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Kommentar BundestagswahlUnd jetzt?

Stefan Reinecke
Kommentar von Stefan Reinecke

Schwarz-Grün 

bietet Chancen für sozialen Ausgleich und ökologischen Umbau. Trotzdem ist die Große Koalition wahrscheinlicher.

Kanzlerwein für Angie Bild: dpa

E s ist angesichts der Merkel-Mania der Deutschen nicht leicht, dieser Wahl Erfreuliches abzugewinnen. Aber es gibt Positives. Eine Regierung ohne FDP bedeutet: Das Bremserhäuschen in der nächsten Regierung bei Mindestlohn, höheren Steuern für Reiche und bei der Energiewende ist erstmal leer. Ob der einst mächtige, aber seit Fukushima ratlose und personell dünne Wirtschaftsflügel der Union diese Rolle einfach übernehmen kann, ist zumindest offen.

Die gut geschmierte Arbeitsteilung zwischen der dehnbaren, in die Mitte zielenden Union und der FDP als Wirtschaftslobby ist erstmal passé. Egal, ob SPD oder Grüne mit Merkel regieren werden – die Chancen für sozialen Ausgleich und vernünftigen, zielstrebigen ökologischen Umbau sind ohne Brüderle und Rösler größer geworden. 


In dem seit Jahrzehnten in Beton gegossenen konservativ-liberalen Block zeigen sich damit Haarrisse, auch wenn der triumphale Sieg Merkels das verdecken mag. Die FDP steht im Abseits – und es ist fraglich, ob sich diese auf Macht fixierte Partei davon erholen wird. Vielleicht sind der Aufstieg der „Alternative für Deutschland“ (AfD) und der Abstieg der FDP Zeichen einer nationalistischen Rolle Rückwärts im liberalen Milieu.

Die AfD ist die Fratze von Merkels hübsch verpackten, versteckten Nationalismus in der Eurofrage. Nachdem sie die Fünfprozenthürde nicht genommen hat, ist aber völlig offen, was mit dieser erst in diesem Jahr gegründeten Partei passieren wird.

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Die akute Frage lautet: Mit wem regiert Merkel? Vieles spricht für die SPD. 55 Prozent der WählerInnen wollen die Große Koalition. Sie wollen am liebsten Merkel auf der Kapitänsbrücke plus SPD, die wacker im Maschinenraum arbeitet. Diese Harmoniesehnsucht hat etwas Unpolitisches, Regressives. Aber: Diese Wahl ist ein eindeutiges Votum für die Mitte. Für Merkel ist die Große Koalition die naheliegende Lösung. Das Regieren wäre einfacher. Die CSU könnte sich weniger Egotrips erlauben, und im Bundesrat gäbe es eine solide Mehrheit.

Das ewige Problem der SPD

Aus Sicht der SPD sieht die Lage weniger rosig aus. Man kennt dort das böse Ende, das von einer großen Koalition zu erwarten ist. In der SPD kursieren schon seit längerem kühne Tagträume. Man werde nach zwei Jahren die Koalition platzen lassen, Merkel abservieren, Neuwahlen gewinnen. Nun, das wird die solide, staatstragende SPD bestimmt nicht tun. Diese Fantasie ist die etwas kindische Art, sich das Unvermeidliche hübsch zu malen. Es gibt ja keinen Grund für die Annahme, dass die SPD Merkel diesmal weniger zerrupft übersteht als beim letzten Mal.

Die SPD wird, nein muss, deshalb ihren Preis hochtreiben. Wenn sie sich schon opfert, muss es sich lohnen. Sie braucht den gesetzlichen Mindestlohn, höhere Steuern, doppelte Staatsangehörigkeit, kurzum: ein paar deutliche Symbole, dass die SPD die treibende Kraft in dieser Koalition sein wird. 2005 war es recht einfach, eine Große Koalition zu bilden. Die SPD war noch im Agenda-2010-Modus und fast so stark wie die Union. Augenhöhe aber wird es mit dieser Union, die im Parlament so stark ist wie seit Jahrzehnten nicht mehr, nicht geben.

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Genau das ist die Klippe, an der das Naheliegende auch scheitern kann. Wenn die Sozialdemokraten zu unbescheiden sind, kann die Union auch ein Bündnis mit den Grünen vorziehen. Schwarz-Grün ist die interessantere Variante. Es wäre ein Bündnis von altem und neuem Bürgertum, eine Regierung der Enkel von Ludwig Erhardt und Rudi Dutschke, mithin das letzte Versöhnungskapitel im bundesrepublikanischen Generationenroman. 


Realpolitisch kann Schwarz-Grün ein paar sanfte Korrekturen Richtung soziale Gerechtigkeit anpeilen: leichte Steuererhöhungen, vielleicht einen gesetzlichen Mindestlohn, für den auch die Basis der Union Sympathien hegt. Der Ehrgeiz der Grünen unbedingt Steuererhöhungen für Besserverdiener im großen Maßstab durchzusetzen, dürfte im Wahlkampf etwas gelitten haben. Bei Datenschutz und Bürgerrechten könnten die Grünen die Rolle der FDP besser spielen als die SPD, die zu wurschtigem Etatismus neigt. Und Schwarz-Grün hätte ein Projekt: die Energiewende. 


Mal wieder gescheitert

Für die Grünen wäre eine Regierung mit der Union eine logische Konsequenz dieser Wahl. Rot-Grün ist mal wieder gescheitert. Und nichts spricht dafür, dass Grüne und SPD in absehbarer Zeit im Bund auch nur in die Nähe einer eigenen Mehrheit kommen werden. Rot-Rot-Grün ist blockiert, solange die SPD an ihrer negativen Fixierung auf die Linkspartei festhält. Und das kann noch dauern.

Die Pilotversuche von Union und Grünen in Hamburg und im Saarland sind gescheitert. Diese Regierung hätte im Bundesrat gar keine Truppen. Und ein Kabinett mit, sagen wir, Claudia Roth und Markus Söder, kann man sich nicht so recht auch nicht vorstellen. Der kulturelle Graben zwischen Union und Grünen ist tief und schwer berechenbar.

Kurzum: Schwarz-Grün wäre das ambitioniertere, innovativere und auch riskantere Unternehmen. Ambitioniert, innovativ, riskant – klingt das nach Angela Merkel?

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Stefan Reinecke
Korrespondent Parlamentsbüro
Stefan Reinecke arbeitet im Parlamentsbüro der taz mit den Schwerpunkten SPD und Linkspartei.
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55 Kommentare

 / 
  • L
    lowandorder

    Nachklapp

     

    Mal im Ernst: es fehlt ein politischer Kopp,

    der die Macht gegen Angie wirklich will;

     

    Bitte nicht mißverstehen -

    aber - Onkel Herbert, wie er die SPD

    in die große Koalition

    mit dem Nazi Kiesinger zwang;

    so geht's!

     

    genau - weil er es leid war, ala Ollie Ollenhauer

    sich von der CDU plus Alt-Nazis vorführen zu lassen.

     

    Einen Kanzler Willy Brandt et al hätte es anders nicht gegeben.

    ( ich war da noch'n Butscher - aber das knirschende Lamento der SPD-Altgenossen hab' ich noch im Ohr;

    aber - sie wollten die Macht; so geht's).

  • Zu dem Titelfoto wünsche ich mir die Unterschrift: "Ex Kanzlerin!"

  • O
    ogsogs

    Die SPD hat Muffensausen vor rotrotgrün, denn dann müsste verantwortlich regiert werden - ohne Erfahrungswerte, wie die Einflüsse von links das Land und die Beziehungen nach außen prägen. Keine Experimente! Wenn das Willy wüsste.

  • T
    Tristan

    ImKommenbtar heißt es: Schwarz-Grün 

bietet Chancen für sozialen Ausgleich und ökologischen Umbau.... wohl die letzten 15 jahre im Erdloch verbracht?

  • War die taz mal links? Dieser weichgespülte Kommentar mit dem Kotau vor Frau Merkel lässt mich meinen, dass das schon lange her sein muss.Denn anders ist mir nicht erklärbar, dass der taz-Kommentar zur Bundestagswahl mit keiner Silbe darauf aufmerksam macht, dass die Mehrheit der im Bundestag vertretenen Parteien jenseits der CDU/CSU liegt.

    Die tay ist vermutlich genau so ehemalig links wie die SPD, die sich anschickt, mal wieder Juniorpartner von Mutti zu werden. Das nennt man ziemlich treffend in der Fußballersprache: keinen Arsch in der Hose haben.

    • @Linksaussen:

      Die Taz ist so links wie die rechte Hand von jemandem, der zwei linke Hände hat.

  • R
    rrg

    deutschland hat links gewählt! ich will rot-rot-grün! wie ignorant sind die parteien, daß sie dem wählerwunsch nicht nachkommen?

  • F
    FRUST

    Keine Koalition mit Merkel-, dann steht Merkel im Regen. Das wäre mal eine wunderbare Opposition.

  • R
    Reiner

    "Wein saufen und Wasser predigen" -

     

    Die Liquidierung der DDR wg. Konsum-Mangel, nach außen verlogen wg. 'Menschenrechten' und 'Reisefreiheit', hat sich für die vormals BStU-Bürgerbewegten und Gauckschen Opportunisten finanziell und sozial gelohnt (natürlich nicht für alle)!

  • Ich sehe keinen Auftrag des Wählers an die SPD, in eine Regierung mit Frau Merkel einzutreten. Da müsste man den Wähler schon für völlig willenlos erklären. Nur eine SPD, die sich ebenso überflüssig wie die FDP machen möchte, lässt sich darauf ein. Aber vielleicht hat die SPD ja schon längst aufgegeben und nimmt diese Legislatur noch mal dankend mit, bevor sie sich dann aus der politischen Landschaft komplett verabschiedet. Im Grunde ist es eh Wurscht!

  • L
    Landpomeranze

    Kein Schwarz-Grün! Dafür gab's meine (grüne) Stimme nicht! Minderheitenregierung - damit es ein bisshen spannend wird die kommenden vier Jahre.

  • AO
    Aleksandr Orlov

    Welche der verbliebenen drei neoliberalen Blockparteien miteinander koalieren, ist letztendlich wurst. Spiegelfechtereien mit Scheinforderungen für die breite Masse beleidigen den Verstand der Wähler. Ob jetzt die schwarze und die rote CDU miteinander regieren, oder die CDU und die FDP mit Dosenpfand, ist doch egal. Mit Merkel ist der Mindestlohn drin, den aber Steinbrück und -meier auf keinen Fall wollen. Also gibt es keinen und man schiebt es auf die CDU. Im Gegenzug dreht Mutti an der Steuerschraube und schiebt's auf die SPD. Fertig.

    Den Grünen ist sowieso alles egal, solange es ihre verbeamtete Klientel nicht trifft. Kriegseinsätze, Datenschnüffelei, alles drin. Hauptsache ein schöner Posten winkt.

  • "Vielleicht findet sich keiner, der etwas mit uns machen will.", sagte Angela Merkel. Ihr dämmerte schon am Sonntagabend was, aber die anderen Parteien und die Presse haben es nicht begriffen. Vielleicht bestätigt ihr mal jemand, dass sie die Wahl vergeigt hat. Sie hat nur 41,5 Prozent der Wählerstimmen auf ihrem Konto. Mit schwarz/gelb hätte A.M. eine satte Mehrheit der Mandate gehabt. Aber sie hatte den großen Wunsch, die FDP zu demütigen, verlieren wollte sie die nicht. Den Lanz-Frosch von Herrn Rösler hat sie nicht vergessen, denn „Frau Vorsitzende“ (Zitat Merkel) vergisst nicht. Mit ihrem Streber-Bedürfnis, immer die beste zu sein, hat sie die FDP zertrümmert und somit fast fünf Prozent Wählerstimmen verschenkt. Das muss allen möglichen Koalitionspartnern eine Warnung sein. Und wer sich erinnert, wie sie innerparteiliche Konkurrenten ausgeschaltet hat und wie sie frühere Koalitionspartner düpiert hat, die oder der sollte wirklich nichts mit dieser Frau machen.

     

    „Und jetzt?“ Jetzt ist Rot-Rot-Grün möglich. Große Aufgaben, wie Bürgerversicherung usw. könnten durchgesetzt werden. Der Bundesrat ist passend eingefärbt. Aber die SPDler werden zu feige sein. Frau M. spekuliert auf Neuwahlen. Dann bekäme sie vermutlich eine ausreichende absolute Mehrheit. Hoffentlich fallen die anderen Parteien nicht drauf rein.

     

    Noch eine Anmerkung zum Titelbild: Es wird vermutet, dass Rainer Brüderle das Konzept „Liquid Democracy“ weiterentwickeln will.

  • Mein Wunsch!!!: Minderheitenregierung!

    Wie es aussieht ist/sind die CDU/CSU die % stärkste Parteiengemeinschaft, sie hat fast die Mehrheit. Die Kanzlerin bleibt so lange Kanzlerin bis ein/e neue/r gewählt ist. Ich bin deshalb dafür, dass niemand eine Koalition eingeht, sondern Merkel gezwungen wird sich für ihre Anliegen Mehrheiten zu suchen - also eine Minderheitenregierung. Das kann sehr spannend und demokratisch werden!

    Der Länder-/Bundesrat kann Gesetzentwürfe im Bundestag einbringen. Für solche Gesetze kann dann auch Die Linke mit stimmen und somit CDU/CSU überstimmen.

     

    Eine schwarz-grüne Koalition würde nach meiner Einschätzung eine Absolute Mehrheit für die CDU in 4 Jahren vorbereiten helfen.

    • @Berthold Noeske:

      "Eine schwarz-grüne Koalition würde nach meiner Einschätzung eine Absolute Mehrheit für die CDU in 4 Jahren vorbereiten helfen."

       

      Ja, sehe ich genauso!!!

       

      Ebenso für CDU-SPD

  • HS
    Hari Seldon

    @kermit: Kretschmann ist ein Altkommunist (ehemaliger KBW-Bezirksleiter). Altkatholik ist er ganz gewiss nicht, höchstens ein Paradebeispiel für einen Pharisäer.

  • FS
    FRED SCHYWEK - Duisburg/Rhein

    Woher weiß die taz eigentlich, daß 55 Prozent der "WählerInnen" (was ist das für ein komisches Wesen?) für die Große Koalition ist?

    Auf meinem Wahlzettel stand die Möglichkeit gar nicht drauf. Ich habe den Eindruck, der Metaebenenschmierentheaterwahlkampf geht weiter und es werden weiter Äpfel mit Birnen verglichen (das eine sind richtige Wahlergebnisse, das andere 1000er-Prognose/Einschätzung).

    *

    Schlimmer noch ist das sogenannte AUSLAND (wichtig für die Einschätzung der SPD zur Linken): Die englischsprachigen Sender versuchen die deutsche Wahl mit Symbolen/Techniken ihres scheindemokratischen Anglowahlsystem zu referieren (was bei den knappen Ergebnissen voll in die Hose geht) oder es ist Zweit- oder Dritteinschätzung, die Ihr Berliner Medienzirkusleute von Zeit zu Zeit absondert und die dankbar von der Auslandskorrespondenz absorbiert wird. Nein, die Berichterstattung und Wahlanalyse ist 2013 besonders bei den Fernsehmedien (und in den NL-Sprachen) vollkommen unausgewogen und hat das Klassenziel nicht erreicht .

     

    Fred Schywek

    Duisburg/Rhein

    z.Zt. Antwerpen

     

    * * *

  • Der Wahlabend wurde gestern von vielen als "historisch" bezeichnet - in der Tat! Ich stimme denen zu, die dafür plädieren, diese Zäsur im Parteiensystem zu nutzen und sich von den herkömmlichen Denkweisen zu trennen.

     

    Gestern hieß es wieder unisono: "Die Union hat den Auftrag zur Regierungsbildung erhalten." Bitte schön, soll sie.

    Aber wer hat bitte SPD oder Grüne beauftragt, in eine Koalition mit der Union einzutreten??...

     

    Meine Empfehlung an SPD und Grüne: Tut genau das nicht! Das Grundgesetz hat klare Regelungen getroffen, wie einE BundeskanzlerIn zu wählen ist, wenn dafür keine absolute Mehrheit vorhanden ist oder organisiert werden kann, und wie eine stabile Regierung über die Wahl hinaus gewährleistet werden kann. Die "Väter des Grundgesetzes" waren uns da wohl einen Schritt voraus - es besteht keine Notwendigkeit, reflexhaft nach irgendwelchen (haarsträubenden) Bündnissen zu suchen.

    Setzt einfach den Wählerauftrag um: 41,5 % für Merkel - und 58,5 % eben nicht für sie ...

     

    Was wäre daran so schlimm, wenn sich Frau Merkel um die Zustimmung zu ihrer konkreten Politik bemühen müsste? Zumal das Regieren für sie angesichts der Mehrheiten im Bundesrat und der dort möglichen Veränderungen auch mit einer Koalition kein "Selbstgänger" wird...

     

    Ich denke, Veränderungen an unserem politischen System und seiner Praxis sind lange überfällig. Dieser Prozess hat jetzt begonnen - und er wird teilweise schmerzhaft.

    • @Voter Orphan:

      sehr interessant!

  • MF
    Max Frisch

    Mehrheit, wie entsteht sie? Der Einzelne verhält sich zum gesellschaftlichen Klima, das er vorfindet; es ist zumindest ein Risiko, wenn einer der öffentlichen Meinung widerspricht. Je mehr Leisetreter in einem Land, umso verwöhnter wird allerdings das Ohr der Macht-Inhaber, umso kränkbarer. Was der herrschenden Meinung widerspricht, ist skandalös. Infolgedessen werde ich vorsichtig. Soll ich mir das Leben denn schwerer machen? Infolgedessen gebe ich dem Sozial-Druck nach; dabei erliegt der Einzelne leicht einer Täuschung: ich halte es bei allen anderen für Gesinnung, was bei mir nur Duckmäuserei ist, bestenfalls Meinungslosigkeit. Die Summe aller Duckmäuser, die sich das Leben nicht schwerer machen wollen, ergibt endlich den Popanz der öffentlichen Meinung, die sich die Macht-Inhaber formulieren; dazu haben sie die Mittel: Schule, Presse, Fernsehen, Universität, Kirche. Eben weil sie im Grunde nicht Ausdruck eigenen Bewusstseins ist, reagiert die öffentliche Meinung gereizt auf jedes andere Bewusstsein; die Mehrheit empfindet Bewusstsein schlechthin als subversiv: Wehret den Anfängen! Sehen die Leisetreter sich in der Mehrheit, so brauchen sie aber nicht mehr leisezutreten. Die öffentliche Meinung als Konsensus aller, die der Sozial-Druck korrumpiert hat, gibt sich immer moralisch; sie muss kompensieren. Die Angst vor Repressalien mausert sich zur Gesinnung. Zwar übernimmt diese Mehrheit nicht die Macht, daran hindert sie eben die Gesinnung, ihr Einverständnis mit den Macht-Inhabern; sie nimmt jetzt den Macht-Inhabern lediglich die Repressalie ab. Ruhe und Ordnung! Dafür tritt der Stammtisch ein. Dafür müssen die Macht-Inhaber kaum noch sorgen, das besorgt die Mehrheit, die sich die Macht-Inhaber durch Repressalie geschaffen haben, auf demokratische Weise.

    Man bezeichnet das Volk gerne als Souverän: weil ja die Mehrheit entscheide.

    Wie souverän ist das Volk?

    [Max Frisch, Tagebuch, 1969]

  • M
    Marcus

    Da ich der CDU ja fast alles zutraue ist doch auch eine Koalition mit den Linken Denkbar. Sie wurden schon lange nicht mehr als undemokratisch gebrantmarkt, in irgendwelche Kriege will die Union zur Zeit nicht ziehen und den Minsestlohn wollen eh alle. Der einzige Stolperstein ist der Waffenexport und das es der Union gegen den Strich gehen wird demit in Zukunft Koalitionen zwischen Linken und SPD zu erleichtern.

  • P
    Peter

    Das Problem der SPD ist jetzt, dass sie Steuer-Erhöhungen für einige gefordert hat. Die CDU wird keine Sekunde zögern, das zu akzeptieren. Dadurch haben sie mehr Geld zur Verfügung während die CDU die ganze Schuld auf die SPD schieben kann.

     

    Bei der nächsten Wahl steht die CDU dann wieder gut da, weil mit dem zusätzlichen Geld viel verbessert wurde und die SPD wird verlieren, weil sie die Steuern erhöht hat.

     

    Ich denke jetzt wäre die richtige Zeit, sich von Koalitionen und Fraktionszwang zu trennen und endlich im Bundestag so zu entscheiden, wie es die Wähler wollten.

    • @Peter:

      Ja und ähnlich würde sie es mit den GRÜNEN auch machen beim Thema Energiewende... (siehe unten)

  • R
    Roger

    Bitte macht Schwarz-Grün.

    Die Roten haben sich bereits geopfert, jetzt können sich die Grünen im Merkel-Nahkampf versuchen. Vielleicht schlagen sie sich ja besser.

    • @Roger:

      Grün ist doch mittlerweile dunkles Tannengrün Tendenz zu schwarz.

       

      Sozial erwarte ich von dieser Konstellation CDU-Grüne rein GAR NICHTS, arbeitsmarktechnisch auch nichts, Merkel könnte die GRÜNEN lediglich dazu gebrauchen, die Energiewende durchzuziehen, um parteiinternen Kritikern dieses Projekts dann sagen zu können, dass das eine Koalitionsvereinbarung ist, an die sie sich leider halten muss.

  • RK
    Rudi Klotz

    Kein schlechter, sondern ein durchaus interessanter Artikel, dessen Argumentation mich aber nicht völlig überzeugt.

    Gerade das Ausscheiden der FDP und das linke Gegengewicht gegen die starke Union gibt der SPD eine, wie auch im Artikel herausgearbeitet, solide Verhandlungsposition für Koalitionsgespräche.

    Wie auch der Autor erkennt, kann dies, sofern die SPD nicht zu unbescheiden auftrete, zur Erfüllung eben jener Ziele führen, die hier für eine schwarz-grüne Koalition in Aussicht gestellt wird: "Sie [die SPD] braucht den gesetzlichen Mindestlohn, höhere Steuern, doppelte Staatsangehörigkeit, kurzum: ein paar deutliche Symbole, dass die SPD die treibende Kraft in dieser Koalition sein wird." Sicherlich wäre die schwarz-grüne Koalition rein historisch das interessantere Projekt, ob es aber auch sozial ambitionierter daher kommt, ist eine ganz offene Frage. Gut wäre es möglicherweise in doppelter Hinsicht: Die Grünen könnten ein links-liberales Profil jenseits der SPD verfeinern, wobei aber nicht ausgeschlossen ist, dass sie - wie etwa in Frankfurt am Main - zum eher passiven, mehr und mehr von schwarzen Positionen sozialisiertem gutbürgerlichen Juniorpartner werden und vielmehr an ihrem links-liberalem Profil verlieren. Für SPD und Linke könnte eine solche Koalition die Chancen bieten, sich in der Opposition über das Verhältnis zueinander klar zu werden und wiederum die eigenen Profile insbesondere in sozioökonomischen Feldern klar von Grünen und CDU abzugrenzen.

    Letzten Endes muss aber offen bleiben, ob die (scheinbar von der TAZ-Chefredaktion in diesem Wahlkampf favorisierte, siehe Umgang mit der Pädophilie-Debatte) Grüne in einer Koalition mit Merkel wirklich der effektivere soziale Ausgleich als eine starke SPD in einer großen Koalition wäre. Hier kann Reineckes Argumentation nicht ausreichend überzeugen.

  • G
    Gast

    Kretschmann von den Grünen behauptete sofort nach der Wahl, die Grünen hätten nur verloren, weil sie Steuern erhöhen wollen. Dabei war der Spitzensteuersatz vor rotgrün weit höher. Die Aussage Kretschmanns deutet eher darauf hin, dass die Grünen voll im neoliberalen Einheitsparteienbrei festkleben wie die Kotze am Fußboden. Gedanklich sind die Grünen nicht fähig, sich davor zu lösen.

     

    Die Grünen haben nicht wegen der Steuerpolitik mies abgeschnitten, sondern wegen der Familienpolitik und dem Pädophilenstress --- in der Familienpolitik ist und bleibt DE konservativ -- mit EhegattensplittingReform und dem in den Arbeitsmarkt treiben von Müttern haben die Grünen sich teilweise die Stimmen verhagelt. CDU wurde v.a. von Frauen gewählt, v.a. auf dem platten Land.

     

    stattdessen planen die Grünen nun den neoliberalen rollback zusammen mit der CDU - nichts mit Steuererhöhungen!

  • Es ist so lächerlich, wenn Politiker schlechte Ergebnisse versuchen damit zu rechtfertigen, dass andere Schuld hätten oder Inhalte nicht richtig vermittelt wurden. In Wahrheit war das ein Wahlkampf der Jobverweigerung, da niemand die Eier hatte, sich über die unangenehmen und unbeliebten Themen dieser Zeit zu streiten und klare Pläne und Ansagen zu liefern. Dazu gehört genauso das Abhängen und Ausgrenzen ganzer gesellschaftlicher Schichten wie der Generation Praktikum, den Niedriglöhnern des freien Marktes jenseits von Tarifverträgen, der Generation 40+ in Zeiten einer digitalen Revolution, den geschönten Zahlen des AA durch Weiterbildung und anderen Statistik-Tricks, der entstehenden Autokratie gigantischer IT-Weltkonzerne und die deutsche, wirtschaftliche Abhängigkeit von ihr, die Spirale der Lebenshaltungskosten, fehlende Perspektiven für Familienplanung etc etc

     

    Also machen sich die Leute sorgen und flüchten zu Muddi, was irgendwie logisch und konsequent ist. Es ist zu erwarten, dass die entscheidenden existenziellen Fragen auch weiterhin von keiner Partei wirklich angesprochen werden, da alle irgendwie Teil dieser Entwicklung sind, sich ihrer Folgen verweigern oder die eigene Existenz darauf aufgebaut haben. Möglicherweise gibt es eben auch genau deshalb keine starke Opposition.

  • P
    Peter

    Wieder einmal schließt die SPD die rechnerische Möglichkeit von rosa-rot-grün aus. DAS wäre mal ein richtiger Politikwechsel! Aber nein, lieber bleibt man bei seiner bockigen Verweigerungshaltung. Wahrscheinlich hat die SPD Angst, im Falle von rosa-rot-grün mal endlich beim Wort genommen zu werden, was ihre sozialen Töne während des Wahlkampfes betrifft.

    Wie sagte der "ältere, leicht besoffene Herr" schon sinngemäß bei Tucholsky? "Ich wähle SPD, da tue ich was für die Revolution, und weiß genau, mit dieser Partei kommt sie garantiert nicht!"

    Und wieso der Autor des Artikels ausgerechnet schwarz-grün so positiv sieht, erschließt sich mir nicht.

    • @Peter:

      Ja, rot-rot-grün wäre ein Versuch wert, allerdings nur, wenn alle das auch wollen und aktiv gestalten.

       

      Leider hat die SPD wohl Angst vor der Linken, die kleine Schwester...

  • L
    Leo

    Was habt ihr nur alle? Als ob die Koalition mit irgendwem ein Naturgesetz wäre. IST SIE NICHT!

     

    Eine Minderheitsregierung Merkel, ein tolerierte und etwas Profilschärung aller Oppositionsparteien würden nicht nur denen, sondern auch uns allen gut tun!

  • A
    antiwiderling

    nun kann sie weiteegehen die

    verlogene verheuchelte

    ethische rückständigkeit und die verantwortungslose gewinnsucht .

    wenn die spd nach rechts rutschen will...nur zu..

    sie wird dadurch nur unglaubwürdiger....

    und unwählbarer.so können dann elefanten den sozialstaat demontieren und die notwendige sozialökologische wende in krimineller weise vernachlässigen.

    man wird die verwässerung der rechtssituationen erleben

    und eine ökosozialbilanzierte

    wirtschaft bis zum untergang

    verschieben.

    es wird leben die perfidität der selbstbereicherungsellenbogengesellschaft.die wirtschaft wird nicht für das volk da sein,sondern das volk wird von der wirtschaft ausgebeutet werden...es lebe die politische

    kriminalität...?

  • Rot-Rot-Grün - der Souverän hat entschieden, aber außer Stinkefingern darf man wohl nichts erwarten ... :-(

  • T
    taormina4

    Schwarz-grün wäre nicht ambitionierter, als es schwarz-gelb oder die große Koalition gewesen wäre, auch wenn die Präferenzen der taz ja bekannt sind (Jan Feddersen klang schon 1998 so, als wäre er für schwarz-grün, oder?)

     

    Die Grünen haben die größte Steuersenkung für Wohlhabende in der Geschichte mit der SPD gemacht - die CDU schließt Steuererhöhungen "definitiv" aus. Wie sollte es unter schwarz-grün "gerechter" werden? Die Grünen haben eine kleine Chance, sich wieder an kämpferische Zeiten zu erinnern, in einer Zeit, die nicht noch mehr Mitteparteien braucht...Die AfD grüßt ja schon von rechts, auch wenn man sie derzeit verniedlicht.

  • RA
    renitentia agiti

    "Schwarz-Grün 

bietet Chancen für sozialen Ausgleich" ???

    Das ich mich nicht kaputtlache! Schon vergessen wer die Hartz Gesetze verabschiedet hat?

  • M
    mühsam

    das politiker für ihr poltisches handeln die volle verantwortung übernehmen wäre neu.meist handelt es doch bloß um rücktritte.

    diese wahl hat gezeigt das für die ganz gewöhnliche politische kriminalität nun die fdp nicht mehr gebraucht wird.

  • W
    Wahlnuss

    Warum nicht gleich eine Schwarz-rot-grüne Totalregierung mit linker Opposition? Nein, sowohl die Grünen und die SPD sollten sich in der Opposition gründlich personell erneuern.

    Aber erstmal werden sie mit der CDU und der CSU verhandeln, die Widersprüche werden klarer werden, und die Sache auseinanderfliegen.

    Oder Trittin und Gabriel werden vom Merkel-Universum verschluckt. Es gibt Momente, in denen Pragmatismus zur Selbstauflösung führen kann.

  • Z
    Zeigefinger

    Die Siegerin steht fest und der mediale O-Ton in der Wahlnacht ließ auch nichts anderes vermuten. Selbst die kurzzeitig prognostizierte absoluten Mehrheit, welche auch die Kanzlerin nicht für möglich gehalten hätte, stand im Raum. Dennoch gibt es jetzt eine Mehrheit links von der CDU: Rot-Rot-Grün.

    Reflexartig wird am Tag nach der Wahl von allen Seiten der SPD eine Rot-Rot-Grüne Koalition weiter ausgeschlossen.

    Hat die Partei eigentlich begriffen, welche Möglichkeiten beide Ergebnisse für die SPD zur Umsetzung ihrer Inhalte offenbaren?

    Würde man sich auf Rot-Rot-Grün in Hessen als auch im Bundestag einlassen, könnte in Deutschland sozial durchregiert werden. Im Bundestag, als auch im Bundesrat. Das muss man sich nur mal einen Moment lang vorstellen.

    Das man die Chance, es wenigstens über Gespräche mit den Linken zu versuchen, aus ideologischen Gründen nicht nutzen will, läßt tief blicken, wie ernst es der SPD mit sozialer Gerechtigkeit noch ist.

    Selbt ein Scheitern der Gespräche mit den Linken, könnten man wenigstens inhaltlich begründen und Profil zeigen. Aber diese präventive Abwehrhaltung ist untragbar, wenn man sich als soziale Partei noch ernst nehmen will.

    • @Zeigefinger:

      Guter Kommentar!!!

       

      Danke

  • S
    Schramm

    Ein CDU-CSU-Wahlsieg der Banken- und Monopolverbände!

     

    Ein enges Netz wechselseitiger organisatorischer, personeller, politischer und ideologischer Verbindungen und Beziehungen zwischen Unternehmer- und Industrieverbänden, Staat und Parteien hilft diese Interessen durchzusetzen.

     

    "Die Bundestagsparteien, {...} ihre Parlamentsfraktionen, Spitzenfunktionäre und Parteibürokraten, bilden das politische Kettenglied zwischen Monopolkapital, Kapitalverbänden und Staatsapparat." -

     

    "Um die Schalthebel der Staatsmacht zu bewegen, braucht das Monopolkapital die Partei(en) als Pendant seiner Verbandsorganisation im Kernbereich des politischen Herrschaftssystems. Die Monopolverbände bedienen sich der Bundestagsparteien, um ihrer Interessenpolitik ein parlamentarisches Alibi zu verschaffen." (Vgl.)

     

    Vgl.: Autorenkollektiv: Der Staat im staatsmonopolistischen Kapitalismus der Bundesrepublik. Empirische Analysen, Fakten, Beiträge des IMSF 6/11, Frankfurt am Main.

  • 1.) Gratulation an uns Wahlvolk:

    wir haben es geschafft, dass unsere Volksvertreter jetzt richtig was arbeiten müssen, um Kompromisse zu schmieden und gleichzeitig ihren Wahlversprechen treu zu bleiben.

     

    2.) eine Ohrfeige für den "Journalismus":

    was die Medien sich am Sonntagabend wieder an Stimmungsmache geleistet haben, ist Propaganda und Anbiederung an die bisherige Regierung ("Wahlsiegerin Merkel").

    Nur wurden die Schwarz-Gelben leider abgewählt, von zusammen 48,4% (2009) auf nur noch 46,3% und haben nun statt 21 Parlamentssitzen Regierungsmehrheit fünf Sitze zu wenig!

     

    3.) Watt nun, Mutti?

    - mit den Sozen tät' sie wollen, aber die wollen sich nicht nochmal von ihr vorführen lassen.

    - mit den grünen Schmuddelkindern geht ja gar nicht, das gibt nur einen 80er-Jahre-Kulturkampf zwischen den ehemaligen Pädophilen-Texte-Zulassern und Ehe-Vergewaltigungs-Befürwortern.

    - Bleiben nur die Linken, und so geradlinig wie das Merkel bisher immer das Land von Wehrpflicht über Atomkraft bis zur Homoehe verwaltet hat, so überzeugend nett wird sie jetzt auch 10,-€ Mindestlohn, bedingungsloses Grundeinkommen und Rüstungsexportverbot verkaufen, um an der Regierung zu bleiben.

     

    Wie sangen Die Toten Hosen so schön: "Schade, sch…e, wie konnte das passieren?"

  • D
    Desillusionist

    "Schwarz-Grün 

bietet Chancen für sozialen Ausgleich und ökologischen Umbau." - Träumt ruhig weiter! Schwarz-Grün bedeutet eine grosse Koalition der Besserverdienenden, die sich im Falle der Grünen auch noch für die moralische Elite dieses Landes halten und weitgehend im öffentlichen Dienst verwurzelt sind. Dort also, wo das Geld schon immer vom Staat kam und man sich keine Gedanken darum machen muss oder will, wer das an den ÖD und Transferempfänger zu verteilende Geld eigentlich erwirtschaftet. Vom Thema Euro ganz zu schweigen. Die Staatratsvorsitzende Hand in Hand mit der Kirchentagsvorsitzenden auf politischer Geisterfahrt - ein Albtraum für Berufstätige und Steuerzahler gleichermassen.

  • L
    lowandorder

    "Totalschaden für Rot-Grün "

     

     

    Da schau her.

    Das - Herr Reineke - ist genau die Laumannperspektive,

    die jetzt Angie 3.0 beschert hat.

     

    So wie sich die SPD in die arroganten Beinkleider geschissen hat, als "plötzlich " die Grünen" im Parlament saßen.

    ( schon vergessen - Bruder Johannes als beleidigte Leberwust!?)

     

    So jetzt ahls wigger!!

    - die einzige Chance, diese FDJ-Mutti-Lavierin um ein weiteres zu verhindern, war " links" auszubuchstabieren und sich nicht vorm Klo, in die Hose zu machen.

     

    Wer die Macht so liegen läßt, wie diese eitlen ichverliebten Witzblätter von PolitikasterInnen und leider mitchorierend die taz;

     

    sorry - aber der will die Macht auch nicht.

    Punkt und Ende des Vorstehenden.

     

    Alles andere ist Geschwätz für die Galerie

  • P
    piratronic

    rot rot grün hat eine mehrheit im bundestag und ein komfortable mehrheit im bundesrat. wo ist das problem?

    • T
      taormina4
      @piratronic:

      Das stimmt - das Problem sind a)die Medien (Ypsilanti, anyone^^? wurde bereits mehrfach wieder genannt) b) der Ruck in die liberale Mitte von SPD und Grünen seit 15 Jahren. Die noch so zahme Linke will man nicht (auch nicht in der taz übrigens^^).

  • Die FDP ist endlich heraus!Die AfD ist gluecklicherweise nicht hinein gekommen. Die CDU ist stark wie nie Welche Partei will mit der CDU regieren und dabei ernsthaft glaüben seine eigenen Ziele durchsetzen zu können !?!?Schade,ich fände. es bei soviel CDU auch besser,wenn sie mit von paar Stimmen mehr bei der Wahl,die volle Verantwortung für ihr politisches Handeln hatte uebernehmen muessen!

  • A
    Arvid

    Wieso hätte eine große Koalition eine komfortable Mehrheit im Bundesrat? Die Länder mit Unions- und SPD-Regierung bringen doch kaum Stimmen zusammen.

  • HS
    Hari Seldon

    @mrf:

     

    Kein Schwarz-Grün, bitte. Die Grünen haben nicht mit sozialem Ausgleich zu tun, und die wirklichen Ökos sind bei den Grünen schon seit langem höchstens im Status "Duldung". Die Grünen wollen die Gesellschaft in D amerikanisieren. Ausser der Lügenkampagnen in den Medien können die Grünen nichts aufzeigen. In BaWü vertreten die Grünen die Interesse der steinreichen Immo-Besitzer (s. S21 in Stuttgart --> "sozialer Ausgleich"), leben in selbstgegründeten Ghettos für "Greeencity-Bürgertum" wie in Tübingen oder Freiburg (anderen wie Migranten sogar entlang der Buslinien zum Reservatum der Grünen sind unerwünscht), interessieren sich hauptsäclich für die Dichte der Feng Tsui Läden, usw. Mit Schwarz-Grün wollen die Grünen Gurus jetzt an die staatlichen Fleischtöpfen ran. Seehofer ist nicht wirklich mein Liebling, aber er hat Recht. Sogar die Linke sind besser als die Grünen. Sonst Applaus an Claudia (mindestens -5% für die Grünen), Renate, Jürgen, Winfried, Heli-Cem, und die anderen hemmungslosen Politglücksritter.

  • F
    Freddy

    "Die SPD wird, nein muss, deshalb ihren Preis hochtreiben."

     

    Das Problem war und ist, dass die SPD im Kern der Wirtschafts-, Arbeitsmarkt-, Sozial- und Innenpolitik viel zu nah bei der CDU liegt. Alleine die Frage nach 'Lohnuntergrenze' und '€8,50-Mindestlohn' ist ohne echte Konsequenzen auf dem Arbeitsmarkt. Beide Konzepte sind aufgebauschte, nicht-effektive Instrumente, um die Löhne zu stabilisieren.

     

    Aber sie müssten im unteren Viertel stark steigen, damit hier eine gewisse Gerechtigkeit zurückkehrt. Die wollen dann SPD und Union schon nicht mehr. Es ist nur eine Frage der Show und des Marketings: Die SPD weiß seit Frühling, dass sie nicht den Kanzler stellen wird.

     

    Die große Koalition war immer das Gespenst des Wahlkampfs und nun wird sie kommen und was aus der SPD wird, spielt in dieser Partei erstaunlicher Weise gar keine Rolle - Siehe Schröder, Müntefering und Clement - Agendapolitik.

  • K
    Kermit

    Macht doch Schwarz-Grün. Der Altkatholik Kretschmann in Baden Württemberg is doch schon ganz happy. Oder gebt der Merkel das ganze Feld durch eine Duldung, falls möglich.

  • KV
    Klare Verhältnisse

    Ich kenne mich da jetzt nicht aus. Aber für solche Fälle sollte es die Möglichkeit geben, dass die Alleinherrschaft der Union von den anderen Parteien geduldet wird. Deutschland hat gewählt. Die überwiegende Mehrheit will Kanzlerin Merkel und die CSU haben. Dann muss man dem Wählerwillen auch entsprechen können. Die Medien von links bis konservativ haben die Union die letzten Wochen auch massiv unterstützt. Na also, dann bitte jetzt für klare Verhälntnisse sorgen. Da seid auch ihr Medien im Zugzwang.

    • I
      Ingo
      @Klare Verhältnisse:

      Die ueberwiegende Mehrheit (58,5%) der Waehler hat nicht fuer CDU/CSU gestimmt. Man kann nur mutmassen, wen die Waehler der Parteien, die nicht im Bundestag vertreten sein werden, bevorzugen wuerden. Fakt ist jedenfalls, dass CDU/CSU eben keine Mehrheit im Bundestag haben. Fakt ist auch, dass SPD, Gruene, Linke (und SSW) schon jetzt (auch ohne die rot-rot-gruene Option in Hessen) 36 von 69 Bundesratsstimmen besitzen.

  • W
    Wolfgang

    Politisches Grundwissen

     

    Auf die CDU orientieren sich die Hauptkräfte des Monopolkapitals (Monopolbourgeoisie und Administration) und der nichtmonopolistischen Bourgeoisie.

     

    Ihren Massenanhang hat die Partei in den lohnabhängigen und selbständigen Mittelschichten und in Teilen der Arbeiterklasse. Sie vermag eine stake Minderheit der im sozialdemokratischen DGB organisierten Arbeiter zu binden.

     

    Die CDU versteht sich selbst als soziale, liberale und konservative Volkspartei, die sich an alle Bevölkerungsschichten wende und deren Politik auf dem christlichen Verständnis vom Menschen und seiner Verantwortung vor Gott beruhe. (Siehe Grundsatzprogramm vom 26. Bundesparteitag am 23.-26. Oktober 1978 in Ludwigshafen).

     

    Die CDU bekennt sich nachdrücklich zum Bündnis mit den USA und zur NATO, die sie als "Wertegemeinschaft" deklariert.

     

    Aus der heterogenen Zusammensetzung der CDU, aus den Widersprüchen innerhalb der Bourgeoisie sowie zwischen dieser und der werktätigen Anhängerschaft ergeben sich Differenzen von zum Teil beträchtlicher Spannweite; sie prägen sich mitunter zu Richtungen und Strömungen aus ...

     

    Vgl. Parteien in der BRD. Ein Handbuch. Dietz 1989 (DDR)

  • Schwarz-Grün 

bietet Chancen für sozialen Ausgleich und ökologischen Umbau.

    Die Chancen gibt es nur zusammen mit der Linkspartei und ohne die Hartz IV - Befürworter Steinmeier, Steinbrück, Göring-Eckardt, Nahles, Gabriel und Trettin.

  • G
    Gast

    Es ist angesichts der Merkel-Mania der Deutschen nicht leicht, dieser Wahl Erfreuliches abzugewinnen.

     

    100% Zustimmung! Diesen Personenkult finde ich sehr erschreckend.

     

    Die Grünen sollten sich vor einer Koalition hüten.