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Kommentar HungerstreikBis einer stirbt!

Marlene Halser
Kommentar von Marlene Halser

Seit Dienstag weigern die Asylsuchenden in der Münchner Innenstadt sich zu trinken. Es ist höchste Zeit, dass die Politik die verzweifelte Lage der Asylsuchenden anerkennt.

Die Hungerstreikenden in München Bild: dpa

S eit vergangenem Samstag befinden sich die Asylsuchenden in der Münchner Innenstadt im Hungerstreik. Seit Dienstag weigern sie sich zu trinken. Drei Tage harren die Männer und Frauen aus Afghanistan, Äthiopien, Pakistan, Somalia und anderswo ohne Nahrung und Wasser aus. Ohne Flüssigkeit überlebt ein Mensch normalerweise nur sehr kurze Zeit.

Die über fünfzig Asylsuchenden, die in München das Protestcamp aufgeschlagen haben, nehmen das Risiko zu verdursten in Kauf. Anders als bei ähnlichen Protesten in Würzburg oder Berlin wollen sie sich nicht von leeren Versprechungen der Politik zum Aufgeben bewegen lassen.

Sie wollen den Streik fortsetzen, bis sie vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge als politisch Verfolgte anerkannt werden. Dann dürften sie arbeiten, könnten sich frei bewegen und damit beginnen, sich hier ein Leben aufzubauen. Privilegien, die Menschen, deren Asylverfahren noch anhängig ist, oder deren Gesuch bereits abgelehnt wurde, nicht zustehen.

Bild: Kobi Wolf
Marlene Halser

ist Bayernkorrespondentin der taz in München.

Dass die Streikenden in der Münchner Innenstadt bereit sind, für diese Rechte zu sterben, offenbart auf dramatische Weise, wie wenig lebenswert ihnen das Dasein, dass sie derzeit in Deutschland fristen, erscheint. Es ist höchste Zeit, dass die Politik die verzweifelte Lage der Asylsuchenden anerkennt und deren missliche Lage verbessert.

Dazu bedarf es politischer Entscheidung: aus dem bayerischen Sozialministerium und aus Berlin. Man muss anerkennen, dass Asylsuchende auch dann nicht zu einer Rückkehr in ihre Heimatländer zu bewegen sind, wenn man ihnen das Leben in Deutschland so schwer wie möglich macht. Diese Erkenntnis sollte nicht so lange auf sich warten lassen, bis einer stirbt!

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Marlene Halser
Freie Autorin
Geboren 1977 in München, war von 2011 bis 2019 zunächst als Bayernkorrespondentin, dann als Redakteurin und später als Ressortleitung im Ressort taz2 (Gesellschaft und Medien), sowie als Content SEO bei der taz. Jetzt ist sie wieder als freie Autorin unterwegs.
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25 Kommentare

 / 
  • J
    Judith

    @ afu

    Was bitte schön hat das Privatleben (Billigeinkauf etc.) mit Asylbewerbern zu tun? ich bitte um eine Erklärung.

    Ich bin nämlich sicher, dass auch anerkannte Asylanten gerne billig einkaufen möchten. Wenn sie was umsonst kriegen, fragen sie noch weniger danach.

    Also bitte nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen.

    Oder wissen Sie, wo die Gurken für Ihren Salat wachsen?

  • R
    Rosa

    @ S. Koslowski:

     

    "Kenne ich so eher von Stammtischen schlichteren Gemüts.":

     

    Vermutlich Ihr bevorzugter Aufenthaltsort?

     

    Eine Denunziation ist eine "öffentliche Beschuldigung oder Anzeige einer Person oder Gruppe aus nicht selten niedrigen persönlichen oder oft politischen Beweggründen" (Wiki)

     

    (Nebenbei versuchen Sie sich noch beim "freischaltendem Redakteur" für ihre "sensationelle Entdeckung" einzuschleimen.).

     

    Wie z.B. mit der Behauptung es wären

     

    "...offensichtlich Rassismen, die sich hier in dem taz-blog bahnbrechen!":

     

    Ich hatte Sie nun gebeten, konkret Beispiele für solche rassistischen Äußerungen zu benennen.

     

    Dabei geht es nicht um " die einschlägige Literatur", sondern um den taz-blog, auf den Sie sich beziehen.

     

    Statt nun konkret Beispiele für "offensichtlich Rassismen" zu benennen, versuchen Sie mit unerträglichem Geschwurbel, Nerbelkerzen werfend, abzulenken und zu relativieren.

     

    Ihr Vortrag ist wirr und unsubstantiiert.

    Damit outen Sie sich nun wirklich als Dummschwätzer

  • A
    afu

    über den erpressungsversuch kann mensch streiten,aber was ich immer sehr zynisch finde ist, dass die , die am lautesten schreien, dass die asylanten raus sollen, in ihrer geiz-ist-geil-mentalität in den nächsten billigmarkt rennen, um sich fröhlich und gedankenlos mit billiger kleidung, elektrogeräten oder sonstwas einzudecken.

    unser wohlstand beruht auf einem leichenberg in der 3. welt, nur das wird leider immer verdrängt.

     

    es ist gerade mal 20 jahre her, dass in diesem schönen land asylbewerberheime gebrannt haben und ein widerlicher mob menschen wegen ihrer herkunft lynchen wollte, da ließ sich dieser staat doch auch prima erpressen. ich frage mich , ob sich da auch einige kommentatoren wie zb die die liebe HELGA aufgeregt haben oder habt ihr wie viele andere gute deutsche beifall geklatscht?

    ich schätze mal das letztere

  • SK
    S. Koslowski

    Sehr geehrte Rosa,

    ihr Wortschatz scheint ja ziemlich begrenzt: Witzbold, Dummschwätzer…Kenne ich so eher von Stammtischen schlichteren Gemüts. Den Lump, als Mensch mit Contenance, nehme ich Ihnen nicht einmal übel, da ich mich nicht von jedem und jeder für voll nehmen lasse! Was ein Denunziant ist sollten Sie ‚mal nachgoogeln. Was die „Beispiele“ sowie eine „präzise… Definition“ von Rassismen (so schrieb ich) angeht, und nicht das alle Gegner der „Wirtschaftsflüchtlinge“ Rassisten sind, können Sie, sofern intellektuell in der Lage, die einschlägige Literatur bemühen.

    Der eben nicht so blöde „freischaltende Redakteur“ hat übrigens meine pers. Daten, die ich auf Ihren Wunsch gepostet habe, nicht veröffentlicht. Vielleicht um mich vor dem militärischen Arm einer solchen Denke zu schützen.

    Siegfried Koslowski

  • R
    Rosa

    @ Siegfried Koslowski:

     

    Statt sich hier als Denunziant zu profiliern und zu verallgemeinern, sollten Sie besser benennen, wer hier rassistische Äußerungen macht.

     

    Dies sollten Sie mit Beispielen belegen, sowie einer präzisen Definition, was genau an den Äußerungen rassistisch war.

     

    Dies dürfte Ihnen aufgrund Ihrer Behauptungen ja nicht schwerfallen. Ansonsten müßte man annehmen, Sie seien ein Dummschwätzer

    und halten den "freischaltenden Redakteur" für blöde.

    Wer ist der größte Lump im ganzen Land? Das ist und bleibt der...

  • S
    Sabine

    Sehr geehrte Frau Halser!

    Ihr Engagement in allen Ehren, aber Sie verdrehen in Ihrem Kommentar doch komplett die Tatsachen!

    "Bis einer stirbt" - diese Dramaturgie haben die "Hungernden" selbst zu verantworten. Es war an der Zeit, dass das Innenministerium für die Protestanten in München gesorgt hat, weil diese offensichtlich nicht für sich selbst sorgen wollen. Deren Leben in Deutschland sei jetzt so unerträglich, dass sie bis in den Tod gehen würden - also bitte! Auch diese Flüchtlinge haben sich an Recht und Gesetz zu halten, und wenn sie das jetzt schon nicht können - denn der Staat lässt sich nicht erpressen und darf sich nicht erpressen lassen! - sind sie wohl kaum in der Lage, sich "hier ein Leben aufzubauen".

    Sie wissen doch ebenso wie ich, Frau Halser, dass zunächst einmal ein Prüfverfahren auf dem Programm steht, ob ein Asylgrund überhaupt anerkannt wird.

    Ich kann Ihrem Kommentar nicht folgen.

  • SK
    Siegfried Koslowski

    Lieber Dieter, es sind keine "Förmchenstreitereien" mehr, sondern offensichtlich Rassismen, die sich hier in dem taz-blog bahnbrechen! An den "freischaltenden Redakteur": Rassismus in taz leser posts, wäre das nicht eimal ein guter Headliner in der taz?

    Siegfried Koslowski

  • I
    ion

    @ reorient (28.06.2013 16:03),

     

    "Bei einigen der Kommentaren moechte man einen Staatsbuergertest fordern, einen, der demokratisches Verstaendnis und gesellschaftliche Ingetrationsbereitschaft abfragt - bei den Angehoerigen der saturierten deutschen Mehrheitsgesellschaft."

     

    Prima Idee: gibt ’s z.B. als kostenlose (Android-)App, damit der ‘befreundete’, deutsche Geheimdienst oder BörgerControl® auch gleich Ihr persönliches Ergebnis vom NSA oder Tempora gesteckt bekommt und (verdeckt) geeignete weitere Massnahmen einleitet.

    Und wie kommen Sie auf die Idee, derlei explizit (nur) von "der saturierten deutschen Mehrheitsgesellschaft" zu fordern(?), von der ein nicht unwesentlicher Anteil aus Grünen & Affinen rekrutiert, die ja bekanntermassen das Neue: „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen.“, definiert haben und 24/7 propagieren.

    Wenn DAS die neuen Kriterien für Asyl wären (neubau, 28.06. 12:53):

    "Asyl suchen diese Menschen, weil das Leben in ihrem Heimatland nicht lebenswert ist.", dann frage ich, warum ich nicht mit ähnlich ‘banaler’ Begründung in welchem Land auch immer und zu gleichen Sozialstandards wie in D auf diesem Planeten siedeln darf – oder setzen Sie sich bereits ebenso fordernd für entsprechend supranationale Regelungen, Abkommen ein?

  • D
    dieter

    Igitt!

    Jetzt wollte ich mich nur kurz für diesen gut informierenden Text bedanken.

    Und dann muss ich sehen, dass hier schon wieder jede Menge PI-Jünger ihr Häufchen hinterlassen haben.

     

    Ich habe ehrlich Mitleid mit dir,Helga, und deinen Kumpels. Muss ein fieses Leben sein, dass ihr da habt. Ihr habt ja auch nur Angst, könnt nix dafür und ich verstehe gut wo das herkommt...

    Aber ich will mit euch nicht reden müssen und ich will auch nicht wissen was ihr lustig findet oder doof.

    Wenn die neue TAZ.de fertig ist, müsstet ihr euch namentlich anmelden. Bitte lasst es. Sucht euch nen anderen Sandkasten für eure Förmchenstreitereien.

     

    @neubau sigfried reorient

    Schön, das ihr hier seid! Immerhin ein paar seelisch Gesunde :-)

  • R
    Rosa

    Sind wir hier in einem Rechtsstaat oder im Kindergarten?

     

    Da es bekanntlich Massen an Asylbewerbern gibt, die keine echten Asylgründe haben, sondern Wirtschaftsflüchtlinge sind, gibt es das Asylverfahren, um solchen Mißbrauch zu verhindern.

     

    Wem das nicht passt, der kann ja in einem anderen Land um Asyl bitten.

     

    Die Anerkennung als politisch Verfolgte mit einem Hungerrstreik erzwingen zu wollen ist völlig kindisch.

    Würde man solchen Erpressungsversuchen nachgeben, wüssten andere Asylbewerber genau was zu tun wäre!

     

    Früher hat es massiv erfolgreiche Erpressungen mit Flugzeugentführungen gegeben.

    Helmut Schmidt hat dem mit der GSG 9 Aktion ein Ende gesetzt.

    Ansonsten hätte es noch viele weitere Nachahmer gegeben.

     

    Hier wird von den Streikenden und deren Unterstützern versucht, den Rechtsstaat auszuhebeln.

    Dies in irgendeiner Form zu unterdstützen ist völlig unseriös und undemokratisch.

    Es wird Zeit, daß in D auch ein Referendum bezüglich des Asylrechts nach schweizer Vorbild stattfindet.

     

    @ neubau:

     

    Ja, Sie sind ein utopischer Träumer. Denn Asyl gibts nur für politisch Verfolgte.

    Und nicht für Menschen, die finden, daß das Leben in deren Heimatland nicht lebenswert ist.

     

    @ Siegfried Koslowski:

     

    Warum so halbherzig? Geben Sie doch besser gleich auch Ihre Adresse an...Witzbold.

  • TS
    Thomas Sch.

    Sondermeldung: "Böser Innenminister will die armen Flüchtlinge abschieben. Die TAZ aber hilft."

    Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen berichtet wird, hat die TAZ sämtliche zahlende 12806 Genossen und Genossinnen zu einer Sonderumlage à 1000 Euro verpflichtet. Aus den so zu realisierenden 12,8 Millionen wird die TAZ ein Lebens- und Kulturzentrum (KULZ) für unsere hungerstreikenden Freunde errichten. Solange das Gebäude noch im Bau ist, werden sämtliche Büros, Lager-, Druck- und Vorratsräume der TAZ zu einem gigantischen Wohnraum und Hilfslager mitgenutzt, damit alle Freunde nicht bei den pösen Bürgern oder der schlimmen Bullizei einsitzen müssen. Damit alle unsere Freunde und FreundInnen ihre wunderbare bunte Kultur bei uns auch ausleben können, spendiert die TAZ hunderte von Dolmetschern. Überdies wurden auch aberhunderte von afrikanischen Köchen gefunden, damit die lieben Freunde, auf deren Bereicherung wir uns schon so lange freuen, wie gewohnt heimatliche Speisen zubereitet bekommen. Afrikanische KindergärterInnen, TherapeutInnen und Ärzte sind ebenso gefunden worden, damit die lieben Kleinen mal was anderes machen können, als das, was sie eben sonst so machen. (Komisch, ich habe nichts gesagt, aber alle denken dasselbe.) Solange das KULZ noch im Bau ist, braucht kein Afrikanert den bösen Deutschen ausgesetzt bleiben, da die vorbildliche TAZ nicht nur rummeckert, sondern echt mal was tut. Jut, wa ? Wie man hört, haben nur ganz, ganz wenige hundert Journalisten und Journalistinnen Beschwerden wegen der Zwangsbelegung Ihrer Dachgeschoßetagenwohnungen vorgebracht. Und auch Herr Thierse war nie zuhause, wenn man fragen wollte, ob er in seinen 170 Quadratmetern nicht doch den einen oder anderen Quadratmeter entbehren könnte.

  • SK
    Siegfried Koslowski

    Danke, neubau, für Ihren Kommentar. Wenigstens ein Philanthrop unter den bisherigen 11 Foristen (~ 9,1%). Träumen und kämpfen Sie bitte weiter! Asyl- und Menschenrechtsfragen sind ein zu fragiles Gut, dass nicht durch herablassende und flapsige Kommentare geschmäht werden sollte. Ja, ja, ja, es gibt auch Mißbrauch dieses Rechtes, und zwar Etwa in dem Maße, wie es auch in jeder "däitschen" Bevölkerungsgruppe Mißbrauch von Ge- und Verboten gibt. Also kein Grund zur Aufregung und zum Generalverdacht. Und, liebe Helga, die "Nazi-Keule" wurde in dem Kommentar auch nicht geschwungen. Oder höre ich da ein Bellen? Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass konservative und rechte Medien bestimmte Artikel der demokratischen Presse in ihren Publikationen verlinken, um dann solche Posts zu erreichen. Anders kann ich mir die 9,1 % nicht erklären. Es sei denn, die tendenziell rassismusanfällige "Mitte der Gesellschaft" liest auch 'mal die taz.

    Siegfried Koslowski

    (Ich befürworte in Posts Klarnamen für alle. Vielleicht wird dann mehr nachgedacht)

  • R
    reorient

    Bei einigen der Kommentaren moechte man einen Staatsbuergertest fordern, einen, der demokratisches Verstaendnis und gesellschaftliche Ingetrationsbereitschaft abfragt - bei den Angehoerigen der saturierten deutschen Mehrheitsgesellschaft. Wass fuer eine Ironie, dass diejenigen, die angeblich das Leistungs- und Verdienstprinzip in unserer Gesellschaft aufrechterhalten, selbst wohl eher schlecht abschneiden wuerden gegenueber den Ausgestossenen unserer Gesellschaft. Asyl ist ein wichtiges Grundrecht, wer dieses nicht in Wuerde und Anstand gewaehren will, stellt sich selbst ein Zeugnis mangelhafter Menschlichkeit aus.

  • N
    @Neubau

    Vielleicht können Sie konkret aufzeigen, in welchen Sätzen genau Sie "menschenverachtenden Rassismus" sehen. Möchte gern irgendwie besser linke Denke verstehen. Danke.

     

    Zum Thema: Unabhängig von der Aktion muss stets der Sinn und Unsinn von Residenzpflicht (in Bayern Regierungsbezirk plus angrenzende Kreise) auf den Prüfstand; was spricht zumindest gegen eine Ausdehnung auf das Land (in den meisten anderen Ländern auch so)? Davon abgesehen ist natürlich die Forderung nach ungeprüfter Anerkennung als pol. Flüchtling Humbug.

  • R
    Ruffels

    Marlene, wer in den Hungerstreik tritt und diesen konsequent durchzieht, geht nun mal das selbst gewählte Riskio des Sterbens ein. Da braucht es keine Überschrift "Bis einer stirbt!", das Sterben ist nun mal ein mögliches Ende des Hungerstreiks und versteht sich daher von selbst.

  • T
    tommy

    Nein! Der deutsche Staat darf sich nicht erpressen lassen. Kein Nachgeben, niemals!

  • N
    neubau

    Die Kommentare hier sind doch zum Kotzen! Wenn's nach den Kommentatoren ginge, sollten diese Menschen wohl alle verrecken, oder wie?

     

    Asyl suchen diese Menschen, weil das Leben in ihrem Heimatland nicht lebenswert ist. Man könnte sich schon mal fragen, warum eigentlich. Und Grundlagen für weltweite Gerechtigkeit schaffen.

     

    Bin ich jetzt ein utopischer Träumer, oder habe ich nur noch nicht aufgegeben?

     

    Zentraler Punkt ist auch: die CDU hat hierzulande mit Hilfe anderer Parteien und um die Stammtische zu beruhigen das Asylrecht faktisch nahezu abgeschafft. Das nennt sich neuerdings eben "Willkommenskultur". Und menschenverachtender Rassismus heißt bei vielen hier "Kommentar auf taz.de". Die "Netiquette" verbietet mir zu schreiben, für welche Körperöffnung ich diese Schreiberlinge halte!

  • S
    Stuggi

    Ein müder Artikel - und die Reaktion von "Hardcoreleone" ist ja köstlich!

     

    @ Helga

    100%ige Zustimmung - der Artikel ist allerdings nicht witzig, sondern schlecht und langweilig.

  • M
    Montherlant

    "Dass die Streikenden in der Münchner Innenstadt bereit sind, für diese Rechte zu sterben, offenbart auf dramatische Weise, wie wenig lebenswert ihnen das Dasein, dass sie derzeit in Deutschland fristen, erscheint."

     

    Das ist ja nun einmal völliger Blödsinn. Das Verhalten zeigt einzig und allein, daß die Asylsuchenden ganz genau wissen, wie und vor allem wie leicht die Deutschen und der deutsche Staat zu erpressen sind.

     

    Mit eigener dramatischer Situation hat das herzlich wenig zu tun... Sie befinden sich in Deutschland auch einfach mal gar nicht in einer solchen...

  • H
    Hardcoreleone

    an Frau Helga: vielleicht erst spiegel.de und dann völkischerObservator.de?!

  • I
    ion

    "Seit Dienstag weigern die Asylsuchenden in der Münchner Innenstadt sich zu trinken."

    Ist das Syntax oder kann das weg‽

     

    Und: Seit wann kann man durch Streik die rechtlichen Voraussetzungen erfüllen, um "als politisch Verfolgte anerkannt [zu] werden."?

  • N
    naja

    "Privilegien, die Menschen, deren Asylverfahren noch anhängig ist, oder deren Gesuch bereits abgelehnt wurde, nicht zustehen."

     

    "Es ist höchste Zeit, dass die Politik die verzweifelte Lage der Asylsuchenden anerkennt und deren missliche Lage verbessert."

     

     

    Vermischt Frau Halser hier eigentlich absichtlich mehrere Dinge und hofft darauf, dass der Leser es nicht merkt?

     

    Jemand, dessen Asylgesuch abgelehnt wurde ist logischerweise kein "Asylsuchender" mehr.

     

    Die Passage ist generell interessant, denn sie zeigt, dass Frau Halser eindeutig darauf hofft, dass es komplett offenene Grenze ohne jegliche Beschränkungen gibt.

     

    Die Frage meinerseits ist doch aber: mit welcher Begründung sollten Menschen ohne zwingenden Grund (wie z.b. Verfolgung. dann könnte aber Asyl beantragt werden) bspw. in irgendeiner Form staatliche Unterstützung eines Landes bekommen, zu dem sie null Bezug haben und in dem sie letztlich rein zufällig gelandet sind?

  • K
    Karl

    Nun ja. Zunächst einmal: Das, was der Grundgesetzgeber aus dem alten Grundrecht gemacht haben und wie das wenige, was noch übrig ist, von der Verwaltung angewandt wird - das verdient den Namen "Asylrecht" wirklich nicht mehr. Es ist schon fast eine zynische Allegorie, dass das Bundesamt für Migration in Nürnberg ausgerechnet in einem Gebäude residiert, das zu Zeiten des Herrn mit dem Bärtchen der SS als Kaserne gedient hat. Der Ort scheint die Richtung vorzugeben.

    Und trotzdem: Das, was die Asylbewerber hier praktizieren, ist in meinen Augen ein Erpressungsversuch. Und das ist genauso wenig akzeptabel. Sicher sind die Bedingungen, unter denen Asylbewerber in Deutschland im Allgemeinen und in Bayern im Besonderen alles andere als toll. Aber: Verhungern muß keiner, die Leute werden für die Zeit, die sie auf die Entscheidung warten müssen, vom Staat (also uns) alimentiert und es dürfte vielen von ihnen unter diesen Bedingungen immer noch ein bißchen besser gehen als in ihren Heimatländern. So what? Ist es wirklich so unzumutbar, die Dauer des Verwaltungsverfahrens abzuwarten? Zumal unter einer solchen "Vorzugsbehandlung" in der Sachbearbeitung die Vorgänge derer leiden, die eigentlich vorher drangewesen wären. Dummerweise machen die aber keinen Hungerstreik.

  • A
    Alex

    Es ist reichlich anmaßend, Politiker und staatliche Einrichtungen zu erpressen, daher verstehe ich Frau Haderthauer voll und ganz. Das war schon in Würzburg unsäglich, wie ein paar Iraner gemeint haben, für alle sprechen zu wollen. Und die taz und ihre ultralinke Allesaufnehmerklientel ist natürlich in persona Frau Halsers tief betroffen. Kann mich Helga nur anschließen.

  • H
    Helga

    Hihi, ich hatte gerade auf spiegel.de einen Beitrag über diese Asylanten gelesen und dachte mir: "Zu dem Thema haut die taz doch jetzt bestimmt so einen Artikel mit bösen deutschen Nazis, unmenschlichen Behörden und ganz tollen Ausländern raus, so was richtig Ekliges, Schleimiges" - und siehe da, da ist er, der eklige, schleimige, linksdumme "Ihr seid doch alle Nazis"-Beitrag der taz zum Thema. Herrlich, taz ist echt Realsatire pur! Weiter so!