Kommentar Fahradweg auf Elbe-Sand: Dann wandere ich aus
Bezirk Altona diskutiert über einen Fahrradweg, der mitten über den Övelgönne-Strand führen soll. Nicht zum Aushalten findet das unsere Autorin Katharina Schipkowski
Ganz ehrlich: Wenn das Altonaer Bezirksamt den Övelgönner Elbstrand weitgehend zubetoniert, wie es in einem aktuellen Entwurf vorgesehen ist, wandere ich aus. Ich meine, der Elbstrand ist das Beste, was Hamburg hat. Also so an Natur und an Aufenthaltsorten im Sommer. Okay, der Sommer existiert in Hamburg kaum. Aber die wenigen Tage, die es mal heißt ist, ist es wirklich das Beste, nach Feierabend noch mal kurz in die Elbe zu springen.
Zum Beispiel an der Himmelsleiter: da kommt man schnell hin, da kann man baden, im Sand liegen und aufs Wasser gucken. Man kann den Sonnenuntergang beobachten, der den Hafen in schönes Licht taucht, und es kann ein mini bisschen Strandfeeling aufkommen. Quasi ein Großsstadtstrandfeeling. Für Deutschland ist das schon sehr viel.
Natürlich wird der Strand nach Westen hin schöner, viel schöner. Es ist aber auch weiter, wenn man im Zentrum wohnt und arbeitet. Klar wäre man schneller da, gäbe es eine 5,90 Meter breite Betonpiste für RadfahrerInnen, die vom Museumshafen dorthin führen würde. Super Sache. Aber doch nicht über den Strand, der dafür zu einem großen Teil verschwinden würde! Was für ein bescheuerter Deal ist das denn?
Man kann auch sehr gut über die Elbchaussee in den Hamburger Westen fahren. Okay, das nervt, wenn da viele Autos unterwegs sind, also frühmorgens und nachmittags im Feierabendverkehr. Dann muss man sich zwischen den Autos entlangdrängeln, oft ist Stau, es ist auch nicht ganz ungefährlich. Leider gibt’s da keinen Fahrradweg. Könnte man ja mal bauen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Politikwissenschaftlerin über Ukraine
„Land gegen Frieden funktioniert nicht“
Juso-Chef über Bundestagswahlkampf
„Das ist unsere Bedingung“
Bündnis Sahra Wagenknecht
Ein Bestellerautor will in den Bundestag
Nukleare Drohungen
Angst ist ein lautes Gefühl
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen