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Kolumne Wir retten die WeltHass in Zeiten der Masern

Bernhard Pötter
Kolumne
von Bernhard Pötter

„Von Experten lassen wir uns gar nichts sagen.“ Diese Haltung vieler Impfgegner kam ursprünglich von den Ökos. Jetzt beflügelt sie Verschwörungstheorien.

Erderwärmung? So ein Quatsch, die Erde kühlt ab! Und Impfen ist übrigens ungesund Bild: dpa

N ichts ist in diesen Tagen so ansteckend wie die Wut auf die Impfgegner. Unser Freund J. mit einem kleinen Kind schließt genervt die Augen und zischt: „Diese Vollidioten!“, wenn er an die Debatten in der Kita denkt. Immerhin geht in und um Berlin die Angst vor einer Masernepidemie um, ein kleines Kind ist bereits gestorben, und die Bundesregierung denkt darüber nach, ob man die Menschen zum Impfen zwingen kann.

Ein anderer Bekannter, der ein langes Physikstudium hinter sich hat, sagt: „Wenn beim Hausfest die Familie aus dem zweiten Stock mit ihren Verschwörungstheorien zum Impfen anfängt, verdrücke ich mich schnell zum Grill. Sonst passiert ein Unglück.“

So schimpfen wir alle mit Recht und Selbstgerechtigkeit auf die Eltern, die mit ihrem „Du, die Impfung nutzt nur der Pharmaindustrie“ ihre eigenen Kinder, deren ungeschützte Altersgenossen und eine erfolgreiche Gesundheitsvorsorge gefährden. Aber wir sehen nicht, dass die Einstellung der Impfioten inzwischen weit verbreitet ist: „Von Experten lasse ich mir gar nichts sagen!“ Und dass die grünen Aufklärer – und wir Journalisten – dabei zumindest Beihilfe geleistet haben.

Denn wenn die Umweltbewegung in Deutschland und weltweit etwas erreicht hat, dann das: Der Ratschlag von Fachleuten wird nicht einfach so hingenommen, wenn er nicht in den Kram passt. Mit dem Argument „Geht nicht, gibt’s nicht!“ schmetterten schließlich jahrzehntelang die Hohepriester des Sachzwangs alle Forderungen nach Industrie ohne Gift, Strom ohne Atom oder Fleisch ohne Doping ab.

Vertrauen auf Dr. Google

Und die Wissenschaft hat sich oft genug kaufen lassen oder sich in Sackgassen verrannt: vom Freispruch für gefährliche Chemikalien bis zu Universitäten voller Ökonomen, die auch nach Internetblase und Finanzcrash von der Richtigkeit ihrer falschen Theorien überzeugt bleiben.

Die Folge: Misstrauen gegen eine Wissenschaft, die weniger Wissen als Fakten schafft; Do-it-yourself in Forschung und Praxis, die Suche nach alternativen Wegen. Und seit es das Internet gibt, googelt sich sowieso jeder zurecht, welche Fakten er glaubt.

Auf den Trümmern der Experten-Diktatur blühen nun viele hässliche Pflanzen. Weil immer weniger Menschen Wissenschaft verstehen oder ihr vertrauen, können die „Klimawandelleugner“ den gequirltesten Blödsinn („Die Erde kühlt sich ab!“) als Erkenntnis vortragen. Weil keine Sau die Eurorettung kapiert, kann die AfD Gold als sichere Anlage empfehlen. Weil sie die Grundlagen der Statistik ignorieren, können Fremdenfeinde behaupten, Deutschland sei kein Einwanderungsland.

Noch mehr Aufklärung

Und weil die Politik zwischen Ukraine und Endlagerkommission immer komplexer wird, gedeihen die Verschwörungstheorien. Bei Schmerzen am Hintern fragen Sie nicht Ihren Arzt oder Apotheker, sondern surfen auf der Webseite www.Arschkrebs.de. Sie werden schon sehen, was Sie davon haben.

Was hilft gegen zu viel Aufklärung? Noch mehr Aufklärung! Wissenschaft und Politik noch offener betreiben. Auch mal deutlich sagen, von wem wer bezahlt wird und was wir alles nicht wissen. Und sich an den alten Grundsatz halten: „Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten.“

Bisher habe ich den Klimaleugnern entgegengehalten: „Wenn Ihre Tochter hohes Fieber hat und 97 von 100 Ärzten raten zu einem bestimmten Medikament – welchem Rat würden Sie folgen?“ Denke ich an Impfgegner, muss ich mir wohl ein neues Argument einfallen lassen.

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Bernhard Pötter
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1965. Seine Schwerpunkte sind die Themen Klima, Energie und Umweltpolitik. Wenn die Zeit es erlaubt, beschäftigt er sich noch mit Kirche, Kindern und Konsum. Für die taz arbeitet er seit 1993, zwischendurch und frei u.a. auch für DIE ZEIT, WOZ, GEO, New Scientist. Autor einiger Bücher, Zum Beispiel „Tatort Klimawandel“ (oekom Verlag) und „Stromwende“(Westend-Verlag, mit Peter Unfried und Hannes Koch).
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37 Kommentare

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  • DIE IMPFGEGNER-MÄR:

    Warum Impfgegner gar keine sind.

     

    Sogenannte Impfgegner entscheiden sich, sich nicht impfen zu lassen. Das ist ihr gutes Recht. Zugleich gestehen sie allen, die es wollen, zu, sich impfen zu lassen.

     

    Der Begriff "Impfgegner" suggeriert ein missionarisches Verhalten, also eine versuchte Einflußnahme auf die Impfentscheidung anderer Leute, das so nicht existiert, sondern lediglich der Wunsch nach der Freiheit der eigenen Entscheidung.

     

    Im Gegensatz dazu beobachte ich einen fast schon hysterischen Missionarismus bei den Impfbefürwortern.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Friedrich Zoller:

      Man muss aber die Kinder schützen, Herr Zoller. Vor der Dummeit und Ignoranz ihrer Eltern, wenn sie denn Impfgegner sind. Das ist das gute Recht der Gemeinschaft, vertreten durch das Jugendamt. Zum Glück für uns alle.

  • Eigentlich ist es ganz einfach:

     

    Wer selbst gesund ist und gesunde Kinder hat, wird mit großer Wahrscheinlichkeit sowohl die Impfung als auch die mögliche natürliche Infektion sehr gut überstehen.

     

    Problematisch ist es immer für die nicht so robusten Mitmenschen: Die haben sowohl bei einer natürlichen Erkrankung das höhere Risiko zu Komplikationen als auch bei einer Impfung.

     

    Ich selbst habe gut 25 Jahre all das gemacht, eingenommen und mir spritzen lassen, was "97%" der deutschen Ärzteschaft so meinte, es sei gut für mich. Das war es aber mitnichten und so geht es mittlerweile vielen anderen, chronisch kranken Menschen auch. Auch bin ich in einem "fortschrittlichen", wissenschaftlich geprägten Naturwissenschaftler-Haushalt aufgewachsen, in dem nichts dieser Art in Frage gestellt wurde, dafür alles desinfiziert, sobald es eine Infektion gab.

     

    Spätestens wer selbst nachhaltig von chronischen Erkrankungen in der Familie betroffen ist und von der Ärzteschaft und dem Gesundheitssystem aus langjährigen Erfahrungen nichts oder nicht mehr viel erwartet, wird sich seine eigenen Gedanken machen oder sich mal anhören, was die anderen 3 % so sagen.

     

    Und zum Fieber: Krebspatienten bekommen heute sogar von Ärzten die Frage gestellt, ob sie als Kind öfter mal Fieber hatten. Denn Menschen, die ab und an Fieber hatten und haben, haben wohl nicht so ein hohes Krebsrisiko (laut ärztlicher Aussage in einer Fachklinik).

     

    Da überlege ich mir doch dreimal, ob ich meinen Kindern einen fiebersenkenden Saft gebe, um ihnen (oder mir) aktuell was zu "ersparen". Und bei sehr hohem Fieber über eine zu lange Zeit gibt es a) noch andere Methoden dieses zu senken und b) kann ich das Mittel dann immer noch geben.

    • @Hanne:

      P.S.: Fieber räumt den Körper auf und so ein Fieber-"Hausputz" ist ab und an mal nötig und auch prophylaktisch sehr von Nutzen.

      • @Hanne:

        Darwin?

  • Hat denn wenigstens die taz nun schon mal die Impfpflicht für Mitarbeiter/innen und deren Familien eingeführt? Das dürfte bei den Kommentaren und Artikeln der Redakteure in de vergangenen Wochen zu dem Thema ja kein Problem sein.

  • Sobald mir irgendwer beantwortet, wie viele Menschen z.B. in Fukushima nun aufgrund der Reaktor"katastrophe" verstorben sind, werde ich auch wieder an die Fähigkeit von Deutschen glauben, irgendwelche wissenschaftlichen Fakten verarbeiten zu können.

     

    Zur Zeit gibt es mir in der BRD einfach zu viele grüne Lehrer.

    • @Age Krüger:

      Unzulässige Verallgemeinerung. Sorry, Sie sind raus.

      • @Christian:

        Glücklicherweise bin ich raus.

         

        Ich bin nämlich derjenige, der sich im die Kinder gekümmert hat die Hirnschäden nach Masern oder Impfungen, ganz egal woher, gekümmert hat.

         

        Und uns braucht keiner mehr, wenn es das genetisch perfekt gestylte Kind für alle gibt.

    • @Age Krüger:

      Siehe aktuell auch hier:

       

      http://www.taz.de/Atomkraft-in-Deutschland/!156005/

       

      „Bei den Schilderungen aus dem Innenleben von Ministerien wird mir Angst und Bange bei der Vorstellung, dass dort AKW beaufsichtigt werden.“

       

      Ebenso ist es erlaubt und nachvollziehbar die "Gesundheitsindustrie" samt zuständigen Ministerien und Instituten zu hinterfragen:

       

      Bei den Schilderungen aus dem Innenleben von Ministerien wird mir Angst und Bange bei der Vorstellung, dass dort die Gesundheit beaufsichtigt wird.

  • Es erstaunt, wie verbittert die Impfis für die (hier speziell medizinische) Entmündigung ihrer Zeitgenossen eintreten. Ohne polemisch sein zu wollen: Mir fällt dieses Denkmuster bei denselben Personen auch im Zusammenhang mit anderen Themen auf.

    • @Friedrich Zoller:

      Na ja, Ihre Plädoyers sind eher eine einzige Selbstentmündigung.

       

      Mir ist schon klar, Wisenschaftshasser wollen das nicht verstehen. Es wäre eh vergebliche Mühe.

  • Wer Angst vor Masern hat, muß sich und seinen Nachwuchs ja nur impfen lassen. Wo ist das Problem, Freund J.?

     

    Und was soll ein ansolviertes langes Physikstudium über jemanden mehr aussagen, als daß es sich wohl um einen ehemaligen Bummelstudenten handelt? Mit Medizin hat Physik jedenfalls nichts zu tun. Und wem es in der Kita nicht paßt, der kann sein Kind ja zu Hause betreuen.

     

    Ich verstehe die totalitäre Haltung der Impfis nicht, nach der sie nur glücklich sein können, wenn alle anderen dasselbe tun wie sie, obwohl sich daraus kein Vorteil für sie ergibt.

    • @Friedrich Zoller:

      Ach was?!? "Mit Medizin hat Physik nichts zu tun?"

      Hätten Sie; Herr Zoller, mir das nicht schon vor 20 Jahren sagen können? Mensch, wieviel Zeit und Geld hätte ich mir bei meinen Berufsaus- und Fortbildungen sparen können...

    • @Friedrich Zoller:

      Das Problem ist, dass nicht der Betroffene (das Kind) über sein Schicksal entscheidet, sondern seine Eltern. Weil Mama+Papa Verschwöhrungsspinner sind, muss Kind erkranken und vielleicht sterben. Das sollte nicht sein.

       

      Wenn ein Erwachsener meint, er bräuchte keine Impfungen, dann ist das sein gutes Recht. Für Kinder sollte es eine Impfpflicht geben.

      • @Biene Maya:

        Wie qualifiziert der Staat in diesen Fragen ist, hat er mit der sinnlosen Beschaffung von Millionen von Impfdosen gegen Vogel- und Schweinegrippe eindrücklich unter Beweis gestellt. Oder hätte man die auch zwangsverabreichen sollen, nur damit sie nicht anderweitig vernichtet werden müssen? Der deutsche Michel-Organismus als Pharmamüllhalde?

        • @Friedrich Zoller:

          Dem könnte man die Impfpflicht gegen Pocken entgegen halten, welche diese fürchterliche Seuche weltweit ausgerottet hat.

    • @Friedrich Zoller:

      Sie werden wohl nicht müde? Ich bin immernoch anderer Meinung, IMPFEN IST BESSER ALS SEIN RUF! ICH LASSE MEINE KINDER IMPFEN. IMPFEN IST EIN WIRKUNGSVOLLES MITTEL ZUR EINDÄMMUNG VON INFEKTIONSKRANKHEITEN. AN ALLE IMPFGEGNER: FAHRT DOCH UNGEIMPFT NACH ASIEN. MAL SEHEN WIE ES EUCH BEKOMMT...

      • @Spider J.:

        Lieber SPIDER J.!

        Ich möchte Dich bitten Deine Aufforderung an Impfgegner, ungeimpft exotische Länder zu bereisen, nicht zu wiederholen. Die machen das nämlich tatsächlich. Das Ergebnis ist manchmal tragisch. Einer meiner Freunde lebt aus exakt diesem Grunde nicht mehr.

      • @Spider J.:

        Lassen Sie mal. Ab einem gewissen Bildungsdefizit fallen Sacherklärungen nicht mehr auf fruchtbaren Boden.

         

        Es interessiert halt nicht jeden, wenn in einer Population möglichst alle geeimpft werden, die das auch vetragen; schon um die zu schützen bei denen es nicht geht.

        • @KarlM:

          Möglicherweise ist aus der Sicht des Herrn Zoller eh schon alles egal: Auf der Kulturseite (Artikel über den Ausstieg von A. Kümmert aus dem ESC-Cirkus) verkündet er ohnehin den Vollzug der Vernichtung von "4000 Jahren deutscher Kultur".

          Ja, wenn das so ist...

          • @LittleRedRooster:

            4000 Jahre "deutscher Kultur" uiuiui.

             

            Dazu frag ich gleich mal meine Nachbarin; die ist Archäologin...

          • @LittleRedRooster:

            KARLM muß erst mal erklären, wie er trotz Unverträglichkeiten und altersbedingter Grenzen 95% Durchimpfungsrate erreichen will, was die Voraussetzung für den von ihm erträumten Vollschutz wäre.

             

            So lange ihm und anderen Impfis das nicht gelingt, handelt es sich um utopischen Laienglauben.

            • @Friedrich Zoller:

              Sind Sie, werter Herr Zoller, sich auch wirklich sicher dass man Ihnen zu diesem Sachverhalt tatsächlich auch was erklären kann?

              Sie betätigen sich seit Tagen aus den Impf-Diskussionsseiten wie ein trotziger bockbeiniger kleiner Junge - stur wie die Wand - und geben sich dabei der Lächerlichkeit preis.

              Allein auf Grund neuropsycholigischer und lerntheoretischer Abläufe, welche so eine Gefühlslage automatisch begleiten, dürfte ein Lernerfolg eher unwahrscheinlich sein.

      • @Spider J.:

        Also, dann ist für Sie die Sache ja geritzt. Warum missionieren Sie trotzdem? Das ist nicht rational.

  • Hallo ihr Impffreunde,

    vor 2 Wochen wurde im Deutschlandfunk eine Reportage über die enorme Zunahme von jugendlichem Diabetes 1 Erkrankungen gesendet.

    Diese erreicht einen 2. Erkrankungsgipfel mit ca. 15 Jahren, ist eine Autoimmunerkrankung und macht die Kinder für den Rest ihres Lebens schwer krank ( oder bringt sie um ).

    Über die bisher unbekannten Ursachen sagte eine Ärztin :

    Vielleicht sollte auch die große Menge an Impfungen von Säuglingen und Kindern in die Ursachenforschung einbezogen werden. Jede Impfung beeinflußt und verwirrt ( evtl.) unser Immunsystem, dieses könnte dann später Amok laufen und schlimmste Autoimmunerkrankungen auslösen. Niemand weiß es, keiner will es wissen.

    Hauptsache geimpft , Herr Pötter,aber keinen Gedanken an die Folgen , die vielleicht erst Jahre später auftauchen.

    • @Hara:

      Es gibt unzählige Studien zum möglichen Zusammenhang von Diabetes Typ1 und Impfung.

      Lediglich eine Studie von 1999 ergibt einen signifikanten Zusammenhang bei Influenza TypB-Impfung.

      http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1116914/

      • @Vladimir 52:

        Vladimir52,

        wer kann denn solche Studien machen ?

        Diese müßten ja über mindestens 20 Jahre laufen und eine größere Gruppe von Kindern komplett ungeimpft lassen- geht nicht. Trotzdem : Jede ( ! ) Impfung triggert und verändert das Immunsystem.

        ( wie ist die derzeitige Impfempfehlung der Stika ? 22 Impfungen ? ).

        Daß dann 15 Jahre später vermehrt Autoimmunerkrankungen auftreten ist nicht abwegig.

        Und daß aufmerksame Eltern ihren Kindern spätere üble Krankheiten ersparen wollen und mit dem Impfthema bewußt und auch kritisch umgehen, hat ja nichts mit Verschwörungstheorien zu tun.

        Trotzdem erstaunlich, daß eine Studie von 1999 einen signifikanten Zusammenhang von Impfung und Diabetes 1 sieht.

        • @Hara:

          Diese Studien gehen natürlich der Einfachheit halber von einem monokausalen Zusammenhang aus. Es bleibt den Wissenschaftlern ja auch erst mal gar nichts anderes übrig. Sobald man versucht, einen längeren Zeitraum statistisch auszuwerten, wird die Sache problematisch, da hier ja noch ganz andere Einflüße über die Zeit eine Rolle spielen können. Sinvoll sind die Studien für einzelne Imfungen dennoch aber niemand behauptet, dass ein negatives Ergebnis der Weisheit letzter Schluß sei.

          Zum vermehrten Auftreten von Diabetes Typ1 hier noch ein recht aktueller Artikel: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3253029/

          In diesem Zusammenhang ist auch das massive Auftreten von Diabetes Typ1 bei Mumps-Infektionen beschrieben worden ("A case of fulminant type 1 diabetes associated with significant elevation of mumps titers")

        • @Hara:

          wenn wir auf jede Kausalitätsprüfung verzichten, dann übernehmen doch wider die Voraufklärer das Regiment.

           

          Korrelationen allein dürfen Sie sich dahin stecken, wo nie die Sonne scheint!

          • @KarlM:

            Wenn´s um das Kunduz-Massaker geht, sind Sie nicht so versessen auf penible Kausalitätsprüfungen. Da begnügen Sie sich mit einem soliden "Ach, was!".

            • @Friedrich Zoller:

              Was soll der Blödsinn? Und was soll geprüft werden?

               

              War eine angemessene militärische Maßnahme.

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Die Politik oder die Verhältnisse werden keineswegs komplexer. Es sind die Menschen, die zur Unterkomplexität und Trägheit tendieren.

     

    Da kommen "Expertenmeinung" (überwiegend seichte Aussagen, die sich auch jeder minderbegabte Abiturient zusammenreimen könnte) und Verschwörungstheorie (nicht minder seicht, dafür aber narzisstische Gratifikation versprechend) gerade Recht. Denn sie bieten die vermeintlichen Antworten, zu deren aus geistiger Anstrengung bestehender Eigen"produktion" das Einzelhirn ob "Konsum-" und "Fithaltungspflichten"

    keine Zeit mehr zu haben glaubt und deshalb keine Lust mehr hat.

     

    Es gibt heute kaum noch Meinungen, sondern Deinungen, Ihrungen und Wir®ungen.

  • Die Masern sind gerade so ein typisches "Schaum-Vor-Dem-Mund-Thema". Leider auch bei der taz, wie sich aus einigen Formulierungen ableiten lässt. (Nebenbei: Die Verquickung mit "Klimaleugnern" - gemeint sind wohl "Leugner des Klimawandels" - ist ziemlich jämmerlich. Fällt Ihnen, mein guter Bernhard Pötter, denn noch nicht mal ein Nazi-Vergleich ein?

     

    Aktuell fühle ich mich durch den Medien-Hype zu "Masern" an die H5N1-Schweinegrippe-Hysterie (oder war's Vogelgrippe?) vor einigen Jahren erinnert, die dem Tamiflu-Hersteller hunderte Millionen eingebracht hat für eine Bevorratung, die wegen Verfalls kürzlich für nochmal viel Geld vernichtet werden musste.

     

    Nach meinen Informationen wird das große Masern-Geschrei durch mehrere hundert Erkrankungen mit bisher EINEM Mortalitätsverdacht ausgelöst. Die "ganz normale" Influenzawelle dieses Jahres zählt mindestens 28.000 Erkrankungen und mehrere Todesfälle - ohne dass irgendjemand nach einer Impfflicht schreit.

     

    Meine Sehnsucht nach Rückkehr der Seriosität und Objektivität wenigstens in die Qualitätsmedien wird von Tag zu Tag größer.

    • @Naso poeta:

      Ebenso auch ein Danke von mir!

    • @Naso poeta:

      Danke. Danke. Danke.

  • Nimmt die Entropie zu oder ab?

     

    Wie kann man für Wissenschaft plädieren und dann mit dem Begriff "Leugner" kommen?

     

    Außer natürlich unter Theologen.....