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Kommentar Linke Koalition in ThüringenDas rot-rot-grüne Herz Deutschlands

Andreas Rüttenauer
Kommentar von Andreas Rüttenauer

Wenn Rot-Rot-Grün es schafft, wird die Bundesrepublik wieder etwas bunter. Die Rückkehr des Realsozialismus muss niemand fürchten.

Wird man sich an einen Ministerpräsidenten der Linken gewöhnen? Bild: dpa

D as grüne Herz Deutschlands. Mit diesem Slogan hat die Tourismuswerbung Thüringens lange für den kleinen Freistaat geworben. Nun sieht es so aus, als könnte das Bundesland zum rot-rot-grünen Herzen Deutschlands werden – mit dem Linken Bodo Ramelow als Ministerpräsident.

Sollten die Mitglieder der Parteien in ihren Abstimmungen nichts dagegen haben könnte Ramelow am 5. Dezember gewählt werden. Die politische Landschaft Deutschlands wird dadurch ein gutes Stück bunter. An einen grünen Landeschef, den in Baden-Württemberg, hat man sich längst gewöhnt. Ob man sich auch an einen Ministerpräsidenten der Linken gewöhnen wird?

Mehr Geld für öffentliche Schulen soll ausgegeben werden, ein kostenfreies Kitajahr soll den Eltern im Land ermöglicht werden. Kann es das sein, wovor die Konservativen, Rechten und Rechtsradikalen, die mit brennenden Fackeln in der Landeshauptstadt Erfurt gegen Rot-rot-grün demonstriert haben, so Angst haben? Ist das die Rückkehr des Realsozialismus auf ehemaligen DDR-Boden? Wer sich vor diesem kleinen bisschen Kommunismus fürchtet, den darf man getrost als verbohrt bezeichnen.

Vielleicht aber liegen die Sorgen der wütenden Anti-Kommunisten auch ganz woanders. Die neuen Koalitionäre haben tatsächlich vor, den Verfassungsschutz des Landes neu zu definieren. Für gestandene Ordo-Politiker der alten Schule ist das gewiss eine grauenhafte Vorstellung. Der schlecht koordinierte Einsatz von V-Leuten, die die Nazis aus dem Umfeld des NSU jahrelang regelrecht gehegt haben, statt gegen sie tätig zu werden, soll begrenzt werden. Im Ursprungsland des Nazi-Terrors, dem zehn Menschen in Deutschland zum Opfer gefallen sind, ist das ein starkes Signal.

Sollte das der neuen Koalition gelingen, wird Thüringen so schnell niemand mehr als das bezeichnen, was es gewiss auch lange Jahre war: das braune Herz Deutschlands.

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Andreas Rüttenauer
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5 Kommentare

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  • Nicht zu vergessen: Jahrzehntelang haben die roten Faschisten der DDR ihre braunen Kollegen gehegt und gepflegt.

    • @Ralf Houven:

      Es wurde sogar von den LINKEN (damals hieß sie sie noch SED) extra die "National-Demokratische Partei Deutschlands" (NDPD) als Blockpartei in der DDR gegründet um das zarte braune Pflänzchen nicht gänzlich verdorren zu lassen.

  • "Der schlecht koordinierte Einsatz von V-Leuten..."

     

    Das klingt reichlich euphemistisch.

     

    Katharina König, stellvertretende Vorsitzende des NSU-Auschusses in Thüringen:

     

    “Sowohl die Erkenntnisse aus den Akten als auch diverse Aussagen von Zeugen lassen in der Konsequenz den möglichen Schluss zu, dass mehrere oder zumindest eine Sicherheitsbehörde gezielt das Ergreifen des untergetauchten NSU-Kerntrios verhinderte.”

     

    http://machtelite.wordpress.com/2014/11/02/nsu-komplex-drei-jahre-systematische-vertuschung/

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    "... soll begrenzt werden."

     

    - Der "Verfassungsschutz" geht in den Untergrund!? :-)

    • @688 (Profil gelöscht):

      Was sind eigentlich öffentliche Schulen...?

       

      Übrigens: Bereits im Mai 2014 hat der Thüringer Verfassungsgerichtshof die Förderpraxis der "Schulen in freier Trägerschaft" in Thüringen als rechtswidrig moniert!