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Kolumne „Minority Report“Wir armen Opfers!

Fatma Aydemir
Kolumne
von Fatma Aydemir

Das „Nein“ zu AKP-Auftritten in Deutschland ist das falsche „Nein“. Es könnte Erdoğan zusätzliche Stimmen beim Referendum bringen.

Deutschland so: Nö. Und Erdoğan so: Woop! Woop! Foto: reuters

N eulich war ich für eine Lesung in Hamburg. Im Anschluss an die Veranstaltung kam eine Besucherin auf mich zu, mit Fragezeichen in den Augen: „Die Zustände in der Türkei, die Verhaftung von Deniz Yücel, das bewegt mich alles so. Wir müssen doch was machen. Aber was? Man sollte denen verbieten, hier aufzutreten, oder?“

Die Sorge, die sich hinter dieser Frage verbarg, wirkte sehr aufrichtig. Und ich empfinde oft eine ähnliche Hilflosigkeit, weshalb ich die Frau am liebsten umarmt hätte. Ein „Ja“ konnte ich mir aber nicht abringen. Weil ich mir nichts aus Verboten mache. Und weil es normalerweise die türkische Regierung ist, die allzu gerne und häufig Verbote ausspricht. Sollte man den Verbietern nun auch etwas verbieten? Macht man sich zu*r Mittäter*in, wenn man „denen“ eine Bühne gibt?

Allein diese Fragestellung ist nur ein weiteres Symptom einer zweifelhaften Türkei-Politik der Bundesregierung. Die AKP durfte in Vergangenheit unzählige Auftritte in Deutschlands Großveranstaltungshallen absolvieren. Und Deniz Yücel ist nicht der erste Journalist, der in der Türkei hinter Gittern landet. Nur besitzt Yücel neben der türkischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft und fällt damit ganz offenkundig in den Verantwortungsbereich der Bundesregierung.

Doch: Wird Yücel frei gelassen, wenn man AKP-Ministern verbietet, in Deutschland Wahlkampf zu machen? Wird sich die Situation der Pressefreiheit und der Minderheiten in der Türkei verbessern, wenn man die unbequemeren Gespräche auf Eis legt?

„Sie grenzen Muslime aus“

Fakt ist: Im April steht ein Verfassungsreferendum an, dass alle Macht endgültig beim Staatsoberhaupt konzentrieren wird – was nicht mal alle AKPler gut finden. Für ein mehrheitliches „Ja“ ist Erdoğan auf die Stimmen der Rechtsextremen und Nationalisten angewiesen. Die „Ja“-Kampagne lief recht schleppend – bis jetzt.

Denn nun heißt es: „Deutschland lässt uns nicht rein. Sie grenzen uns aus, weil wir Muslime sind. Sie sprechen von Meinungsfreiheit, aber schalten uns stumm“. Keine Agentur der Welt hätte eine bessere Kampagne designen können, um die Gunst der Nationalisten zu gewinnen. Potenzieller Slogan: „Wir armen Opfers!“

Wenn die türkische Regierungspartei hierzulande Wahlkampf macht, bekommt sie höchstens die Stimmen, die sie immer kriegt: von AKP-nahen Auslandstürken, die ihr Angespartes in der Türkei anlegen. Wenn der AKP allerdings untersagt wird, in Deutschland aufzutreten, könnten noch ein paar Stimmen hinzukommen: Von jenen Deutschtürken, die sich sowieso schon gesellschaftlich ausgegrenzt fühlen.

Nichts Neues

Leider ist es nicht das erste Mal, dass deutsche Entscheidungen der AKP in die Hände spielen. Angela Merkel war erst Anfang Februar bei Erodğan in Ankara – wie so oft fiel ihr Türkei-Besuch ausgerechnet in den Zeitraum eines Wahlkampfs.

Für ein „Nein“ zum Verfassungsreferendum hat sie sich dort nicht ausgesprochen. Dabei wäre es das wichtigere „Nein“ gewesen, als das „Nein“ zu irgendwelchen Festhallen-Auftritten irgendwelcher Minister, die sowieso nichts Neues zu sagen haben.

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Fatma Aydemir
Redakteurin
ehem. Redakteurin im Ressort taz2/Medien. Autorin der Romane "Ellbogen" (Hanser, 2017) und "Dschinns" (Hanser, 2022). Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift "Delfi" und des Essaybands "Eure Heimat ist unser Albtraum" (Ullstein, 2019).
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47 Kommentare

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  • Bislang hatte die AKP von den Türken aus Deutschland Zustimmungsquoten in der Höhe von 60% erhalten, das war mehr als die AKP in der Türkei einfährt.

     

    Ich bin sicher die türkische Opposition ist sehr dankbar für die Wahlkampfhilfe für Erdogan, die Deutschland durch den Doppelpass ermöglicht (enthält Spuren von Sarkasmus).

    • @Gesunder Menschenverstand:

      Die deutsche Staatsangehörigkeit ist doch für Wahlen in der Türkei völlig unbedeutend.

      Ausgebürgerte ehemalige türkische Staatsbürger können zwar auf Antrag weiterhin wesentliche Staatsbürgerschaftsrechte (Erbrecht, Aufenthaltsrecht, Grundbesitz etc.) beibehalten, nicht jedoch ihr Wahlrecht in der Türkei.

  • Deutschland muss sich zuvörderst um die Einhaltung und BEWAHRUNG seines Rechts kümmern, nicht dagegen um evtl. Vorteile Erdogans für seine Wahl.

    Die Autorin verkennt hier die Maßstäbe staatlichen Handelns.

  • Logische Lösung:

    Alle oder keiner.

     

    Man sollte die Auftritte von Erdogan und seiner Minister dann - und nur dann! - erlauben, wenn auch die Opposition gleichermaßen Rederecht vor Deutschtürken in der BRD bekommt.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Wenn ein Nein zu Erdogan falsch ist, dann ist das Verbot der PKK auch falsch.

  • [...] Der Kommentar wurde entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Die Moderation

    • @Fred Erik:

      Warum protestieren denn die Feiglinge von Pegida nur in Dresden, wo es keine Ausländer gibt und nicht mal gegen Erdoğan?

       

      Das sind doch diejenigen, die uns vor der Islamisierung schützen wollen, aber das sind eben die letzten Memmen, genau wie die AfDler. Von denen wissen wir jetzt wenigstens, was wir zu erwarten haben, wenn der Islam in Form von Erdoğan kommt.

      Nix!

       

      Als ob die deutsche Antifa ihren Feind zuerst in der Türkei festmacht. Diejenigen, die groß die Schnauze aufreißen und uns vorm Islam warnen, zeigen jetzt, dass sie (kleingeschriebenes "s"?) nix in der Hose haben.

    • @Fred Erik:

      Sie implizieren, die Antifa geht zurecht gegen Pegida vor.

    • @Fred Erik:

      Sehen Sie, wenn Sie sich nicht die Mühe geben, Ihre Groß- und Kleinschreibung von "Sie" und "sie" sorgfältig bzw. korrekt einzusetzen, wird gar nicht klar, wen Sie hier eigentlich beleidigen und anpöbeln wollen. Ich persönlich finde ja Rechte putzig, die fürs Vaterland brüllen, die eigene Muttersprache aber nur rudimentär im Griff haben.

    • @Fred Erik:

      Da liegen Sie zumindest mit der Schlagkraft der PEGIDA-Sympathisanten nicht richtig: Die hauen und schießen gerne mal Leute um. Es gibt immer noch Menschen in DD, die zumindest ihre Kinder ab Montagnachmittag nicht mehr auf die Straße lassen.

       

      Woher kennen Sie denn die PEGIDA-Leute?

  • In D sollte vordergründig deutsche Politik gemacht werden, und die darf sich nicht einem mutmaßlichen Ergebnis eines Referendums in der Türkei beugen. Wenn also demoktratische Grundwerte zu vertreten sind, und die lassen es nicht zu, dass sich generell eine Diktatur empfiehlt, so ist es mit Absage solcher Umtriebe zu reagieren. Ein demokratischer Staat ist nicht Tummelplatz für antidemokratische Marktschreier. Wer das selbst als antidemokratisch bezeichnet, kennt die Bedeutung des Wortes nicht.

    Wenn ein Türke das in gegenwärtiger Lage und mit Demokratiewillen im eigenen Land anders sieht, so mein absolutes Verständnis dafür.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @lions:

      In D sollte vordergründig europäische Politik gemacht werden, so lange die Türkei (noch) nicht total isoliert dasteht.

      Die gesamte EU sollte jetzt an einer gemeinsamen Haltung in dieser heiklen Frage arbeiten, bevor wir mit der Türkei in die Sackgasse rauschen und alle anderen dabei zugucken.

      Die NL haben schon Signale Richtung Ankara ausgesendet, wobei man da ein genaues Augenmerk auf die Motive haben sollte.

      Wilders' Schatten ist recht lang.

      • @571 (Profil gelöscht):

        Ja, sicher auch erweiterungbedürftig, und -fähig.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Pro und contra - blöd nur, dass beide Seiten nachvollziehbare Argumente vorbringen und der Streit darüber nichts bringt.

     

    Auch wenn es schmerzt: Soll ER doch kommen, eine Rede unter freiem Himmel, jede Menge freie Presse und dann vielleicht Ruhe.

    Zu Hause kann er dann über Meinungsfreiheit referieren...

  • Wer den Feinden der Freiheit eine Plattform bietet, der hilft mit, die Freiheit zu zerstören.

     

    Ich hoffe, dass sich Linke, Kurden, Aleviten aus der Türkei zusammen mit allen fortschrittlichen Kräften den Propagandisten des für die Türkei geplanten "Ermächtigungsgesetzes" entgegen stellen.

     

    Und dass deutsche Politiker den Mut haben, diese geplanten Verhandlungen nach § 47 Abs. 1 Nr. 4 Aufenthaltsgesetz zu verbieten.

     

    Österreich und die Niederlande hatten diesen Mut!

  • 3G
    32795 (Profil gelöscht)

    Ich versteh die Auregung nicht. Bei Anderen ging es doch auch.

    http://www.taz.de/!5178586/

     

    Wir müssen uns über etwas ganz anderes unterhalten. Nämlich über Deutsche Staatsbürger die zu zehntausenden für die Einführung der Todesstrafe auf die Straße gehen und (wohl) zu Hunderttausenden Erdogan per Wahlstimme diktatorische Vollmachten einräumen werden.

     

    Das stellt ALLES in Frage was im Zuge der Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft versprochen wurde!

     

    Aber darüber redet man nicht gerne... lieber mal schön auf Erdogan konzentrieren...

    • @32795 (Profil gelöscht):

      Geert Wilders war beispielsweise auch schon in Dresden als Redner bei einer PEGIDA-Veranstaltung, aber das war keine Wahlkampfveranstaltung für seine niederländischen Mitbürger in Emigration.

       

      Da gibt es schon Unterschiede beim Auftritt, auch wenn ich weder Wilders noch Erdogan mag.

    • @32795 (Profil gelöscht):

      Da haben Sie mehr als recht. Dass Zehntausende Türken, die teilweise seit mehreren Jahrzehnten in Deutschland leben, sich für die Einführung der Todesstrafe und die Einschränkung der Demokratie begeistern, ist viel schwerwiegender, als die Frage, ob nun Erdogan irgendwo eine Rede hält oder nicht.

       

      Wenn die Integration dieser Menschen in Jahrzehnten so wenig funktionierte, sollte man angesichts der vielen Einwanderer, die derzeit aus den Nachbarländern kommen, dringendst etwas an der Einwanderungspolitik in Deutschland ändern. Ich meine allerdings nicht, dass die doppelte Staatsbürgerschaft selbst da eine Rolle spielt.

      • @rero:

        Ist Einwanderung irgendwo mal langfristig untersucht worden?

         

        Sog. Russlanddeutsche stehen Putin und Neonazis auch oft näher als der Demokratie, in der sie leben. Ähnlich verhält es sich mit Ostdeutschen und scheinbar auch mit Deutsch-Türken.

         

        Muss Europa das nur noch 100 bis 200 Jahre aushalten und abwarten, bis die Wurzeln nicht mehr wichtig sind?

         

        Wie sieht das denn in den USA aus? Ticken da die Amerikaner mit alten irischen Wurzeln wesentlich anders als z. B. die mit deutschen Vorfahren?

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @Hanne:

          Wer tickt wie und warum?

           

          Bildung schlägt Herkunft, das dauert normalerweise keine 100 Jahre.

  • Das ist doch beste Live-Satire - ein tobender Despot vom Bosporus tritt Menschenrechte im eigenen Land mit Füßen, schlägt kurz und klein, was nicht seiner Meinung ist und dann, dann kommt er zu den Deutschen und besteht hier auf was? Auf sein Recht auf Meinungsfreiheit. Und weil die Deutschen wegen eines Flüchtlingsdeals in Geiselhaft sind, gibt es Journalisten/Innen und Politiker, die dafür noch verquere Argumente finden und diese öffentlich vertreten. Was wäre wohl, wenn wir nicht in Geiselhaft wären - dann wäre dieser Spuk gar nicht erst aufgetaucht - Erdogan wäre längst in die Schranken verwiesen worden - so müssen alle Deutschen ihr letztes Stück Selbstachtung abgeben und im Auftrag und im Namen der Regierung Duckmäusertum spielen.

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Es ist grundsätzlich ein Fehler, Wahlveranstaltungen die andere Länder angehen, stattfinden zu lassen. Denn es muss strikte Neutralität bewahrt werden, wenn man Eskalationen wie diese vermeiden will. Etwas anderes ist es, den Bürgern eines Landes die Möglichkeit zu geben, ihre Stimme für Wahlen, die in ihrem Heimatland stattfinden abzugeben. So geschehen in Spanien, da konnten die vielen dort lebenden Ekuatorianer, die fasst alle die doppelte Staatsbürgerschaft, besitzen, wählen. Es ist aber kein ekuatorianischer Kandidat nach Spanien gekommen, um eine Wahlkampfrede zu halten. Das gleiche gilt für Frankreich, da hat sich 2014 auch kein algerischer Präsdentschaftskandidat blicken lassen, obwohl die algerische Community da noch viel grösser ist als die türkische in Deutschland.

    Die hier lebenden Türken können sich über Internet und den klassischen Medien eine Meinung bilden und dann in Deutschland in eigens dafür eingerichteten Wahllokalen ihre Stimme abgeben.

    Fürs Weitere muss man Donald Erdogan sachlich und bestimmt entgegentreten und endlich die Beitrittsverhandlungen zur EU aufs Eis legen und alle Zahlungen einstellen bis demokratische Verhältnisse wieder hergestellt werden. Im selben Moment sollte man Griechenland endlich die Schulden erlassen, die es ohnehin nicht zurückbezahlen kann und es wirtschaflich unterstützen, damit es mehr Flüchlinge unter menschenwürdigen Bedingungen aufnehmen kann. Das käme ohnehin billiger als dem Kaid vom Bosporus weiterhin Schutzgelder zu zahlen.

  • 3G
    36855 (Profil gelöscht)

    Ihre Argumentation, Frau Aydemir, kann ich nicht nachvollziehen.

    Erdogan begibt sich auf Hitlers Spuren, inhaftiert wahrlos Menschen, walzt mit Panzern Häuser nieder, in denen sich noch Menschen befinden, entfernt kritische Stimmen aus Justiz und Medien.

    Diesem menschen sollen wir hier eine Plattform geben? Das ist, meiner Meinung nach, völliger Irrsinn.

    Wenn die hier lebenden Türken dies als Anlass nehmen, dem Vorhaben des Sultans zuzustimmen, dann haben sie hier in unserer Demokratie nichts verloren und sind völlig unmenschlich!

  • Aus meiner Sicht ist es ein kardinaler Denkfehler, sich bei Entscheidungen in diesen Fragen immer sogleich auf Erdogans Warte zu begeben. Wie wird er auf dies oder das reagieren, wem schadet dies oder das am Ende, wem nützt es, was schwächt seine Position, was stärkt sie?

    Nein - man muss ganz einfach Stellung beziehen, was in einer Demokratie noch geht und was eben nicht mehr. Es kann doch nicht angehen, dass sich türkische Politiker hier auf Rechte berufen dürfen, die sie sehr vielen Menschen in der Türkei längst nicht mehr zugestehen möchten. Demokratie hier kann und darf kein Selbstbedienungsladen für Despoten sein. Man wird dem Werben für Despotie und Todesstrafe - egal wo es stattfindet - nicht einfach großzügig mit Laissez-faire begegnen können. Das ist weder demokratisch, noch human, noch klug.

  • Mein Vorschlag an die Antifa: Stört doch mal eine von den AKP-Veranstaltungen auf denen für die Einführung einer Diktatur bzw. die Wiedereinführung der Todesstrafe geworben wird ! ...Nein, wollt Ihr nicht ? Warum denn nicht ? Achso, ein paar Rentner bei Pegida zu bedrohen ist einfacher, gibt auch keine Gegenwehr! Hatte ich vergessen - Ihr Schönwetter-Linken !

    • @Fred Erik:

      Verstehe! Sie möchten also neben sächsischen Rentnern auch mal türkische Rentner bedroht sehen, weil es dann wenigstens zur Gegenwehr kommt. Sonst noch alle Zacken im Kamm?

      • @Rainer B.:

        Sie verstehen es leider nicht. Die selbstgerechte Linke in D ist nur da laut, wo es nicht weh tut, da wo es mutmaßlich keine Gegenwehr gibt ! Das ist was ich kritisiere und Sie bestätigen diesen Vorwurf - herrlich :-)

        • @Fred Erik:

          Nöö, Sie möchten hier nur andere Leute gegeneinander aufhetzen.

        • @Fred Erik:

          Und weil Sie selber den Arsch nicht hochbekommen, soll es die Antifa machen?

           

          Ich glaube nicht, dass Sie der Typ sind, der ausreichend in den Strukturen der Antifa etabliert ist, damit er dort derartiges durchsetzen kann.

           

          Frage wäre natürlich, warum Pegida und Legida und die ganzen Typen, die uns vorm Islam bewahren wollen, nicht die Eier haben, sich gegen die türkische Propaganda zu stellen.

        • @Fred Erik:

          Wieso, bei jeder Neonazidemo steht sie doch da, die Antifa. Legida in Leipzig ist übrigens eine ganz andere Nummer als Pegida in Dresden, was erwerbsfähige und gewaltbereite Faschos betrifft. Und apropos Osten, da waren (oder sind?) die Antifas vielerorts die Einzigen, die was gegen die Vorherrschaft der Nazischläger in der Provinz unternommen haben, wenn die Staatsmacht beide Augen fest zugedrückt hat. Aber das passt Ihnen vermutlich auch nicht, was?

  • Mein Vorschlag wäre, im Gegenzug zur Erlaubnis von Ja-Werbern auch PolitikerInnen aus der Türkei einzuladen, die zu einem Nein aufrufen. Warum ist das den Erdogan-KritikerInnen, die es in der deutsch-türkischen Community durchaus ja auch gibt, noch nicht eingefallen? Es würde sich zeigen, ob Erdogan VertreterInnen der Nein-Kampagne überhaupt ausreisen oder sie schon vorher wegen "Terrorpropaganda" verhaften ließe. Im letzteren Falle wäre seine Heuchelei entlarvt.

    • @Joba:

      Vielleicht würden sie die Veranstaltung in D auch gar nicht überleben...

  • Gegen die AFD vorgehen geht scheinbar immer, die wehren sich nicht. Aber beim Erdogan einknicken ist scheinbar opportun. Ziemlich erbärmlich! Jetzt muss man sicb von Erdogan schon Nazi Vergleiche gefallen lassen!

  • Ich würde das von einer Gegenleistung abhängig machen: Die deutschen Politiker dürfen auch in der Türkei Wahlkampf machen. Schließlich ist ja bald wieder Bundestagswahl. Und in der Türkei halten sich auch etliche Deutsche auf - zumindest im Urlaub oder auf Familienbesuch (Doppelstaatler).

    • @Läufer:

      Oder in Gefängnissen.

      • @Age Krüger:

        :-)

  • "Wenn die türkische Regierungspartei hierzulande Wahlkampf macht, bekommt sie höchstens die Stimmen, die sie immer kriegt: von AKP-nahen Auslandstürken, die ihr Angespartes in der Türkei anlegen." - Naja, irgendwie hab ich da so läuten hören, dass 60% der türkischen Wahlberechtigten in Deutschland AKP gewählt haben und nicht unerheblich zu Erdogans Erfolg beigetragen haben.

  • Das Verbot von schlechter Propaganda wirkt häufig kontraproduktiv. Nicht nur bei Erdogan sondern auch bei der AfD merken wir, dass wir mit einer Beschränkung der Freiheiten bei uns die Radikalen erst recht fördern.

    Auf der anderen Seite ist die türkische Regierung mit ihren Auftritten schon ein Einzelfall. Habe noch nie etwas davon gehört, dass Putin im Baltikum oder der Ukraine bei Wahlkampfauftritten gesprochen hätte - und Russen gibt es in diesen Ländern deutlich mehr Türken in Deutschland. Auch kenne ich keinen Wahlkampfauftritt von Merkel & Co in Zürich.

    Doch was ist die Konsequenz dieses Verbots? Wollen wir auch die Veranstaltungen gegen die weitere Abschaffung der Demokratie in der Türkei verbieten - oder gibt es jetzt eine (zwar gut gemeinte aber ungute) Zensur von ausländischen Wahlkampfveranstaltungen?

  • Ach du meine Güte - wie viel Sorge um die Befindlichkeiten der armen Türkei! Und die Sorge, dass man Erdogan in die Hände spielt.

    Hört auf mit diesem Gesäusel! Es geht auch um die Deutsche Gemeinschaft und um die Unverschämtheiten eines Herrn Erdogan! Deutschland kann sich nicht alles gefallen lassen - es hat auch ein Recht sich zu wehren - und einem Despoten, der die Menschenrechte mit den Füßen tritt, muss man nicht noch die Tür öffnen, dass er dazu mit seinem Populismus noch Stimmen werben kann, wenn es Alternativen gibt. Dem Mann muss man endlich mal die Realitäten aufzeigen - die hat er nämlich aus den Augen verloren - genauso wie manche Journalisten/innen.

  • Türken die Appeasement wollen, machen gemeinsame Sache mit Erdogan. Punkt.

  • Statt sich weiter über ein Verbot zu streiten, sollte man deshalb – gemeinsam mit Erdoğan-kritischen türkischen Verbänden – Gegendemonstrationen und eigene Veranstaltungen für die hier lebenden Türken organisieren, um sie zu einem "Nein" beim Referendum zu ermuntern.

  • Ich kenne keine ausländische Regierung ausser der türkischen, die in Deutschland Wahlkampf machen möchte. Andere Regierungen wahren ein Mindestmass an Anstand. Es ist befremdlich, überhaupt eine solche Frage diskutieren zu müssen. Man mag kaum glauben, dass die deutschen Diplomaten das nicht unmissverständlich klarmachen.

     

    Aber der Fall, dass eine Regierung mittels Plebiszit eine Demokratie in eine Diktatur überführen möchte, ist auch nicht häufig. Etwas ähnliches hatten wir hier auch einmal in Deutschland. Umso schlimmer, dass die türkische Regierung weiter jede Grenze übertreten möchte.

    • @Volker Birk:

      Na ja, wie damals Barack Obama unter regem Interesse der Bevölkerung vor der Siegessäule den Berlinern die Luftbrücke erklärt hat, war das ja auch vor seiner Wahl und somit schon sowas wie Wahlkampf. Die Grenzen sind hier schon fliessend, heutzutage sind Politiker ja eher 24/7 im Wahlkampf.

       

      Wäre es nicht besser, die Herrschaften von der AKP hier ihre unsägliche Agenda propagieren zu lassen - aber bitteschön unter Begleitung der hiesigen Zivilgesellschaft. Wenn dann der Minister XY auf der Bühne Gift und Galle wegen der grossen Gegendemo spuckt weil er realisiert, dass hierzulande keiner unliebsame Proteste mit Tränengas erstickt, dann kommt die türkische Community vielleicht auch mal ins Nachdenken. Das müsste dann halt nur noch alles organisiert werden.

      • @Konrad Ohneland:

        So viel Amerikaner gibt es in D aber doch gar nicht mehr, als dass diese Rede was hätte bewirken können.

         

        Waren da damals auch nur Amerikaner, die zuhörten? Es war wohl eher eine Rede von ihm und nicht zu seinen amerikanischen Mitbürgern.

  • [...] Die AfD ist dabei eine demokratische Partei in einem (noch) demokratischen Land. Sie vertritt rechtsstaatliche Ziele.



    DOCH diese türkischen Minister und der Erdowahn sind Vertreter einer etablierten Diktatur, die ihren Staatsstreich nur noch pseudo-rechtsstaatlich absichern wollen.



    ???



    Solche Auftritte soll man nun gewähren lassen?



    Wie lösen Linke für sich diesen klaren Widerspruch?

     

    Kommentar gekürzt. Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen. Danke, die Moderation