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Natürlich kann und sollte mensch weiterhin in Tunesien Urlaub machen. Ich kann nur hoffen, dass die Leute im Landesinnern mehr gehört werden und Erfolg haben.
von Hammamet aus kann man auch mit wenig Geld schöne Reisen machen, September ist die beste Zeit.
Die beste Hilfe wäre zB, Urlaub in Tunesien zu machen. Bei Paris usw. haben wir immer gesagt, wir lassen uns nicht beirren, geben dem Terror nicht nach. Aber in Tunesien?
Dabei ist das das Land, wo der Umsturz die besten Folgen hatte.
Sorry das so schreiben zu müssen. Leider bleibt der Kommentar alles schuldig, was die Überschrift anspricht. Im Schlussabsatz mit den gleichen Worten zu enden, wie in der Überschrift schliesst sicher den Kreis. Aber wo sind die Lösungsansätze? Zwischendurch werden nur die allgemein bekannten Aussagen getätigt und erkannt, dass der hiesige Fokus nicht mehr auf dem Problem liegt. Wahrscheinlich wird jeder, wirklich jeder, sagen, korrekt, Lösungen müssen her. Aber welche können es sein? Können die politischen Konzepte aus dem Land selber kommen? Oder muss doch wieder was von aussen kommen? Was kann da helfen, wenn zB der Tourismus so schnell nicht mehr auf die Beine kommt, weil mit jeder Unruhe mehr Touristen verschreckt werden? Welche Strukturen gibt es zur Verbeserung in dem Land? Das hätte mich interessiert.
@fly Also, bleiben auch Sie "alles schuldig", das Sie vom Artikel angesprochen haben wollten.- Wie soll es nun gehen? Vorschlag, um eine ernsthafte Debatte überhaupt erst einmal in Gang zu bringen: Enteignung dieser im Artikel genannten Eliten. (Wenn es sein muß auch massiv (!) gewalttätig).- So what?
Recep Tayyip Erdoğan gewinnt gegen Kemal Kılıçdaroğlu. Dem Herausforderer gelingt ein Achtungserfolg. Aber war er der falsche Kandidat?
Kommentar Jugendproteste in Tunesien: Keiner will sie
Europa bietet Geld, um Flüchtlinge in den Maghreb abzuschieben. Besser wären politische Konzepte – darauf wartet man in Tunesien vergeblich.
Tunesien hat politische Fortschritte gemacht, wirtschaftlich hat sich die Situation drastisch verschlechtert. Foto: reuters
Mehrere Verletzte bei Protesten gegen Arbeitslosigkeit, tunesische Jugendliche drohen mit Selbstmord, einer starb. Es sind Hilfeschreie, Verzweiflungstaten. Ähnlicher Aufruhr löste den Arabischen Frühling aus. Heute werden diese Proteste kaum wahrgenommen. Tunesien hat zwar politische Fortschritte gemacht, wirtschaftlich hat sich die Situation jedoch drastisch verschlechtert. Nicht nur für die vielen Hotelangestellten nach den Terroranschlägen im letzten Jahr. Auch die Jugendarbeitslosigkeit stagniert bei 40 Prozent.
Die Schlagzeilen zu den Demonstrationen gegen Arbeitslosigkeit in Tunesien werfen auch ein Licht auf die jetzt heftig diskutierten Migrationsgründe junger Männer aus dem Maghreb. Es sind in erster Linie soziale Gründe: die Frustration der Perspektivlosen. Auch hier erwartet sie das Nichts, vor allem keine Arbeit. Da sie oft keine Aufenthaltsberechtigung haben, rutschen sie schnell in die Illegalität und in kleinkriminelle Mileus. Ihre Form der Grundsicherung.
Tunesien, Marokko, Algerien sollen nun in Deutschland zu sicheren Herkunftsländern erklärt werden, damit Asylsuchende schnell abgeschoben werden können. Menschenrechtsorganisationen halten diesem Plan Menschenrechtsverletzung, politische Unterdrückung und Folter – Asylgründe zuhauf – entgegen. In diesen Ländern, auch im demokratischen Tunesien, gibt es zudem strukturelle Korruption und die immer gleichen, sich bereichernden Eliten.
Europa bietet Geld und Unterstützung für die problemlose Rückführung, für Auffanglager zum Schutz der europäischen Grenzen, für Entwicklungshilfe, damit die Länder mit ihrer Jugendarbeitslosigkeit alleine fertig werden. Im tunesischen Hinterland kommen diese Gelder nicht an. Vielleicht sollte man als Gegenleistung für fließende Gelder politische Konzepte für die Armutsbekämpfung verlangen. Auf die warten die jungen Menschen seit der tunesischen Revolution vergeblich.
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Schwerpunkt Flucht
Kommentar von
Edith Kresta
Redakteurin
Schwerpunkte: Reise und Interkulturelles. Alttazzlerin mit Gang durch die Institutionen als Nachrichtenredakteurin, Korrespondentin und Seitenverantwortliche. Politologin und Germanistin mit immer noch großer Lust am Reisen.
Themen
Das Dossier
Auch Jahre nach Beginn des „Arabischen Frühlings“ reißen die Massenproteste nicht ab. Ein ganzes Jahrzehnt ist tief durch die Arabellion geprägt. Im Schwerpunkt-Dossier „Zehn Jahre Arabischer Frühling“ berichten taz-Korrespondent*innen und Gastautor*innen aus den Umbruchsländern vom Maghreb über Nordafrika bis nach Syrien, den ganzen Nahen Osten und die arabische Halbinsel.
Ein Plädoyer für das Konkrete
Sind Utopien was für Faule?
Utopien können der Klimabewegung mehr schaden als nützen, glaubt Jan Feddersen. Er fordert mehr Realismus.
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