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Kommentar Reaktionen HoeneßDenkmäler für Hoeneß

Kommentar von Martin Reeh

Hoeneß verzichtet auf eine Revision und das Amt beim FC Bayern. Was bleibt? Er hat die Umverteilung von unten nach oben populär gemacht.

Eine riesige VIP-Lounge: Allianz-Arena in München. Bild: dpa

H eribert Bruchhagen, der Vorstandschef von Eintracht Frankfurt, gehört eigentlich zu den klügeren Köpfen im deutschen Fußball. „Ich bin sehr erschrocken über die Vorstellung, dass Uli für seinen Fehler so heftig büßen muss“, sagte er nach der Verurteilung von Ulrich Hoeneß.

Am Ende waren es nur noch wenige, die dem nun zurückgetretenen Bayern-Präsidenten noch in seiner Steuersache beispringen wollten: die von „Fehlern“ redeten, obwohl es sich um eine über Jahre fortgesetzte Straftat handelte, oder, wie ein paar depperte Bayern-Fans, die gelegentlichen guten Taten Hoeneß' gegen seine kriminellen Handlungen aufrechnen wollten. Das dürfte Hoeneß' Einsicht, als Präsident nicht mehr haltbar zu sein und auf eine Revision zu verzichten, befördert haben.

Das gesellschaftliche Bewusstsein hat sich, auch dank seines Falles, verändert: Steuerhinterziehung gilt nicht mehr als lässliche Sünde, sondern als streng zu ahndende Tat. Die klügeren Stellungnahmen zum Urteil versuchten denn auch nicht mehr den Straftäter Hoeneß in Schutz zu nehmen, sondern seine angebliche Lebensleistung zu retten: „Die Verdienste von Uli Hoeneß um den deutschen Fußball bleiben trotz seines von ihm selbst eingestandenen Fehlverhaltens unberührt“, sagte etwa Ligapräsident Reinhard Rauball.

Auch das ist falsch: Hoeneß hat keine Verdienste um den deutschen Fußball, sondern welche um den FC Bayern.

Hoeneß erklärt sich

Uli Hoeneß verzichtet auf eine Revision in seinem Steuerprozess und akzeptiert damit die Haftstrafe von dreieinhalb Jahren.

Zudem tritt er mit sofortiger Wirkung als Präsident und Aufsichtsratschef des FC Bayern München zurück, teilte der 62-Jährige am Freitag in einer persönlichen Erklärung mit.

Hoeneß war der erste, der den deutschen Fußball durchkommerzialisiert hat. Der das Prinzip, das denen, die oben stehen, bei der Verteilung von TV-Geld mehr gegeben wird als denen, die unten sind, durchgesetzt hat – sodass der Abstand zwischen oben und unten immer größer wurde. Solange, bis sein Verein so unangreifbar und die Liga so unendlich langweilig wurde wie heute.

Fußball durchkommerzialisiert

Klassenkämpfer wurde Hoeneß immer nur dann, wenn es gegen die ging, die im Ausland noch mehr hatten, die von Oligarchen und Scheichs finanzierten Klubs aus Manchester, London oder Paris. Dann forderte Hoeneß lautstark Fairplay ein.

Der FC Bayern braucht keine Scheichs und Oligarchen, er hat die Deutschland AG. In teil-öffentlichem Besitz befindliche Unternehmen wie die Telekom und Volkswagen, die ihn finanzieren. Die öffentlich-rechtlichen Anstalten, die mit Politikunterstützung Millionen für Fußballrechte ausgeben. Die Stadt München, die ihm den Neubau der Allianz-Arena teilweise finanzierte.

Hoeneß' Verdienst ist es, dass heute auch Klubs mit alternativer Anhängerschaft und grüne Oberbürgermeister seine Prinzipien für richtig halten. Der SC Freiburg plant derzeit ein neues Stadion, weil das alte keine VIP-Lounges erlaubt. Selbstverständlich sollen öffentliche Mittel fließen.

In den Fußball-VIP-Lounges dieser Republik sollten sie Ulrich Hoeneß Denkmäler errichten: aus Dankbarkeit für den Mann, der die Umverteilung von unten nach oben populär gemacht hat. Und als Warnung, dass die Grenze zur Hybris und zum illegalen Handeln fließend ist. Die Selbstverständlichkeit, mit der Hoeneß öffentliche Mittel für den FC Bayern in Anspruch genommen hat, und die Selbstverständlichkeit, mit der er Steuern hinterzogen hat, gehören zusammen.

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Von 2018 bis 2020 taz-Parlamentskorrespondent. Zuvor von 2013 bis 2018 Leiter der taz-Inlandsredaktion, von 2012 bis 2013 Redakteur im Meinungsressort. Studierte Politikwissenschaft in Berlin, danach Arbeit als freier Journalist für Zeitungen, Fachzeitschriften und Runkfunkanstalten, Pressesprecher eines Unternehmensverbands der Solarindustrie und Redakteur der Blätter für deutsche und internationale Politik.
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51 Kommentare

 / 
  • Warum hätte es nach dem scheibchenweise Zugeben der Schuldmenge eigentlich nicht noch so weitergehen können?

    Nun wissen wir es nicht, auch ein eventuelles Auffliegen der anfängl.Geldquelle bleibt im Dunkeln.

    Sollte die "Aufgabe" jetzt doch Kalkül sein.?

    Jedenfalls finde ich das öffentliche, obszöne Lob einer Kanzlerin, dass ein Straftäter freiwillig seine Strafe antreten will, ungeheuerlich.

  • B
    Brennessel

    Kann man selbst Revision verlangen?

    Denn das würde ich gern. Wieviel Steuern muß man denn für 10 Jahre Knast noch hinterziehen? Und Respekt? Nee den hat sich der Herr Hoeneß ganz bestimmt nicht verdient. Genauso wenig wie jeder andere x-beliebige Einbrecher, Räuber, Mörder und was es sonst noch so an mangelndem Unrechtsbewußtsein gibt. Es ist dabei schon bildhaft wenn selbst unsere liebe Mutti Merkel einem Verbrecher ihren Respekt ausspricht, obwohl der ja nur Angst hat bei einer Revision eine wirklich gerechte Strafe zu erhalten...

  • Im Nachhinein entpuppt sich der Fall Hoeneß als Posse, und ob diese schmierig ist, sei dahingestellt.Auf jeden Fall stimme ich dem prominenten Strafverteidiger Gerhard Strate zu, der ein untrügliches Zeichen für "informelle Absprachen" darin sieht, wie geräuschlos die Summe der hinterzogenen Stuern von 3.5 auf 27 Mio. korrigiert wurde und dass Hoeneß auf die Revision verzichtet hat. - Das bedeutet im Klartext, dass man sich bereits vorher über den Ausgang des Verfahrens verständigt haben muss. Der Fall Hoeneß wurde also nicht verhandelt, sondern, er wurde abgewickelt, lg Fleder.

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    "Das gesellschaftliche Bewusstsein hat sich, auch dank seines Falles, verändert: ..."

     

    Ja, das multischizophren-gespaltene "Massenbewußtsein", im Kreislauf des geistigen Stillstandes und Überproduktion von KOMMUNIKATIONSMÜLL, ist nach dem "Kalten Krieg" nun vollends konfusioniert und REFORMIERT, für die nächste Eskalation, des nun "freiheitlichen" Wettbewerbs um "Wer soll das bezahlen?" und "Arbeit macht frei" - DUMMHEIT in Steuern zahlen, "Sozial"-Versicherungen, Karrieren in Zeit- / Leistungsdruck von Kindesbeinen und zur manipulativen "Werteordnung", kann anscheinend NICHT VERLERNT werden, solange die Spitzen und Fachidioten der konsum- und profitAUTISTISCHEN Bildung zu Suppenkaspermentalität auf Sündenbocksuche (Hoeneß sei dank) den Takt vorgeben!?

    • @688 (Profil gelöscht):

      Wieder komplett. Der Wahnsinn. :-)

    • 6G
      688 (Profil gelöscht)
      @688 (Profil gelöscht):

      Denkmäler die blödsinnige Mahnwachen und stumpfsinnige Götzenbilder des Wahnsinns sind und mit Denken wenig bis nichts zu tun haben!?

  • E
    Enrico

    Einfach nur armseelig sich derart profilieren zu wollen. Hoeneß sitzt völlig zu Recht demnächst hinter Gittern. Ein ausgewogener Geist kann aber zwischen der Straftat Steuerhinterziehung und den Leistungen des Hoeneß bis Ende 2012 differenzieren. Wer diese bestreitet macht sich in meinen Augen lächerlich und offenbart seine Profilierungssucht.

  • L
    Leidenschaftslos

    Auch ich war nie ein Fan des FCB, geschweige denn von Uli Hoeness: Aber ich würdige seine Reaktion, die Strafe einfach mal annehmen.

    Darin unterscheidet er sich im Wesentlichen von allen Politikern, Bank- und sonstigen Zockern und / oder Promis, die in so einer Situation nichts anderes tun würden als sich aus der Affäre ziehen zu wollen.

    Darin unterscheidet er sich. Und das ruft vermutlich auch das Erstaunen über diese Entscheidung hervor.

    Kein Bürger rechnet doch noch ernsthaft damit, dass sich jemand, der ein herausragendes Amt innehat, sich so verhält.

    DAS ist doch das EIGENTLICH Schockierende!

  • G
    Gast

    Guter Kommentar! Von der Fantasie des Durchkommerzialisieres Uli H. hat auch der FC St. Pauli profitiert. Man hat seine Retteraktion gerne angenommen. Fand ich damals merkwürdig für einen Verein, der sich gerne als links verkauft. Heute ist mir klar, auch St.Pauli ist ein Kommerzbetrieb und das linke Image ist dort Schluss wo der Verein Geld wittert. Radical chic ist nichts weiter als ein Image. Konsequent Links wäre: FC St. Pauli spendet das ganze Geld aus den Rettereinnahmen.

  • A
    Arne

    Hoeneß sollte man zumindest jetzt nicht vorwerfen, dass er wieder zockt und auf eine Revision der Staatsanwaltschaft setzt. Mehr als das Urteil akzeptieren kann er aus seiner Sicht nicht. Imo ein erstes Zeichen, dass er tatsächlich psychotherapeutische Hilfe angenommen hat um seiner Spielsucht zu entkommen.

     

    Ansonsten hat Hoeneß etwas für den DEUTSCHEN Fußballfan getan, das sollte man nicht vergessen. Und dies schon seit seiner aktiven Zeit. Schon damals gewann der FC Bayern und die deutsche Fußballnationalmannschaft die Titel mit haßlichem Standfußball und ausschließlicher Konzentration auf Siege statt schönem Spiel (z.B. genau im Gegensatz zu den niederländischen Fußballspielern, die Deutschlands Haßnummero 1 wurden). Siegen, egal wie. Das kam an im Land der Weltkriegsgewinner der Herzen.

    Evtl. gelingt es, einen Nachfolger zu finden für ihn, der Fußball nicht nur so unattraktiv, sondern auch so langweilig macht, dass niemand mehr die BuLi interessiert. Tennis, Motorsport und andere Sportarten gingen schon diesen Weg. Deutschland ohne Fußball. Oder mit schönem Fußballspiel statt Siegen. Das wäre doch mal was.

  • P
    Phil

    "Hoeneß war der erste, der den deutschen Fußball durchkommerzialisiert hat. Der das Prinzip, das denen, die oben stehen, bei der Verteilung von TV-Geld mehr gegeben wird als denen, die unten sind, durchgesetzt hat – sodass der Abstand zwischen oben und unten immer größer wurde."

     

    Mit Verlaub, in der Bundesliga werden die Fernsehgelder sehr gerecht verteilt. Der Spitzenreiter in der Tabelle bekommt gerade mal doppelt soviel wie der Tabellen 18. und 2/27 (!) von der Gesamteinnahmen für die 1. und 2. Bundesliga [1]. Zum Vergleich: In der Primera Division erhalten allein die Clubs Real Madrid und FC Barcelona die Hälfte (!) aller Fernseheinnahmen.

     

    Ich bin wahrlich kein Hoeneß oder Bayernfan (mein Herz schlägt für Königsblau), aber die Verdienste um den deutschen Fussball erkenne ich ihm an, die hat er nunmal zweifellos.

     

    Wegen der Steuergeschichte ist er nun verurteilt, er tritt die Strafe an, irgendwann sollte man es mit dem Hoeneß-Bashing mal lassen. Man hat das Gefühl einige wollen den Mann am liebsten auf dem Scheiterhaufen verbrennen sehen.

     

    [1] http://www.fernsehgelder.de/

  • E
    europa

    Ich finde es vollkommen in Ordnung, dass einige Menschen mehr verdienen als andere. Aber doch nicht soooo viel mehr. Und vorallem, wofür? Das finde ich wirklich ungerecht! Und wenn man dann noch von seinen 300 Mio noch nicht einmal 30 abgeben will, verstehe ich gar nichts mehr.... Die ganzen Supereichen wären ohne die vielen kleinen Leute doch auch nicht so weit gekommen!

  • P
    PeterWolf

    Die Sanierung könnte er mit dem Merchandising von Knastdevotionalien finanzieren.

    Ein Blechnapf mit eingeprägtem Logo "JVA Landsberg" wäre das ideale Weihnachtsgeschenk für Männer von Welt, die sonst schon alles haben, inklusive Schwarzgeld in der Schweiz.

    Aber das muss dann schnell gehen, denn lange wird Uli H. dort nicht verweilen und wegen des ebenfalls dort einsitzende Emil Eierdiebs kauft das kein Mensch.

  • RF
    run for fun

    Bislang hatte ich größere Probleme, zu begründen, warum ich mich als Sportlehrer nicht für Bundesligafußball und Leistungssport interessiere und lieber sage: Sport ist es, wenn man ihn selbst bestreibt.

    Dieser Artikel stützt meine Sicht, danke.

  • UH
    Uli Hoeneß muss hinter allem Bösen stecken

    Bei allem Verständnis dafür, die Heldenverehrung für Hoeneß ein wenig gerade zu rücken, bitte nicht die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA vergessen, ein Riesenschritt in der Kommerzialisierung des deutschen Fußballs und mittlerweile Fetischobjekt für alle Fußballproletarier.

    Oder Wormatia Worms und Eintracht Braunschweig, Pioniere in Sachen Trikotwerbung.

    Oder auch die Kommerzialisierung des HSV unter Prasident Peter Krohn in den 70er Jahren, was u. a. auch zum Großen Erfolg des Vereins in den frühen Achtzigern beitrug.

     

    Und was ist mit den ganzen "Traditionsvereinen", die schon mehrfach durch öffentliche Gelder gerettet werden mussten ( z. B. der 1.FC Kaiserslautern)?

     

    Das Wetter soll in den nächsten Tagen auch wieder schlechter werden, das muss auch ausschließlich an Hoeneß liegen...

  • P
    PeterWolf

    Nachdem die JVA Landesberg schon einen Tag der offenen Tür wegen Uli H. angekündigt hat, wäre es konsequent, die JVA von Uli H. sanieren und anschließend privatisieren zu lassen.

    Danach kann Bayern sie an die Allianz verkaufen und Uli H. könnte sich im Aufsichtsrat der JVA resozialisieren.

    Wo kann man sich als sein Bewährungshelfer bewerben?

  • Endlich einer -

     

    der die Schimäre Leistungssport

    in der besonders

    unappetitlichen Form Fußball

    und das damit einhergehende

    VIP-Kanaken-Geschwurbel

    kühl benennt;

    Danke

     

    ps:Herr Präsi Rauball stammt aus einer

    gut ausgewiesenen Juristen-Familie;

    seinen klugen bescheiden-verschmitzten

    Bruder habe ich immer sehr geschätzt;-))

    • EG
      Es gibt keine guten Menschen
      @Lowandorder:

      Ja, richtig sympathisch, diese Rauball-Brüder, die hochspekulative Unternehmen an die Börse gebracht haben und auch als "Vermögensvernichter" (Zitat „kapital-markt intern“)

      bekannt sind...

      • @Es gibt keine guten Menschen:

        sorry my friend -

         

        genau die meinte ich nicht;-))

  • M
    Michael

    Allerorts wird jetzt so getan, als liege die Entscheidung über Revision nur bei U.H.

    Dem ist nicht so:

    Auch die Staatsanwaltschaft kann Revision beantragen. Das sie das tut, ist gar nicht so unwahrscheinlich.

    Immerhin lautete der (unausgesprochene) Deal: "Wir schauen nicht weiter genau hin, ob wir noch mehr hinterzogenes Geld oder andere Delikte finden, und gehen fürs Strafmaß (nur) von den eingestandenen 27,2 Millionen aus. Dafür soll es aber dann ohne weitere Zickereien fünfeinhalb Jahre Haft geben."

  • G
    Gast

    In Südafrika hat sich Hoeneß keine Freunde gemacht. Dort wird mit Schadenfreude auf die Haft reagiert: http://2010sdafrika.wordpress.com/2014/03/13/uli-hoenes-zu-36-jahren-haft-verurteilt/.

  • NF
    norbert f. schaaf

    Respekt, Hut ab, Herr Hoeneß! Er sollte nun symbolisch 5 Tage absitzen, dann ein halbes Jahr Halbstrafe als Freigänger verbüßen, den Rest zur Bewährung auf freiem Fuß verbringen. Spätestens dann sollte das Thema wirklich beendet sein, nachdem sein Fall seine abschreckende Wirkung hoffentlich nicht verfehlt hat und natürlich die volle Steuerschuld getilgt ist. - Norbert F. Schaaf, Koblenz

  • Fussball EM 1976: Hoeneß schiesst den Elfer in den Belgrader Himmel. Nix mit "für Deutschland getan" Im ernst, es nervt. Stündlich neue HoeneßBerichte. Demnächst hat die taz die ersten Fotos aus dem Knast. Lasst gut sein - UNVEU -

  • G
    Gastname

    Der Hass gegen Hoeneß scheint sich aus dem Neid der besitzlosen und erfolglosen Personen zu speisen.

     

    Hoeneß hat 50 Millionen an Steuern gezahlt, zusammen mit der Nachzahlung nebst Strafe hat der Staat und dessen Bürger dann wohl über 100 Millionen Euro erhalten.

    Leider wird dieser Verdienst scheinbar besonders von jenen überlesen, welche an dem großen Topf immer nur Nettoempfänger sind.

     

    Auch gestatte ich mir die Frage, warum hinterzogene Steuern zwar ein Straftatbestand sind, jedoch verschnwendete Steuern selbst in Milliardenhöhe (BER) nicht einmal zu einer Untersuchungshaft reichen.

    Warum durften die politische Kaste in Griechenland nachweislich gefälschte Zahlen an EUROSTAT liefern?

    Warum darf (Stichwort Lampedusa) ständig das Recht gebrochen werden?

    Warum steht für das Desaster der Elbphilharmonie kein Politiker vor Gericht?

  • Jetzt kann man (er sich vielleicht selbst auch) wünschen, dass die Staatsanwaltschaft NICHT !! auch die Revision verwirft..

    --dann bleibt UH in nder Sicht der Öffentlichkeit generell als wirklich reuiger Mensch zurück

    --die Gefahr, dass es zu einer höheren Strafe kommt,ist gering...sogar Chance auf geringere -ohne dass er selbst dafür gekämpft hat

    --er kann noch ca 1 Jahr zu Hause bleiben und sein Leben dort neu ordnen

  • sind nicht Steuern ansich eine umverteilung von unten nach oben? Man sollte Politiker, die sich gerne mit "erfolgreichen" Menschen brüsten, um sie dann ganz schnell fallen zu lassen, mindestens genau so hart bestrafen! Gabriel z. B. hat schon seinen eigenen Vater posthum ans mediale Messer geliefert, indem er ihn als Nazi geoutet hat. Bei Hoeness behauptet er, die Rechtsstaatlichkeit habe gesiegt. Gesiegt haben aber in erster Linie Banken, denen unser Steuergeld zuvörderst zu Gute kommt.

    • @Roland Geiger:

      Und was ist daran falsch, einen Nazi zu outen?

      • G
        gast
        @Yves Yaltenbrucker:

        es nicht zu seinen lebteiten zu tun, sondern dann, wenn er sich nciht mehr wehren kann und man es als mittel um aufmerksamkeit zu generieren tut.

  • E
    Erwin

    Ein herausragender Kommentar.

  • K
    Kaimo

    Super Artikel!!

     

    Wenn man sich die letzten 20 Jahre BL ansieht mit dieser wahnwitzig-raffsüchtigen Transfer"politik" der Bayern, der weiß schon lange, dass Uli Hoeneß nichts als ein machtgeiles, rücksichtsloses, egoistisches, arrogantes und geldgieriges Subjekt ist.

  • T
    Träumer

    Im Gefängnis hat man Zeit zum nachzudenken und ich hoffe auf einen positiven Effekt bei Hoeneß: dass er seine Fleisch- und Tötungsfabriken verkauft und Veganer wird.....Das wäre mal eine Läuterung und das erste Mal, dass Gefängnis die richtige Strafe wäre...

    Eurer T

    • @Träumer:

      Veganismus als Strafe - klingt gar nicht mal so falsch. Wußt' ichs doch, dass im Veganer immer ein Masochist steckt ;-)

      • K
        Knuffi
        @Yves Yaltenbrucker:

        Hihi. Touché :-)

  • KB
    Kick Back

    DANKE MARTIN!! Jetzt bleibt nur zu hoffen, daß zumindest einer Deiner Kollegen nicht aufhört weiter zu graben.

  • G
    Gast

    Konsequent richtige Entscheidung von U. H. Nur so ist ein Neustart möglich (auch für den FCB).

    Aber was ist mit Alice Schwarzer und den vielen anderen?

    • @Gast:

      Die Schwarzer - ob unsympathisch oder nicht - hat es wnigstens geschafft, ihre Selbstanzeige korrekt abzugeben. Das ist schon ein Unterschied.

  • Der Artikel gefällt mir ausgesprochen gut!

    Die Verklärung, mit der manche FCB-Fans ihn sehen,ist absolut unangebracht. Und die Frage, woher dieser Mann überhaupt das viele Geld hat, ist ungeklärt. Ist der FCB vielleicht auch mit illegalen Methoden reich geworden?

  • Sehr guter Kommentar!

  • T
    Tantris

    Früher war Höneß zweifellos ein Kotzbrocken.

    Aber diese Entscheidung nötigt mir Respeckt ab

  • S
    Schramm

    "28,5 Mio." unterschlagen (vorläufig):

     

    Hierfür müssten werktätige wert- und mehrwertschöpfende Frauen und Männer, im Mini-Niedriglohn (ca. 7 Euro-Std. brutto) in Deutschland, zweitausend (2000.) Vollzeit-Arbeitsjahre arbeiten bzw. 40. Menschenleben - ohne Erwerbslosigkeit - in die gesetzliche RV-Kasse. Und anschließend hätten diese Werktätigen nur eine Armutsrente unterhalb der gesetzlichen Grundsicherung / Sozialhilfe [ auf Antrag eine Grundsicherung im Alter].

     

    Auch Hoeneß gehört zu den staatlich und juristisch geschützten Schwerverbrechern der bürgerlichen Gesellschaftsordnung: "Soziale Marktwirtschaft", - im Herrschaftssystem der Finanz- und Monopolbourgeoisie Deutschlands und EU-Europas!

  • Wohlwissend, daß das Strafmaß angesichts der gigantischen Summen, die er hinterzogen hat, mild ist, nimmt er scheinbar demütig das Urteil an, um weiteren Schaden abzuwenden.

    Bleiben schließlich noch viele Fragen offen, zuvorderst wohl die Frage nach den Geldquellen, die ihm das Zocken in dreistelliger Millionenhöhe ermöglicht haben.

    Ohne Druck hätte er sich kaum "steuerehrlich" gemacht, schwimmt die sogenannte Prominenz in güldenen styxchen Gewässern, nur ein funktionierender Rechtsstaat hier Einhalt gebieten kann, die Relationen zwischen "Otto - Normal" und Prominenz in deutlicher Schieflage sind, der Gesetzgeber gefordert ist, für Gerechtigkeit zu sorgen.

    • @kroete:

      Na, dann hoffen wir mal, dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungen hinsichtlich der Herkunft Hoeneß' Reichtümern anstellt.

  • H
    HansHolzmann

    Bemerkenswert ist zu sehen wie selektiv sich die TAZ auf strenge rechtstaatliche Prinzipien beruft. Wenn es etwas um RAF-Terroristen oder generell linke bis linksextreme Taten geht, wird das regelmäßig hier doch anders gesehen. Von daher ist das Geschreie und Geheule kaum mehr als ein Pfeiffen im Walde.

     

    Spannend an dem Artikel ist zudem die vermeintliche Feststellung, Herr Hoeness habe nur Verdienste um den FC Bayern, nicht aber um den deutschen Fußball. Die auf diese Aussage folgenden Absätze belegen doch deutlich, welch große Verdienste er um den deutschen Fußball hat. Es ist nur gerecht, dass der letzte der Liga nicht den gleichen Betrag bekommt wie die Spitzengruppe. Das entspricht dem Leistungsprinzip und hat den deutschen Fußball in Europa wieder wettbewerbsfähig gemacht. Der TAZ wäre es wohl lieber man wäre bei den überkommenden Strukturen geblieben. Dann könnte man wengistens noch so richtig schön auf die bösen anderen Ligen und deren Regeln schimpfen. Aber was rege ich mich auf....

    • TL
      Titus Löffler
      @HansHolzmann:

      Sie sind hier auf einer eher links eingestellten Seite.

      Leistungsprinzip gibt es hier nicht sondern nur Floskel wie "sozial gerecht" und "umfairteilung".

       

      Schließlich müssen im Ergebniss alle gleich sein.

       

      MFG

      Titus Löffler

  • G
    gert

    what a bullshit: "umverteilung von unten nach oben"

     

    jetzt kommen sie wieder aus allen löchern, die gartenzwergspiesser der teutonischen neidgesellschaft. und hochinteressant ist doch, wie sich die bilder gleichen. der gleiche miesepetrige neidkomplex gegenüber einem, der sich den arsch aufgerissen hat und dabei was erreicht hat.

     

    die gleiche suppe, ob es nun der bietigheim-bissinger neidschwabe ist, der nachts mit grünem gesicht um nachbars auto schleicht, weil der die schöneren felgen hat.

     

    oder der kreuzberger linksalternative politikstudent (aka "aktivist"), der "die reichen" um ihren lebensstandard beneidet und sich ernsthaft fragt warum "die gesellschaft" denn so einem großartigen wertvollem mitglied wie ihm selbst eigentlich kein anstrengungsloses grundeinkommen zahlt, damit er sich selbst verwirklichen kann.

     

    so einer wie der hoeness hat in seinem leben mehr geleistet und aufgebaut, als die mehrzahl der presse- und politikkläffer je erreichen werden. warum wird das nirgendwo erwähnt? er ist menschlich sicher ein arschloch, aber diesen shitstorm hat er mit sicherheit nicht verdient.

     

    soviele steuern können "die reichen" auch garnicht hinterziehen, wie ein wowereit, gabriel, merkel, trittin als ausgaben vernichten können. wo bleibt da die aufregung?

    • A
      Angepisst
      @gert:

      Da hat sich aber ein angepisster Bayern-Fan Luft verschafft. Klar doch, wer 5 Millionen spendet, darf gerne das zig-fache unterschlagen. Auch eine Logik. Sind Sie auch so nachsichtig, wenn es gegen Hartz-Betrüger geht? Weil die "nichts erreicht" haben in ihrem Leben? Und auch klar ist, dass erst einmal die Steuerverschwender angezeigt gehören, bevor der Heilige Uli verknackt wird. Ein gutes Argument, wenn man demnächst ein Köllchen erhält: "Soll erst mal der ADAC seine Schulden bezahlen, bevor ihr mich belangt!" Die Politesse wird das sicher beeindrucken.

    • @gert:

      Ich bin der Meinung jede/r anständige Erzieher/in oder Pflegende leisten einen deutlich wertvolleren Beitrag für unsere Gesellschaft als UH. Die haben selten überhaupt die Möglichkeit Steuern zu hinterziehen....

    • J
      Joseph
      @gert:

      In dem Artikel geht es überhaupt nicht um Neid, Grundeinkommen und linksradikale Politikstudenten.

  • P
    PeterSchwanen

    Eine typische TAZ-Nullmeldung.

    "Er hat die Verteilung von unten nach oben populär gemacht."

     

    Aha. Und jetzt? Steigt der Blutdruck bei der Stammleserschaft oder was genau ist die eigentlich Erkenntnis? Vielleicht täte auch die TAZ mal gut daran die Dinge zu sehen wie sie sind und darüber zu berichten anstatt in jedes Ereignis mit Gewalt die eigene Weltsich hineininterpretieren zu wollen. Es wirkt, milde ausgedrückt, langsam lächerlich. Zudem zeugt es von schwacher redaktioneller Arbeit wenn solche Platitüden veröffentlich werden.

  • S
    Steuersparer

    Ich denke nicht das sich das gesellschaftige Bewusstsein verändert hat. Gerstern noch mit einer Nachbarin gesprochen die sich wahnsinnig über Hoeneß empört hat. Dabei arbeitet sie selbst schwarz als Putzfrau. Aber sowas kann man ja mal vergessen...

     

    Am liebsten würde ich sie ja anzeigen. Da ich aber selbst bei der Steuererklärung schummel mach ich es lieber nicht.

    • Z
      zensiert
      @Steuersparer:

      Selbstironie?