Flüchtlingscamp in München: Räumung im Morgengrauen
In München befanden sich Asylsuchende im Durst- und Hungerstreik. Der wurde am Sonntagmorgen von der Polizei gewaltsam beendet.
MÜNCHEN taz | In den frühen Morgenstunden rückten 350 Polizisten an, um das Flüchtlingscamp in der Münchner Innenstadt zu räumen. Darunter auch Beamte des Unterstützungskommandos (USK), das für Einsätze mit besonderem Gefährdungspotenzial bestimmt ist.
Mit dem Einsatz wurde der Hunger- und Durststreik der zuletzt noch 44 Asylsuchenden aus dem Iran, Afghanistan, Äthiopien, Syrien und Sierra Leone am Rindermarkt auf Geheiß der Stadt und des bayerischen Innenministeriums gewaltsam beendet. Zuvor hatten Ärzte von „akuter Lebensgefahr“ für die Hungernden gesprochen.
Seit mehr als einer Woche hatten die Männer und Frauen nichts mehr gegessen und seit fünf Tagen auch nichts mehr getrunken. Die Streikenden forderten die sofortige Anerkennung ihrer Asylanträge. Die zum Teil stark geschwächten Asylsuchenden wurden ins Krankenhaus gebracht. Unterstützer, die versucht hatten, die Räumungsaktion zu verhindern, wurden festgenommen. Genaue Zahlen konnte die Münchner Polizei auf Nachfrage noch nicht nennen.
Am Samstagabend hatte die Landeshauptstadt gemeinsam mit der Staatsregierung einen Vermittlungsversuch unternommen. Der frühere SPD-Vorsitzenden Hans-Jochen Vogel und der ehemalige CSU-Politiker Alois Glück hatten das seit Samstag notdürftig errichtete Zeltlager in der Münchner Innenstadt besucht und anschließend im nahegelegenen Stadtmuseum ein Gespräch mit zwei Anwälten, die die Flüchtlinge beraten und deren Sprecher geführt – jedoch ohne Erfolg.
Anschließend verhandeln
„Das war eine Lachnummer", sagte Alexander Thal vom Bayerischen Flüchtlingsrat der taz. „Da kamen zwei respektable alte Männer, aber ohne Verhandlungsmandat." Die Flüchtlinge sollten den Hunger- und Durststreik sofort beenden, hieß es in dem Gespräch, so Thal. Danach könne man über die Bedingungen verhandeln, unter denen Menschen, die einen Asylantrag in Bayern stellen, leben müssen. Die Streikenden lehnten das Angebot ab.
„Es erfüllt uns mit großer Sorge und Trauer“, sagte Vogel nach dem Gespräch sichtlich erschüttert. Die Streikenden befänden sich in unmittelbarer Lebensgefahr. „Wir gehen hier bedrückt weg“, sagte Glück, der dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken vorsteht.
Mehr als 35 Menschen waren seit Beginn des Streiks kollabiert. Immer wieder wurden die bewusstlosen Flüchtlinge ins Krankenhaus gebracht. Die meisten kehrten schon wenig später zurück, um den Protest fortzusetzen.
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) hatten sich am Samstagnachmittag bei einem Krisentreffen in der Staatskanzlei auf den Vermittlungsversuch verständigt. Ude ließ keinen Zweifel, dass der Krisenstab von Stadt und Staatsregierung Tote in München verhindern will: „Der absolute Vorrang gebührt dem Schutz von Leib und Leben“, sagte er.
Leser*innenkommentare
Sabine
Gast
@ Said
Wir hatten Glück, in diesem Land und nicht woanders geboren zu sein?
Das heißt, dass wir Deutsche hier nus passiv herumsitzen, während uns die gebratenen Tauben in den Mund fliegen?
Wir alle tragen dazu bei, dass es in diesem Land friedlich zugeht und dass ein gewisser Wohlstand erwirtschaftet wird. Das ist keine Haltung nach dem Motto: "Gott wirds schon richten", sondern viel Eigenverantwortung, Engagement und - manchmal auch unbequemer - Fleiß.
Antifunt
Gast
Wieder einmal schön mitanzusehen, wie anscheinend jeder, der die Erpressungsversuche nicht gutheisst, wahlweise CSu-Spezl, absolut autoritätshörig oder halt doch einfach nur Nazi ist.
Vielfalt ja, aber bitte nicht bei den Meinungen?
Gruß an den Zensor.
Rosa
Gast
Dies war mitnichten eine Verzweiflungsaktion.
Vielmehr wurden hier ahnungslose und naive Asylbewerber von linksextremen Wirrköpfen wie
Ashkan Khorasani manipuliert und für dessen Agitationen mißbraucht.
Terroristen wie Holger Meins und Bobby Sands mit deren Hungertod Khorasani drohte, dürften den Asylbewerbern unbekannt sein.
Selbst Karl Kopp von der Organisation Pro Asyl nennt den Weg, den die Flüchtlinge gewählt haben, „dramatisch und falsch“. Denn die Forderung zu erfüllen, ist rechtlich unmöglich (Focus.de).
In welchem Land der Erde gibt es offene Grenzen für alle??? Und freies Einreisen nach belieben??? Plus Sozialhilfe???
Die naiven Träumer der No Border, No Nations, keinMenschistillegal-Fraktion scheinen nicht zu wissen, daß die Einreisebestimmungen in anderen Ländern noch ungleich strenger sind als in D.
Die Trickbetrüger der "Nigeria Connection" (Vorschussbetrug) nennen naive westliche Opfer, die auf deren Versprechungen reinfallen gern "Mugu" (=Vollidiot).
Montherlant
Gast
An alle, die hier schreien: "Uuh, der pöhse Staat, die bösen Ausländerhasser, die böse Gesellschaft... (Worthülsen beliebig fortsetzbar)"
Wenn jeder von euch einen "Flüchtling" bei sich zu Hause aufnimmt und persönlich für sein Auskommen sorgt, werdet ihr direkt viel glaubwürdiger. Nach Geld aus der Gießkanne zu schreien, kann jeder. Helft doch selber, aber verlangt bitte keine Solidarität von anderen, die euch selbst nichts kostet. Eure Verlogenheit ist nicht besser als das vermeintlich harte Vorgehen der Polizei. Uneingeschränktes Bleiberecht JA!!! - Aber nur, wenn diejenigen, die am lautesten dafür krakeelen mit gutem Beispiel vorangehen und die Leute bei sich zu Hause aufnehmen. Dann gibt es auch keine "menschenunwürdigen" Bedingungen mehr in Asylbewerberunterkünften ;)
Ruffels
Gast
@claudi:
Es gibt nun einmal Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit Asyl gewährt wird. Das ist in jedem Staat so. Die Asylsuchenden in München haben dagegen versucht, Asyl zu erpressen. Dass das schief geht, hätten die Damen und Herren voher wissen müssen. Kein Staat der Welt hätte sich in diesem Fall erpressen lassen. Hier ist aber auch insbesondere die Schuld bei den Unterstützern zu suchen, die die Asylsuchenden für sich instrumentalisiert und falsch beraten haben. Jetzt stehen die Asylsuchenden mit leeren Händen da. Zu hoch gepokert würde ich sagen.
afu
Gast
Hier kommt die multikulturelle Doppelmoral,
eine Handvoll integrieren und der Rest ist egal.
Ihr wollt Weltfrieden spielen in Eurem Wohlstandsghetto,
und das ist auch gar nicht schwer mit deinen 3,2 Netto.
Willst die farbige Pizza und die türkische Musik,
aber nicht den Riot und nicht den Bürgerkrieg.
Ihr wollt, daß Eure triste Welt ein bißchen bunter wird,
während irgendwo anders der Andere stirbt.
Ihr werdet irgendwann schon merken,
daß hier irgendwas nicht stimmt,
weil der Sternmarsch der Völker auf die Erste Welt beginnt.
Und was werdet ihr tun wenn Sie Mauern aufbauen?
Zusehen - betroffen sein - und wegschauen?
Zusehen - betroffen sein - und wegschauen!
Ich wär ja immer nur dagegen, soll mal was sagen was ich will,
OK, lehnt Euch zurück und bleibt alle kurz still.
Weiß doch ziemlich genau, dass euch das nicht passt,
weil Ihr alle dieses Land vielmehr liebt als hasst.
Und sie hatte keine Chance und wir predigten Geduld,
heute sagen wir es wäre doch ihre Schuld.
Ein Tropfen in die Wüste ein paar Krümel vor die Füße,
und jetzt seht zu und von hier schöne Grüße.
Fangen wir doch mal an mit globaler Umverteilung
es ist alles am verrecken deshalb Beeilung.
Realist genug um zu wissen daß das nie passiert
einen Kampf zu kämpfen den man sowieso verliert.
Denn ich weiß was ihr mit globalem Denken meint:
dass man ihnen zwar nicht hilft doch für sie weint.
Ob sie das Grundgesetz ändern, ist euch völlig egal,
diese Feigheit hat nen Namen: "linksliberal".
"Bin ich hier in der Schule, oder was?"
Oh Gott wie ich dieses Erklären hasse,
das ist Gemeinschaftskunde-Aufsatz 8. Klasse.
Mit Gemeinschaftskunde-Aufsatz ist jetzt aber Schluss,
weil ich es nicht bin, der der Menschheit was erklären muss.
In drei Minuten Pop nur der Wille zur Veränderung,
und Worte zum Erklären mit dem Ziel der Verständigung.
Keinen blassen Schimmer ob ich Dich damit erreiche,
langsam wird es klarer, wir wollen nicht das Gleiche.
Wir werden nicht für Euch bluten nicht mit Euch weinen,
eure verdammte Betroffenheit immer verneinen.
Eure Pseudo-Menschlichkeit, begreift das endlich,
für ein paar Freunde und mich so selbstverständlich.
Und um uns herum nur das stumpfe Einverständnis,
wenn es noch so bitter ist: was bleibt ist die Erkenntnis.
Im Falschen nichts richtig, ob im Nehmen oder Geben,
dass wir alle nur eine Lüge leben.
Dass wir alle halt hier nur eine Lüge leben.
Dass wir alle nur eine Lüge leben.
Dass wir alle halt hier nur eine Lüge leben.
Dass wir alle halt hier nur eine Lüge leben.
Dass wir alle nur eine Lüge leben.
Dass wir alle halt hier nur eine Lüge leben.
Dass wir alle nur eine Lüge leben.
Und: es muss mehr als das hier geben.
beim lesen der kommentare,ist mir direkt dieser text von...But Alive eingefallen
an alle, die einen verhaltens-oder besser benimmkodex fordern, was ist eigentlich mit den guten, immer korekten doitschen im ausland, benehmen die sich immer gut? wenn sie in Thailand kinder fi..., sich in der karibik nen rasta zu befriedigung ihrer bedürfnisse mieten, sich in mulimischen ländern öffentlich besaufen und am liebsten fkk machen wollen?
reorient
Gast
@ Scheinasylanten u. Co.: mir scheint vielmehr, wir haben hier eine ganze Reihe von Scheindemokraten, die sich scheinbar auf dem Boden des Rechtsstaats bewegend dem Worte nach zu Menschenrechten bekennen, aber vor allem kein Hinterfragen ihrer privilegierten Lebensweise wollen und wenig mwhr verabscheuenswert finden als mit dem Leid und der Ungerechtigkeit, die sie stillschweigend anderen widerfahren lassen, konfrontiert zu werden. Die FLuechtlinge mussten weg, da sie die Widerspruche der deutschen Gesellschaft und des deutschen Staates aufs schmerzhafteste vor Augen gefuehrt haben.
Irma Kreiten
Gast
Ich frage mich, wo jetzt diejenigen Politiker und Figuren des oeffentlichen Lebens sind, die waehrend der letzten Wochen grosspurig ihre Solidaritaet mit den Protestierenden des Gezi-Parks in der Tuerkei verkuendet und deren Recht auf freie Versammlung und Meinungsaeusserung eingefordert hatten. Menschenrechte lassen sich immer dann besonders gut einfordern, wenn die eigenen Belange nicht beruehrt sind. Schade, dass in Deutschland im Gegensatz zur Tuerkei und anderen Laendern Polizeigewalt tatsaechlich friedliche Proteste ersticken kann. Ich leite von dieser Art reibungsloser Raeumung durchaus kein mehr an Demokratie, sondern ein weniger an Zivilgesellschaft ab.
Björn Eriksson
Gast
Plädiere für ein weiteres Gesetz: „Wer wider besseren Wissens oder aus Unwissenheit behauptet oder verbreitet, Asylsuchende erführen Rechtstaatlichkeit, wird mit Freiheitstrafe bis zu zwei Jahren, und, wenn die Tat öffentlich, in einer Versammlung, oder durch Verbreiten von Schriften begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren bestraft. Der Vollzug der Strafe ist in einem Heim für Asylbewerber abzuleisten. Bei jeder Zuwiderhandlungen gegen die damit üblichen und verbundenen Auflagen ist die Dauer des Aufenthaltes um ein Jahr zu verlängern.“
Greif
Gast
Mit Fassungslosigkeit musste ich hier einige unangebrachte Kommentare Lesen. Asylrecht sagt schonmal - Recht auf Asyl! Im christlich geprägten Bayern kann man natürlich auch die harte Hand "Gottes" spüren. Wer noch auf einer scheinbar sicheren Insel sitzt, sollte nicht so über Hilflose reden.
Zitat: "Wir kamen gerade aus einem nahen Club heute morgen. Ich habe das gesehen. Gewaltsam war überhaupt nichts" Danke für die Courage und das Mitleid! Wäre es um ein Münchener Haustier gegangen wäre die Anteilnahme wesentlich höher. Dislike.
stefan
Gast
Herrn Khorasani und den Mitgliedern der linksautonomen Szene, die auch Krankenwagen beim Abtransport der Leute in Krankenhäuser verhindern wollten ging es nicht um diese speziellen Flüchlinge. Dann hätten sie wissen müssen, daß der Asylantrag bei 12 dieser Leute bereits abgelehnt war. Es war einfach nur versuchte Erpressung. Interessanter Artikel in der SZ von eben.
Rudi Löhlein
Gast
Da kann man der Mehrheit der Leserbriefschreiber nur aus tiefstem Herzen zustimmen! Und über die "Unterstützer" schmunzeln...
claudi
Gast
Was die Leute hier so labern ist nur die Angst es könnte für sie nicht genug vom Luxus bleiben, als hätten ihnen Asylsuchende das Essen vom Teller genommen.
Was sie hätten fordern können (Menschenrecht) auf ein menschenwürdiges Leben. Solche Lager, die ich kenne sind alles, mit Sicherheit nicht menschenwürdig.
Ich sage aber auch, es war sicher nicht besonders gut gewählt zu sagen wir erzwingen uns mit dem Streik den Aufenthalt. Wer Bayern und die Bayern kennt, geht dann nichts mehr.
Es hat ja in einem Vorbericht gestanden, man werde jetzt in kurzer Zeit die Asylanträge prüfen. Das wird man sicher, aber nicht wie erwartet ein positiver Bescheid dabei heraus kommen, sondern die Ausweisung und es kann passieren, das man den Leuten den Polizeieinsatz, die Notärzte alles in Rechnung stellt. Und, das sie Probleme bekommen wegen sagen wir mal Landfriedensbruch.
Leute, die so boshaft schreiben, wie manche hier, tun mir leid, weil sie nicht nachdenken bevor sie schreiben und ich empfinde es als hartherzig.
Außerdem hat selbst die Politik das Wort Asylanten (was abwertend ist) in Gebrauch, es nennt sich Asylsuchende, was anderes sind sie nicht. Was heißt Asyl eine Heimat finden, weil es daheim nicht möglich ist.
Es mag Leute geben, die hierher kommen um sich durchfüttern zu lassen, es mag Leute geben, die nur bei ihren Verwandten hier leben wollen, aber es gibt auch viele, sehr viele die arbeiten wollen, die sich selbst ernähren wollen und nicht von sozialen Almosen leben wollen, eigene Wohnungen mieten und auch selber bezahlen.
Dann sagt hier so gerne, die Asylsuchenden, schau sie dir an, die tragen Markenkleider, die haben ein Handy, ja gar ein Auto. Da können die Deutschen beruhigt sein, das sind Leute die hier arbeiten, Steuern zahlen, in den Rententopf zahlen.
Noch etwas, keine Angst, die allerwenigsten Asylsuchenden in Deutschland und die auch Aufenthalt haben oder einen deutschen Pass, kommen aus Afrika.
Informationen Statistiken genug im Internet.
Peter
Gast
Anstatt diese Kommentare zu lesen, könnte ich mich auch mit meiner erzkonservativen und in Ausländerfragen - nicht zuletzt durch rechte Propaganda (aus Regierungskreisen) - verängstigten und ansonsten aufgrund ihres Lebensweges bedauerlicherweise recht ungebildeten Mutter unterhalten.
Leider kenne ich die Hintergründe um die Initiatoren zu wenig, aber was hier Hilfe suchenden Menschen angelastet wird, verrät wohl nicht nur eine unchristliche Haltung unter taz-Lesern. Hier scheint sich ein Sprachrohr für vom Wohlstand fett gemästete Ignoranten aufzutun, die so tun als hätten sie sich diesen Wohlstand selbst zu verdanken, der sie, selbst, wenn dem so wäre, nicht dazu berechtigt, andere draußen stehen zu lassen. Zumal es zwischen Elend und Wohlhaben genügend ursächliche Zusammenhänge gibt.
Jupp
Gast
Ich wage es nicht über diesen Vorfall zu urteilen, aber
wenn ein Bauantrag gestellt wird und der Staat trotz Vorlage sämtlicher Unterlagen selbst nicht die Zeit findet, ihn in angemessener Frist zu prüfen, so ist eine Genehmigung zu erteilen.
Wo also liegen die Probleme?
Ich hätte doch gern gewußt, welche Anträge nebst Begründung bisher vorlagen und wie mit ihnen verfahren wurde.
Ruffels
Gast
@vic
Welcher Ausnahmezustand? In München? Bitte nicht übertreiben. Die meisten Mitbürger dürften doch davon gar nichts mitbekommen haben. Man sollte solchen Aktionen nicht soviel Aufmerksamkeit beimessen.
dieter
Gast
Mittlerweile scheinen ja auf diesen Seiten auch 'ne Menge CDU/CSU-Spezln unterwegs zu sein (wie auch schon beim schönen "Bayern"-Text von Georg Seeßlen auffällig http://www.taz.de/Schlagloch-Bayern/!118337/ ) Nix Biergartenwetter, oder?
Enerbanske
Gast
Dass der Staat nicht erpressbar ist, hat schon der damalige Kanzler Schmidt ganz klar formuliert, dafür sogar Hanns-Martin Schleyer über die Klinge springen lassen und bei der (glücklicherweise gut ausgegangenen) Geiselbefreiung in Mogadishu etliche deutsche Leben riskiert. Wozu also die Aufregung?
Irmi
Gast
30.06.2013 13:06 UHR
von Peter Salzbrunn:
Wenn dieser Erpressungsversuch schule macht, dann: oh je.
@
Hier schreibt mal wieder einer, der von tuten und blasen null Ahnung hat und davon reichlist.
Said
Gast
Es wird einem ganz warm ums Herz,
wenn man sich diese ganzen Kommentare hier in einer progressiv-orientierten onlinezeitung sich reinzieht, dieses "Maß an Menschlichkeit/Humanität, Christlichkeit, Aufklärung und Solidarität".
Dass Deutsche damals weltweit Zuflucht und Asyl gefunden haben (sowohl die von den Nazis verfolgten als auch nach 45 die Nazis selber)vergessen hier einige.
Es bewahrheitet sich:
Solidarisch ist man (als Deutscher!) nur mit der eigenen Sippschaft.
Der einzige Unterschied zwischen euch und denen:
Ihr hattet das Glück und Privileg, hier und nicht in deren Ländern geboren worden zu sein.
Lars
Gast
Damit die Kommentare hier nicht zu einseitig werden, ich denk die eine oder andere wird sich freuen, so wie ich mich gefreut hätte den Standpunkt hier öfter zu lesen, ganz simpel herunter gebrochen eine banale politische Grundsatzforderung:
No border - no Nation!
Für ne politische Diskussion, darauf aufbauend und kritisch hinterfragend, ist hier sicher der falsche Ort.
Zum Glück waren offenbar alle bekleidet und niemand hatte ein Messer dabei.
Scampi
Gast
Ja, es ist schade, dass selbst hier ein Populismus zu finden ist, der sich wie üblich gegen eine wirtschaftlich und sozial schwache Minorität richtet. Und ja, es ist tatsächlich eine Form der Erpressung seitens der Asylsuchenden und ja, die Unterstützenden haben das Leid der Streikenden ausgenutzt. Aber wieso fragt kaum jemand hier nach dem Warum? Wieso meinen Menschen in diesem Land ihr Leben aufs Spiel setzen zu müssen? Es ist doch unsere Verantwortung als gierige Dumpingjäger nach Billigkleidung, Billignahrung und schönem Elektrospielzeug, weshalb die Global-Players dieser Welt und Regierungen zu schonungslosem Ressourcenraub, kleine Volkswirtschaften zerstörenden Handelsabkommen und die ökologische, ökonomische und soziale Grundlage von Kleinbauern zerstörenden Lebensmittel- und Finanzspekulationen fast schon gezwungen werden. Wir alle haben letztlich mit unserem Wachstumsdenken das zu verantworten, was die so abfällig benannten „Scheinasylanten“, „Wirtschaftsflüchtlinge“ hertreiben muss: der pure Überlebenswille. Selbst die Kriege um Rohstoffe, Minenbesitz und Wasserressourcen haben wir zu verantworten und damit auch die politisch und sozial Verfolgten, die sich gegen den Raubbau in ihren Ländern und die gezielte Unterdrückung Andersdenkender einsetzten oder einfach im Wege standen und nun bei uns Zuflucht suchen. Da sitzen wir nun in diesem globalen Sandkasten mit unseren so häufig gestohlenen Förmchen und schreien „Das ist mein! Davon gebe ich dir nichts ab!“. Ich bin wahrlich kein Gutmensch und auch Teil dieses Systems und komme aus dieser Verantwortung nicht heraus. Aber wie hier schon jemand schrieb: Es geht um den Kampf für soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit – in Deutschland aber auch in unserem gemeinsamen Sandkasten, damit sich niemand das Leben nehmen muss, um auf sich aufmerksam zu machen.
Ramona Schwarz
Gast
Es kann nicht sein, dass hier Menschen einfach abgeführt werden, die nichts anderes wollen, als unter menschenwürdigen Verhältnissen in München zu leben.
Anstatt Forderungen zu stellen - sofortiger Abbruch ihres Streiks - hätte man ihnen sofort eine psychologische Betreuung zukommen lassen sollen. Niemand ist illegal auf der Welt und auch nicht in München. Deshalb Hilfe für die Schwächsten und nicht Abschiebung. Man kann nur hoffen, dass Herr Uhde sich dieser armen und jetzt kranken Menschen annimmt und nicht in die Argumentation von Rechtspopulisten oder sogar Rechtsextremen verfällt, denen es nur darum geht zu hetzen und zu diskriminieren.
Kai
Gast
Die Räumung des Zeltlagers war notwendig und längst überfällig, letztendlich kann sich der Rechtsstaat nicht erpressen lassen. Andererseits dauern die Asylverfahren viel zu lange, was - unabhängig von der Entscheidung - ein unwürdiges Prozedere darstellt.
Piet
Gast
Ratzfatz die muslimischen Erpresser abgeräumt
und ihre kulturmarxistischen KomplizInnen dazu!
Chapeau, Bayern!
Hans
Gast
Und es sehr wichtig, dass die Asylbewerber die richtige Nahrungsgrundlage erhalten. Sonst passiert so etwas:
http://www.20min.ch/schweiz/zuerich/story/Asylbewerber-schlachten-Schafbock-Kurti-30892693
vic
Gast
Türkei, Brasilien, Frankfurt, München.
Der Ausnahmezustand wird zur Normalität.
Polizeigewalt alltäglich.
Lisaschnei
Gast
Der Freistaat Bayern und die Stadt München haben klar versagt: Sie hätten diesen zynischne Spuk viel früher beenden müssen. Schließlich sind die Asylbewerber hierher gekommen, weil sie hier einen Rechtsstaat erwarten. Und dessen Grundpfeiler ist es, nicht willkürlich Genehmigungen zu erteilen, sondern nach dem Rechtsweg - ob der nun einzelnen gefällt oder nicht. Der sogenannte "Sprecher" der Asylbewerber, Ashkan Khorasani, und die ach so engagierten "Unterstützer" haben eine unwürdige und verantwortungslose Rolle gespielt: Man spielt sich groß auf als "Menschenretter" - aber die Solidarität reicht natürlich nicht so weit, sich am Hungerstreik auch nur symbolisch zu beteiligen. Hier wurden verführte Menschen als Mittel benutzt, um eine eigene politische Agenda zu verfolgen. Und sich selbst in Szene zu setzen.
Captain Hindsight
Gast
„Der absolute Vorrang gebührt dem Schutz von Leib und Leben“.
Wenn diese Einsicht von Herrn Ude nun auch noch in
der Asylgesetzgebung Anwendung findet, dann wird es in Zukunft keine hungerstreikenden Flüchtlinge mehr in Deutschland geben.
solidarité
Gast
Es stimmt mich traurig, viele den Flüchtlingen gegenüber so zynische Kommentare lesen zu müssen. Solche kann ich mir nur durch absolute Autoritätsgläubigkeit, Rechtspositivismus, Nationalismus oder ökonomisches Tunneldenken und Raffgier erklären. Und das von Menschen, welche das Glück hatten, in eine vergleichsweise vorteilhafte Situation geboren worden zu sein.
Schade, dass rechtspopulistische Parolen jedes Potential zur Solidarität zu überschatten scheinen.
Ich wünsche mir, dass wenigstens bei einigen Menschen diese Verzweiflungsaktion ankommt und zu mehr Empathie und solidarischem Denken und Handeln führt anstatt Menschen zu illegalisieren.
luris
Gast
gut das das endlich beendet wurde!
Stefanie
Gast
Was im Artikel steht ist nur teilweise richtig. Wir kamen gerade aus einem nahen Club heute morgen. Ich habe das gesehen. Gewaltsam war überhaupt nichts. Die Flüchtlinge wurden mit Tragen zu den Krankenwagen gebracht. Die waren zu schwach. Etwas härter angefasst wurden die Unterstützer und der Organisator. Offenbar bei bester Gesundheit. Schlimm, daß Flüchtlinge, von solchen Leuten politisch mißbraucht werden. diese leute sind genau so schlimm, wie die Schlepperbanden.
aujau
Gast
Das Problem der Schaffung von Fluchtgruenden durch ungerechte Wirtschaftsstrukturen und Waffenexport wird dadurch nicht geloest. Sieht man dann bei den naechsten Fluechtlingen. Koennen die Jugendlichen aus Afghanistan eigentlich mittlerweile zur Schule gehen?
Was hat der deutsche Steuerzahler ueberhaupt fuer die Abfindung der Manager der Hypo Real Estate bezahlt? Nur mal so nebenbei.
Peter Salzbrunn
Gast
Wenn dieser Erpressungsversuch schule macht, dann: oh je
Münchnerin
Gast
Ein ehrliches DANKE, taz!!! Der einzige Artikel zu dem Geschehen heute morgen bislang, der journalistischer Sorgfaltspflicht nachkommt, beide Seiten beachtet und nicht einfach den Polizeibericht kopiert, die Gewaltanwendung anspricht und deutlich macht, dass es gestern abend absolut nichts zu verhandeln hätte geben können... Solidarität mit den refugees!!!
Nick
Gast
Wie können angeblich kollabierte oder schwer geschwächte Erpresser kurz nach der Einweisung in ein Krankenhaus wieder zurück zum Protestort gelangen? Zu Fuß?
Gegen solche Schwächeanfälle gibt es ein ganz einfaches Mittel, das auch den so bedrückten kirchlichen Elendstouristen einleuchten solte: Wieder Nahrung zu sich nehmen. Die gibt es in ihrem doch als so gräßlich empfundenen Wunschland BRD neben Kleidung, Unterkunft, Handgeld und ärztlicher Versorgung sogar umsonst. Inklusive medialer Aufmerksamkeit für Wildcampen und entrücktes Lamentieren über die Hausordnung des Zufluchtlandes.
zombie1969
Gast
Offenbar hat man in München die Vorgänge im Ausland mit hungerstreikenden Scheinasylanten und ihren Unterstützern aus der Sozial- und Asylindustrie sehr genau registriert und frühzeitig die Reissleine gezogen und eingegriffen.
Was allerdings nicht bedeutet, dass D diese erpressenden Scheinasylanten je wieder los wird. Auch in D fehlt zu konsequenten Abschiebungen nach wie vor der politische Wille sowie die Kraft dazu.
gerstenmayer
Gast
ich denke das die grosse mehrheit der bevölkerung
sich darüber ihre sache denkt,denn aussprechen darf sie das nicht
Sebastian
Gast
Ich habe Mitleid mit den Asylbewerbern, die von Herrn Khorasani instrumentalisiert wurden.
Der Hungerstreik war seine Idee, die Teilnehmer lockte er mit der Behauptung, ihre Abschiebung stehe unmittelbar bevor, sie haben nur diese eine Chance Hungerstreik.
Der Skandal ist, was dieser Mensch anrichtet und wie er Asylbewerber in.Misskredit bringt.
Westberliner
Gast
Solidaritiy with refugees in Munich, Berlin and all over in the world.
Reiner
Gast
Wer die sofortige Anerkennung seines Asylantrages per Hungerstreik zu erpressen versucht, ist hier falsch - sofortige Asylanerkennung in einem Rechtsstaat unter Umgehung der Rechtsstaatlichkeit zu fordern, ist ein Widerspruch in sich.
Besonders dreist ist das in Zusammenhang mit dieser "Aktion" immer wieder genannte Argument, München wäre doch eine reiche Stadt. Das mag vielleicht für den Unterstützerkreis gelten, aber die Wirklichkeit sieht anders aus, wovon man aber nichts mitkriegt, weil die Münchner Armen keine Zeltlager in der Innenstadt errichten, sondern sich brav selbst isolieren.
Für mich erklärt sich daraus auch der zum Teil irrational erscheinende Hass vor Ort - Rot/Grün hat der Verarmung in Deutschland durch die Umverteilung von Unten nach Oben, durch Rentenkürzung und Niedriglohn den Weg bereitet. In einem Land, das nichts für die eigenen Leute tut, kommen Erpressungen von Asylanten verständlicherweise nicht gut an.
Das Engagement für das Zeltlager erscheint letztlich als ein Feigenblatt, mit dem man sich zwischendurch mal eben mit Menschlichkeit schmückt. Das ist auch einfacher, billiger und leichter zu realisieren, als für soziale Gerechtigkeit (die man selbst abgeschafft hat) in diesem Land zu kämpfen.
D.J.
Gast
Ich empfehle die Lektüre der sechsten Pressemitteilung, v.a. den ersten Absatz:
www.refugeetentaction.net/index.php?lang=de
Wer halbwegs der politischen Sprache mächtig ist, sieht hier die Wortwahl von "Unterstützern" aus dem eindeutig (deutschen) linksradikalen Spektrum. Nichts gegen Kapitalismuskritik (geht freilich auch auf weniger verschwurbeltem Niveau), aber der Missbrauch der Asylbewerber ist ein Sch...spiel.
Wünsche den Asylbewerbern andere "Freunde" und, sollte der Asylantrag berechtigt sein, eine baldige Anerkennung.
Vanessa
Gast
Großes Dank an die Polizei! Wurde auch endlich Zeit das geräumt wird. Ich hoffe die Medien beruhigen sich jetzt auch endlich, dieses ganze Bohei nervt einfach nur noch, als ob wir keine größeren Probleme haben.
Georg
Gast
Was jetzt noch fehlt:
Eintreiben der Kosten von den Veranstaltern bis zum letzten Krümel.
Sofortiger Abbruch der Asylverfahren und Abschiebung der Erpresser.
Novellierung des Asylrechts um eine Wohlverhaltensklausel.
Andi H
Gast
Endlich mal eine vernünftige Entscheidung,mit der Räumung.Das wird sonst zum Tourismus!!!Hier haben sich Asylanten aufgeführt weil sie unbedingt in der Stadt leben wollten.Dann waren ihnen die bereitgestellten Fahrräder zu alt.Anschließend ist hier ein Kontrolleure fast in Ohnmacht gefallen weil im Bad Schafe geschlachtet wurden und das Blut bis an die Decke gespritzt war.Soviel zum Thema Gastfreundschaft.Wenn ich wo anders zu Gast bin und um Aufnahme bitte muß ich mich doch auch an die Gesetze des Hauses halten...warum schaffen diese Leute das nicht ?!
Andreas Urstadt
Gast
Empathie Fehlanzeige. Die Gewalt, die hinter dem Hunger u Durststreik steht ist das Aequivalent der in den betreffenden Herkunftslaendern erfahrenen Gewalt.
Muenchen, die Behoerden, die Vermittler, die Unterstuetzer haben sich unisono blamiert. Mit Klugheit haette man den Hunger und Durststreik laengst beenden koennen. Mit Verstehen und Verstaendigung. Alles andere war weltfremd.
Said
Gast
was geht denn da auf dem Taksim ab.... oh verzeihung, sind ja nicht die Schergen Erdos sondern die des Udes sowie Horsts! sogar mit USK, haha
Es geht doch nicht um das Leben/Tod dieser Menschen, nein dass ist den Politikern von SPd und CSU scheí´´egal, die sollen bloß nicht in München vor laufenden Kameras krepieren, sondern erst, wenn sie wieder in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden.
Ansonsten könnte man ja über die menschenfeindliche Praxis der Abschiebung in Deutschland vor den Wahlen (!) diskutieren, aber so christlich und sozial ist man wohl doch nicht hier.
Ach, Vergessen wir das hier, meckern wir lieber weiter über Erdo....
zombie1969
Gast
Auch hier handelt es sich lediglich um Scheinasylanten die sich den Aufenthalt in D und den Zugang zu den Sozialleistungen erzwingen wollen und nicht um in Kriegen und Konflikten besonders Verletzliche wie Frauen und Kinder. Da in D nach wie vor der politische Wille sowie die Kraft fehlt Scheinasylanten und Kriminelle konsequent abzuschieben, muss der Steuerzahler auch zukünftig tief in die Taschen greifen.
KarlGustav
Gast
So nachvollziehbar und richtig die Ziele der Protestierer auch sein mögen, mit Erpressern verhandelt man nicht.
migra
Gast
"Die Streikenden forderten die sofortige Anerkennung ihrer Asylanträge."
Blanke Erpressung! Räumung richtig! kwt
Munster
Gast
Kann mir keiner erzählen, dass Asylanten in Bayern wirklich menschenunwürdig leben müssten; sie leben halt nur nicht so luxuriös wie die Einheimischen, aber genau das scheinen viele der Flüchtlinge zu erwarten. Ich habe da kein Mitgefühl; ich finde es frech wenn jemand in ein anderes Land kommt und als erstes Forderungen an Staat und Gesellschaft stellt und dann auch noch mit einem Hungerstreik dieses Land quasi versucht zu erpressen. Meiner Meinung nach sollte so jemand sein Aufenthaltsrecht gleich wieder verwirkt haben und zurück in die Heimat geschickt werden. Viele haben vermutlich ohnehin Familien in der Heimat um die sie sich eigentlich kümmern sollten.
Manche Asylanten als auch ihre Unterstützer scheinen zu denken, dass das deutsche Sozialsystem ein unerschöplicher Pool ist, aus dem jeder Leben kann, aber in 30-40 Jahren ist das Geschrei dann auf einmal groß, wenn das gesamte Sozialsystem unter der Last der Flüchtlingsversorgung zusammengebrochen ist. Sind ja komischerweise immer die gleichen Leute, die die Aufnahme solcher Flüchtlinge fordern, die auch HARTZ4 beispielsweise, etc. als menschenunwürdig bezeichnen.
tobi
Gast
Die "Unterstützer" hatten ihren makabren Erfolg auf Kosten der ahnungslosen Asylbewerber gehabt und konnten ihre verqueren politischen Statements wieder medienwirksam in der Öffentlichkeit kundtun.
Dummerweise hatte man sich, was die Dauer der Aktion anbetrifft, diesmal wohl die falsche Stadt ausgesucht.
München ist halt nicht Berlin-Kreuzberg und Christian Ude nicht Franz Schulz.
Warum haben die Damen und Herren Unterstützer eigentlich nicht medienwirksam mitgehungert, oder war das dann doch zu kräftezehrend?
Na egal, die nächste Zeltplatzaktion wird nicht lange auf sich warten lassen, nicht wahr Herr Khorasani?