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Kommentar EU-Flüchtlingsabkommen72.000? Hallo?

Gereon Asmuth
Kommentar von Gereon Asmuth

Die EU will 72.000 Flüchtlinge aus der Türkei aufnehmen. Das ist zynisch. Allein in Berlin kamen im vergangenen Jahr mehr Menschen an.

Kontingente sind der richtige Weg – nicht aber in dieser Dimension Foto: ap

M erken die da eigentlich noch irgendwas in ihrem Brüssel? Da tagen die Regierungschefs der 28 EU-Staaten mal wieder durch Nacht und Nebel, um sich am Ende auf was genau zu einigen?

72.000 Flüchtlinge sollen demnächst aus der Türkei in die EU Staaten aufgenommen werden, während ebenso viele aus Griechenland in die Türkei abgeschoben werden sollen. Und diese 72.000 sollen wohlgemerkt nicht weitere, extra neu zu schaffende Plätze für Menschen in Not sein. Es handelt sich um längst zugesagte, aber „noch nicht ausgeschöpfte“ Kontingente, wie die Kanzlerin betont.

72.000? Das sind etwas weniger, als im vergangenen Jahr in der Stadt Berlin angekommen sind. Und diese Zahl soll nun das Flüchtlingsproblem in ganz Europa lösen? Dieses unglaubliche Angebot der 28 EU-Staaten soll die Menschen, die sich aus den Kriegsgebieten und den zunehmend unhaltbaren Umständen in den Flüchtlingslagern in der Türkei aufmachen, davon abhalten, ohne Genehmigung durch die Ägäis nach Griechenland zu schippern?

Diese Zahl ist alles andere als ein Angebot der Europäischen Union. Und sie ist nur auf zwei Arten erklärbar. Entweder die EU-Regierungschefs leiden an kompletter Realitätsverweigerung. Oder – und das ist leider wahrscheinlicher – an grenzenloser Inhumanität.

Im Prinzip wäre die Kontingentlösung das beste aller Modelle. Denn es erspart Menschen in Not den oft tödlich endenden Versuch, sich zwar legitim, aber „illegal“ auf die Flucht zu begeben. Stattdessen werden sie quasi vor Ort abgeholt.

Wäre die Kontingentlösung vor, sagen wir, zwei Jahren mit entsprechend großen Kapazitäten realisiert worden, hätten Menschen in Not damals eine reale, legale Möglichkeit bekommen, in die EU einzureisen, dann hätte das die Massenflucht des letzten Jahres vielleicht nicht verhindern können. Aber die Zahl der Ankommenden wäre deutlich kleiner geblieben.

Jetzt aber geht es nicht mehr darum, irgendwelche Menschen neu aufzunehmen, sondern möglichst viele loszuwerden. Nämlich all die, die jetzt schon in Griechenland sind.

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Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz als Autor, CvD und ab 2005 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Bluesky:@gereonas.bsky.social Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de ex-Twitter: @gereonas Foto: Anke Phoebe Peters
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25 Kommentare

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  • Denken Sie auch bitte daran, dass das Netto-Privatvermögen in Dt. 2 Billionen Euro beträgt.

    Das heißt mit etwas Umverteilung der Reichtümer, Vermögenssteuer, etc. wäre diese humanitäre Notlage der Vertreibung durch die Kriege und Repression in Syrien, Iran, Pakistan, Afghanistan bewältigbar.

    Sicher, das Land Dt. ist schon ziemlich voll, aber da wäre immer noch einiges möglich.

    Dass die europ. Länder kein ausdrückliches Asylrecht haben, außer für einen einzelnen Promi, ist sehr schlimm und muss sich ändern.

    Dass die Aufstände niedergeschlagen werden, war nach 2013 klar. Seit dem hätten wir alle uns überlegen sollen:

    Was ist, wenn die Leute aus dem Wüstengebiet aufbrechen?

  • 7G
    73176 (Profil gelöscht)

    Die Diskussion über Kontigente ist an und für sich bereits überflüssig, da sich fast alle europäischen Bürger (NICHT nur die Politiker dieser Staaten) weigern, eine zu große Zahl an Flüchtlingen aufzunehmen. Das kann man schlecht finden, ist aber ein Fakt. Wer bleibt denn noch, der Flüchtlinge aufnimmt: Deutschland und dann? Österreich? max. einige Zehntausend. Schweden? Hat bereits im vergangenem Jahr Konsequenzen gezogen und nimmt keine Flüchtlinge mehr auf. Weiter? Allein die Zahl 7 2 0 0 0 zeigt doch, wie gering die Bereitschaft ist, weitere Flüchtlinge aufzunehmen.

    Der Aufstieg der Afd ist nicht allein das Produkt vom „geistigen Brandstifter“ Seehofer oder generell von Kritikern der Flüchtlingspolitik. Sie ist ein Produkt von linker Borniertheit: Als (selbst) Frau Wagenknecht sagt, dass es eine Kapazitätsgrenze gibt, da sonst die deutsche Gesellschaft zerrissen wird, wird Sie von vielen Kritikern angegangen – aber keiner sagt explizit, es können ALLE Flüchtlinge aufgenommen werden, die kommen, weil sie im Grund wissen, dass dies nicht realisierbar wäre. Linke sehen nicht die aufsteigende Gefahr, dass das Projekt EU gefährdet wird, dass sich die Bürger in Zukunft vermehrt für Positionen von rechten Parteien interessieren, etc. Mir fehlt bei den Linken die Reflektion der eigenen Positionen und der daraus folgenden Konsequenzen.

    ...

    • 7G
      73176 (Profil gelöscht)
      @73176 (Profil gelöscht):

      Fortsetzung 1

      Wir brauchen eine langfristige Lösung:

      Wer glaubt denn bitte, dass die Flüchtlingsströme in den nächsten Jahren / Jahrzehnten abnimmt? Der Klimawandel wird viele Regionen Afrikas / des Mittleren Ostens unbewohnbar machen. Es wird vermehrt zu Dürren kommen. Die Wirtschaft schafft es nicht, dem extremen Bevölkerungszuwachs der letzten Jahrzehnte eine Perspektive zu bieten, Islamisten, Wasserknappheit, etc. Es deutet vieles darauf hin, dass in den kommenden Jahrzehnten noch viel mehr Menschen in Europa Zuflucht suchen werden.

      Meiner Ansicht nach, kann nur durch den gezielten Aufbau von Flüchtlingsstädten (Nicht Lagern, sondern sog. „Charter Cities“) eine langfristige Lösung für Flüchtlinge erzielt werden.

      ...

      • 7G
        73176 (Profil gelöscht)
        @73176 (Profil gelöscht):

        Fortsetzung 2

        In Fall Syrien: Charter City z.B. in der Grenzregion zur Türkei. Dabei hat man gleich mehrere Vorteile: Die Türkei ist ein Nato-Mitglied und somit könnten diese Städte geschützt werden; wir beginnen bereits heute mit dem Wiederaufbau Syriens und müssen nicht erst das Ende des Bürgerkriegs abwarten; die Menschen werden nicht aus ihrer Kultur gerissen, gleichzeitig kann man aber wichtige Elemente unserer Kultur einfließen lassen (z.B. Demokratie); wir setzen die Flüchtlinge nicht dem Wettbewerbskampf auf dem europäischem Arbeitsmarkt aus (man möge bedenken, dass viele Flüchtlinge keine ausreichende Qualifikation haben. Des Weiteren wird die „Digitale Revolution“ dazu führen, dass viele Jobs für gering Qualifizierte, aber auch für durchschnittlich Qualifizierte verschwinden werden. Man möge nur daran denken, was passiert, wenn die (untere) Mittelschicht nicht nur Angst vor der kommenden Digitalen Revolution, sondern auch vor der Konkurrenz besser qualifizierter Flüchtlinge hat), etc.

        Ich freue mich auf konstruktive (Gegen-)Argumente

        • @73176 (Profil gelöscht):

          wie glaubwürdig können *wir* denn noch demokratie als kulturgut verkaufen, nachdem *wir* gerade die GFK, die EMRK, die grundrechtecharta und die europarechtlichen richtlinien zu asyl+flüchtlingspolitik in die tonne getreten haben?

           

          im übrigen braucht es garnicht den klimawandel, um den nahen+mittleren osten unbewohnbar zu machen. das haben *wir* schon mit den hinterlassenschaften diverser kriege besorgt. vom zivilisationsmüll nicht zu reden.... und wenn die müllhalden aus der Negev herauswachsen, dann werden sich vermehrt auch israelis auf die *klimaflucht* machen - auch solche ohne zweitpaß. wer bleibt schon da, wo gesunde kinder nicht mehr gezeugt+geboren werden können?

           

          Ihre nato-konstruktion finde ich putzig. die Türkei als immerwährender bündnisfall? so wird aus dem zwei-einhalbten weltkrieg garantiert der dritte.

           

          und ganz zum schluß: es waren nicht die linken, welche seit WK2 nah+mittelost-politik gemacht haben.

          • @christine rölke-sommer:

            "wie glaubwürdig können *wir* denn noch demokratie als kulturgut verkaufen, "

             

            *wir* sind alles, aber nicht glaubwürdig. Die Welt geht durch Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum zwangsläufig vor die Hunde, weil ein letzendlich geschlossenes System, das auf ewigem Wachstum beruht, dauerhaft nicht funktionieren kann. Es gibt keine ehrliche Analyse und schon gar keine moralisch vertretbare Lösung. Recht und Moral können als Handlungsanweisung daher nicht funktionieren.

             

            Es ist letztlich egal, ob 72000 oder 7,2 Mio Menschen aufgenommen werden, das hilft Einzelfällen, es hilft aber nicht der Vielzahl der Menschen, die selbst bei unterstelltem besten Willen nicht aufgenommen werden können. Recht, Moral und demokratisches Kulturgut haben wir nicht zu verkaufen, weil das den betroffenen Länder nicht hilft.

          • 7G
            73176 (Profil gelöscht)
            @christine rölke-sommer:

            Zu Ihrem ersten Absatz:

            Auch wenn es Ihnen nicht gefällt: Demokratie bedeutet, dass die Mehrheit entscheidet. Wenn die Mehrheit sich dafür entscheidet diverse Richtlinien zu ändern (vertreten durch Politiker), dann haben auch Sie das zu akzeptieren. Also wenn ich Ihren ersten Absatz lesen, macht mich das ernsthaft Fassungslos. Was haben Sie bitte für ein Verständnis von Demokratie? Ebenso gilt, wenn die Mehrheit der Bevölkerung von Europa gegen die Aufnahme von Flüchtlingen ist (vertreten durch ihre Politiker) dann ist diese Entscheidung zu akzeptieren. Auch wenn das Ihren (und grundsätzlich auch meinen) moralischen Ansprüchen zu wieder läuft.

            Zu Ihrem dritten Absatz: Es geht nicht um einen Bündnisfall. Es geht darum, dass eine Flüchtlingsstadt auf syrischem Boden geschützt werden muss (Stichwort IS). Da die Türkei ein Nato-Mitglied ist, wäre es vergleichsweise einfach, dass auch andere Nato-Mitglieder militärische Einrichtungen in der Türkei nutzen (wie es bereits der Fall ist!). Somit ließen sich die Städte durch sämtliche Nato-Mitglieder beschützen.

            Zu Ihrem letzten Absatz:

            Ich weiß, jeder hält sich für einen kleinen Experten für Nordafrika/Nahen Osten - Sie sind bestimmt auch ein Experte. Das Problem ist aber: Die Situation ist erstmal so, wie sie ist - unabhängig von der Vergangenheit. Somit ist das kein konstruktiver Lösungsansatz.

            • @73176 (Profil gelöscht):

              Sie meinen, es ginge um moral?

              süß!

              es geht um recht.

              und weil es um recht+rechte geht, muß ich den scheisendreck, den ein paar leutz in Bruexelles fabriziert haben, nicht akzeptieren. auch und gerade dann nicht, wenn Sie und frau Petry das gefühl haben, dieser scheisendreck gäbe die gefühlte mehrheit in Europa wieder.

              bevor ich die kröte schlucke, darf ich - noch? - bestimmungsgemäßen gebrauch vom kopf machen. nämlich denken. nachdenken. und weiter-denken. und auch zurück-denken und fragen: woran erinnert mich das?

               

              und dann sage ich: willkommen im 19. jahrhundert! das ost-elbische junkertum läßt grüßen. fehlt nur noch die wiedereinführung des ius primae noctis.

              • 7G
                73176 (Profil gelöscht)
                @christine rölke-sommer:

                Wenn Sie die Karte spielen wollen: Recht/Gesetz? Deutschland hätte nicht einen Flüchtling aufnehmen müssen, der / die über Österreich (oder ein anderes) sicheres Herkunftsland (Italien z.B.) nach Deutschland kamen / kommen.

                Mir geht es um eine vernünftige und vor allem langfristige Lösung.

                Nehmen wir folgende Annahme: Der fortschreitende Klimawandel (und damit einhergehend weitere Wasserknappheit, Dürren und Ernteausfällen), die hohe Anzahl an jungen Menschen ohne Perspektive (durch starken Bevölkerungszuwachs), etc. führen dazu, dass in den nächsten Jahren / Jahrzehnten noch viel mehr Menschen in Europa zuflucht suchen. Wie viel glauben Sie, kann Europa aufnehmen, bevor rechtsextreme Parteien in Europa die Führung übernehmen? Wie wollen Sie die vielen Flüchtlinge in die Arbeitsmärkte integrieren (in der Vergangenheit galt, nach 5 Jahren waren ca. 50% und nach 15 (!) Jahren waren 70% der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt integriert)?

                Ich frage Sie also, was spricht, Ihrer Meinung nach, gegen Flüchtlingsstädte?

                • @73176 (Profil gelöscht):

                  och, ich habe schon verstanden, dass Sie es nur gut meinen.

                  dennoch: so einfach läßt sich das recht nicht wegdrücken. auch wenn manche poli-ticker/innen gern so tun als ginge das. und erzählen, ein land, in dem leutz keine faßbomben auf den kopf fallen, sei deshalb schon ein sicheres drittland.

                  das internationale wie das europarecht verlangt dafür jedoch noch ein bißchen mehr, salopp gesagt.

                  gegen "flüchtlingsstädte" spricht erst mal garnichts. die kurden in syrien führen ja grade vor, dass sie selbstverwaltung auch ganz ohne europäische anleitung hinkriegen.

                  die frage ist nur: wo?

                  an der türkisch-syrischen grenze?

                  das wird in etlicher hinsicht problematisch - ich habe es mit bündnisfall angedeutet.

                  dann schon besser in mecklenburg-vorpommern.

                  • 7G
                    73176 (Profil gelöscht)
                    @christine rölke-sommer:

                    Das heißt Österreich oder Italien sind keine sicheren Länder? Sehr interessant! Sie können es drehen wie Sie wollen: Letztlich hätte Deutschland keinen Flüchtling aufnehmen müssen, der/die über Österreich, Italien, etc. nach Deutschland kam. Und nun bringen Sie Europarecht ins Spiel? Sie kennen das Dublinabkommen? Nach diesem hätte Deutschland ebenfalls keine aufnehmen müssen. Nach internationalem Recht sind erstmal die direkten Nachbarstaaten verpflichtet Flüchtlinge aufzunehmen. Dann sagen Sie doch einfach ganz "salopp" mal, was das internationale und europäische Recht nach Ihrem Aufassen verlangt!

                    Nennen Sie doch bitte zu mindestens einige der "etlichen" Probleme, die bei Flüchtlingsstädte anfallen.

                    Warum sollte bitte nach Ihrem Aufassen ein Bündnisfall ausgelöst werden, wenn die Flüchtlingsstadt in Grenznähe zur Türkei steht?

                    • @73176 (Profil gelöscht):

                      zum internationalen recht liestu http://www.unhcr.org/3ae68ccd10.html

                      zur türkei liestu http://www.proasyl.de/fileadmin/fm-dam/f_Presse/160315_Gutachten_Marx_Tuerkei_als_sicherer_Drittstaat_final.pdf

                      der kollege Marx hat sich bemüht, für juristische wie nicht-juristische normaldeppen verständlich zu schreiben.

                      DÜ kenne ich. aber Ihnen ist, wie mir scheint, die eine+andere EuGH-entscheidung zu DÜ entgangen.

                       

                      wenn Sie zum schutz von flüchtlingen an der syrisch-türkischen grenze von der türkei aus die nato einsetzen wollen, dann ... hilft Ihnen noch nicht mal der bündnisfall weiter. da braucht es schon 1 un-mandat. nach dem schindluder, das mit R2P getrieben wurde, können Sie das vergessen. also wäre das ganze schutz-gesumms durch die nato nix anderes als ein angriffskrieg auf syrien. prost mahlzeit!

                      • 7G
                        73176 (Profil gelöscht)
                        @christine rölke-sommer:

                        Zu Ihrem 1. Link: Haben Sie sich diesen den selbst durchgelesen? Ich habe geschrieben, dass grundsätzlich die Nachbarstaaten von Kriegsgebieten "verpflichtet" sind, Flüchtlinge aufzunehmen. Der Artikel behandelt lediglich die Fragestellung, ob Flüchtlinge an der Grenze abgewiesen werden dürfen bzw. ob Flüchtlingen Asyl verweigert werden darf, wenn sie sich nicht mehr in dem (eigtl.) Kriegsgebiet aufhalten. Sprich, der Artikel behandelt die Frage nach sicheren Herkunftsländern. Die Frage, ob ein Staat ein sicheres Land ist, kann selbst der Artikel nicht beantworten (was dort auch ausdrücklich geschrieben wird). Können Sie nun argumentieren, dass Österreich kein sicheres Herkunftsland ist? Ich bin gespannt. Ist die Türkei ein sicheres Herkunftsland? Da ist die Diskussion sicherlich schwierig. Mir geht es vor allem darum, dass Leute wie Sie argumentieren, Deutschland müsse Flüchtlinge aufnehmen, weil dies Recht und Gesetz sei. Und das ist einfach nicht richtig.

                        Auf Ihren zweiten Link gehe ich nicht weiter ein, da dieser von proasyl stammt.

                        Zu Dublin Ü.: Was meinen Sie konkret?Auf welche Urteile beziehen Sie sich konkret?

                        Zu Ihrem letzten Absatz: Dann haben wir bereits jetzt einen Angriffskrieg, denn z.B. die USA nutzen türk. Militärbasen, um z.B. den IS zu bombardieren.

                        Für mich wichtiger: Ich möchte von Ihnen wissen, warum Flüchtlingsstädte die schlechtere Alternative zu der Aufnahme von Flüchtlingen in Europa ist.

                        • @73176 (Profil gelöscht):

                          wozu soll ich Ihnen eigentlich antworten, wenn Ihnen das, was ich zu sagen habe, sowieso nicht gefällt, weil ich zu den "Leute wie Sie" gehöre?

                           

                          was das gutachten des kollegen Marx anbelangt: das hätte er genau so auch dann geschrieben, wenn die bundesregierung ihn um ein gutachten gebeten hätte.

                          • 7G
                            73176 (Profil gelöscht)
                            @christine rölke-sommer:

                            Ok, wir können ja nicht ewig diskutieren:

                            Also geben Sie mir nur eine Begründung (in wenigen Stichpunkten), warum Sie die Aufnahme von Flüchtlingen gegenüber der Gründung/dem Aufbau von Flüchtlingsstädten bevorzugen.

                            Und mit Flüchtlingsstädten meine ich nicht Lager, sondern funktionierende Städte mit funktionierender Infrastruktur, Wirtschaft, Politik, Gesundheitswesen, Bildung, etc.

                            • 7G
                              73176 (Profil gelöscht)
                              @73176 (Profil gelöscht):

                              SCHADE!!!

                • 7G
                  73176 (Profil gelöscht)
                  @73176 (Profil gelöscht):

                  Damit wir uns richtig verstehen: Mit Flüchtlingsstädte meine ich nicht Lager aus Zelten. Im optimalen Fall folgen diese Städte dann dem Beispiel von z.B. Hong Kong. Millionenstädte im Mittleren Osten mit funktionierenden Infrastrukturen, Gesundheitswesen, Wirtschaft und Politik.

        • @73176 (Profil gelöscht):

          Die Türkei ist eindeutig eine Bürgerkriegspartei in Syrien. Trägt Mitschuld an der Heftigkeit und Dauer des Bürgerkrieges. Von IS-Unterstützung mal ganz zu schweigen.

          • 7G
            73176 (Profil gelöscht)
            @mrf:

            Sie haben Recht, aber: Es geht darum, dass sie dort eher Militär der Nato-Verbündeten stationieren können, da die Türkei eben selbst ein Nato-Mitgliedsland ist. Die Städte an sich würden sich auf syrischem Boden befinden.

  • Wieder mal ein Riesenerfolg für Merkel, die sich auf ganzer Linie durchgesetzt hat (das Zustandekommen dieses Deals war ja auch ihr persönlicher Wunsch).

     

    Und jetzt wird alles gut: Die Flüchtlinge aus aller Welt sind rundum zufrieden, dass sich ihre Beschützerin Nummer 1 so stark für sie gemacht hat, in Deutschland werden nur noch handverlesen und tröpfchenweise Flüchtlinge eintreffen und nicht zuletzt: Die Kanzlerin hat wieder mal ihre Standfestigkeit bewiesen.

     

    Angesichts einer derart perfekten Lösung werden die nächsten Landtagswahlen zum Selbstläufer: Der Stimmanteil der AfD wird sicher unter 5% liegen.

     

    Diesen allumfassenden Jubel über das Verhandlungsgeschick der besten Kanzlerin der letzten 50000 Jahre werden wir alle wohl in den nächsten Tagen über uns ergehen lassen müssen.

    • @Urmel:

      Bei 200.000 Obergrenze der CSU hat sie Nein gesagt.

      Bei 72.000 für ganz Europa sagt Merkel Ja.

      Das ist der totale Erfolg, der Endsieg bei der von ihr ausgerufenen Moralweltmeisterschaft.

      Sorry, die Frau ist krank.

  • Das Ergebnis zeigt deutlich, dass es keine europäische Lösung der Aufnahme geben wird.

     

    Entweder die Länder einigen sich auf einen gemeinsamen Schutz der Außengrenzen (insbesondere jedoch nicht ausschließlich Seeblockaden) oder jedes Land wird mittefristig seine jeweiligen Grenzen kontrollieren. Länder, welche weiterhin den unkontrollierten Zugang zulassen werden schlichtweg überlastet.

  • Ich möchte derlei Zahlen nicht instrumentalisieren, ABER:

     

    Haben Sie wirklich was anderes erwartet?

    Woher kommt der Glaube, dass ein Politiker / die Politik besondere Gaben oder Innovationen für Problemlösungen kennt?

     

    Politiker sind Fensterredner: Derzeit mehr als sowieso schon immer.

     

    Daher die Sehnsucht nach "wissenden" Einzelpersonen wie Obama, Kretschmann, Merkel... und sogar Trump.

     

    Wir müssen hin zu Politik mit Inhalten; bevor Probleme riesig werden.

    .... auch wenn wir dann weniger telegene Menschen, also mehr Technokraten in der Politik in den Medien sehen werden.

    Ich sehe keine andere Möglichkeit!

  • Naja andererseits sollte man bedenken, dass nicht "nur" 72.000 Flüchtlinge aus der Türkei legal in die EU kommen. Sondern auch das "lediglich" 72.000 Flüchtlinge in die Türkei abgeschoben werden können. Wie lange brauchen die Schlepper um diesen 72.000 Flüchtlingssoll zu erfüllen?

     

    Wochenlang verhandelt, die Türkei bekommt ein Feigenblatt um weiter gegen unabhängige Medien vorgehen zu können, ihre "eigene" Bevölkerung zu bombardieren...

     

    Die Schließung der Balkanroute wird legitimiert (Sind ja alles Illegale die darüber kommen.)

     

    Naja immerhin bekommt die Türkei noch ein paar Euro, die Erdogan persönlich höchstwahrscheinlich in einen goldenen Wasserhahn, in einem Flüchtlingslager investieren wird.

     

    Aber bloß gut das wir (die Staatschefs) mal darüber gesprochen haben.

  • Eigenartiger Kommentar.

     

    Sicherlich kann man die höhe der Zahl kritisieren, weil sie für die Aufnahme von Immigranten bei 500 Mil. EU-Bürgern ein Hohn ist.

     

    Nur erschließt sich die Logik für Kontingente und deren Befürwortung nicht, natürlich würden weniger Leute illegal an die Grenzen kommen, wenn ich einen Teil von Ihnen direkt abhole, nur löst dieses ja mein Problem überhaupt nicht, meine Kapazitäten sind nicht gestiegen (weil ich habe ja nun legale und illegale Einwanderer), die Immigranten möchten immer noch nicht in Griechenland oder Tschechien bleiben, sondern möglichst nach Deutschland, Schweden oder Österreich (oder dorthin wo Ihnen ein Schlepper als nächstes das Wunderland verspricht zum abkassieren) und was ist mit den Menschen die nicht ins Kontingent fallen? Haben die Pech gehabt und dürfen dann doch wieder auf dem Fluchtweg krepieren?

     

    Es ist einfach eine Grundsatzfrage, ob wir die egoistische Weiterzugsentscheidung zur Lebensverbesserung der Immigranten als moralischen Auftrag verstehen oder nicht. Wenn ja, dann müssen wir diesen für alle gleichzeitig umsetzen. Wenn nein, dann für keinen.