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Jetzt soll auch noch der Schatzmeister der Sozialisten auf den Cayman Islands gewirkt haben! Ich hätte nicht gedacht, dass meine Privatinfos über die Korruption der Sozialisten, die auf die 90er zurückgingen, immer noch so aktuell sind.
Wer hat für diesen streberischen Taz-Kommentar bezahlt - möchte dieser Journalist bald Regierungsberater werden?
Ja, Francois ist ein Netter, Sarko-Bettancourt-Copé nicht, aber was ist das für eine Analyse?
In D ergeht es der Steinbrück - SPD schon jetzt so wie dieser Partei der eitlen Elephanten, die u.a. den Mörder des rainbow-warrior Journalisten, einen Bernard Tapie sowie den ex-FMI-Chef in ihren Reihen hatte. Das ist für die französischen Grünen und für alle, die Merkel-Westerwelle weghaben wollen, ein Desaster.
Frankreich hat fertig. Es war einmal eine grosse Nation, aber seit einiger Zeit kommt nichts mehr Positives aus diesem Land. Es geht nur noch um Besitzstandswahrung ohne Anstrengung. Korruption und Faulheit greifen in der Elite um sich waehrend dei Vorstaedte laengst verloren sind. Zu viel Sozialismus eben und keine Innovation. Ein aehnliches Problem sehe ich auch bei Italien. Uns koennte es ja gerade recht sein - waehren wir nicht finanziell an sie gebunden. Das haben die Suedlaender schon clever angestellt. Am Ende haben wir mit unserem Eifer ihnen jede Rechnung zu bezahlen diesen Schlendrian erst moeglich gemacht. Ohne den netten Onkel Deutschland der immer wieder Geld nachschiesst haette die Realitaet diesem endzeitlichen Treiben naemlich schon laengst ein Ende bereitet. Das geht noch boese aus. Man sieht an der antideutschen Stimmung in den Suedlaendern, dass das Verhalten eines verzogenen Millionaerskindes angenommen wurde. Man hat sich an den fremdfinanzierten Luxus gewoehnt und laeuft nun Amok, da die Bereitschaft seitens der Nordlaender - nicht nur Deutschlands! - die Party noch laenger zu schmeissen so langsam abnimmt. Aber Deutschland eignet sich ja, im Vergleich zu anderen Nettozahlern, so wunderbar als Suendenbock.
Felix, mir ist nicht nur bei Merkel, sondern auch bei den "Sozialisten" kein umfassendes Maßnahmenpaket bekannt, das die irrsinnig hohen Mieten mindern und die skandalös hohe Obdachlosigkeit abschaffen würde. Der zurückgetretene Haushaltsminister hat gerade geheime Auslandskonten eingestanden; die Korruption nicht nur unter Chirac, sondern auch unter den Champagner-Sozialisten war legendär. Ich zweifle nicht Hollandes guten Willen an, er ist ein netter Kerl, aber das reicht nicht.
Was in F. toll ist, das sind die Basis-Initiativen, Gewerkschaften, die Globalisierungs und OGM-Gegner, Kleinbauern, alternativen Kommunen, Abbé-Pierre Leute, die lokalen Associations z.B. der Glaubensgemeinschaften (die den Marginalisierten helfen) und die alltägliche Bereitschaft zum Protest. Nur wenn die Vorschläge dieser Gruppen, die viele Probleme besser kennen als die Politiker, aufgenommen werden, zusammen mit der Ausweitung der fragilen Ansätze zum Dialog, wird sich ein neuer Geist durchsetzen.
Herrn Balmers Kommentar scheint mir aber doch sehr gewunden: Auch in Frankreich ist "Realpolitik" Sache der Regierung. Ein Präsident hat die Richtung zu weisen. Wenn er dies nicht vermag, spielen Radikale ihn an die Wand. Die Mehrheit der Menschen mag keine Gleichschaltung. Keine "Normalität". Sie mag eine Mutter Theresa, einen für die Armen einstehenden Papst oder eben einen präsidialen "Leader". Aber nicht den Nachbarn als Staatschef.
Würde gerne allen bisherigen Kommentatoren einen Blick ins eigene Land empfehlen. Da haben wir eine Kanzlerin, die, egal welchen Unsinn sie verzapft, stets von den Medien gelobt wird; die nach beinahe vier verlorenen Jahren Beliebtheitswerte aufweist, dass man am Verstand der Befragten zweifeln muss. Phrasenreiche Reden schwingen und einen folgenlosen Gipfel nach dem anderen zu produzieren, ist das vielleicht staatsmännisch, und vor allem ist das sinnvoll? Da wäre mir der nüchterne Hollande doch lieber.
Mit Hollande, ein typischer Parteiapparatschik und kein Staatschef, und seiner Regierung fährt Frankreich an die Wand. Er will nur bis zu den nächsten Präsidentschaftswahlen Zeit gewinnen. Da sich aber sich die Probleme weiter auftürmen werden, könnte es zu einer vorzeitigen Regierungsauflösung kommen. Hollande wäre ein guter Präsident - in einer Wirtschaftswunderphase.
Haha, die Rede war derart schlecht, dass selbst die taz es nicht leugnen kann.
Der Pinguin war und ist eine Lachnummer.
Hinter der Fassade von Morosité, Krise und Nörgelei(il faut raler) scheint sich ein tiefer Wunsch nach einem Monarchen zu verbergen, zumindest einer Vaterfigur. Mitterand kam diesem Bedürfnis entgegen, Chirac auf andere Weise auch. Wenn die miesen Umfragewerte und die skandalösen Erfolge der Faschisten Monsieur Normal motivieren sollten, dann hoffentlich in Richtung größerer wirtschaftlicher Dynamik.
Aber er hat Angst vor radikalen Maßnahmen, die rein symbolische Millionärssteuer zeigt das deutlich. Frankreich beschränkt sich zu sehr auf etatistische Rezepte einerseits und Klassenkampf (von oben und unten) andererseits, spielt im internationalen Finanzdiskurs keine Rolle, überrascht selten mit innovativen Ideen, kennt keine flachen Hierarchien oder Belohnung von Eigeninitiative. Es hat zuviele Beamte, zuviele Ghettos und noch mehr Selbstbedienungsläden. Es ist hoffnungslos veraltet; ich gebe den Sozialisten keine Chance.
SPD, Grüne und FDP haben sich mit der Union auf einen nationalen „Veteranentag“ geeinigt. Am Donnerstag berät der Bundestag ihren gemeinsamen Antrag.
Kommentar Hollandes Rede: Ohne selbstherrliche Phrasen
Nicht jeder Präsident ist ein General de Gaulle oder ein zweiter Napoleon: Hollande will für seine Resultate, nicht für seine Reden bewertet werden.
PARIS taz | Fade, ohne ambitiöse Vision oder Utopie und desillusionierend pragmatisch fanden französische Zeitungskommentare das Fernsehinterview von Staatspräsident François Hollande, der wie versprochen in einer halbjährlichen Zwischenbilanz vor der Kamera Rechenschaft ablegte.
Die Medien, und mit ihnen auch viele von Hollandes Wählern, hatten etwas anderes erwartet. An dieser frustrierenden Diskrepanz sind sie selber schuld. Hollande ist ganz einfach so „normal“, wie es auch in seinem Programm stand.
Vor zehn Monaten hatten viele darunter bloß verstanden, dass Hollandes ihnen weniger auf den Nerv gehen wolle als der omnipräsente Nicolas Sarkozy zuvor. Hollande ist „nur“ ein Präsident, und nicht ein absoluter Monarch. Die Bürger sollen begreifen, dass sie vom Chef an der Spitze des Staates nicht alles erwarten sollen. Nicht jeder Präsident ist ein General de Gaulle oder ein zweiter Napoleon.
„Urteilt über mich nicht aufgrund meiner Reden, sondern meiner Resultate“, forderte Hollande die Fernsehzuschauer auf. Die Präzisierung ist notwendig in einem Land, in dem schwungvolle Worte und ein Autorität heischendes Auftreten meist mehr zählt als banale Regierungsgeschäfte, die verächtlich „Realpolitik“ genannt werden.
Hollande sprach wie ein Mechaniker von seiner „Werkzeugkiste“ mit den nötigen Instrumente zur Bewältigung der Krise, mit denen nun gearbeitet werden müsse. Wer lieber neue selbstherrliche Phrasen von einem Chef hören wollte, der alles für sie denkt und macht, musste sehr enttäuscht sein. Die Landung auf dem Boden der Realitäten eines „normalisierten Frankreich“ ist zwar hart, aber unausweichlich.
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Kommentar von
Rudolf Balmer
Auslandskorrespondent Frankreich
Frankreich-Korrespondent der taz seit 2009, schreibt aus Paris über Politik, Wirtschaft, Umweltfragen und Gesellschaft. Gelegentlich auch für „Die Presse“ (Wien) und die „Neue Zürcher Zeitung“.
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