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Ursprünglich waren die fünfstelligen Monatseinkommen für Politiker gedacht, um Korruption zu verhindern. Jedoch hat sich eine Politiker-Kaste installiert, die mit Scheuklappen die Entdemokratisierung vorantreibt und die Schere zwischen Arm und Reich mit allen Mitteln vergrößert.
So kommt es, dass Menschen die sich ihrer Verantwortung nicht bewusst sind, an Stellen kommen (oder hin"gelobt" werden), die sie nie ausfüllen oder diese Aufgaben auch nur ansatzweise erfüllen könnten.
Wir (Steuerzahler) haben nicht nur deren Löhne aufzubringen, sondern müssen uns auch noch in der Freizeit engagieren, um deren Dreck weg zumachen - beispielsweise Atommüll oder die Folgen des ungenierten Waffenhandels oder oder oder...
Anders gesagt: Herr Öttinger hätte m.E. Schwierigkeiten einen Sitz im Rathaus auszufüllen.
Warum ist gut-bürgerlicher Rassismus "verschwitzt" und "miefig"? Ist Günther Oettinger ungewaschen? War Thilo Sarrazin ungewaschen als er seine Bücher vorstellte? Wirkt Frauke Petry auf den Parteitagen der AfD oder in den Medien ungewaschen? Muss man ungewaschen sein, um rassistisch sein zu dürfen? Sind es nicht gerade die gewaschenen und gut gestylten Menschen, die den Rassismus in unserer Gesellschaft voranbringen? Riecht dieser Artikel von Gereon Asmuth gut?
@Der Alleswisser Ich kann dieser gequälten Argumentation nicht folgen. Es ging nicht um die aufgezählten Randexistenzen des politischen Spektrums, sondern um Männerhumor. Warum soll der nicht "verschwitzt" und "miefig" sein können, Rassismus stinkt ja auch zum Himmel. Und nein, man darf überhaupt nicht rassistisch sein, ob ungewaschen oder nicht.
;)) - but - Seiens nachsichtig -
Ha noi! Der Leiter "kommentiert gern
Themenübergreifend" - gell!
Da kann mann schon mal -
Ins Schwitzen kommen &
Sich - Verpeilen - wa!
Gelungen! Hauptsache!;))
vulgo - Ablenkungsversuch -
Von - White Collar Criminals!
Herr Oettinger rechtfertigt seine Aussagen noch. Sie seien aus dem Zusammenhang gerissen. Wer sich seine Rede ansieht, merkt dass dem nicht so ist. Er benutzt diese Bilder ganz bewusst. Aber offensichtlich führt eine Entschuldigung zum Rücktritt und Unbelehrbarkeit zur kometenhaften Karriere. Wir haben in diesem Land eine unerträglich Doppelmoral: Wer in der Opposition ist und eine Bemerkung macht, die mit einigem bösen Willen als antisemitisch, rassistisch oder sexistisch interpretiert werden könnte, wird medial an die Wand gestellt. Wer in der Regierung ist, scheint sich offenen Rassismus und Sexismus leisten zu können.
Die Rede wurde zunächst von der Presse komplett ignoriert. Als sie dann auf Facebook und Youtube einige Aufmerksamkeit bekam, brachte die FAZ einen Artikel dazu - die taz folgte erst danach, obwohl auch die taz spätestens über ihre Foren davon wusste. Die Welt reagierte darauf in dem sie ein Oettinger Raum für ein Interview gab, in dem er seine Bemerkungen verharmlosen und rechtfertigen konnte.
Als Sarah Wagenknecht eine Bemerkung machte, die objektiv keineswegs rassistisch ist, wurde ihr eine rassistische Motivation vorgeworfen. Kaum ein Medium brachte ihre Äusserungen im Original. Dafür wurden aber viele Leute zitiert, die sich über ihre rassistischen Äusserung ausließen. Dass ihre Äusserungen rassistisch waren, wurde als Fakt dargestellt.
Frau Wagenknecht hatte Mängel in den Integrationsmaßnahmen angesprochen. Ihr wurde vorgeworfen, dass sie damit rechte Kritik an der Aufnahme der Flüchtlinge fördern würde. Herr Oettinger hat sich dieser rassistischen, sexistischen und homophoben Bilder völlig unnötig als Schenkelklopfer für eine lahme Rede bedient. Einziger plausibler Grund für diese doppelten Maßstäbe erscheint mir zu sein, dass Herr Oettinger EU-Kommissar ist und Frau Wagenknecht eine Oppositionspartei führt. Sollte aber eine unabhängige Presse bei einem EU-Kommissar nicht eher höhere als niedrigere Maßstäbe anlegen?
Öttinger soll nicht Handels- sonder Haushaltskommissar werden.
Stimmt - nimmt der ganzen Angelegenheit aber auch nicht die Brisanz, denn "EU-Haushaltskommisar" ist so ziemlich das wichtigste Amt in der EU und das soll nun besetzt werden mit einem Mann, der von chinesischen Ministern als "Schlitzaugen und Schlitzohren" spricht, die "alle Haare von links nach rechts, mit schwarzer Schuhcreme gekämmt" hätten und der die Wallonie für eine Region hält, die "von Kommunisten geführt" werde.
http://www.sueddeutsche.de/politik/video-empoerung-ueber-aeusserungen-oettingers-1.3227970
Das hat Böhmermann witziger hinbekommen.
Ist es da ein Wunder, wenn sich mehr und mehr Leute von "denen da in Brüssel" angewidert abwenden?
Für den Günter Oettinger war der NSDAP-Marinerichter und Bundespräsidentenkandidat der CDU Hans Filbinger, der noch im März 1945 Todesurteile gegen "Deserteure" beantragt hatte, ja zweifellos ein Kämpfer des antifaschistischen Widerstandes in Deutschland. Nach Brüssel kommen halt nur die Besten - die mit dem glasklaren Urteilsvermögen (;-))
"…wenn Oettinger in seiner Rede nicht gleichzeitig auch noch über Werte geredet hätte, die „wir“ exportieren müssten. Und über „unser Menschenbild“, das es einzubringen gelte in die globale Diskussion.
Das ist prinzipiell eine bedenkenswerte Idee. …"
Haben der Herr Beiträger & da schaust - Leiter taz.eins! "…exportieren…!"
Da nicht ein - K… -!! vergessen! - wa!
Wo - bitte - lassen Sie - Stammtischen!
"Wir sind wieder wer!" BastaGerd!
Um gnädig ältere Dreibastigkeiten
Mal nicht zu bemühen &
Diese Dörferansammlung Balin mal -
Nicht zu Hillenbranden!
kurz - "…ich kann den Führungskräfteschweiß nicht länger riechen…" - by Väterchen Franz
Danke Dege!
Ist eine "Pflicht-Homoehe" so etwas wie eine Zwangsehe? Und hat es was mit muslimischen Menschen zu tun?
Rechtes Dumfbackengeschwätz ist in Deutschland nunmal ab der rechten Mitte salonfähig.
Allerdings ist Intellektfreie Hysterie für vermeintliche politische Korrektheit, die ich in der Anspielung und Empörung zu der Schwarzen-Verkleidung sehe, leider auch Salonfähig. Wie wäre es mal, wenn sich einer der Empörenden überlegen würde, welche Verkleidung denn angemessen gewesen wäre, um einen Vaterschaftsirrtum (Bder ja vorgetäuscht werden sollte) zu spielen?
Die Witze sind zwar lau in Verstehen Sie Spaß, auch der mit der Verkleidung, aber intellektfreie Empörung der Letzteren darüber, gibt auch den dumpfbackigen Ersteren das Gefühl, mit rassistischen Dumpfbackenwitzen auf der richtigen Seite zu sein.
Was bitte ist an den Aussagen Oettingers LATENT? Die sind einfach rassistisch, sexistisch und homophob!
Wichtig ist nicht das was Öttinger gesagt hat, sondern das es heute anscheinend legitim ist sich mit solchen Ausfällen zu profilieren. Die Leute, die am lautesten mit gelacht haben werden sich daran erinnern, und bei nächster Gelegenheit werden wir ähnliche Ausfälligkeiten von denen zu hören bekommen.
Vor nur einigen Tagen las man in der Presse, wie sich einige Politiker über die Verrohung der Sprache mokierten, die durch das allgemeine Volk geht. Eine Grünen Politikerin geht jetzt sogar direkt, unangemeldet zu denen, die sie im Netz beleidigt, bzw. Verunglimpft haben.
Sollten sich die Politiker nicht erst einmal an die eigene Nase fassen, bevor sie solche Aktionen starten? Denn durch permanente Aussagen, dass die Menschen heutzutage Nörgler sind, denen es zu Gut geht, kann schon mal zu Ausfälligkeiten führen, aber welche Ausrede haben Politiker?
Übrigens: Das Öttinger jetzt Kommissar für den Haushalt bei der EU wird, liegt nicht an seiner Kompetenz, er ist einfach nur an der Reihe!?!
Naja,jedes Land hat schließlich seine Trump(el).Und dass Öttinger einer der größten Trampel in der Politischen Landschaft ist,hat er doch schon zur Genüge bewiesen,als er Filbinger,den Nazirichter,Mörder und unerschütterlichen Narziß,in einer Rede sogar zum Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus erklärte.Wie lange wir noch brauchen,bis nach solchen Reden politische Karrieren endlich zu Ende sind,da bin ich echt mal gespannt.
Wenn ein Politiker, der ein hohes Amt in der EU innehat, auf einer öffentlichen Veranstaltung derart über Chinesen und Schwule spricht, dann ist das m.E. ein Rücktrittsgrund und nicht weniger. Man stelle sich vor, ein Vertriebschef einer großen Firma würde öffentlich über einen seiner Kunden derart sprechen - eine Abmahnung wäre da das mindeste.
„Schlitzaugen“, „Pflicht-Homoehe“: Der EU-Kommissar begibt sich mit seiner Rede auf ein erstaunliches Niveau – das des Hinterzimmerstammtisches. - Wirklich "erstaunlich", da wir von Oettinger ansonsten nur herausragende Geistesblitze gewohnt sind.
Was ist eine "Pflicht-Homoehe"?
Von da, wo abgehalfterte Politiker i.d.R entsorgt werden, hört man hin und wieder die Spülung, weil es wohl schwer gelingt, sie vollständig herunter zu spülen. Die Strippe ziehen diese aber immerhin selbst.
Genauso wie sein Englisch, scheint der Humor Oettinger's Domäne zu sein:
" auf ein erstaunliches Niveau – das des Hinterzimmerstammtisches."
Sowas kann man auch nur als Berliner erstaunlich finden. Zur Erinnerung: Oettinger kommt aus der CDU (!) von Baden-Württemberg (!).
Dort hat man sich genau mit diesem Stammtisch-Niveau jahrzehntelang die Macht gesichert.
Nicht dass es das besser macht....
Man muss Öttinger nicht liebhaben.
Warum auch?
Aber wie kommt ein SchreiberIn dazu, Sexismus mit Sexismus zu "vergelten".
Oder habe ich mich geirrt und "verschwitzt miefigen Männerhumor" ist in diesem Zusammenhang kein Sexismus?
@elfried Sehe ich genauso! Der Ausdruck "verschwitzt miefiger Humor" hätte absolut gereicht.
@elfried Wo sehen Sie da denn Sexismus, ist doch nur eine Kategorisierung des Humors von Herrn Oettinger. Männer werden hierdurch nicht pauschlisierend dargestellt bzw. pauschalisierend abgewertet. Denn alle pflegen nicht diese Form des Männerhumors. Überwiegend ist dieser Humor bei der NPD, AfD und bei der CDU/CSU anzutreffen, also nicht pauschal bei allen Männern. Und die Feststellung, dass Frauen beim "verschwitzt miefigen Männerhumor" herabgewürdigt werden, wird wohl niemand bestreiten.
@2097 (Profil gelöscht) Wieso wurden dann nicht die Männer explizit von diesem Verdacht ausgenommen, die nicht NPD/AfD/CDU/CSU-affin sind ?
@Nikolai Nikitin Die nicht NPD/AfD/CDU/CSU-affinen sind dadurch ausgenommen, da sie keinen "verschwitzt miefigen" Männerhumor pflegen, sondern einen politisch korrekten Männerhumor oder bzw. nämlich einfach mal die Klappe halten anstatt sexistisch, homophob und rassistisch zu sein.
@2097 (Profil gelöscht) Wenn ich von 'kreischend hysterischem Frauenhumor' schriebe, würde man mir dies zu Recht als frauenfeindlich ankreiden. Männern gegenüber sollen solche Verallgemeinerungen dann erlaubt sein ?
...Männer werden hierdurch nicht pauschlisierend dargestellt bzw. pauschalisierend abgewertet...
Das ist das übliche Totschlagargument: "Pauschalisierung".
Wer -wie ich- täglich in die taz reinguckt, der merkt, wie oft diese negative Konntotierung benutzt wird.
Muss es sich um eine Pauschalisierung handeln, um Sexismus zu sein?
Immerhin lässt sich leicht nachprüfen, ob Öttinger (ich habe ihn nicht lieb) zu den alten weißen reichen cis hetero Männern gehört. Oder doch alter Sack? Schlappschwanz? Oder "dicke Hose"?
Sexismus gibt´s in beiden Richtungen, oder?
@elfried Es ist nicht das erste Mal, dass das rassistisch-sexistische Klischee des dumpfen chauvinistischen homophoben 'weißen Mannes' - leider auch in der taz - bedient wird.
@Nikolai Nikitin Hä????
@1714 (Profil gelöscht) Voltaire trank kein Bier.
@Nikolai Nikitin Am meisten wird dieses Klischee allerdings immer noch von chauvinistischen homophoben weissen Männern wie Oettinger bedient.
Kommentar Oettinger-Äußerungen: Verschwitzt miefiger Männerhumor
„Schlitzaugen“, „Pflicht-Homoehe“: Der EU-Kommissar begibt sich mit seiner Rede auf ein erstaunliches Niveau – das des Hinterzimmerstammtisches.
Redner mit Niveau, wenn auch keinem sehr hohen: EU-Kommissar Günther Oettinger Foto: dpa
Günter Oettinger ist ein kluger Kopf. „Ihnen und mir“, sagte er kürzlich in seiner nun viel diskutierte Rede vor Hamburger Unternehmern, „geht es zu gut. Und wem es zu gut geht, der hat Flausen im Kopf.“
Günter Oettinger geht es gerade tatsächlich sehr gut. Er soll als EU-Kommissar befördert werden und im kommenden Jahr nicht mehr für das Internet, sondern für die Handelspolitik der Europäischen Union zuständig sein. Da kann man schon mal leichtsinnig werden und auf die Idee kommen, die Flausen, die einem so im Kopf herumschwirren, auch rauszulassen.
Also hat Oettinger Chinesen als „Schlitzaugen“ bezeichnet, sich über die Frauen-Quote beömmelt und die angeblich bevorstehende „Pflicht-Homoehe“ beklagt. Latent rassistisch, latent sexistisch und latent homophob in wenigen Sätzen, solch eine Dichte an verschwitzt miefigen Männerhumor hätte man allenfalls noch an kurz vor dem Aussterben stehenden Hinterzimmerstammtischen vermutet. Umso schlimmer, dass sich auch die honorige Hamburger Unternehmerschaft davon hörbar amüsiert fühlte.
Puh. All das ist schon schwer erträglich, ginge aber ganz zur Not vielleicht noch als schwer verunglückter Humor durch, wenn Oettinger in seiner Rede nicht gleichzeitig auch noch über Werte geredet hätte, die „wir“ exportieren müssten. Und über „unser Menschenbild“, das es einzubringen gelte in die globale Diskussion.
Das ist prinzipiell eine bedenkenswerte Idee. Aber kann man diesen Werte-Export einem Mann wie Güther Oettinger überlassen, in dessen Menschenbild die Gleichstellung von Frauen, Schwulen und Lesben nur als „Flause“ einer Gesellschaft vorkommt, der es zu gut geht?
Statt EU-Handelskommisar sollte Oettinger besser Moderator bei „Verstehen Sie Spaß?“ werden. Da malte sich der Moderator Guido Cantz am Wochenende in einem Filmbeitrag schwarz an, der zuständige Sender SWR nannte das ganze dann ganz harmlos „Unterhaltung“. Bei der ARD-Show ist miefig-dumpfbackiger Humor offensichtlich noch gefragt.
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Schwerpunkt Rassismus
Kommentar von
Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz als Autor, CvD und ab 2005 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Twitter: @gereonas Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de Foto: Anke Phoebe Peters
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