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Kommentar Angriff auf US-DiskoIslamisten sind homophob

Der Attentäter von Orlando tötete nicht zufällig Schwule, Lesben und ihre Freund*innen. Islamistische Fanatiker hassen Menschen, die das Leben feiern.

Der Islamismus verabscheut alles, was offen schwul, lesbisch oder trans* ist Foto: dpa

Das Entsetzen weltweit ist natürlich groß, und die Gefühle, die seit gestern auch in sozialen Netzwerken nachlesbar sind, sind solche der Trauer und Fassungslosigkeit. Man muss es – leider – betonen: Auch heterosexuelle Menschen erkannten sofort das Außergewöhnliche des islamistischen Amoklaufs des US-Amerikaners Omar Mateen. Auch Präsident Barack Obama griff öffentlich sofort mit kondolierenden Worten ein.

Kühl dürfen nun einige Fakten zur Kenntnis gegeben werden: Anders, als der ARD-Brennpunkt am Sonntagabend erörterte, ist nicht die Frage zu klären, ob es sich eher um einen islamistischen oder homophoben Anschlag mit aktuell 50 Ermordeten handelt. Das ist die falsche Gegenüberstellung, denn der Täter, ein junger Mann, dessen Eltern aus Afghanistan in die USA einwanderten, handelte im Sinne beider Motive.

Der Islamismus von der Sorte des IS hasst Homosexuelle grundsätzlich. Er verabscheut alles, was offen schwul oder lesbisch oder trans* ist, und beabsichtigt, es auszulöschen. Des Täters Vater gab zu Protokoll, dass sein Sohn gewiss verstört war wegen zweier sich küssender Männer, die er gesehen habe. Das sind, sozusagen, Konfrontationen, die im islamistischen Kontext Hass und Wünsche nach Vergeltung auslösen.

Schwule Männer, lesbische Frauen, Trans*- und Intermenschen stehen zur Zeit besonders im Fokus islamistischer Terroristen: Es ist nicht nur Ramadan – ein Monat, in dem Dschihadisten ganz besonders zu Anschlägen aufrufen.

Der Juni ist gleichzeitig die Zeit des Jahres, in dem überall in der freien Welt – nicht allerdings in Kabul, Riad, Teheran oder Kairo – Gay Pride Parades, CSDs, stattfinden. Öffentliche Umzüge, Demonstrationen von LGBTI*-Menschen und ihren (noch viel zu wenigen Freund*innen), die für das Recht auf öffentliche Sichtbarkeit eintreten. Und das in Erinnerung an die Queer-Unruhen rund um die New Yorker „Stonewall“-Bar im Juni 1969, die als Beginn der modernen LGBTI*-Bewegung gelten.

Man möchte den Sicherheitsbehörden in Kalifornien danken, die in letzter Minute einen Attentäter davon abhielten, die LGBTI*-Parade in Los Angeles heimzusuchen.

Muslimische Schwule und Lesben verdienen Schutz

Natürlich: Nicht alle Homophoben zählen zum Islam, aber alle Islamisten sind potentiell mörderisch gesinnte Homophobe. Der Täter von Orlando war offenbar in mehr als nur persönlicher Hinsicht berufen, das, was er als unerträglich empfand, aus dem Leben zu befördern: Menschen, die nicht-heterosexuellen Mustern entsprechend leben – und dies auch nicht wollen.

In Gefahr sind nicht-heterosexuelle Menschen in islamischen Ländern seit jeher und immer noch. In den meisten steht Homosexualität unter Strafe, in manchen werden Schwule, werden sie als solche erkannt, gesteinigt, von Häusern heruntergeworfen, gehängt, getötet im Namen der Religion oder auch der Familie, über die die Beschuldigten Schande gebracht haben sollen.

Aber was defintiv falsch, sogar mörderisch falsch wäre: das Attentat von Orlando mit Muslimischem gleichzusetzen. In Wahrheit verdienen gerade alle muslimischen Schwulen und Lesben besonderen Schutz vor den Vergeltungen durch ihre angeblich religiös Nächsten. Sie, die im Westen ihren Weg gehen, sind jene, die objektiv das leben, was auch Christen und Juden den Ihrigen vorleben: ein Sein als Homosexuelle, offen und frei, was auch immer religiös geglaubt wird.

Es ist zutreffend, was in der New York Times zu lesen steht: „Alle Amerikaner sind gefährdet, und dabei geht es nicht allein darum, mit wem wir trinken, tanzen oder schlafen, sondern es geht um unsere Überzeugung, dass wir uns keiner Ideologie oder Religion unterwerfen sollen. Das beleidigt und befeuert die Fanatiker dieser Welt.“ Mit einer Ergänzung: Alle Europäer, die auf Freiheit setzen, sind es nicht minder.

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64 Kommentare

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  • "Islamisten sind homophob"

     

    Feddersen, dafür wirst Du wohl nen Nobelpreis einsacken.

  • In UK sind 52% der Muslime für eine Strafbarkeit von Homosexualität, während nur 18% für eine Straffreiheit sind - von einfacher Diskriminierung gar nicht zu reden. Dies bezieht sich auch nicht auf einen fernen Staat, sondern auf muslimische Bevölkerungsteile, die teilweise schon seit Jahrzehnten in UK leben. (https://www.theguardian.com/uk-news/2016/apr/11/british-muslims-strong-sense-of-belonging-poll-homosexuality-sharia-law)

    Sicherlich nur die Islamisten und Verrückten verüben Attentate - doch sie fühlen sich von der Mehrheit der Muslime bestätigt.

    Ähnlich wie bei den Anschlägen auf Flüchtlingsheime ermuntert eine breite passive Zustimmung die Täter dazu Terroranschläge zu verüben. Wer also die Sharia predigt und damit den Hass auf Homosexuelle sät, sollte von uns genauso angeprangert werden, wie diejenigen die bei Pegida und NPD den Fremdenhass säen. Schulen und Bethäuser dürfen kein Freiraum für Hass auf Schwule und Lesben sein - da hört die Religionsfreiheit auf.

    Wir sollten dabei diese Mehrheit der Muslime genausowenig für ihre Meinung bestrafen, wie wir die "besorgten Bürger" oder das Schweizer Stimmvolk, welches den Bau von Minaretten verbieten lies, für ihre Meinungen bestrafen. Aber wir sollten diejenigen ausgrenzen, die den Hass säen.

  • 3G
    32795 (Profil gelöscht)

    Leute, diese Relativierungen sind doch Quatsch.

     

    Erst deutet man die Religionsfreiheit um, dann lässt man den Feminismus wie eine heiße Kartoffel fallen, jetzt schweigt man zum Haß gegen LGBTI*.

     

    Aus Angst davor der AfD das Wort zu reden begeht die politische Linke gerade Verrat an vielen hart erkämpften gesellschaftlichen Errungenschaften.

     

    Bekommt ihr es nicht hin den faschistischen Islamismus zu verurteilen ohne gegen alle Muslime zu hetzen oder was?

     

    Der Islamismus wird uns bei weiterem verschämten Wegsehen in einen neuen Weltkrieg treiben. Ihn zu stoppen ohne das Verhältnis zu den friedlichen Muslimen zu vergiften kann nur dem linken Teil der westlichen Gesellschaften gelingen. Überlässt man das Thema den Rechten werden sie uns schnurstracks in den von den Islamisten herbeigesehnten großen Religionskrieg führen. Verschämt wegsehen ist keine Option mehr, die linke Gegenrede zum Islamismus ist schon eine ganze Zeit lang überfällig!

    • @32795 (Profil gelöscht):

      Und was heißt jetzt das I?

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @32795 (Profil gelöscht):

      "Erst deutet man die Religionsfreiheit um, dann lässt man den Feminismus wie eine heiße Kartoffel fallen, jetzt schweigt man zum Haß gegen LGBTI*"

       

      ^^klare worte und meine vollste zustimmung!

      ich würde ergänzend noch hinzufügen das auch charlie hebdo ursprünglich eine linksradikales magazin war und nachwievor als linke satirezeitschrift gilt und das die anschläge auf ein jüdischen pariser nachtclub indem eine stoner-rockband spielte auch eher alternatives publikum anzieht.

       

      mal die letzen jahre zusammengefasst: anschlag auf satirezeitschrift, anschlag auf alternative rockhörer, anschlag auf reisende im flughafen, vergewaltigungen von frauen an silvester, anschlag auf LGBTI-nachtclub.

      und jedesmal hat der geneigte taz-leser einen anderen grund parat, warum ja eigentlich ganz alleine der westen daran schuld und alles halb so wild ist.

      mal sind es die respektlosen zeichnungen die ein gemetzel rechtfetigen,weil irrationale gefühle verletz wurden, dann sind es die provokativen ausagen eines mittelmäßigen sängers was dazu berechtigt das publikum niederzuschießen, dann waren es wieder verwirrte (mehrere)einzeltäter die am flughafen männer, frauen und kinder in die luft sprengen, dann waren es provozierende kurze röcke und ausserdem wurde beim oktoberfest wohl auch schonmal vergewaltigt und jetzt sind es die schusswaffengesetze der USA, aber niemals, niemals, niemals, niemals hat das irgendetwas mit dem islamismus selbst zu tun.

       

      kleine frage: hat eigentlich anders breivik und der NSU was mit rechts zu tun oder schweben die genauso frei im raum wie die islamisten?

      • @6474 (Profil gelöscht):

        "...jedesmal hat der geneigte taz-leser einen anderen grund parat, warum ja eigentlich ganz alleine der westen daran schuld und alles halb so wild ist."

         

        Nee ! So wie ich den "geneigten taz-Leser" einschätze, sind nur wenige unter ihnen, die derart polarisieren.

        Allerdings liegen diese richtig, wenn sie einschätzen, dass die Erstarkung des Islamismus auch von der Politik des Westens gefördert wurde.

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @lions:

          ich muss mich insofern korrigieren, das es natürlich nicht nur der taz-leser ist der solche meinungen vertritt, sondern auch einige taz-autoren selbst die richtung vorgeben, die eine debatte ihrer meinung nach nehmen soll.

           

          wenn man sich dann hier schon wieder sicher ist das es die waffengesetze der USA sind, die eigentlich gemordet haben und man sich an silvester sicher war, das dass oktoberfest als passender vergleich zu köln anzusehen ist, dann zeigt das schon deutlich wie dendenziös die menschen denken

          • @6474 (Profil gelöscht):

            Tendenziös verhält sich derjenige, der jeden Vergleich verteufelt, weil er sie nicht aushält, da sie seinem begrenzten tendenziösen Weltbild zuwiderlaufen.

             

            Religiöser Fundamentalismus hat hier soweit ich das beurteilen kann, keine Freunde. Aber ihre rassistisch untermalte Paranoia eben auch nicht.

            • @cursed with a brain:

              Was ist denn daran rassistisch??? Rassismus bezieht sich nur auf biologische Merkmale, nicht auf ideologische oder (schein)religiöse. Dieser inflationäre und undifferenzierte Mißbrauch des "Rassismus"-Begriffs verwässert ihn nur gegenüber tatsächlichen Rassisten und macht ihn zu einem untauglichen Begriff auch für Situationen, auf die er paßt. Ärgerlich ist das.

            • 6G
              6474 (Profil gelöscht)
              @cursed with a brain:

              ich verteufle vergleich? lustig, dann vergleich mal, ich hoffe du hälst es aus:https://de.wikipedia.org/wiki/Gesetze_zur_Homosexualit%C3%A4t

               

              und seit wann ist eine religion eine rasse?

              und wann gab es am oktoberfest massenvergewaltigungen?

              • @6474 (Profil gelöscht):

                Schlag mal den Straftatbestand der "Vergewaltigung" nach, dann wirst Du feststellen, dass es keine einzige belegte an Silvester gab, weder in Köln noch an den anderen öffentlichen Aufläufen - auf dem Oktoberfest gibt es jedes Jahr einige Dutzend.

                 

                Die sexuellen Nötigungen sind von der derzeitigen Gesetzeslage nicht als strafbar erfasst - was bislang den neuerdings selbsternannten "Frauenschützern" noch nie ein Dorn im Auge war.

                 

                Deine klar erkennbare Islamophobie ist nur eine rhetorische Nebelkerze, letztlich sortierst Du alles Arabischstämmige in die Kategorie "Untermensch" ein.

                • 1G
                  12294 (Profil gelöscht)
                  @cursed with a brain:

                  Na, als prasktizierender Schwuler kann ich Ihnen versichern, dass ich alles mir Unbekannte Arabischstämmige (warum eigentlich die Objektivierung? Das sind auch Menschen...) mit Vorsicht angehe, insbesondere bei bestimmten Geschlechtern und in einer bestimmten Altersgruppe. Das ist nicht rassistisch, das ist street-wise. Und auch feige irgendwo, aber ich hab' nunmal keinen Bock auf Stress.

                • 6G
                  6474 (Profil gelöscht)
                  @cursed with a brain:

                  soll ich auf diesen humbug noch wirklich genauer eingehen?

                   

                  aber schön was das über mich als bisexuellen, vielgereisten anarchisten, aufgewachsen mit großem migrantenfreundeskreis als einer von 3 deutschstämmigen in der klasse alles zu wissen glaubst.

                   

                  die neuen frauenschützer der AFD gehen mir genauso auf die nerven wie die islamistenversteher die sich als links begreifen, aber bereit sind wirklich jede von links erkämpfte freiheit im bezug auf geschlecht, sexualität und religion über bord zu werfen.

                   

                  es tut mir ganz schrecklich leid das ich als bisexueller mann es den islamisten ein bischen übel nehme, das sie mich überall auf der welt tot sehen wollen.

                  es tut mir leid das ich so islamophob (wat n wort)bin und es als hörer von rockmusik den islamisten übel nehme das sie stonerrock-publikum hinrichten.

                  es tut mir des weiteren leid das ich nichtmal getauft bin und deshalb in viele islamische länder besser erst gar nicht einreisen sollte, weil atheisten für islamisten noch schlimmer sind als juden.( und das will schon was heißen)

                   

                  kurzum: ja, ich bin wahrscheinlich total islamistophob. hier nochmal die karte der gesetze zur homosexualität:https://de.wikipedia.org/wiki/Gesetze_zur_Homosexualit%C3%A4t#/media/File:World_laws_pertaining_to_homosexual_relationships_and_expression.svg

                  • @6474 (Profil gelöscht):

                    1. Weltweit existieren derzeit 57 sogenannte "islamische Staaten". In 17 von ihnen ist Homosexualität vollkommen legal, in acht weiteren stehen gleichgeschlechtliche Beziehungen zwischen Männern unter Strafe, während sie zwischen Frauen erlaubt sind. Das sind zusammen 25 von 57 (ca. 44%).

                     

                    Insgesamt existieren in 77 der 209 Staaten Gesetze gegen Homosexualität. In vielen Ländern werden diese Gesetze jedoch nicht oder nur "in Ausnahmefällen" angewandt, z.B. um Oppositionelle zu diskreditieren oder zu verfolgen. Schon in der Antike hatten "Anti-Homo-Gesetze" neben einer vordergründigen, religiösen Begründung in der Praxis weltlich-politische Motive. Die ersten, bei denen sich die Androhung der Todesstrafe für homosexuelle Handlungen (zwischen Männern) finden läßt, waren übrigens die Juden (im Levitikon). Die Christen übernahmen es von diesen, und die Moslems wiederum von den Christen, wenn auch erst in der Neuzeit.

                     

                    Im vorchristlichen Rom wurde Homosexualität noch mit Geld- (zivil) oder Prügelstrafe (beim Militär) bestraft, die Christen ersetzten dies zunächst durch öffentliches Verbrennen, später durch Enthauptung. Sexualität im Priesteramt und zwischen Priestern wurde früh tabuisiert und galt bis ins Mittelalter eher als geistliches ("Sünde") denn als weltliches ("Verbrechen") Vergehen.

                     

                    Das alles könntest Du wissen, würdest Du nur mal Deine eigenen Links richtig lesen und etwas recherchieren.

                    • 6G
                      6474 (Profil gelöscht)
                      @cursed with a brain:

                      ojeoje....ich weiß langsam nicht mehr ob ich lachen oder es einfach ignorieren soll, aber bitte:

                       

                      1.arabische emirate-freiheitstrafe oder todestrafe

                      2.sudan-todestrafe

                      3.mauretanien-todestrafe

                      4.iran-todestrafe

                      5.nigeria(im islamischen norden)-todestrafe

                      6.brunei-todestrafe (für homosexuelle muslime)

                      7.jemen-todestrafe

                      8.saudi-arabien-todestrafe

                       

                      und ist ja toll für die frauen das auch islamische männer denen gerne beim rummachen zusehen. das verstehst du dann also unter 44 prozent? im ernst? wenn männer 10 jahre in den knast wandern aber frauen straffrei ausgehen siehst du diese staaten als länder an in denen homosexualität legalisiert ist? dann musst du selbst ziemlich homophob gegenüber männlichen homosexuellen sein?

                       

                      sieh es einfach ein, an diesen zahlen gibt es nicht viel zu drehen. in 16 staaten gibt es momentan die gleichgeschlechtliche ehe. das wären: Argentinien, Belgien, Brasilien, Frankreich, Irland, Island, Kanada, Kolumbien, Luxemburg, Mexiko, Norwegen, Portugal, Schweden, Spanien, Südafrika, Uruguay, Dänemark, Neuseeland, Niederlande, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten.

                      ist da irgendwo ein muslimisches land darunter?

                      • @6474 (Profil gelöscht):

                        Die Liste ist unsauber recherchiert und größtenteils falsch. Habe ich ausführlich beschrieben, wurde aber leider nicht veröffentlicht.











                        Der Hass auf Homosexuelle in nicht-muslimischen Ländern steht dem in muslimischen Ländern nicht wesentlich nach, das zeigen auch die weltweit in Gesellschaften jedes Glaubenbekenntnisses stattfindenden Übergriffe. Wenn Du meinst, Schwule und Lesben seien irgendwo schon gesellschaftlich von allen akzeptiert, nur weil es ein formales Gesetz für Eheschließungen gibt, hast Du leider jegliche Bindung zur Realität verloren. Daher werde ich das "Gespräch" an dieser Stelle auch beenden, denn mit verbohrten Hasskappen kann man nicht ernsthaft über solche komplexen Themen diskutieren.







                        Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

                    • @cursed with a brain:

                      Und noch was: In genau FÜNF von 57 islamischen Staaten können homosexuelle Handlungen auch mit dem Tod bestraft werden. Nicht in jedem dieser fünf werden Todesurteile auch tatsächlich vollstreckt. Als Europäer bist Du in aller Regel sowieso "fein raus" und wirst nach ein paar Wochen Haft abgeschoben. Was Dir hingegen auf der Strasse blühen kann, solltest Du "erkannt" werden, unterscheidet sich auch nicht wesentlich von "aufgeklärten" säkularen Ländern, wie z.B. Russland oder Teilen der USA.

                       

                      Wenn man Dir etwas übel nehmen könnte, dann dass Du es zwar "den Islamisten" so übel nimmst, mit dem tode bedroht zu werden, anscheinend aber nicht den Evangelikalen des Mittleren Westens, der katholischen Pius-Bruderschaft, jüdisch-orthodoxen Charedim, russisch-orthodoxen Homophobikern, strenggläubigen Calvinisten, ...

                       

                      Dieser verengte Blick läßt mich zweifeln, ob Du tatsächlich überhaupt ein Angehöriger der Zielgruppe bist.

                      • 6G
                        6474 (Profil gelöscht)
                        @cursed with a brain:

                        ^^die angeblich "NUR" 5 staaten habe ich oben schon widerlegt.

                         

                        und zum rest:

                        1.die immerböse USA die für alles zum sündenbock herhalten muss, hat unter anderem die weltschwulenhauptstadt san francisco anzubieten:http://www.queer.de/detail.php?article_id=9361 und ist gesetzlich mitterweile weiter als deutschland. was aber der geneigte durschnitts-europäer immer vergisst, das die USA aus 50 teilsouveränen staaten besteht und in ungarn auch nicht die selben gesetze und regeln gelten wie in frankreich.

                         

                        2.russland ist das negativbeispiel schlechthin für die entwicklung von säkularen staaten in den letzten jahren. warum du genau russland als beispiel wählst und nicht wenigstens polen,nordkorea, mexiko oder die ukraine lässt tief blicken.

                         

                        3.was mir ein eingermaßen selbstgerechter kommentarschreiber mit betonkopffundament übel nimmt oder nicht, ist mit eigentlich relativ egal, aber das thema des artikels ist eindeutig und hat auch einen eindeutigen hintergrund( ein anschlag, du erinnerst dich?). also warum soll ich mich hier in der kommentarspalte jetzt über die pius-brüder aufregen wenn das thema islamismus ansteht? das erinnert mich an die argumentationsweise von CSU-politikern, die bei jedem rechten mordanschlag betonen, man solle auch die linke gewalt nicht vergessen.

                         

                        4. dein verengter blick gibt sich ganz viel mühe jede faktenlage zu ignorieren weil du den köder den die rechten wie der islamisten ausgeworfen haben einfach geschluckt hast und säkular orientierte muslimschtämmige menschen nicht wahrnimmst was dann dazu führt, das du dich als antirassist, paternalistisch relativierend gegen eine spezifisch ausgerichtete islamkritik stellst, weil du der meinung bist "der ausländer" wäre nur "der islamist".(natürlich der gute islamist in deinen augen)

                  • @6474 (Profil gelöscht):

                    2. Deine steile These, die Islamisten hätten etwas gegen die Stilrichtung "Stoner Rock", ist doch ebenfalls nichts weiter als ein Appell an rassistisch motivierte Vorurteile. Muslime erschiessen nach Deiner Überzeugung also über hundert Rockfans bei einem Konzert, weil sie deren Musik nicht mögen? Wo haben sich denn welche IS-Vertreter dahingehend geäußert, dass ausgerechnet diese Musikrichtung besonders gotteslästerlich wäre?

                     

                    Ist Dir nicht bekannt, dass die Band "Eagles Of Death Metal" wenige Monate zuvor ein Konzert in Tel Aviv gab und der Sänger sich dabei abfällig über den internationalen Künstler-Boykott gegen Israel äußerte? Nicht bekannt, dass sich das Bataclan über 40 Jahre in jüdischem Besitz befand (verkauft keine sechs Wochen vor dem Anschlag) und der französische Geheimdienst durch Verhöre von Terrorverdächtigen seit 2011 Kenntnis davon hatte, dass das Theater auf der Liste potentieller Anschlagsziele der Islamisten stand, unter anderem, weil dort jährlich eine Spendengala der ultrazionistischen Migdal-Organisation zugunsten des Magav (paramilitärischer israelischer Grenzschutz) stattfand? Natürlich rechtfertigt all dies in keinster Weise feigen Mord und Massaker an Konzertbesuchern, aber man sollte sich schon noch bemühen, Fakten und vermutliche Motive einigermaßen korrekt zu recherchieren. Wild zusammengewürfelte und uninspirierte Theorien ohne jeden Beleg haben doch nur die Absicht, die Täter als möglichst irrational und willkürlich in der Wahl ihrer Ziele zu beschreiben um damit vorhandene Ressentiments zu bedienen und irrationale Ängste weiter zu schüren.

                    • 6G
                      6474 (Profil gelöscht)
                      @cursed with a brain:

                      "Wild zusammengewürfelte und uninspirierte Theorien ohne jeden Beleg haben doch nur die Absicht, die Täter als möglichst irrational und willkürlich in der Wahl ihrer Ziele zu beschreiben"

                       

                      ^^nein, leider ist es noch schlimmer. die taten waren weder irrational noch willkürlich, sondern sollten genau diejenigen treffen die es eben traf.

                      satirker, alternatives rockpublikum, homosexuelle, fluggäste....

                      was ist die ausage dahinter?-alle die keine islamisten sind gelten als feind, besonders der freiheitliche teil der westlichen welt.

                      wunderst du dich eigentlich nie darüber, das es in deinem "antiimperialistisch" herbeigeredeten möchtegern-klassenkampf der armen und unterdrückten nie gegen diejenigen geht, die sich als die eigentlichen islamfeinde präsentieren?

                      warum schwaffelt eine frauke petry die sich offensiv gegen den islam äussert eigentlich nur von linken gewaltandrohungen? was ist mit pegida? was ist mit orban, der polnischen regierung und der front national?

                      du kannst auch weiterhin gründe dafür suchen warum rockkonzerte, nachtclubs für homosexuelle, flughäfen, u-bahn stationen usw. im einzelnen die geeigneten anschlagsziele für islamisten sind die einigermaßen rational handeln, anstatt die pegida-demo, die AFD-zentrale, eine tea-party verantaltung oder ähnliches...

                      der schluss auf den ich dadurch komme, ist jedenfalls nicht unbedingt schön...

                    • 6G
                      6474 (Profil gelöscht)
                      @cursed with a brain:

                      1.meine steile these, die islamisten hätten speziell NUR etwas gegen die stilrichtung "stonerrock" ist gar nicht meine steile these sondern deine, die du mir in die schuhe schieben willst.

                      nein, islamisten haben etwas gegen jegliche form der westlichen popkultur, deshalb ist westliche musik in islamischen staaten auch weitestgehend bis komplett verboten.

                      natürlich gibt es da aber nochmal abstufungen. gar nicht klar geht eben unter anderem punk, gotteslästerliche rockmusik und heavy metal, einermaßen akzeptiert sind in manchen ländern rapmusik und irgendwelche popschnulzen.

                       

                      2.seit wann ist dir denn bekannt das die "eagles of feath metal" sich dahingehend geäussert haben?(by the way, auch wenn der sänger ein idiot ist, gebe ich ihm zumindest in der ausage mit den blödsinnigen boykottaufrufen recht, aber das würde nun zu weit führen)

                      bleiben wir doch einfach mal bei der wahrheit, ich kannte die band bis dato ein bischen, aber habe mich nie intensiv mit deren ausagen auseinandergesetzt. wäre ich zu diesem zeitpunkt in paris gewesen wäre ich vielleicht zu deren konzert gegangen und dann wäre ich jetzt vielleicht tot. genauso wie ich auf ein monster magnet konzert wegen deren musik gehe, aber keine ahnung von den persönlichen ansichten der einzelnen musiker habe. so wird es wahrscheinlich vielen unschuldig dahingemetzelten zuschauern dieses konzerts ergangen sein. du weißt doch auch erst selbst etwas über diese band NACHDEM die anschläge stattgefunden haben, die übrigens nicht auf die band abzielten, sondern aufs publikum und das ist das wichtige!

                      • 6G
                        6474 (Profil gelöscht)
                        @6474 (Profil gelöscht):

                        "Wild zusammengewürfelte und uninspirierte Theorien ohne jeden Beleg haben doch nur die Absicht, die Täter als möglichst irrational und willkürlich in der Wahl ihrer Ziele zu beschreiben"

                         

                        ^^nein, leider ist es noch schlimmer. die taten waren weder irrational noch willkürlich, sondern sollten genau diejenigen treffen die es eben traf.

                        satirker, alternatives rockpublikum, homosexuelle, fluggäste....

                        was ist die ausage dahinter?-alle die keine islamisten sind gelten als feind, besonders der freiheitliche teil der westlichen welt.

                        wunderst du dich eigentlich nie darüber, das es in deinem "antiimperialistisch" herbeigeredeten möchtegern-klassenkampf der armen und unterdrückten nie gegen diejenigen geht, die sich als die eigentlichen islamfeinde präsentieren?

                        warum schwaffelt eine frauke petry die sich offensiv gegen den islam äussert eigentlich nur von linken gewaltandrohungen? was ist mit pegida? was ist mit orban, der polnischen regierung und der front national?

                        du kannst auch weiterhin gründe dafür suchen warum rockkonzerte, nachtclubs für homosexuelle, flughäfen, u-bahn stationen usw. im einzelnen die geeigneten anschlagsziele für islamisten sind die einigermaßen rational handeln, anstatt die pegida-demo, die AFD-zentrale, eine tea-party verantaltung oder ähnliches...

                        der schluss auf den ich dadurch komme, ist jedenfalls nicht unbedingt schön...

                • @cursed with a brain:

                  Von "Untermensch" sprach hier niemand, das tun ausschließlich Sie. Diese ideologischen Scheuklappen sind enervierend. Einfach mal relaxen und die ideologische Betonmischmaschine abstellen.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    es ist so absehbar wie deprimierend das hier sofort wieder angefangen wird alles zu relativieren. motto: "im christentum gibt es homophobe, im judentum gibt es homophobe, im buddismus gibt es homophobe....."-und die kleine heile welt ist wieder in ordnung.

    ignoriert wird dabei das im "judenstaat" israel homosexualität erlaubt ist, das sogar in indien in den letzen jahren debatten darüber stattfinden ob homosexualität erlaubt werden soll, das homosexualität in china erlaubt ist, das homosexualität in südamerika erlaubt ist, das homosexualität in nordamerika erlaubt ist, das homosexualität sogar in südafrika erlaubt ist.....

     

    und dann stößt der geneigte realtivierer endlich auf länder wie nigeria, wo immerhin die hälfte der bevölkerung christen sind und teilweise die todestrafe für homosexualität verhängt wird wie sonst fast auschließlich in islamischen staaten passiert und dann wird sich gefreut, aber halt; die todestrafe für homosexuelle handlungen wird in nigeria ja auch nur im norden des landes verhängt wo die scharia gilt, upps....https://de.wikipedia.org/wiki/Gesetze_zur_Homosexualit%C3%A4t

     

    na dann, noch viel spass beim suchen. vielleicht findet ja jemand die christliche nadel im islamischen heuhaufen womit dann bewiesen wäre das der islam eigentlich nicht homophober ist, als die anderen.(oder?)

    man kann die frage auch andersherum stellen: in welchem islamisch geprägten land ausser der tükrkei ist homosexualität eigentlich NICHT explizit strafbar?

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Aber es stimmt doch: Homophobie gibt es in allen Religionen. Und das ist ein gesellschaftliches Problem. Wieso den Islam heraus greifen und gegen ihn polarisieren?

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Nigeria: Todesstrafen werden im GANZEN Land verhängt, dass auf Homosexualität im christlichen Süden "nur" 14 Jahre Zuchthaus stehen und seit Jahren keine einziges Todesurteil mehr vollstreckt wurde, im Gegenzug Hinrichtungen ohne Gerichtsprozesse vermeintlicher oder tatsächlicher Krimineller durch Polizei und Militär bzw. "Milizen" im ganzen Land zur Tagesordnung gehören, ist ebenso Teil der nigerianischen Realität. Im übrigen sprechen sich 98% der NigerianerInnen für die Bestrafung von Homosexualität aus.

       

      Welchen zunehmenden Einfluss evangelikale Fundamentalisten aus den USA in den letzten Jahren auf die afrikanischen Kirchen und die Moralvorstellungen nehmen und damit die sozialen Strukturen ganzer Länder destabilisieren, kann man hier nachlesen:

      http://www.zeit.de/2013/09/Uganda-Missionare-Homophobie

    • @6474 (Profil gelöscht):

      die muslimische Nadel: Albanien

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @lions:

        ich will mich mal genauer ausdrücken: die nadel im heuhaufen gibt es tatsächlich nicht, es gibt ausser der türkei, albanien und mali noch ein paar andere muslimische geprägte länder wo homosexualität zumindest nicht verboten ist, zb. jordanien, kirgisistan und der teil indoniesiens wo die scharia nicht gilt(also der größte teil des landes)

         

        aber es gibt kein land auf der ganzen weiten welt was KEIN islamistischer staat ist und die todestrafe für homosexualität vorsieht.

         

        ja, es gibt auch buddistische länder wie myanmar wo homosexualität eine lebenslange haft bedeuten kann.

        ja, es gibt auch christliche länder wo man als schwuler mann 5 jahre in den knast wandert.

         

        wenn man aber objektiv die weltkarte der homophobie betrachtet dann kann man zu gar keinem anderen schluss kommen als das auf 20 christlich geprägte länder wo homosexualität oder gar die heirat erlaubt ist ein christliches land kommt, wo homosexualität verboten ist.

         

        beim islam verhält es sich fast genau andersherum. auf grob geschätzt jedes 10te land wo homosexualität verboten ist und hart bestraft wird, kommt ein land wo es legal ist und nur ein einziges, nämlich albanien, wo homosexuelle annähernd die selben rechte genießen wie in deutschland.

        • @6474 (Profil gelöscht):

          Unbestritten sind die Relationen klar. Die laizistische Ausrichtung des muslimisch dominierten Staates ist

          ausschlaggebend, die wiederum durch eine multireligiöse Bevölkerung notwendig wurde, in der Islam lediglich für ein respektable Mehrheit der Menschen Bedeutung hat.

          Also "Multikulti" scheint ein Korrektiv zum despotisch-nationalistischen Hang muslimischer oder auch anderer Religionsführer zu sein. Der Zwang zum Burgfrieden führt zum Laizismus.

          Albanien ist da ein hervorragendes Beispiel. Dort gibt es kaum Reibungspunkte unter den Religionen. Einer Mischehe stellt sich dort keine Pope noch Imam entgegen.

    • @6474 (Profil gelöscht):

      In Mali z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t_in_Mali

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Age Krüger:

        super, du hast die eine nadel gefunden, herzlichen glückwunsch. wenn du jetzt noch eine halbe stunde weitersuchst, dann findest du bestimmt noch ein bis zwei christlich geprägte länder in afrika die auch drakonische strafen verhängen.

        dann gibt es natürlich auch noch jamaika wo analverkehr (auch zwischen mann und frau) mit bis zu 1 jahren haft bestraft wird.

         

        aber wenn man ganz ehrlich ist und sich die weltkarte zur homosexuellenbestrafung ankuckt, dann kommt man auf ziemlich eindeutige ergebnisse, inwiefern sich islamische länder von anderen staaten diesbezüglich unterscheiden.

        da gibt es auch nichts schönzureden:https://de.wikipedia.org/wiki/Gesetze_zur_Homosexualit%C3%A4t#/media/File:World_laws_pertaining_to_homosexual_relationships_and_expression.svg

        • @6474 (Profil gelöscht):

          http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/homosexualitaet-in-afrika-von-duldung-zu-leidenschaftlicher-ablehnung/9569520.html

           

          Der gut 2 Jahre alte Artikel zeigt beispielhaft, wie realitätsfern Ihre Annahme, die Verfolgung von Homosexuellen sei vornehmlich in islamischen Gesellschaften Afrikas verbreitet, tatsächlich ist.

          • 6G
            6474 (Profil gelöscht)
            @cursed with a brain:

            es ist im prinzip ganz einfach. du kannst dir von mir verlinkten wikipedia-artikel durchlesen und genau ansehen und dann wirst auch du zur erkenntnis kommen das fast ausnahmslos die todestrafe für homosexualität in islamistischen ländern verhängt wird. ich habe nie behauptet das es deshalb keine nichtislamische länder geben würde in denen homsexualität illegal ist, aber das ausmaß zu relativieren ist in etwa genauso stumpfdeutsch argumentiert, wie wenn ein CSUler die ersten mai-krawalle mit den NSU-morden gleichsetzt. ließ einfach mal selbst, keine sorge wikipedia ist nicht PI-news und die seite beißt nicht, auch wenn bildung und neue einsichten manchmal weh tun.

            https://de.wikipedia.org/wiki/Gesetze_zur_Homosexualit%C3%A4t

            https://de.wikipedia.org/wiki/Gesetze_zur_Homosexualit%C3%A4t#/media/File:World_laws_pertaining_to_homosexual_relationships_and_expression.svg

            • @6474 (Profil gelöscht):

              Die Behauptung, dass die Todesstrafe in diesen Ländern zwingend verhängt wird, ist falsch. Sie ist lediglich möglich - mit Ausnahme von Mauretanien und Saudi-Arabien (vermutlich, da es keine verläßlichen Zahlen gibt). In diesen beiden Ländern ist sie aber nicht auf Homosexuelle beschränkt, sondern betrifft ALLE außerehelichen sexuellen Kontakte. Da Homosexuelle dort nicht heiraten dürfen, sind sie also "automatisch" dabei.

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @6474 (Profil gelöscht):

          ich meinte natürlich 10 jahre, nicht 1 jahr haft in jamaika

  • Viele Länder missachten Menschenrechte von einzelnen Gruppen. Kriegsdienstverweigerer werden in vielen Ländern verfolgt, homosexuelle in vielen anderen, religiöse Konvertiten ebenfalls in vielen Ländern. Per se "Sichere Herkunftsstaaten" gibt es daher praktisch nicht. Es gibt jedoch Herkunftsstaaten, die für viele Menschen sicher sind. Dazu muss aber der Einzelfall betrachtet werden, ob eine Verfolgung droht.

    Der Islam wie das Christentum enthalten eine Moral, die in einigen Punkten mit den Menschenrechten unvereinbar sind. In Europa haben sich in vielen Jahren zäher Auseinandersetzung die Menschenrechte immer weiter vom Christentum emanzipiert. Wer z.B. die Situation bzgl. Abtreibung in Polen oder Irland betrachtet, sieht aber, dass dies ein andauernder Kampf um eine säkulare Gesellschaft ist. In vielen Punkten jedoch haben die Hauptrepräsetanten des Christentum akzeptiert, die Bibel menschenrechtsfreundlich zu interpretieren.

    Die Moral des Islam ist einfacher, schöner und schützt nicht die Freiheit der moralisch anders denkenden. Das macht sie für viele so attraktiv. Menschenrechte sind komplex, schützen alle - ja sogar schwere Straftäter. Noch dazu wird das Argument "Menschenrechte" vom westlichen Militär- und Wirtschaftsimperialismus missbraucht.

  • Der IS bekennt sich zu einem Attentat, von dem er nichts wußte? Sorry, das scheint mir doch etwas dubios.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Den Attentäter kannte er vermutlich auch nicht.

      Der IS fand's halt im Nachhinein gut, wie alles, was in die Richtung geht.

      • @571 (Profil gelöscht):

        Jedenfalls war der Täter US-Amerikaner.

  • Islamisten und Homophobe haben sicher einige thematische Überschneidungen.

     

    So wie übrigens auch Evangelikale und Homophobe. Oder Römisch-Katholische und Homophobe. Oder Calvinisten und Homophobe. Oder Jüdisch-Orthodoxe und Homophobe. Ja, sogar Buddhisten und Homophobe. Seltener vielleicht, aber alles andere als undenkbar sind Hindu und Homophobe.

     

    Das könnte unter anderem daran liegen, dass ca. 90% der Menschheit nicht homosexuell sind. Und unter denen finden sich dann - mehr oder weniger gleich verteilt - immer genügend Männer, die ihre Probleme mit Gewalt lösen.

     

    Es ist letztlich doch völlig unerheblich, ob Omar Mateen über seine Wut auf Homosexuelle zu den Islamisten fand, oder über eine fundamentalistisch-religiöse Einstellung dieser Hass erst antizipiert werden musste. Ich vermute aber, dass das Erstere der Fall gewesen ist. Nicht "der Islam", sondern eine sehr tiefliegende, sozialisierte Abneigung gegen gleichgeschlechtliche Interaktion, ist das Motiv, die Religion ist lediglich ein "Anker", an dem die Aversion festgemacht wird. Und als solche austauschbar, Islam, Christentum, Judentum, selbst Buddhismus und Hinduismus bieten genügend Projektionsfläche.

    • @cursed with a brain:

      ... und konfessionslos und homophob. Siehe Pegida.

    • @cursed with a brain:

      Kurzum: Homophobie ist eine Sache dummer Leute. Und Religion, insbesondere monotheistische mit ihrem totalitären Gottesbild, hat das Potenzial, aus dummen Leuten gefährliche zu machen.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Kurz und knackig auf den Punkt gebracht!

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    "und dabei geht es nicht allein darum, mit wem wir trinken, tanzen oder schlafen, sondern es geht um unsere Überzeugung, dass wir uns keiner Ideologie oder Religion unterwerfen sollen."

     

    Es ist einer der größten Treppenwitze der Weltgeschichte, dass die USA oder die westlichen Gesellschaften sich keiner Ideologie oder Religion unterworfen hätten.

     

    Und "das Leben feiern" bestimmt nicht per se und allein jene, die ihrem Wollen, Wol(lüsten) und Trieben freien Lauf lassen. Dies herauszustellen würde zu einer über die Oberfläche hinausgehen wollende Analyse gehören. Aber man sonnt sich ja lieber, wie der Autor, in dem "hippen" Glanz angeblicher Diversität und vergisst dabei in seinem Rausch, diesen auf seine Erdung und sein Fundament zu befragen.

    • @849 (Profil gelöscht):

      „allein jene, die ihrem Wollen, Wol(lüsten) und Trieben freien Lauf lassen….“

       

      Eine über die „Oberfläche hinausgehen wollende Analyse“, die Sie anmahnen, würde dann allerdings auch nicht bei derart platten, vorurteilsbeladenen Charakterisierungen der LGBT-Community enden.

       

      Ich weiß nicht ob Sie die Aktivitäten rund um die vielen CSD-/Pridewochen hier & anderswo jemals näher analysiert haben oder sich Ihr Weltbild aus dem 10 Sekunden-Drag Queen-Clip vor dem Tagesschau-Wetterbericht beziehen.

       

      Klar ist (leider), dass viele grad jüngere Schwule & Lesben wenig Bewusstsein über die politischen Zusammenhänge ihrer eigenen Bewegung wissen und solche Anlässe nur als Partyevent betrachten. Aber Sichtbarkeit ist dabei trotzdem nach wie vor ein zentrales Moment. Und da sollten aufgeklärte Heten ruhig schon mal etwas mehr Solidarität zeigen.

       

      Politisch bewusste Schwule wie ich brauchen auch keinen Nachhilfeunterricht in Sachen Definition oder ideologischen Missbrauch des Terminus ´Menschenrechte´. Den habe ich bereits im Kalten Krieg zu Reagans Zeiten kritisiert.

       

      Der Kampf um Gleichberechtigung ist dennoch unverbrüchliches Menschenrecht und das bezieht sich auf individuelle Freiheitsrechte bis hin zum Schutz der schlichten körperlichen Unversehrtheit. Aus der eigenen Coaching- & Beratungserfahrung von schwulen, russischen Asylbewerbern hier in Deutschland könnte ich Ihnen belegen, was schwerwiegende Traumata der Betroffenen sind, die davongetragen wurden nach russischen Schlägerattacken und tatenlos dabeistehenden & feixenden Milizionären in Polizeiuniform in Moskau & St. Petersburg.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Daniel L:

        Ich weiß nicht, wo Sie meine platte vorurteilsbeladene Charakterisierungen verorten. Sie schreiben doch selbst, dass viele jüngere Schwulen&Lesben auf Party statt auf Politik aus sind. M.E. kann man nicht davon reden, dass man das Leben feiert, wenn man den Aspekt des Politischen ausblendet und nur auf Lusterfüllung abhebt. Ein solcher Hedonismus scheint mir nämlich sehr nah am Autoritarismus, der die Gruppe (bei Ausschluss des Rests) zum Heiligtum erhebt, das sie nicht ist.

         

        Was Sie in Bezug auf Sichtbarkeit schreiben, sehe ich anders. Denn m.E. bringt Sichtbarkeit nicht das hervor, was Sie damit intendieren, nämlich Akzeptanz, sondern bei der Zielgruppe der Heterosexuellen eher irgendwas zwischen Gleichgültigkeit, Abstumpfung und Abwehr, je nachdem wie intensiv etwas sichtbar gemacht wird. Ich würde hingegen eine vollkommene Gleichstellung vor dem Gesetz und eine Durchsetzung von Antidiskriminierungsmaßnahmen im Beruf usw. für hilfreicher halten. Es geht doch darum, mit Andersheit gelassen-wohlwollend umgehen zu können. Wo immer etwas grell beleuchtet ist, kann sich dergleichen schlecht einstellen.

        • @849 (Profil gelöscht):

          Den Partyaspekt, der immer nur über die Medien transportiert wird mal beiseite. Im Rahmen der CSD-Tage gibt´s ein breites Spektrum an Foren, Infosständen, Diskussionen, die genau die Gleichstellungsbemühungen zum Thema haben.

           

          Also einfach mal vorbeikommen, um sich ein differenziertes Bild zu verschaffen. Feiern können wir dann immer noch hinterher zusammen :-)

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @Daniel L:

            Der Party-Aspekt wird mir auch in erheblichem Maße von schwulen Freunden und Bekannten dargelegt. Zwar nehme ich an, ihr "Narrativ" solle auch etwas kompensieren, aber in punkto Menschenrechte sehe ich sie vor allem auf ihre eigene Situation fixiert und vermisse ein allgemeines transzendierendes Element. Dass meine Erfahrung die Gruppe nicht hinreichend charakterisiert, ist mir indes klar, denn es gibt ja in keinem Bereich wirklich monolithische Ausprägungen.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Auch das ein plausibler Standpunkt.

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @849 (Profil gelöscht):

      Stimmt, die Ideologie nach denen der Westen versucht zum Teil, mehr oder weniger erfolgreich, seinen Kurs zumindest ansatzweise auszurichten, sind die Menschenrechte. Der Autor des Kommentars macht auf die Situation der Homosexuellen in den islamischen Ländern aufmerksam. Es ist unvereinbar mit den Menschenrechten die Maghrebstaaten, wie geplant, als sichere Herkunftsstaaten zu klassifizieren. Das ist keine oberflächliche Analyse.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @2097 (Profil gelöscht):

        Für die westliche Ideologie dienen Menschenrechte m.E. nurmehr als Instrument des Freihandels: man schleppt sie aus abendländischer Tradition noch als Glasperlen mit, um die Menschen hierzulande verbal einzulullen und sie - entgegen dem Anschein - in Freiheit zu wiegen. Andernorts und für Menschen eines "fremden" Kulturkreises werden sie dem Profit hingegen gnadenlos untergeordnet und damit entlarvt. Wir feiern weniger das Leben, als dass wir auf dem Vulkan tanzen.

        • @849 (Profil gelöscht):

          Auch der Gebrauch von "wir" ist in dieser Hinsicht demagogisch, denn weder sind alle Menschen bei uns finanzielle Nutznießer der neoliberalen Transformation, noch stehen alle Menschen bei uns hinter dem internationalen Treiben der "westlichen Wertegemeinschaft".

           

          Die Unschuld unserer Gesellschaft wurde nicht erst auf dem Maidan in Kiev verloren, auch nicht in Chile 1973, sondern 1953 im Iran.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @Khaled Chaabouté:

            Wenn ich "wir" schreibe, dann deshalb, weil ich die gemeinsame Verantwortung meine und zudem der Auffassung bin, dass sich niemand dieser neoliberalen Transformation entziehen kann: weder ökonomisch noch psychisch.

  • Yossi Bartal , Autor*in ,

    Komisch wie du nicht erwähnst, dass der Attentäter in Los Angeles, der in letzter Minute von der Polizei festgenommen wurde, ein weißer Christ ist...

  • Etwas zu kurz gesprungen, nicht nur Islamisten, sondern der Islam ist homophob. So wie auch das Christentum homophob ist. Nur nehmen Christen ihren Glauben meist nicht so bitter ernst und die Bibel selten wörtlich. Doch fragen wir mal evangelikale Fundamentalisten in den USA nach ihrer Haltung zur Homosexualität, dann wird die Homophobie aus allen Knopflöchern quellen. Doch werden die durch das 5.Gebot von solchen Taten abgehalten.

    Politische Fanatiker gibt es überall, siehe Anders Behring Breivik, NSU oder RAF.

    • @Thomas Ebert:

      Ich würde eher so sagen: Das Weltidiotentum ist homophob. Idioten gibt´s überall.

  • Das sollte in der CDU/CSU und in der SPD auch mal gelesen werden - sicher Herkunftsstaaten!

    • @Anarchie-Jetzt:

      Völlig dabei, die USA ist kein sicherer Herkunftsstaat

    • @Anarchie-Jetzt:

      Meinen Sie nicht auch, dass die, auf die Sie zielen mit Ihrem Kommentar, schon ganz genau zu wissen meinen, was sie tun - und vor allem: warum?

       

      Diesen Leuten ist nicht zu helfen mit Worten. Die leben nämlich ebenfalls (zu gut) davon, dass es noch immer auch in Europa viel zu viele Leute gibt, die sich Ideologien und/oder Religionen unterwerfen, statt selber zu denken und zugleich (!) das Leben zu feiern. Die Feinde der individuellen Freiheit des Einzelnen tragen nicht unbedingt Bart, Kaftan oder einen (ungelesenen) Koran umter dem Arm. Manche von ihnen haben auch ein Parteibuch dabei, scheint mir.

      • @mowgli:

        Danke Mowgli, da stimme ich Ihnen zu. Man kann hier im Forum fast nicht sachlich angemessen diskutieren, weil alles Gesagte sofort in ideologische Schubladen einsortiert wird.

      • @mowgli:

        Feinde der Freiheit *lol*

         

        Freiheit kommt immer gut - natürlich nur lange einer die Freiheit nicht nutzt um reich zu werden, einen SUV zu kaufen/herzustellen oder jeden Tag Fleisch zu essen.

         

        Da gibt's ganz schnell ganz viele "Argumente" warum Freiheit beschränkt werden muss.

        • @Thomas_Ba_Wü:

          Sie verwechseln Konsum mit Freiheit.

        • @Thomas_Ba_Wü:

          "Freiheit" zu Lasten anderer, auf Kosten unserer Lebensgrundlagen und nachfolgender Generationen, "Freiheit" ohne (soziale) Gerechtigkeit und ohne (ethisch-moralische) Verantwortung ist schlicht Ausdruck eines parasitären Lebensstils und WERTLOS.

           

          Zuviele, die das Wort "Freiheit" heutzutage in den Mund nehmen, meinen doch nur die des Marktes, nicht aber die des Geistes.