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Kolumne Der Kommissar #12Blond, blöd, gewalttätig

Schweden, Finnland und Dänemark tun so nett. Doch hinter der Fassade tut sich ein Abgrund auf. Skandalnavien gehört nicht in die EU.

Es ist was faul im Staate Dänemark. Und nicht nur dort. Der kindische Kinderschreck Lordi ist aus Finnland. Bild: Getty Images

Skandinavien liegt im Norden Europas“, berichtet taz-Experte Arno Frank (43). Und genau da (im Norden) leben die Streber Europas. Die besten Schulen, die meisten Internetanschlüsse, die blutrünstigsten Stechmücken – immer sind die Skandinavier vorn. Doch hinter der niedlichen Fassade aus Frauen-Quote und Blockhaus und Norweger-Pulli und Pisa und Sauna und dem ganzen Wohlfühl-Quatsch tut sich ein Abgrund auf: Skandalnavien.

Nirgendwo in der EU werden die Frauen so oft von ihren Männern verprügelt wie in Dänemark (52 Prozent), Finnland (47) und Schweden (46). Der Däne schlägt zu, weil er eine prima Ausrede für alles hat („Es ist was faul im Staate Dänemark“), der Schwede schlägt zu, weil schon der Wikinger (Schwedisch für: „Alter Schwede“) zugeschlagen hat, der Finne schlägt zu, weil er schon mittags hyvääpäivää (Finnisch für: „hackedicht“) ist. Blond kickt gut, am liebsten der Frau ins Gesicht.

Dumm wie Knäckebrot

LÄNDERLEXIKON SKANDINAVIEN

Hauptstädte: Stockholm, Helsinki, Kopenhagen

Größe: groß/groß/klein

Bevölkerung: gewalttätig

Exportgüter: Billy-Regale, Mohammed-Karikaturen

Berühmte Leute: Pippi, Wickie, Hamlet

Berühmte Orte: Roskilde, Bullerbü

Kultur: Abba, Lordi, Olsen-Brüder

EU-Tauglichkeit: null

Der Sommer ist kurz, der Winter kalt, der Zivilisationsgrad niedrig (Schweden: 56 Prozent Wald, Finnland: 187.888 Seen, Dänemark: viele Dünen). Trotzdem wähnen diese Hinterwäldler ihre „Kultur“ aus faulem Fisch („Surströmming“), in Kaffee aufgeweichtem Rentier („Latte Lappiato“) und Sägemehl-Brötchen („Korvbröd“) bedroht, wählen Parteien wie die „Wahren Waschlappen“, die „Ikeademokraten“ oder die „Dänische Faxepartei“.

Schon die Kinder werden mit rassistischen Büchern („Negerkönig“) aufgezogen. Kaum geschlechtsreif, meist jedoch schon früher, fahren sie in einsame Wälder – das ist außerhalb des Hauptbahnhofs von Stockholm quasi alles – und vergewaltigen die Nachbarstochter (Schweden: 46,5 angezeigte Vergewaltigungen auf 100.000 Einwohner, Europa-Rekord, plus Dunkelziffer!). Sie gründen Death-Metal-Bands, führen Rockerkriege, begehen einen Mord nach dem anderen (Kurt Wallander, Olof Palme).

Vorbildlich hingegen Norwegen und Island. Die sind zwar genauso smörrebröd (Dänisch für „Dumm wie Knäckebrot“) wie der Rest Skandinaviens. Aber sie sind schon da, wo Schweden, Finnland und Dänemark auch hingehören: außerhalb der EU!

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Deniz Yücel
Kolumnist (ehem.)
Von Juli 2007 bis April 2015 bei der taz. Autor und Besonderer Redakteur für Aufgaben (Sonderprojekte, Seite Eins u.a.). Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik 2011. „Journalist des Jahres“ (Sonderpreis) 2014 mit „Hate Poetry“. Autor des Buches „Taksim ist überall“ (Edition Nautilus, 2014). Wechselte danach zur Tageszeitung Die Welt.
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6 Kommentare

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  • Ausserdem haben die Schweden zwei linke Hände. Weil sie ihre Möbel nicht zusammenbauen konnten, haben Sie Ikea erfunden und lassen das Zusammenbauen jetzt andere machen. Göteborg haben sie auch nicht hingekriegt. Das mußten dann die Holländer bauen.

    Dass die Schweden ihre Frauen öfter verprügeln als anderswo, halte ich für ein übles Gerücht. Man sieht dort nur genauer hin. Die Schwedinnen sind wirklich immer sehr lieb und es gibt überhaupt keinen Grund, sie zu verprügeln - ausser der Schwede hat mal Alkohol getrunken. Damit kann sein Körper nicht umgehen und dann verschwimmt bei ihm schon mal der Unterschied zwischen Vulva und Volvo.

  • Ich frage mich auch, was mit dieser Reihe gesagt werden soll. Dann dürfte wohl auch Deutschland nicht in der EU sein. Hier werden auch nur 8% der angezeigten Vergewaltiger wirklich bestraft. Und viel Natur ist doch eigentlich schöön

    • @WalterWhite:

      Wenn Deutschland nicht in der EU wäre, müssten nach Ansicht Deutschlands die anderen Länder ja alle verhungern. Einer muß den Spaß doch schließlich auch "bezahlen" und "Deutschland ist gut im Bezahlen" (Zitat: Jilet Ayse).

  • In der Tat.

    Was will uns der Author damit wohl sagen?

    • @Dethecor:

      Ich bin weder Deutsch-Muttersprachler noch politisch tätig (nicht einmal gut damit kenne ich micht gut aus). Der Artikel ist ein Teil einer Kolumne vieler EU-Länder, die die Form "X gehört nicht in die EU" hat (siehe "die Türkei gehört nicht in die EU").

  • Ich mag ja sonst die Texte, mir fehlt allerdings die Pointe hier..