piwik no script img

Kommentar Brüderles SexismusDie hässliche Wahrheit

Anja Maier
Kommentar von Anja Maier

Die Anekdote über Brüderles Anmache mag ein Tabubruch sein. Doch es ist kein Vergnügen, sich im politischen Berlin ständig den Sexismus von Politikern anhören zu müssen.

Noch kurz alle schönen Frauen im Raum bewundern? Brüderle bei einer Pressekonferenz. Bild: dapd

P ünktlich zum Erscheinen des aktuellen Stern haben sich die Jungs von „FDP Liberté“ etwas besonders Lustiges ausgedacht. Die Internet-Initiative der Liberalen postet auf Facebook „aus gegebenem Anlass“ eine blaue Viagra-Pille, Slogan: „Die Pille für den Aufschwung“. Selten so gelacht.

Was ist der Anlass? Die Stern-Reporterin Laura Himmelreich hat ein Rainer-Brüderle-Porträt geschrieben. Der Fraktionschef möchte zur Bundestagswahl als Spitzenkandidat der FDP antreten – Zeit für einen ausführlichen Text über ihn. Die Journalistin Himmelreich berichtet aber nicht nur über Brüderles Herkunft, seinen politischen Werdegang und die FDP-internen Querelen, die aus einem 67-jährigen plötzlich den politischen Hoffnungsträger einer strauchelnden Partei machten.

Sie berichtet auch, und zwar detailgenau, von einem Abend vor einem Jahr, an dem Rainer Brüderle versucht hat, sie anzugraben. Mit Blick auf ihr Dekolleté bescheinigte er ihr, „ein Dirndl ausfüllen“ zu können. Als er sie um einen Tanz bittet, sagt Himmelreich: „Herr Brüderle, Sie sind Politiker, ich bin Journalistin.“ Darauf er: „Politiker verfallen doch alle Journalistinnen.“ Schließlich ging Brüderles Pressesprecherin dazwischen und führte den Testosteron-Politiker regelrecht ab.

Bild: Archiv
Anja Maier

ist Korrespondentin im Parlamentsbüro der taz.

Noch am Morgen nach dem Dreikönigsball war die Übergriffigkeit des Fraktionsvorsitzenden Journalistengespräch. Dass Laura Himmelreich die Geschichte jetzt, ein Jahr später aufschreibt, macht nun ausgerechnet sie, das Opfer von Brüderles Sexismus, für ihre Kritiker zur Täterin. Dieser Reflex, die Komplettabwehr einer – ja – hässlichen Wahrheit ist der Skandal.

Schon wundert sich Schleswig-Holsteins FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki gegenüber Spiegel Online larmoyant, „dass die junge Journalistin offensichtlich über ein Jahr gebraucht hat, um ihr Erlebnis zu verarbeiten." Und FDP-Präsidiumsmitglied Jörg-Uwe Hahn spricht von einem „Tabubruch“.

Wiederholte Herrenwitze

Ja, es ist ein Tabubruch. Aber es ist weiß Gott auch kein Vergnügen, sich als politische Berichterstatterin bei Hintergründen und Pressebriefings immer und immer wieder die Herrenwitze von Politikern anhören zu müssen, die geschlechterpolitisch irgendwo in den frühen sechziger Jahren stecken geblieben sind.

Rainer Brüderle, der in Berlin regelmäßig mit Bemerkungen über die schönen Frauen im Raum und die nicht minder attraktiven Weinköniginnen in seiner Heimat Rheinland-Pfalz glänzt, möchte schließlich nicht Sparkassendirektor werden, sondern in exponierter Stellung Politik für die Bürgerinnen und Bürger machen.

Die Häme, die nun über die Journalistin Himmelreich hereinbricht, die Abwertung und die Pöbeleien – dies alles sind sichere Anzeichen dafür, dass sie genau das Richtige getan hat: die trübe Seite des Gegengeschäfts zwischen Politik und Medien öffentlich zu machen. Ja, Journalisten wollen Informationen, und nein, es ist nicht unüblich, mit Politikern auch außerhalb von Pressekonferenzen zu reden. Aber es ist nicht hinnehmbar, dass Politiker meinen, sie seien qua Mandat unwiderstehlich. Und es ist ein Gradmesser für die Modernität in diesem Land, wie lange es wohl noch dauert, bis beide Seiten sich auf Augenhöhe begegnen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Anja Maier
Korrespondentin Parlamentsbüro
1965, ist taz-Parlamentsredakteurin. Sie berichtet vor allem über die Unionsparteien und die Bundeskanzlerin.
Mehr zum Thema

105 Kommentare

 / 
  • R
    Rainer

    Der letzte Absatz Ihres Artikels trifft es genau. Aber Sie hätten den Sparkassendirektor ruhig weglassen können, denn Distanzlosigkeit und Zoten sind hier nicht besser als bei einem Politiker.

  • H
    Hugo

    Ab sofort nehme ich Feministen nicht mehr als seriöse Gesprächspartner wahr, sondern nur noch als verbohrte Ideologen.

    Mit dieser "Debatte"(zutiefst sexistisch) wurde wohl wirklich ein Bock geschossen..

    Meine Güte, gewissen Ideologen ist nichts zu billig, um es für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.

  • A
    Anne

    Danke, super Kommentar! Mehr davon! Klasse!

  • C
    cowboyhut

    Brüderle vs. Prüderle

     

    btw.

    Kennt den noch jemand?:

     

    "Hedwig, Du bist das Schärfste, was mir jemals zwischen Heringsdorf und Borkum begegnet ist!"

  • HH
    Heilige Hure

    @Maria

    Nomen est omen?

    "Der Mann besitzt eine aggressive Sexualität nicht die Frau!"

     

    Was bitte, verstehen Sie genau unter einer "aggressiven Sexualität"?

    Glauben Sie tatsächlich, Frauen sind die besseren, friedfertigeren Menschen? Nie auf Ihren Vorteil bedacht und Ihre sexuellen Reize möglichst gewinnbringend einsetztend (dabei auf die Errungenschaften weiblicher Emanzipationsbewegungen herzlich sch****end)?

     

    Frauen haben regen Anteil an der Konstruktion weiblicher Stereotypen und Bilder. Ihre einseitige Sichtweise, Maria, steht in eben jener Tradition von Heiligsprechung nebst Verdammung der Frau. Denken Sie mal drüber nach.

  • M
    Maria

    @ Wupper

     

    ''Man darf nicht alles skandalsisieren. Brüderle hat sich ganz menschlich verhalten.''

     

    Sexuelle Belästigung ist menschenverachtend!

  • M
    Maria

    @ Kopfschüttel

     

    ''Der Umgang in unserer Gesellschaft mit der Sexualität von Mann und Frau wird immer verlogener.''

     

    Nein sie war schon immer verlogen!! Frauen sind Schl*mp*n Männer haben ein Vergewaltigungsrecht!

     

     

    ''Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Grundmuster der Verhaltensweisen auf beiden Seiten immer noch der steinzeitlichen Evolutionsbiologie folgen.''

     

    Die Sexualität hat sich seit der Steinzeit ziemlich stark verändert. Von friedlich bis zur heilig bis schließlich zur teuflisch, gewalttätig und frauenverachtend! In der Steinzeit gab es noch nicht einmal Phallussymbole! Nur Vulva/Schoßsymbole! Die ersten Phallussymbole gibt es erst seit ca. 8000 Jahren! Die ersten waren noch nicht einmal aggressiv oder gewalttätig, sondern immer nur in Verbindung und auch im Sinne einer Verschmelzung mit dem weiblichen Schoß! Die gewalttätigen Phallussymbole ereigneten sich erst vor ca. 6000 Jahren.

     

    ''Frau, die sich mit Dekollté ein Jahr lang auf Jagd begibt, und dabei wahrscheinlich nervt, provoziert und nimmt das billigend in Kauf.''

     

    Hier sieht man ganz gut wie frauenfeindlich und gewalttätig sich die männliche Sexualität äußert! Lernen sie den unterschied zwischen Grapschen und Geben!

     

     

    ''Die Reaktion Brüderles kann auch eine Abwehrmaßnahme gewesen sein - minimale sexuelle Agression auf minimale sexuelle Agression. Oder eine humorige Abwehr.''

     

    Der Mann besitzt eine aggressive Sexualität nicht die Frau! verwechseln Sie die weibliche Sexualität nicht mit der männlichen!! Wenn ich mich schön mache, dann nicht weil ich aggressiv bin sondern weil ich glücklich bin!

  • M
    Maria

    @Martha

     

    ''Bedenklich sind für mich weniger die anzüglichen Bemerkungen, dagegen müßte sich eine Frau heute abgrenzen können''

     

    Damit geben sie Männern ein sexuelles Zugriffsrecht auf Frauen. Frauen sind Schl*mp*n und H*r*n aber Männer haben einen sexuelless Zugriffsrecht?? Was ist das für eine abartige Heuchelei! Wieso muss ich mich als Frau sexuell erniedrigen lassen? Und warum sollten Männer ein Recht auf sexuelle Erniedrigung haben?

  • W
    wauz

    Eigentlich normal

     

    Wer Journalisten blöd kommt, sollte eigentlich damit rechnen, dass das dann in der Zeitung steht. Manche Dinge der Art eignen sich natürlich nicht für einen eigenen Artikel (Stichwort: Nachrichtenwert), aber für eine nette Randnotiz allemal. Wie in diesem Fall. Dass das nun Kreise zieht, ist Pech für Herrn Brüderle, aber gut für die politische Kultur. Die Art, wie diese Sache nun auf den Tisch kam, ist nun wirklich nicht aufgebauscht. Unfair wäre es nur, wenn es nicht der Wahrheit entspräche.

  • S
    Slimak

    Unfassbar, was für einen geistigen Dünnsinn viele der männlichen, aber auch einige weibliche Kommentatoren hier von sich geben. Sie dokumentieren, wie dringend wir eine fundierte gesellschaftliche Diskussion über Sexismus in der Politik, aber auch in öffentlichen Verwaltungen brauchen und wie rückständig wir in dieser Frage in der Beamtenrepublik Deutschland sind.

     

    Vielen Dank Anja Meier, dass Sie den Finger in die Wunde gelegt haben. Meine Solidarität gilt Frau Himmelreich, die sich nicht einschüchtern lassen sollte, schon gar nicht von den kleinen selbstverliebten Kubikis dieser Welt. Aber auch nicht von den Sexisten, die überproportional in der Mitte der Gesellschaft und bei den so genannten Eliten anzutreffen sind und nicht nur in dieser Frage nach dem Motto leben: Ich erhöhe mich selbst, indem ich andere erniedrige. Wer das nötig hat, sagt in erster Linie etwas über den eigenen höchst defizitäreren Charakter und diskreditiert sich selbst.

  • SB
    Siegfried Bosch

    Und schon wieder ein vorverurteilender, sexistischer, männerfeindlicher TAZ-Artikel. Besonders irre sind solche Artikel, wenn sie so tun, als wäre Sexismus von Männern gegen Frauen in D ein tabuisiertes Thema, dabei wird es inflationär gebraucht, um z.B. Frauenquoten und andere Frauenprivilegierungen durchzusetzen.

  • S
    Sebastian

    Bleiben wir mal bei den Fakten:

     

    Frau Journalistin spricht den Herrn Brüderle Nachts um 1 an der Hotelbar an und fängt an über sein "fortgeschrittenes Alter" zu reden. Punkt.

     

    Unverschämt ist gar kein Ausdruck.

     

     

    Sie hat mit den dummen Sprüchen angefangen, nicht umgekehrt.

     

    Von Herrn brüderle kam lediglich die Retourkutsche.

     

    So werden aus Tätern Opfer gemacht. Hatte die Frau Kachelmann doch recht mit dem Opfer Abo bei Frauen?

     

    Sie sollte sich bei ihm entschuldigen oder haben Frauen in diesem Land Narrenfreiheit?

  • L
    leone

    der Zeitpunkt gibt zu denken:

    Soll Brüderle doch weg (dieses Verhalten gäbe Grund genug), und aus der Kiste springt dann die Geheimwaffe für die BTWahl - Christian Lindner - ???

    Und dazu hopsen weiter ohne Pause die FDP Granden rotierenderweise bei Markus Lanz herum, unter dem Motto: Lanz - FDP 100%.

  • M
    Martha

    Bedenklich sind für mich weniger die anzüglichen Bemerkungen, dagegen müßte sich eine Frau heute abgrenzen können, genauso wie auch gegen Taktlosigkeiten in Zusammenhängen ohne sexuellen Bezug. Erschreckend ist allerdings, dass sich hier der amerikanische Trend weiter breitmacht, in der politischen Auseinandersetzung zunehmend auf Dinge aus dem Privatleben der Kandidaten zuzugreifen, um ihn moralisch zu diskreditieren.

    Hier ging es nicht um Anzüglichkeiten im Rahmen einer hierachischen Ebene, was anders zu bewerten gewesen wäre, sondern eine Journalistin hat sich in einer Hotelbar einem angetrunkenen Mann aufgedrängt und plaziert jetzt ihre Erlebnisse zum passenden Moment. Peinlich für Brüderle und peinlich für sie.

  • DP
    der P

    tja, die Kirche stellt grad fest das Sie selbst Ihre Konservativen Gläubigen Sie nicht vermissen würden wegen Ihrer Unverständlichen Doppelmoral. Und die Politik hat ebenso das selbe Problem. Moral und Strafe immer nur für die Anderen , man selbst ist unfehlbar und so braucht man als "Hochgestellte Person" sich um keine Umgangsformen zu halten. Und Recht ist lediglich außschließlich etwas was Nur Millionären zusteht.

  • A
    alweb

    Wenn das Verhalten von Brüderle so unmöglich war, warum hat die "Stern"-Journalistin dann ein Jahr mit der Veröffentlichung gewartet?

    Die "Stern"-Journalistind halte ich schlichtweg für unglaubwürdig.

  • K
    Kopfschüttel

    Der Umgang in unserer Gesellschaft mit der Sexualität von Mann und Frau wird immer verlogener. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Grundmuster der Verhaltensweisen auf beiden Seiten immer noch der steinzeitlichen Evolutionsbiologie folgen. Frau, die sich mit Dekollté ein Jahr lang auf Jagd begibt, und dabei wahrscheinlich nervt, provoziert und nimmt das billigend in Kauf. Die Reaktion Brüderles kann auch eine Abwehrmaßnahme gewesen sein - minimale sexuelle Agression auf minimale sexuelle Agression. Oder eine humorige Abwehr. Was soll also der Quatsch? Es geht um Auflage für einen Verlag, den des STERN, der offenbar nur noch auf diesem Niveau kann, denn die Zeitung mit intellektuellem Anspruch, die Financial Times Deutschland, hat er gerade eingestellt.

  • W
    Wupper

    Man darf nicht alles skandalsisieren. Brüderle hat sich ganz menschlich verhalten.

  • A
    Anita

    Hmm - also ich persönlich finde z.B. Hitler nicht gut. Gemäß der Logik des Artikels wäre dies ein untrüglicher Beweis dafür, dass Hitler voll super ist. Hmm. Irgendwie unlogisch.

  • MS
    Martin Schubert

    Für mich stellt sich die Frage: Gibt es eigentlich eine unabhängige Bestätigung für das, was die Journalistin Himmelreich behauptet? Hat irgend jemand die Aussage von Frau Himmelreich überprüft? Hat Frau Himmelreich eine Tonbandaufzeichnung angefertigt? Gibt es Zeugen?

     

    Es wundert mich, dass ein Blatt wie die TAZ ungeprüfte Behauptungen sofort für bare Münze nimmt, nur weil man einem Politiker zutraut, dass er solche Äußerungen tätigt.

     

    Man mache sich die Folgen klar: Auf diese Weise lässt sich der Ruf einer jeden Person öffentlich zerstören. Jedem Mann und jeder Frau lassen sich diskriminierende Äußerungen in den Mund legen, die sie oder ihn sofort für öffentliche Ämter disqualifizieren.

     

    Ich halte dieses Vorgehen der TAZ für einen Verstoß gegen elementare Maßstäbe der journalistischen Ethik.

  • P
    Peter

    Ueber die Journalistin Himmelreich ist nicht ein Schwall von Haeme herein gebrochen, sondern es ist die berechtigte Frage gestellt worden, wieso der Artikel jetzt - in der Woche der Ausrufung Bruederles zum Spitzenkandidaten - erscheint. Sie hat schliesslich die Intention ihres Artikels selbst offenbart:

    "Ihre Absicht sei es gewesen, aufzuzeigen, dass Brüderle ein Politiker sei, der aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Und dass der 67-Jährige nun als Spitzenkandidat der FDP im Wahljahr 2013 ins Rennen geschickt wird - das passe nicht." (Quelle: http://www.dradio.de/aktuell/1988306).

     

    Der Stern unterstreicht die Intention, die Himmelreich bereits deutlich macht, noch einmal bei Twitter:

    "Wir müssen es konstatieren: Die Partei der Chauvis, Grapscher und Herrenreiter kommt immer noch locker über 5 Prozent." (https://twitter.com/sternde/status/294413734359744513)

     

    Nein, es ging dieser "Journalistin" und dem Magazin nicht um die Aufdeckung eines angeblichen Problems, sondern darum, ihre persoenliche Meinung ueber einen Politiker verbunden mit einem Kampfbegriff deutlich zu machen. Dies ist ihr gelungen - nur faellt dies jetzt auch auf sie zurueck.

    Es wird deutlich, dass der Stern zu einer Form von "Berichterstattung" uebergeht, die die bisherigen Grenzen zwischen Meinung und Berichterstattung aufgibt. Man hat nicht einmal versucht, den Delinquenten anzuhoeren und seine Sicht der Dinge zu erfahren - die Grundvoraussetzung einer fairen Berichterstattung.

  • N
    NDS

    Natürlich war dieser sog. "Tabubruch" überfällig.

    Sexismus darf kein Tabu sein. Niemals und unter gar keinen Umständen.

     

    Was ich mich frage: War der Zeitpunkt der Offenlegung von Brüderles Entgleisungen richtig gewählt?

    Gerade mal 3 Tage nach der Wahl in Niedersachsen...

     

    Sollte ich das als Fairness gegenüber der FDP betrachten?

    Oder kann das auch als Verheimlichung wesentlicher Tatsachen gewertet werden?

    Hätte die FDP so ein Ergebnis überhaupt erzielen können, wenn die Stern-Journalistin ihre Erfahrungen ein paar Tage früher veröffentlicht hätte?

  • S
    spiritofbee

    Mit Verlaub gesagt: Beim Abtasten fast der gesammten Politikerkaste ( und nicht nur diese ) fällt mir auf Anhieb kaum einer ein, der an "exponierter Stelle Politik für Bürger und Bürgerinnen" macht, sondern eher einem Klientel dienlich ist, die diese Bezeichnung wohl nie auf sich anwenden würde...

  • HR
    Helmut Rond

    So müssen sich die Leute in der DDR gefühlt haben.

  • S
    Susanne

    Brüderle kann einem Leid tun. In Ländern wie Indien geht es den Frauen wirklich schlecht. In Deutschland werden mehr und mehr die Männern zu Opfern.

  • K
    Knut

    Ich empfinde diesen Artikel als ziemlich tendenziös. Brüderle, von dessen Partei ich übrigens rein gar nichts halte, hat nichts weiter getan, als sich zu fortgeschrittener Stunde und in angetrunkenem Zustand zu einen missglückten und -ja- peinlichen Anmachversuch hinreissen zu lassen. Davon mag man nun halten was man will, ein Grund für eine solche Medienkampagne - losgetreten ZUFÄLLGERWEISE kurz nach Brüderles Nominierung auf dem Parteitag - ist es sicher nicht. Brüderle ist weder verbal entgleist noch körperlich übergiffig geworden (ein Handkuss OMG). Wenn man solche strengen Maßstäbe anlegt darf bald niemand mehr irgendwas. Wohlgemerkt, das ganze hat sich Abends in einer Hotelbar abgespielt, nicht auf irgendeiner offiziellen Pressekonferenz.

  • L
    Leopold

    Boy meets girl, girl is not interested, end of story. Was daran berichtenswert sein soll, ist wohl nur dem Stern klar.

  • E
    egal

    Die Häme ist berechtigt, denn diese Aktion ist natürlich an Einfachheit und Unehrlichkeit kaum zu unterbieten.

     

    Die werte Autorin bedient selbst die untersten Gefühle und möchte dem Ansehen des Politikers Brüderle schaden. Dass das aber so plump gemacht wird, indem man eine nichtige Lapalie aus der Mottenkiste holt.

     

    Mich wundert es aber, dass sich der Stern für solchen Trash hingibt. Offenbar hilft FDP-Bashing der Auflage bzw. der Weiterverbreitung.

     

    Letztlich ist es nicht Brüderle, der hier Frau Himmelreich peinlich beschämt hat, sondern Frau Himmelreich, die offenbar sonst keine politischen Themen auf Lager hat und nur eine Schmutzkampagne starten kann.

     

     

    Für die Statistik: Der Autor dieses Beitrags ist männlich, um die 30 und wählt grün.

  • D
    Doroina

    BRAVO! Genau das dachte ich mir gestern auch, als ich mehrfach vom "Journalismus unter der Gürtellinie" lesen musste. Zum Beispiel auf SPIEGEL Online. Kein Wort vom "Politikerverhalten unter der Gürtellinie"!

     

    Offensichtlich gibt es eine breite Einigkeit (speziell unter den "Herren der Schöpfung") darüber, dass man sexistisch sein kann, schlüpfrige Herrenwitze und plumpe Anmache bis zum Abwinken von sich geben kann - ist doch nur "Spaaaaaaß" -, aber die klare Grenzziehung durch das weibliche Gegenüber "unter der Gürtellinie", ein "Tabubruch" und sowieso "typisch frustrierte Ziege, die keinen "Spaaaaaaß" versteht, ist.

     

    Frei nach Tucholsky: "Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht."

     

    Einen besonderen Dank und Respekt auch an Frau Himmelreich, dass sie diese Missstände klar benannt hat.

  • EJ
    Ein Journalist

    Ohne Zweifel: Die versteckten und offenen Anzüglichkeiten und Altherrenwitze - wie sie dieser unsögliche "Weinkönig" Brüderle losließ - sind nervig und geschmacklos.

    Aber: welche Art von Journalismus ist das denn, gegen Mitternacht "ein Exklusivinterview" ergattern zu wollen - und das Gespräch mit der Einlassung zu eröffnen, man/ frau halte das 67-jährige Gegenüber nicht "für die Zukunft des Landes"

    Wird da nicht Ursache und Wirkung verwechselt; oder war das "eine Falle" (weil Reaktion vorab bekannt)?

    Auch politische Korrespondenten/innen sollten Distanz wahren können!

  • RB
    Rainer B.

    Diese verspäteten Sexismus-Vorwürfe nutzen dem Brüderle leider mehr als sie ihm schaden. Die FDP und die Brüderles bieten auch genügend Angriffsfläche oberhalb der Gürtellinie. Man muss solche Politiker nicht in die Eier treten, denn nicht selten finden sie Gefallen daran.

  • J
    Johann

    Kann mir mal bitte jemand erklären, was der Brüderle falsch gemacht haben soll? Für mich klingt das eher nach nem durchschnittlichen Anmache-Fail...

  • M
    Mittelalt

    Herr Brüderle und Frau Himmelreich sollten sich vielleicht beide im Schweigen üben, denn mit Ruhm haben sie sich nicht beckleckert. Die politische Bühne sowie die Hofberichterstattung - aus welcher Ecke auch immer - hat inzwischen instinktsicher RTL-Niveau erreicht. Man schämt sich zunehmend für Deutschland.

  • A
    Andrea

    Liebe Anja Maier,

    herzlichen Dank für Ihren mal wieder treffenden Kommentar. Habe soeben Ihren Artikel (link) an Klassik Radio versendet, dort hat vor einer Viertelstunde der Moderator Holger Wemhoff das Thema aufgegriffen mit der Anmerkung, ob die Hörer_innen denn meinen, dass das Thema so hochgekocht werden sollte, wenn sich ein Politiker "etwas ungeschickt ausdrücke". Da hab ich mich doch bemüßigt gefühlt, den "Herrschaften" mitzuteilen, dass ich das keineswegs als "Ungeschicklichkeit" ansehe. Außerdem erwarte ich von Repräsentant_innen des Volkes, dass sie sich ausdrücken können. Vermutlich hat Herr Brüderle es genau so gesagt, wie er es gemeint hat.

  • S
    Sebastian

    Man kann es auch aus männlicher Sicht betrachten:

     

    Sie macht ihn um 12 uhr nachts an der Hotelbar an um ein Interview zu bekommen.

     

    Aber nicht höflich sondern von wegen "fortgeschrittenen Alters".

     

    Für diese Unverschämtheit hätte sie bei mir was zu hören bekommen.

     

    Was Herr Brüderle gemacht hat war lediglich die Retourtkutsche. Nicht fein aber auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil.

     

    Aber Frauen haben hier ja Narrenfreiheit und können machen was soie wollen und wenn mal was zurückkommt sich noch als Opfer inszenieren (Opfer -Abo).

  • D
    Dieter15

    Ich muss Reiner Brüderle hier unterstützen. Nachts um 1 Uhr an einer Hotelbar, bei dem wohl ganz klar Alkohol in Spiel war, als sexuelle Belästigung zu verstehen ist sehr gewagt. Ich persönlich kenne Frau Himmelreichs Dekoltee nicht, aber man kann das ganze auch positiv auffassen, es gibt ja schließlich auch einen Grund wieso Frauen Dekoltee zeigen, anstatt einen Rollkragen-Pullover zu tragen.

    Des Weiteren ist es echt traurig den Artikel erst jetzt zu veröffentlichen, so wie Herr Kubicki schon scherzhaft erwähnt, wird sie nicht ein ganzes Jahr gebruacht haben diese "Belästigung" zu verkraften. Wäre der Autorin wirklich etwas an dem Vorfall gelegen hätte sie ihn zeitnah veröffentlich.

    Im übrigen "Der Handkuss tritt auf, wenn ein Mann einer Frau gegenüber besondere Wertschätzung, Ergebenheit, Demut, Bewunderung, Huldigung oder Verehrung zum Ausdruck bringen will." (Quelle:Wikipedia) Klingt nicht gerade nach sexueller Belästigung.

  • M
    mr.spock

    man soll mit anschuldigungen ja angeblich vorsichtig sein, aber herr nuschelmeier "brüdle" ist mir persönlich soooowas von abgrundtief unsympathisch, dass diese meldung genau in das bild passt. mehr kann ich hier leider nicht kommentieren, das wäre dann nämlich schnell justitiabel!

     

     

    prsterchn hrr brüdle...

  • J
    Joachim

    Das ist wirklich skandalös, was da der Brüderle von sich gegeben hat. Er muss sofort von allen Ämtern zurücktreten und für einen besseren Umgangston sollte er von Deniz Yücel geschult werden. Da lernt er wenigstens, wie man sich in allen Lebenslagen gepflegt ausdrücken sollte.

  • K
    klappstulle

    Abwehr nicht weil "seximus" sondern weil so offensichtlich berechnend...

  • L
    LiberalitasBavariae

    ...also ich weiß nicht - ob das jetzt nicht ein bisschen sehr hochgekocht wird? Der wollt' halt anbandeln...

  • H
    Hugo

    Meine Güte, was für ein Pseudoartikel...

    Da gab es vor einem Jahr eine völlig belanglose Begebenheit, die mit Sexismus absolut Nichts zu tun hat, und wenn man dies auch so anspricht, ist dann das der "eigentliche" Skandal.

    Mit anderen Worten....erkennt man diese Vorwürfe nicht an, uha, dann ist man ein ganz, ganz schlimmer Sexist.

    Ja ja.

     

    Wenn das Sexismus ist, dann ist ALLES Sexistisch.

    ZB die Bemerkung der Autorin mit dem Testosteron...blanker Sexismus.

    Nicht zu vergessen die altersdiskriminierende Aussage der Frau Himmelreich gegenüber dem Herrn Brüderle, aber darüber sieht man gerne hinweg..

     

    Ehrlich, dieser Neo-Puritanismus ist einfach nur extrem nervig und einfach nur noch lächerlich.

  • I
    Interpretator

    Dieser Artikel ist wichtig und richtig, wenn auch die Kritik angesichts der einjaehrigen Frist, die inzwischen vergangen ist, nicht unberechtigt ist. Es waere sinnvoller und effektiver gewesen, den Sexismus von Brüderle möglichst zeitnah zu skandalisieren. Allerdings muss man auch berücksichtigen, dass vielleicht der Stern einer solchen Öffentlichmachung nicht zugestimmt hat oder haette.

     

    Diese sexistischen Bemerkungen lassen erahnen, dass Herr Brüderle mit Frauen, die für ihn arbeiten und damit anders als Journalistinnen von seinem "Wohlwollen" abhaengig sind, vielleicht noch ganz anders umgeht.

     

    Es waere schön, wenn sich Frauen aller Parteien gegen solches Verhalten eindeutig positionieren, natürlich auch die Maenner... Denn was mit Witzen anfaengt, kann in einer Atmosphaere enden, in der Menschen staendig auf ihr Geschlecht reduziert werden. Man stelle sich mal vor, Brüderle haette aehnliche Bemerkungen über Hautfarbe oder Herkunft oder Religion gemacht...

  • SI
    Sexismus ist doch nicht nur von Politikern gepachtet

    Es ist sicherlich auch kein Vergnügen, als Frau für ein Blatt zu arbeiten, das selbst Artikel zur Krebsvorsorge mit dem Bild einer nackten, bar- und großbusigen jungen Frau, die mit einem Stethoskop laszive Spielchen treibt, illustriert.

     

    Und überhaupt: warum nicht gleich die Wahrheit auf den Tisch? Im politischen Berlin, zu dem auch JournalistInnen gehören, werden ständig Grenzen verwischt. Statt Distanz: Symbiose. Das fängt beim Autorisieren von Interviews an und hört beim Vögeln der MdB-Mitarbeiterin durch einen Journalisten noch lange nicht auf...

  • M
    marie

    ich glaube ihr aufs wort,möchte gar nicht wissen,was sich hinter manchem biedren gesicht einuger politiker verstckt.

  • S
    sol1

    Der Sexismus in Brüderles Verhalten wird offenbar, wenn man die Rollen umkehrt. Einer Politikerin würde man ähnliche Anmachversuche gegenüber einem jungen Mann nicht durchgehen lassen:

     

    ///Schavans Blick wandert auf meinen Hintern. "Sie können eine Lederhose auch ausfüllen." Im Laufe unseres Gesprächs greift sie nach meiner Hand und küsst sie. "Ich möchte, dass Sie meine Tanzkarte annehmen." "Frau Schavan", sage ich, "Sie sind Politikerin, ich bin Journalist." "Politikerinnen verfallen doch alle Journalisten", sagt sie. Ich sage: "Ich finde es besser, wir halten das hier professionell." "Am Ende sind wir alle nur Menschen."

     

    Schavan verabschiedet sich von den umstehenden Leuten. Dann steuert sie mit ihrem Gesicht sehr nah auf mein Gesicht zu. Ich weiche einen Schritt zurück und halte meine Hände vor meinen Körper. Der Sprecher eilt von hinten heran: "Frau Schavan!", ruft er streng. Er führt sie aus der Bar. Zu mir sagt er: "Das tut mir leid." Zu ihr sagt er: "Zeit fürs Bett."///

  • RT
    reiner tiroch

    vielleicht hat ja der brüderle dabei ganz kurz an Kahn und berluskoni gedacht.

  • S
    Stefanie

    Mir ist neulich in Münster mein Fahrrad geklaut worden. Außerdem habe ich einen Mann mit seiner Frau beim Einkauf von Butter erwischt.

     

    Skandal! Darf ich jetzt auch einen Artikel im Stern schreiben?

  • P
    Pudel

    Ich habe zwar überhaupt keine Lust auf ein derartiges (Wahlkampf-?) Thema, aber wenn der Leidensdruck der Frauen im politischen Berlin so groß ist, dann müssen Frauen auch darüber reden und sich dagegen wehren dürfen. Wir leben ja nicht mehr im Mittelalter.

  • IN
    Ihr Name Baum

    Den Kommentar von Frau Anja Maier finde ich sehr treffend und außerordentlich notwendig!

    Es ist mutig von der Journalistin Frau Himmelreich

    mit dieser sexistischen Anmache von Herrn Brüderle

    an die Öffentlichkeit zu gehen.Diese Herren sollen sich mit ihrer herabwürdigenden Verhaltensweise

    gegenüber Frauen nicht mehr sicher fühlen.

    Traurig genug zu wissen, dass solche Partei-VERTRETER

    noch von Frauen gewählt werden. Ich hoffe,dass Frau

    Himmelreich (was für ein motivierender Name) stark

    und guten Mutes bleibt! Sicherlich findet Sie viele

    Unterstützerinnen und auch Unterstützer.

  • DS
    Dennis Schwarz

    Und die Frage, warum es ein Jahr gedauert hat, ist immer noch nicht beantwortet. Dieser "Herr" war Bundesminister. Und schon immer in exponierter Lage. Die Frage muss sich die Kollegin gefallen lassen.

  • R
    RPH

    Frauen , schaut euch das Bild genau an . Ist doch ein hübscher Bengel , der Brüderle

  • R
    RichardT

    Was hier vergessen wurde ist die Uhrzeit und der Ort wo das unsägliche stattfand.

     

    Laut dem Stern Text war es 1 Uhr nachts in einer Hotelbar.

     

    Wer meint er muß da noch irgendwelche exklusive Informationen aus Politikern rausholen muß auch damit rechnen auf Betrunkene zu treffen.

     

    So what?

  • RT
    reiner tiroch

    wenn es dem esel zu gut geht, geht er aufs Eis. mal im Ernst, der Brüderle kann sich doch rat holen bei kahn und berluskoni.

  • SW
    Stefan Waldow

    Gut gebrüllt bzw geschrieben, Frau Maier!

    Mit besten Grüßen

    Stefan Waldow

  • KK
    Karl K

    Danke.

     

    Die Gleichaltrigen. Mann. Mann. Mann!

    Und ich dachte, nur GazPromGerd sei

    einem Cromme mit drögen Herrenwitzen

    auf die Nüsse gegangen.

  • M
    Max

    Putzig.

    Also, mal im Ernst: ich finde es ja gut und richtig, dass Journalisten Selbstbewußtsein an den Tag legen. Aber mangelnde Kommunikation "auf Augenhöhe" zwischen einer durchaus unbekannten Schreiberline und einem (von mir BTW mitnichten geschätzten) Bundespolitiker zu kritisieren ist jetzt schon ein klein bißchen viel der Arroganz.

    Und eine Aufforderung zum Tanz als Sexismus zu interpretieren dehnt die Begrifflichkeiten auch ganz ordentlich. Geschlechterrollen werden in diesem Spielchen schließlich von beiden Seiten bedient.

    Sexismus ist immer der Sexismus der anderen, um mal ein ausreichend bekanntes Zitat zu mißbrauchen. Und wer heute noch Feminismusklischees der 70er bedient muss sich über Gegockel aus den 60ern nicht wundern.

  • SS
    schmutziges schwesterle

    brüderle ist nicht nur sexist, sondern auch rassist. sein vergleich, rössler biege sich wie bambus im wind, während er wie eine deutsche eiche gegen die probleme der FDP stehe, sagt alles über diesen fiesen wicht. das schlimme ist, daß solche stammtischbrüder deutsche, europäische und globale politik mitgestalten. in der schwäbischen dorfkneipe könnte man vielleicht noch über ihn schmunzeln, so verseucht der typ die landschaft wie eine undichte giftmülltonne.

  • B
    Bob

    ..."detailgenau"...selten so gelacht ^^

     

    ....desweiteren wird auch noch, wie zu erwarten von so einem Blatt, verschwiegen das die Journalistinnen vielleicht auch nicht immer ganz so "unschuldig" sind (aber das kann natürlich nicht sein Frauen darf man ja nicht "negativ" erwähnen zu so etwas sind sie ja gar nicht fähig...-.-...) wie sie hier, wie zu erwarten von so einem Blatt, tun....

     

    ...wie üblich ein typisch weltfremder "Artikel"...aber so etwas erwartet man ja auch von diesem Blatt...

  • JM
    J. Murat

    Wenn Du, Anja, schon so sehr gegen verbalen Sexismus kämpfst, dann verstehe ich nicht wieso Du an der "Schlampen Schlacht" (Originalton taz) des Deniz Yücel (Quelle: http://www.taz.de/Kolumne-Trikottausch-17/!74362/) teilnimmst?

    Ach, das war nur "Satire"?

    Na sieh mal, der Rainer wollte auch nur humorvoll smalltalken.

  • H
    Horst

    Ich verstehe die Aufregung nicht, ist Flirten und Anbagger jetzt schon verboten in Deutschland? Frau oder Mann kann doch Nein sagen wenn es nicht passt, und Herr Brüderle ist ja wohl nicht tätlich geworden.

  • H
    Hurz!

    Ui, Frau Anja Maier musste Herrenwitze hören. Ruft die UNO, oder wenigstens Claudia Roth.

     

    Ich muss so etwas wie "Genderforschung" lesen und hören - also die "politisch korrekte" Variante eines Witzes.

  • AS
    Arnold Schwarzer

    Ich finde es gut, dass die Stern-Journalistin dies öffentlich macht. 95 % der Männer sind sexistisch und merken es nicht einmal. Das müssen sie zu spüren bekommen und dann gerne auch einmal exemplarisch an so einem Oberhäuptling. Mit Männern ist es leider so wie mit der Wirtschaft: Die muss man an Ketten legen, sonst kommt da nur Mist bei heraus. Und das sage ich als Mann. Gibt natürlich auch andere aber bei den meisten trifft das zu.

  • EM
    Ein Mann

    Es sollte außer Zweifel stehen dass jeder Punkt und alle Andeutungen in dem Artikel richtig sind, und sie wohl auch jeder unterschreiben würde.

    - sexistisches Verhalten muss überwunden werden, also darf es erst recht nicht Teil der politischen Kultur sein

    - Bemerkungen von Herrn Brüderle die Journalisten oder andere Personen auf ihr Geschlecht reduzieren, auch im positiven, sind nach heutiger Anschauung sexistisch zu werten.

    - Ein Gespräch zwischen einem Politiker und einem Journalisten ist für beide Teil des Berufs.

     

    Ich frage mich nur eine wirklich nicht rhetorisch gemeinte Frage, ohne einen von den bisherigen Punkten relativieren zu wollen: Wenn Herr Brüderle, jetzt mal abgesehen davon dass er verheiratet ist, einen Journalisten oder eine Journalistin privat kennenlernen möchte, wie könnt er das anstellen?

    Wäre es korrekt zu sagen dass man sich kein berufliches Treffen wünscht aber fragt ob ein privates stattfinden könnte?

    Darf man solche Fragen nur stellen wenn man sich zufällig trifft und nicht gerade am Ende eines Interviews ist, weil das ja Teil des Berufs des Journalisten ist, und dieser so nicht der Situation entgehen kann?

    Menschen lernen sich ständig im beruflichen Umfeld kennen und beschließen ihr Leben zusammen zu verbringen, sind von dieser Möglichkeit Journalisten und Politiker moralisch ausgenommen?

  • JR
    J. R.

    Meines Erachtens ist das eine Sache zwischen Herrn Brüderle und Frau Himmelreich und hat nichts in der Öffentlichkeit zu suchen. Nur, weil ein Mann Interesse an einer Frau bekundet, ist das noch lange kein Sexismus. Frau Himmelreich hatte alle Möglichkeiten "Nein" zu sagen, was sie ja wohl offensichtlich nicht in ausreichender Deutlichkeit getan hat.

    Wenn frau mit überholtem Weltbild aus den 80ern auf mann mit überholtem Weltbild aus den 60ern reagiert, ist das ein beidseitiges Trauerspiel.

    Nichts gegen Frau Himmelreich und ich kann Brüderle nicht ausstehen, aber ich weiß nicht, was die Veröffentlichung soll.

  • S
    simona

    Danke für den klugen Kommentar. Aber vor allem DANKE DANKE DANKE Laura Himmelreich!

  • T
    tiptop

    dann hat der mann jetzt dafür aber doch auch ausreichend auf den deckel bekommen...

  • T
    Thinkabout

    Ich kann Ihre Position durchaus verstehen. Aber ich möchte auch zu bedenken geben:

    Wurden hier nicht auch journalistische Regeln verletzt? Welche Journalisten trifft sich mit einem Politiker abends in einer Bar?

    So konnte ich es an anderer Stelle lesen. Und pflichtete bei, in Unkenntnis tatsächlicher Regeln, im Verstehen aber, dass das auch Botschaften aussenden kann.

    Und dann reflektierte ich: Würde ich von einem Journalisten nicht geradezu erwarten, dass er seine Kontakte auch bei solchen Gelegenheiten knüpft, sein Netzwerk spinnt, um nahe genug dran zu sein?

    Eben.

    Was also bleibt, ist nur das kleine Befremden über den Zeitpunkt der Öffentlichmachung. Journalismus sollte Politik kommentieren, nicht Politik machen - und Ereignisse dann aufarbeiten und öffentlich machen, wenn sie aktuell sind - und nicht in der Hinterhand behalten für den "richtigen" Zeitpunkt.

  • H
    HeiligerVater

    geschlechterpolitisch ????

     

    sehr verehrte frau maier,

    ist wohl so absolut danebenliegend - wo haben sie solch eine formulierungskunst gelernt!?

     

    ich weiß nicht ob ihnen bekannt ist, daß schöne Frauen (das liegt im auge des Betrachters) von Männern (bis auf an 5%fingern abzählbarer Minderheit) immer angegraben werden (auch in Gedanken); alte säcke wie ich und der minister unterliegen diesem zwang auch noch. dieses Programm läßt sich genau so wenig abschalten, wie der schleudergang bei der Waschmaschine von der waschmaschine selbst- und das ist auch gut so.

     

    in anderen erdteilen genießen Frauen diese art von umfang und pfeifen zurück - aber die HAUBITZEN der nordländer schlagen natürlich mit dicken steinen und knüppeln zu (das hat lange tradition - siehe die nibelungengeschichte).

  • P
    Plebejer

    Sollte denn ein Berliner Sexismus existieren, so taugen als Vorreiterinnen im Kampf gegen diesen sicher andere Personen, als Laura Himmelreich, welche so lang geschwiegen hat, bis sich in einem günstigen Moment gesteigerter Aufmerksamkeit für den neuen FDP-Spitzenkandidaten die maximale Schlagzeile erzielen ließ. Für ihre fast schon klischee-journalistische Kalkulation muss sich die Stern-Reporterin daher ebenso viele Fragen gefallen lassen, wie Rainer Brüderle für sein zweifelsfrei unangemessenes Verhalten. Als Vorbild taugen beide nicht.

  • A
    Ah-ja

    Vielen Dank für den Artikel! Ich finde es sehr wichtig und richtig sexistisches und respektloses Verhalten zu benennen. Immer und immer wieder, bis endlich die Verharmlosung jeglicher sexistischer Übergriffigkeit, ob physisch oder verbal oder wie auch immer gelagert, aufhört.

  • A
    Alex

    Die Anmachsprüche von Herrn Brüderle wirken antiquiert, aber Frau Heidenreich übertrifft das um Längen. Mal ehrlich: wer geht abends um 11 in die Bar, um zu arbeiten? Ich hoffe, sie ist bei ihren Recherchen etwas hartnäckiger und klarer als bei ihren Ablehnungen:

    "Herr Brüderle - Sie sind Politiker, ich bin Journalistin" - Groschenroman lässt grüßen

    "Ich finde es besser, wir halten das hier professionell." - s. o.

    Die Antworten von Herrn Brüderle bewegen sich aus meiner Sicht auf ähnlichem Niveau, also durchaus angemessen.

     

    Ich hoffe, dass die Medien sich bald wieder ihrer Aufgabe besinnen und Inhalte aus der Politik bringen statt sich mit sich selbst zu beschäftigen.

     

    Außerdem bete ich inständig, dass es nie ein "auf Augenhöhe" gibt. Denn das bedeutet auch auf Augenhöhe mit der Bild.

  • F
    FaktenStattFiktion

    OMG - er hat eine Journalisten zum Tanz eingeladen! Ab in den Genderknast, vierhundert Jahre ohne Bewährung!

  • J
    Jörn

    Natürlich ist das geschicktes Timing und natürlich sind Journalistinnen in Berlin selbst auch nicht immer zimperlich bei ihren Methoden. Das Verhalten von Herrn Brüderle macht Frau Himmelreich auch nicht gleich zum bedauerns- und schützenswerten Opfer.

     

    Dennoch sagt dieser Sachverhalt viel über Herrn Brüderle aus. Er ist nicht nur zahlenmässig mit 67 im Rentenalter sondern zeigt auch, dass er mental dieser Generation angehört. In seiner Generation war ein solches Verhalten vielleicht noch toleriert worden - unter 30 Jahre jüngeren Männern, sieht das deutlich anders aus.

     

    Nichts gegen Politiker, die halb so alte Freundinnen haben. Es wirkt aber mehr als lächerlich, wenn ein alter Mann wie ein alter Mann, der nichts dazu gelernt hat, handelt und glaubt damit die sexuellen Sympathien einer Frau gewinnen zu können, die seine Enkelin sein könnte.

     

    Für die Wählerinnen und Wähler dürfte es zudem nicht ganz unwichtig sein, ob sich ein Kandidat im halböffentlichen Rahmen wie ein "alter geiler Bock" oder wie ein "weiser alter Mann" aufführt.

     

    Frau Himmelreich braucht unseren Schutz nicht, denn sie kann sich sehr gut gegen Herrn Brüderle wehren - und hat ihre Rache bekommen. Die Hähme allerdings hat nur Herr Brüderle verdient.

  • F
    Freigeist83

    Daumen hoch für diesen Artikel!

  • S
    Stefanie

    Sexismus darf man sich nicht gefallen lassen - das ist richtig. Doch wenn einem erst nach einem Jahr - zufällig vor Wahlen und nach Nominierung des Politikers zum Spitzenkandidaten einer verhassten Partei - einfällt, dass eben dieser Politiker sich ungebührlich verhalten hat, dann liegt die Vermutung nahe, dass es in Wahrheit nicht um die verletzte Intimsphäre geht!

  • S
    sarko

    Zum Kringeln ! Das Brüderle Foto passend zum Stoff ! Der notgeile alte Zausel , nicht in einem Molière-Stück , nein : im Berliner Dschungel Camp .

    Aus Angst vor den Frauen stecken die Taliban sie in Säcke , die christlich-abendländischen Patriarchatsmachos ziehen sie mit Blicken aus und machen Herrenwitze . Jedoch : Die Frauen sind schwer im Kommen . Und das ist gut so !

  • PP
    Peter Pander

    Genauso schlecht wie die ursprüngliche Kritik an Brüderle selbst.

  • T
    Thomas

    Skandalös ist der Sexismus mit dem der Stern sich über Brüderles Ehe und seine Ehefrau ausgelassen hat! (Inzwischen gelöscht)

  • UH
    Ulrich Hottelet

    Sehr richtiger Kommentar! Solidarität für die Kollegin Himmelreich ist nötig, wenn man die Häme und Verharmlosung in manchen Tweets und Kommentaren liest. Täter und Opfer werden dabei vertauscht. Das Verhalten Brüderles ist inakzeptabel, auch wenn der beschriebene Vorfall schon ein Jahr zurückliegt. Seine Nähe zu Weinköniginnen in der Pfalz ist ja ohnehin legendär.

  • JK
    Johannes K.

    Sehr geehrte Frau Maier,

    alleine, dass Sie darauf verzichten, Berichte von Dritten in den Konjunktiv zu setzen, ist falsch, aber Ihr Bier. Ihr pauschales Urteil, Herr Brüderle sei ja aber sowieso in Berlin bekannter Sexist, ist dringend Korrekturbedürftig. Entweder Sie nennen konkret, wo er so aufgefallen sei, oder Sie entschuldigen sich. Könnte es sein, dass Sie an dieser Stelle Vorurteilen gegen 'ältere Herren' erlegen sind?

    Hier in Mainz auf jeden Fall sieht man Brüderle und seine Frau, ganz uninszeniert, ab und an als harmonisches Paar. Seit Jahrzehnten und ohne Eskapaden. Die AZ Mainz hat sich gestern - als einzige - die Mühe gemacht, Leute zu fragen, die über Brüderle Bescheid wissen müssen und ist nur auf Anstand und Professionalität gestoßen.

     

    Beste Grüße, JK.

  • C
    Celsus

    Kann es sein, dass die mächtigen Männer da eines gemeinsam haben? Die sehen Frauen nur noch als Objekt und nicht mehr als Sujekt eigener Bedürfnisse. Genau so, wie andere Menschen in den Augen der Mächtigen überhaupt zu Schachfiguren eigener Machtspiele und eigener Befriedigung verkommen können.

     

    Und in der Politik kommt dabei doch all zu oft raus, dass denen die haben noch gegeben wird un denjenigen noch genommen wird, die eigentlich nichts mehr haben. Soziale Gerechtigkeit als das, wo diejenigen angeblich noch wesentlich mehr veridenen sollten, denen es ohnehin schon wirtschaftlich sehr gut geht.

     

    Eine angemachte Journalistin steckt jetzt Häme ein? Es wudnert mcih. Kann es sein, dass da die Sympathisanten des Mächtigen eifriger sind als die schweigende Mehrheit?

  • J
    Julia

    "Ich weiche einen Schritt zurück und halte meine Hände vor meinen Körper. Die Sprecherin eilt von hinten heran: "Herr Brüderle!", ruft sie streng. Sie führt ihn aus der Bar. Zu mir sagt sie: "Das tut mir leid." Zu ihm sagt sie: "Zeit fürs Bett.""

     

    Sorry, aber das hört sich für mich sehr erfunden an. Begleiten seine Sprecher den Kleinen auch aufs Töpfchen?

     

    Scheint mir doch ne ziemlich arme Wurst zu sein. Da kann man als Frau doch nur Mitleid für übrig haben.

  • A
    antares56

    Danke für diesen schönen Artikel - das ist nicht so ein Müll wie SPON ihn ins Netz gestellt hat!

    Im übrigen ist Brüderle ja für seine Art bekannt bzw. berüchtigt.

  • J
    Joachim

    Meine volle Zustimmung! Und der Inhalt ist wirklich in schöne lustige Worte, trotz des ernsten Themas verpackt. Genau die richtige Art damit umzugehen!

  • H
    Hagen

    Natürlich ist dass Verhalten von H. Brüderle nicht korrekt gewesen.

     

    Aber ein Jahr später - journalistisch verarbeitet - jetzt ein Grundsatzdebatte daraus zu machen, ist einfach überzogen.

     

    Hagen

  • J
    j.beck

    Schwieriges Thema. Leider ist es aber auch so das Macht auf viele Frauen offensichtlich eine hoch erotische Ausstrahlung hat. Es soll ja tatsächlich schon die Eine oder Andere Journalistin gegeben haben die dieser Versuchung nicht widerstehen konnte. Von Brandt bis Schröder konnte man einiges darüber lesen. Wie wohl der Kommentar der betroffenen Journalistin geklungen hätte wenn nicht der alte notgeile Brüderle, sondern ein in das Beuteschema der Journalistin fallende Politiker seinem Hormondruck freien Lauf lies,wird wohl keiner erfahren.

  • E
    Edward

    Am Morgen so einen Artikel zu lesen macht mich traurig. Welchen biographischen Hintergrund haben Journalistinnen, die mit dieser Weltsicht durch die Geschlechterwelt taumeln? Anders als ad hominem kann man so eine Aufregung gar nicht verstehen. Wer den Hinweis auf schöne Frauen im Raum übergriffig findet und wer auf eine Tanzaufforderung keinen besseren Korb zu geben weiß, der mag karrieristisch und politisch für seine eigenen Interessen richtig handeln, daraus einen Skandal zu zaubern. Menschlich ist es als Katastrophe nicht richtig beschrieben, es ist jenseits des Gefühls von Nervigkeit oder Scham, es ist ein Anlass zur Traurigkeit, denn die Zukunft, die darin aufleuchtet ist eine Welt, in der Herr Brüderle nicht mehr leben möchte, ich auch nicht. Und dafür gibt es Gründe, die mit Geschlecht, Hormonen und Geschmack nichts zu tun haben, sondern mit einer affirmativen Haltung zum postiven am Dasein, zur Freude. Dieses Bild der Tanzaufforderung, es sagt einfach alles und erinnert an alle jene Bewegungen in der Geschichte, die sich schwer tun mit dem Tanz, mit geschlechtlichen Spannungen, vielleicht darf man sagen: mit sich.

  • KN
    Kein Name

    > Schon wundert sich Schleswig-Holsteins FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki gegenüber Spiegel Online larmoyant, „dass die junge Journalistin offensichtlich über ein Jahr gebraucht hat, um ihr Erlebnis zu verarbeiten."

     

    Als Bekannter eines Missbrauchsopfers bin ich erschüttert über diesen Satz. Und das von einem Mann, der öffentlich über seine (wenn auch kurzzeitigen) Selbstmordabsichten berichtet...

  • W
    wetterleuchten

    Fr. Anja Maier hat einen richtigen Einstieg in die Problematik. Das Problem scheint mir in unserer von Kultur und Werten geprägten Lebenswelt die fehlende Augenhöhe zu sein. Unser System funktioniert hierarchisch auf Unterordnung. Frauen sind im Verhältnis der Geschlechter zu lange unten (um nicht zu sagen unterdrückt) gehalten worden. Deshalb ist die Frauenbewegung auch heute noch wichtig, und zwar auf allen Ebenen. Bei Herrn Brüderle kommt offenbar zusätzlich noch das Platzhirsch-Syndrom dazu. Weil er sich absolut für den Besten hält, fühlt er sich auch für den Unwiderstehlichsten. Ein gewisses Gockel-verhalten ist zwar lächerlich, soll aber auch im Umfeld von Politik nicht ungewöhnlich sein. Wie man an dem Beitrag von Anja Maier ablesen kann.

  • WO
    Wigald Owning

    Ich sehe das ganze zweispaltig.

     

    Zum einen finde ich es beschämend, dass entsprechende Herren nicht einfach zu dem stehen was da geschehen ist und sich dafür entschuldigen.

     

    Zum anderen finde ich es erschreckend, wie teilweise auf solche Aussagen reagiert wird. Es gibt auch sehr viele Frauen, die hätten diese Äußerung als Kompliment verstanden und mit Humor genommen. Leider sieht man das dem Menschen vorher nie an, wie er etwas verstehen wird.

    Es ist nicht immer alles Sexismus, was als solcher verschrien wird, es wird vielmehr oftmals Sexismus draus gemacht, indem die involvierten Personen nicht über den Vorfall, sondern übereinander reden.

     

    Ein bisschen mehr Toleranz von beiden Seiten und ein bisschen mehr Offenheit, dann wäre das alles halb so wild.

     

    Eine ganz andere Geschichte indes ist die Ungleichbehandlung von Frauen und Männern in der Wirtschaft. Ob es nun um die Löhne geht, gewisse Vorurteile oder die Behandlung im Allgemeinen. Da sehe ich auch Handlungsbedarf und vor allem auch wirkliche Skandale, doch darum geht es hier ja nicht.

  • M
    Moki

    Es ist überhaupt nichts verwerfliches daran, dass die Stern-Autorin die dumme Anmache (mehr war es ja wohl nicht) von Brüderle öffentlich macht. Verwerflich ist jedoch der Zeitpunkt, zu dem dies geschieht. Denn wäre ein derartiger Artikel erschienen, als Brüderle nur einer unter vielen in der FDP war, wäre seine Wirkung kaum so groß gewesen, wie sie es jetzt ist. Der Stern hat mit dieser Story absichtlich auf den richtigen Zeitpunkt gewartet, um die Boulevard-Bombe platzen zu lassen.

    Und da ist die Autorin eben nicht nur Frau, die es vor der sexistischen Männerwelt zu bewahren gilt. Sie ist eben in erster Linie Stern-Autorin. Und daran muss sie sich messen lassen, wenn sie einen Artikel mit taktischem Kalkül nicht aus aktuellem Anlass sondern mit taktischem Kalkül zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlich.

     

    Ganz im Gegensatz zur taz-Kommentatorin hat das also überhaupt nicht das Geringste mit einer Verdrehung von Täter- und Opferrolle zu tun. In der Konstellation Brüderle/Himmelreich sehe ich kein Opfer, sondern nur zwei Täter. Die Tat des einen: billiger Sexmismus. Die Tat des anderen: ebenso billiger Boulevard-Stil.

  • F
    flueggus

    Wer verfällt in Brüderles Satz eigentlich wem? Die Politiker alle"n" Journalistinnen oder die Journalistinnen den Politiker"n". In jedem Fall fehlt ein "n".

  • TR
    Thorsten Reinert

    Wer Bar-Atmosphäre nicht mag, sollte sich nicht in die Bar begeben...

  • A
    Allende

    Der Logik des Artikels zufolge müssten auch die Schwachmaten der NPD alles richtig machen - die haben auch mit Gegenwind zu kämpfen.

  • S
    shmonck

    Es ist mir ein Graus, unter solchen Herrschaften leben zu müssen. Ich frage mich, wie sieht es bei denen aus, die es ermöglichen, daß solche lächerlichen Männer in ihre "Positionen" kommen.

     

    Brüderle ist keineswegs ein Einzelfall, aus eigener Erfahrung mit "hochrangigen" Politikern weiß ich das. Was ist eigentlich der Zusammenhang zwischen Machtstreben sowie -bewusstsein und derart unappetitlichem, dümmlichem Verhalten?

    Muß ein männlicher Politiker auf dem pubertären Stand eines zwölf-, dreizehnjärigen bleiben, dem Drang in seinem Hosenstall in beschriebener Weise den Weg frei machen, um unter seinesgleichen ernstgenommen zu werden? Mir scheint fast, ja!

     

    Brüderle und Konsorten haben in ihren "Positionen" nichts verloren, man muß ihnen nahelegen von dort zu verschwinden.

  • T
    Tim

    Drüber schreiben ist schon ganz richtig, aber der Zeitpunkt ist natürlich sehr bewusst gewählt. Egal alles was der FDP schadet is erstmal jut.

  • S
    Schroedingers

    Ich wuere mir an Frau Himmelreichs Stelle keine Gedanken ueber etwaige "Haeme" machen.

     

    Wenn ein Herr Kubicki Kommentare ablaesst, ist das keine Haeme mehr, sondern das Kommentar eines Vertreters einer Partei, die so sehr am Abgrund steht, dass sie selbst einen abgehalfterten Bruederle als neuen Hoffnungsschimmer verkaufen muss.

     

    Das ist eher ein ohnmaechtiges Kommentar einer Partei am Abgrund, die nochmals und nochmals abgewatscht wird.

  • G
    Grundstein

    Natürlich hat Wolfgang Kubicki Recht, wenn er auf die lange Zeit verweist, die seit dem angeblichen Vorfall im Januar 2012 verstrichen ist.

    Entweder hat die "Stern"-Journalistin eine verdammt lange Leitung, oder sie instrumentalisiert ihre Empörung dann, wenn es ihr einen publizistischen Nutzen bringt.

  • JN
    Johann Neppo

    Hoffentlich ein heilsamer Tabu-Bruch

    „stern“-Journalistin stellt Brüderle bloß - FDP-Politiker heulen auf

     

    Immer vorausgesetzt, die stern-Journalistin schreibt die von ihr erlebte Wahrheit und dichtet Brüderle nichts an:

    Dann ist es gut so, dass endlich das „Tabu“ (Journalismus und Politik) gebrochen wird. Es geht dabei mehr als um einen alternden Politkasper, der Brüderle ist, es geht um den alltäglichen Sexismus in der Begegnung zwischen Mann und Frau, so die einen (wie die andern) ihre Bedeutung, ihren Auftrag, ihre Stellung nutzen, um „das Geschäft“ mit Informationen zu machen. Dass sich Politiker/ Männer dabei wie tumbe Freier aufblähen und Frauen sich prostituieren, ist inzwischen so selbstverständlich geworden wie der Porno im Internet.

    In diesem Milieu, in diesem Klima wachsen die Kriminellen heran, die – wie der Film „operation zucker“ eindrucksvoll belegte – es mit Kindern treiben, Gewalt anwenden und rücksichtslos Leben zerstören. Mißbrauch ist kein Privileg der katholischen Kirche, aber immer dort vorzufinden, wo ungeklärte und oft auch unerklärlich erscheinende Partner- und Beziehungsprobleme den Einzelnen zu solcher Haltung und Tat schreiten lassen. Den Einzelnen? Mehr als 400.000 Minderjährige werden aus vorwiegend osteuropäischen und asiatischen Ländern jährlich nach und durch Deutschland geschleust. „Die Deutschen“, sagte einer der rumänischen Menschenhändler in der Nachrecherche der Sendung „report münchen“, „wollen vor allem Kinder kaufen“.

    Brüderle und Menschenhandel? Natürlich nicht. Wohl aber ist der allgegenwärtige Sexismus Grund und Begründung für viele, die sich eine Macke zugelegt haben: ihrer ist der Größte, Längste und das Prachtstück braucht – mindestens gedanklich, häufig aber anzüglich – sein Betätigungsfeld.

    Die FDP-Bosse sind da nur dem Herdentrieb in der Männerhorde erlegen. Unter der Gürtellinie bewegen sich die geilen Säcke; weit häufiger und mehr, als sich Frauen prostituieren. Jetzt so zu tun, als verlasse den „stern“ der Anstand, ist nur der Versuch, die Maske aufzubehalten, möglichst nicht aus der Deckung kommen zu müssen, abwimmeln und Daumendrauf – wie im Film „operation zucker“ der Politiker und der Richter.

    Die Beschimpfung der Journalistin mit dem unflätigen Spruch, sie habe wohl ein ganzes Jahr gebraucht, um das Erlebte zu verarbeiten, ist dabei typisch für solche Typen. Wer einmal in Mißbrauch geraten ist und wer auf solche Weise angebaggert wurde und wird, wie es das Autoren-Team des „stern“ beschreibt, braucht allerdings lange, bis ihm zu Bewußtsein kommt, dass er das Objekt einer maßlosen Gier ist, die schon immer ein giftiges Paar gebildet hat: Sex und Macht (vor der Tat) einerseits, Täuschung, Tarnung, Verleumdung und Verfolgung (nach getaner Tat) andererseits.

  • E
    emil

    die diskreditierung der journalistin spricht doch bände, wie sehr sexismus verwurzelt ist und als bagatelle abgetan wird, über die es sich bitte nicht aufzuregen gilt.

  • J
    Jupp

    und überdies hätte sie sich artig revanchieren können und auch ihm das Füllvermögen bescheinigen können, ein Dirndl gut zu füllen.

  • P
    Peter

    Wenn das alles war ...

  • S
    severin

    Ja, so wie Herr Brüderle sich verhalten hat, ist es nicht korrekt. Punkt. Keine Diskussion.

     

    Und auch eine generelle Debatte über Sexismus in der Politik ist richtig und wichtig. Punkt.

     

    Aber zwei Dinge stören mich: Zum einen tatsächlich der Zeitpunkt der Veröffentlichung, der der ganzen Geschichte eben ein "Gschmäckle" gibt und damit die wichtige Diskussion überlagert.

     

    Zum anderen die Frage, warum Himmelreich nicht einfach gegangen ist, als sie merkte, dass Brüderle - wahrscheinlich - hackebreit und aufdringlich ist. Das ist jetzt kein "das Opfer ist selber schuld". Aber wenn ich merke, dass mit jemanden gerade nicht vernünftig zu reden ist, lasse ich ihn allein und spreche das Thema dann zum günstigeren Zeitpunkt an.

     

    ausführlicher hier: http://www.severint.net/2013/01/23/der-stern-und-der-fall-bruederle/

  • L
    Leser

    gehört zu seriösem Journalismus ein "Dekolleté"???

  • J
    Jupp

    Wenn dies die "Untaten" des Herrn Brüderle sein sollen, so kann ich diesem Herrn nur Humor bescheinigen,

    und natürlich nicht, weil mir ein Bild von dieser Journalisten vorliegen würde..