon 2000 wegen des Betrugsvorwurfes vor Gericht)
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Bild 17 von 32: 14. Mai: Ein Brief von CSU-Vize Peter Gauweiler (im Bild), zugleich Schottdorfs Anwalt, wird bekannt. Er soll dem Chef des Landeskriminalamtes nahegelegt haben, gegen einen LKA-Beamten Ermittlungen einzuleiten, der weitere Ermittlungen im Fall Schottdorf gefordert hatte. Gauweilers Wunsch wurde entsprochen.
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Bild 18 von 32: 24. Mai: Ein Flüchtling aus dem Kosovo randaliert in der JVA Landshut (im Bild). Er saß im Gefängnis, weil er bei seiner Abschiebung nach Ungarn eine Stewardess als Geisel genommen hatte. Acht JVA-Beamte fixieren ihn am Boden. Er erleidet einen Herzstillstand und stirbt.
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Bild 19 von 32: 25. Mai: Die CSU fährt bei der Europawahl ihr schlechtestes Ergebnis bei einer landesweiten Wahl seit 60 Jahren ein: 40,5 Prozent. Parteichef Horst Seehofer (knapp im Bild) schließt personelle Konsequenzen für sich selbst aus.
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Bild 20 von 32: 2. Juni: Uli Hoeneß tritt seine Haft in der JVA Landsberg an. (im Bild: der Zugang zur Anstalt bei Nacht)
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Bild 21 von 32: 13. Juni: Bayern droht mit Widerstand im Bundesrat bei der Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft, falls die geplante Verschärfung des Asylrechts für Menschen aus Serbien, Mazedonien und Bosnien scheitert. (im Bild: ein interessierter junger Besucher im Plenarsaal des Bundesrates)
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Bild 22 von 32: 7. Juli: Vor dem Landgericht Regensburg beginnt das Wiederaufnahmeverfahren gegen Gustl Mollath. Das mutmaßliche Justizopfer war 2006 wegen angeblicher Wahnvorstellungen zwangsweise in die Psychiatrie eingewiesen worden.
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Bild 23 von 32: 13. Juli: Bastian Schweinsteiger sagt nach dem WM-Titel: „Großen Dank an Uli Hoeneß. Ohne den wären wir nicht hier.“
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Bild 24 von 32: 15. Juli: Peter Gauweiler, CSU-Parteivize und Anwalt von Schottdorf, versucht einen Untersuchungsausschuss zum Fall (vgl. auch 5. und 14. Mai) durch eine Verfassungsbeschwerde zu stoppen. Der Ausschuss wird Fragen, die Schottdorf betreffen, deshalb erst einmal nicht behandeln.
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Bild 25 von 32: 15. Juli: Die Eltern von Tennessee Eisenberg scheitern vorm Bundesverfassungsgericht. Vor fünf Jahren schossen Polizisten in Regensburg 16 Mal auf ihren Sohn, weil der Student sie mit einem Messer bedroht haben soll. Die Regensburger Staatsanwaltschaft lehnte damals eine Anklage gegen die Beamten ab, nun auch das Verfassungsgericht. (im Bild: Spurensicherung am Tatort)
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Bild 26 von 32: 20. Juli: In der CSU bricht Streit über die Pkw-Maut aus. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann fordert Ausnahmen in den Landkreisen der Grenzregionen. Seehofer kontert: Es sei nicht notwendig, dass jemand in Interviews „seinen Senf dazugibt“. (nicht im Bild: Senf)
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Bild 27 von 32: 25. Juli: Die Staatsanwaltschaft Augsburg erhebt Anklage gegen den früheren CSU-Landtagsfraktionschef Georg Schmid - auch „Schüttel-Schorsch“ genannt. Er soll seine Frau 22 Jahre als scheinselbständige Sekretärin im Abgeordnetenbüro beschäftigt und dadurch mindestens 340.000 Euro an Sozialversicherungsbeiträgen hinterzogen haben. (im Bild: Schmid. Ernsthaft.)
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Bild 28 von 32: 26. Juli: In Burghausen erschießt die Polizei einen Mann, der wegen eines Drogendelikts gesucht wurde. Der Schütze sagt, er habe auf die Beine gezielt, versehentlich aber den Kopf getroffen. (Symbolbild: „Gefahr im Verzug“)
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Bild 29 von 32: 27. Juli: CSU-Chef Horst Seehofer knüpft den Fortbestand der Großen Koalition an die Einführung der Pkw-Maut für Ausländer.
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Bild 30 von 32: 29. Juli: Im Ecclestone-Verfahren deutet sich ein Deal an. Die Verteidigung will 25 Millionen Euro an die BayernLB zahlen, wenn das Verfahren eingestellt wird. Man könne sich „grundsätzlich mit einem solchen Angebot anfreunden“, äußert sich ein Anklagevertreter. (vgl. auch 27. Januar und 14. April) (im Bild: Ecclestone verlässt gut gelaunt das Landgericht)
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Bild 31 von 32: 29. Juli: Die Staatsanwaltschaft will gegen Staatskanzleichefin Christine Haderthauer (CSU) wegen Verdacht des Betrugs ermitteln. Seehofer hält an ihr fest.
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Bild 32 von 32: War das jetzt alles aus dem Freistaat? Wahrscheinlich nicht, das Jahr ist schließlich noch jung. (Texte: Lisa Schnell/Martin Reeh)
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Endgültig aus der Welt geschafft werden muss der Vorwurf, in den bayerischen Köpfen befinde sich schwarzer, konservativer Einheitsbrei. Im Münchner Stadtrat leuchtet schon seit 1996 die Rosa Liste, eine schul-lesbische Wählerinitiative. Damit ist sie europaweit die erste schwul-lesbische Wählergruppe in einem Kommunalparlament. Und am Christopher Street Day gab's ein besonderes Schmankerl vor dem Münchner Rathaus: die „Schwuhplattler“, eine schwule Schuhplattler-Tanzgruppe.
Nur den Vorwurf der Prüderie müssen wir uns wohl noch weiter gefallen lassen. Vor kurzem wurden Kunststudenten auf einer Passauer Eisenbahnbrücke vom Aktshooting erwischt. Da rückte prompt die Polizei aus und nahm Personalien der „Nackerden“ auf. Aber Zucht und Ordnung muss eben sein. Für ihren Dienst als Freund und Helfer werden die Gesetzeshüter dann auch belohnt. Wenn der Leiter der Drogenfahndung in Kempten einen dicken Fisch an Land zieht, darf er auch mal anderthalb Kilogramm Kokain behalten. Seiner Gattin sollte er aber dann auch etwas abgeben, sonst wird's zur Zwidawuazn und verpfeift ihn.
Und jetzt soll noch jemand behaupten, wir seien nicht sozial: Wer kein Geld für so eine richtig zünftige Geburtstagsfeier hat, der kann sich einfach mal zum Landrat wählen lassen. Dann zahlt nämlich die Hälfte die Sparkasse und die andere Hälfte der Kreishaushalt.
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Die Bratwurst muss gesünder werden, ein ökologisch nachhaltiges Kraftwerk und ein größeres vegetarisches Sortiment entsteht: es grünt im blauweißen Bayern.
"Doch unter der weiß-blauen Flagge gibt es Hoffnung auf Besserung."
Z.B. ganz akuell der Fall: Christine Haderthauer, der in Ihrem kokettierenden "wir"-Kommentar, Frau Bär, aus unerfindlichen Gründen keinerlei Erwähnung findet. War es eigentlich Ihrerseits intendiert, Bayern-Fanatikern und latenten Separatisten (cf. Lk.e) ein Forum zu bieten oder erwiesen Sie sich nur selbst einen Bärendienst?
Was juckt es die Eiche, wenn die Sau sich an ihr wetzt...
Im Ernst jetzt: Eines der unwidersprochenen Mottos der Bayern heißt: Leben und leben lassen. Daran halten sich immer noch sehr viele, vielleicht auch, weil sie mitbekommen, wie beliebt sie in der Welt und innerhalb Deutschlands sind. Wohlgemerkt – die Bayern, nicht die CSU, wird oft vermischt. Zu der haben durchaus viele Bayern ein nicht unbelastetes Verhältnis. Andererseits macht sie auch vieles richtig.
Bayern ist spitze. Ohne Süddeutschland könnte man die BRD sowieso vergessen. Am besten wäre ein eigenständiger Südstaat aus Bayern, Baden-Württemberg und vielleicht noch ein paar Teilen von Hessen und der Pfalz. Der Rest Deutschlands kann von mir aus verrotten.
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D.J.
@tommy:
Das wäre dann genau alles, was 1866-70 nicht zu Großpreußen, äh dem Norddeutschen Bund gehörte. Dummerweise war aber Ludwig II. korrupt genug, um der Reichsgründung unter preußischen Bedingungen zuzustimmen. Mit den bekannten Folgen (militaristische Großmachtsträume dieses Reiches). Sicher wäre manches - für alle - besser gelaufen, wenn Süddeutschland nach der Vernichtung des Deutschen Bundes durch Preußen eine Konföderation mit Österreich-Ungarn eingegangen wäre. Aber das ist Schnee von vorgestern.
D
D.J.
Es ist sicher kein Zufall, dass das Bayernbashing in den wirtschaftlich und sozial "benachteiligten" Ländern am größten ist - NRW und Berlin v.a. Da wird dann gern in der Geschichte des mittleren vorigen jahrhunderts gekramt ("ohne uns NRW-ler und dessen Zahlungen wären die Bayern nichts") statt zu reflektieren, was NRW in der Zwischenzeit teilweise falsch und Bayern oft richtig gemacht hat. Übrigens rate ich auch Ausländer/innen, die gern nach D wollen, nach Bayern zu gehen. Abgesehen vom wirtschaftlichen Erfolg klappt's da nämlich auch mit der Integration, und Nazi-Übergriffe sind selten.
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