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Kluft zwischen Reich und ArmEin Prozent hat mehr als der Rest

Derzeit gehören 48 Prozent des weltweiten Reichtums einem Prozent der Bevölkerung. Das zeigt eine Studie der Menschenrechtsorganisation Oxfam.

Mehr kaufen, mehr kaufen, mehr kaufen. Bild: dpa

DAVOS taz | Die Vermögen der Superreichen sind im Vergleich zum Besitz der großen Bevölkerungsmehrheit weltweit stark gestiegen. Die 80 reichsten Personen der Erde besaßen 2014 mehr Kapital als die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung.

Das zeigt die Streitschrift „Alles haben und noch mehr wollen“, die die Menschenrechtsorganisation Oxfam anlässlich des Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos veröffentlicht hat. Das diesjährige privat organisierte Treffen der politischen und ökonomischen Entscheider, zu dem auch immer mehr NGOs anreisen, beginnt am 21. Januar.

Die 80 Reichsten kamen demnach auf ein addiertes Vermögen von 1,9 Billionen US-Dollar, nach aktuellem Kurs etwa 1.600 Milliarden Euro. Das ist ein Drittel mehr als noch vor vier Jahren. Ein wesentlicher Grund sind die gestiegenen Aktienwerte der Unternehmen.

Winnie Byanyima, Geschäftsführerin von Oxfam International und Co-Vorsitzende des diesjährigen WEF, sagte, die Ungleichverteilung hemme das globale Wachstum. Arme Leute könnten weniger an der Wirtschaft teilnehmen, als es wünschenswert sei.

Seriöse Datenlage

Auf der Liste der Superreichen stehen beispielsweise die US-Investoren Warren Buffet (50 Milliarden Euro), Michael Bloomberg (28 Milliarden) und George Soros (20 Milliarden), sowie die Deutschen Ludwig Merckle (sieben Milliarden) und Curt Engelhorn (Boehringer, vier Milliarden). Oxfam hat für diese Berechnungen die Daten der Forbes-Liste der Milliardäre benutzt.

Andere Angaben stammen nach Information der Organisation aus den weltweiten Vermögensstatistiken der Schweizer Bank Credit Suisse. Demnach besaß das reichste eine Prozent der Weltbevölkerung im vergangenen Jahr 48 Prozent allen Vermögens. Die übergroße Mehrheit der Erdenbürger – 99 Prozent – teilte sich die übrigen 52 Prozent. Das Vermögen der Reichen hat damit ungefähr wieder die Höhe vom Beginn der 2000er Jahre, also von vor der Finanzkrise, erreicht.

Ziel: Macht und Einfluss

Oxfam wies daraufhin, dass die ökonomische Elite ihre wachsenden Einkommen und Vermögen massiv dafür verwende, die Politik zu beeinflussen und dort ihre Interessen durchzusetzen. US-amerikanische Banken, Versicherungen und Fonds hätten 2013 rund 400 Millionen Dollar für Lobbying ausgegeben, der europäische Finanzsektor 150 Millionen. Solche Bemühungen haben laut Oxfam dazu geführt, dass Banken während der Finanzkrise mit Milliarden zu Lasten der Steuerzahler unterstützt wurden.

Pharma- und Gesundheitskonzerne hätten in den USA 2013 fast 500 Millionen Dollar für Lobbying aufgewendet, erklärte Oxfam. Hilfen gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika seien ihnen dagegen nur kleine Millionensummen wert gewesen.

Um die zunehmende Auseinanderentwicklung zu bremsen, forderte Oxfam höhere Steuern für große Vermögen. Die Organisation unterstützt die Idee einer globalen Vermögens- und Kapitalsteuer, die der französische Ökonom Thomas Piketty ins Gespräch gebracht hat. Außerdem sollten die Löhne der Beschäftigten in aller Welt angehoben werden. Statt der kärglichen Mindestlöhne, die heute oft die Untergrenze der Bezahlung darstellten, sollten Arbeitnehmern existenzsichernde Einkommen gezahlt werden – auch in den asiatischen Zulieferfabriken.

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102 Kommentare

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  • @Arcy Shtoink "Wenn Religion Opium fürs Volk ist dann ist die "Weltrevolution" das Crack der Armen."

     

    Wie es gerade vom Nahen Osten über Afrika bis Ukraine aussieht, ist Krieg das "Crack der Armen". Große Kriege waren schon immer die bevorzugte Lösung der Marktwirtschaft für ihre Überproduktionskrisen. Mir persönlich wäre das Verjagen der Fetten Katzen ja weitaus lieber als Krieg gegen Russland und China.

  • @Arcy Shtoink "@h4364r Die dürre Katze Hartz4, die gegen die global 1 €uro/Tag-Darbenden ausgespielt werden ... damit keine globalen Änderungen eintreten müssen, die den deutschen Speckgürtel abnehem lassen können."

     

    Lustiger weise sind ja Oligarchen immer Russisch und Unternehmer immer westlich. Jedenfalls bedeutet Reichtum in diesen Dimensionen Macht, die die Demokratie zu bloßer Makulatur verkommen läßt. Niemand kommt allerdings durch ehrliche und moralisch einwandfreie Arbeit an soviel Geld. Alles nur geklaut (und sei es von den Vorfahren), so wie Bill Gates den Source Code für MS-DOS geklaut hat. :D

     

    Das grundsätzliche Problem, liegt allerdings tatsächlich woanders, allerdings auch nicht dort, wo Sie es zu verorten meinen. Das grundsätzliche Problem liegt bei dem Ponzi-Schema, das liebevoll "Marktwirtschaft" genannt wird und das ohne Wachstum nicht überlebensfähig ist. Das führt zu Ressourcenverschwendung und Umweltzerstörung. Das führt zu der unsinniger Mobilität der Arbeitskräfte, zu unsinnigen Transporten von Nahrungsmitteln und Konsumgütern aus China und sonstwo.

     

    Natürlich haben die Armen der armen Weltregionen noch mehr zu leiden als die Armen im "Speckgürtel". So sind nicht mehr Hunger und Seuchen, auch nicht Kriege und schon gar nicht "Terrorismus", weltweite Haupttodesursache, sondern -- Umweltverschmutzung.

     

    Wir müssen also sparsam mit Ressourcen umgehen. Das funktioniert nur, wenn wir Produktion und Produktionsorte planen, es regelt sich nicht durch die "unsichtbare Hand" der Märkte und erst recht nicht durch den wirtschaftsliberalen Überwachungsstaat, in dem die Fetten Katzen das Sagen haben. Wir kommen nicht darum herum, die Fetten Katzen zum Teufel zu jagen, deren einige gerade mit insgesamt 1700 Privatjets in Davos eingefasllen sind. Da schimpfe noch einer über die "fette Karre" von Manfred Malocher.

    • @h4364r:

      Ob nun brutalst möglicher Kapitalismus, Soziale Marktwirtschaft oder Kommunismus. Am Ende läuft es immer auf Kosten der Bewohner der dritten Welt. Auch das kommunistische China hat längst endeckt, dass dort mit der Ausbeutung und der Vorenthaltung selbst billigster Mindestlohnstandards Knete zu machen ist und läßt auch in Afrika produzieren (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/kleidungshersteller-lassen-kostenguenstig-in-afrika-produzieren-a-871519.html)

      • @Arcy Shtoink:

        Was wollen Sie uns mit diesem Link über "Kommunismus" mitteilen? Es geht darum, das Kleidungshersteller jetzt in Afrika, statt in China produzieren lassen (oder auch IKEA), weil dort die Löhne noch niedriger sind, die Korruption noch "besser". Allerdings sind sie nun schon wieder am umdenken, weil Fachkräfte fehlen, die Leute keine Erfahrung haben und langsam arbeiten und oft der Strom ausfällt, weshalb die Produktion nicht so schnell von statten geht wie gewünscht. Vielleicht lesen Sie sich ja den verlinkten Artikel noch mal durch!

      • @Arcy Shtoink:

        Sie haben sich niemals mit Kommunismus beschäftigt. Sie pflegen weiterhin den von Oben verbreiteten Antikommunismus (im Herrschaftsinteresse der Bourgeoisie und deren Administration). Setzen sie sich kritisch mit der Realität auseinander. Vielleicht hilft auch etwas Karl Marx und Friedrich Engels weiter. Empfehlung: "Das Kapital" von Marx. Aufmerksam und geduldig lesen und bedenken. Dafür auch die notwendige Zeit und Ruhe nehmen.

        • @Reinhold Schramm:

          Was sie alles aus der Angabe eines Spiegel-Links herauslesen können!

           

          Sie haben übrigens vergessen zu sagen was die Volksrepublik China mit ihrem Sozialistisches, autoritäres Einparteiensystem unter der alleinigen Führung der Kommunistischen Partei Chinas den nun ist. Turbokapitalismus?

      • @Arcy Shtoink:

        Sie schreiben hier über ein "es", welches unbefriedigend ungerecht verlaufe. Sie ignorieren aber gleichwohl, dass @h4364r doch vorschlägt, darum die Systematikverursacher jenes "es" zum Teufel zu jagen.-Was wäre denn Ihr mglw. anderer Vorschlag zur Verbesserung der Lage?

        • @H-G.-S:

          Parteien, Kommunen, Regierungen, Verbände ... verpflichten sich keine Dinge oder Dienstleistungen oder Teile dessen aus dem Ausland einzukaufen, wo nicht nachgewiesen werden kann, dass ein Mindestlohn wie er in Industrienationen "üblich" ist.

        • @H-G.-S:

          Weltweiter Mindestlohn in der Höhe von 8.50 € ?

          • @Arcy Shtoink:

            Respektabel Ihre Anfangsvorschläge!-

             

            Nur, wer sollte die genannten Institutionen dahingehend treiben?- Solange nicht nach der Devise @h4364r verfahren wird, wird Ihr Beitrag wenn als Handlungsanleitung genommen, doch nur ein frommer (braver)Wunsch bleiben. Denn es muss sich weltweit zunehmend mehr auch auf den Straßen abspielen, um zu immer effektiverer Jagd auf @h4364r "Fette Katzen" unablässig aufzurufen. Alle angestrebten Veränderungen zu Verbesserungen der momentanen Verhältnisse dürf(t)en ruhig erst einmal mit zunehmender Rebellion anfangen, deren Qualität beizeiten dann in Revolution umschlagen darf -und muss. Das weltweite Elend bei so exorbitant viel Reichtum auf der Welt rechtfertigt mittlerweilen auch immer gewalttätiger werdende Aufstände. Diese sollten sich aber so weit es geht, in Regierungsvierteln und den ausgewiesensten Wohlstandsgegenden und –vierteln dieser Welt abspielen und zwar heftig zunehmend auch an Heftigkeit. Der immer unausstehlicher werdende Reichtum auf der Welt gehört radikal beseitigt.- (Mag sein, dass auch ich darin nur einen frommen Wunsch äußern konnte.- Aber so hätten wir uns mal, zu diesem Thema etwas näher ausgetauscht)

            • @H-G.-S:

              Wenn Religion Opium fürs Volk ist dann ist die "Weltrevolution" das Crack der Armen.

  • @Arcy Shtoink "Die 1% werden nur deswegen aufgetischt, damit sich nichts an den globalen Ungleichgewichten ändern muss."

     

    Diese Fetten Katzen sind das globale Ungleichgewicht. Wir sollten sie gnädigerweise in HartzIV zwangsverrenten und mit ihrem Vermögen etwas gegen die globale Armut unternehmen.

    • @h4364r:

      Die dürre Katze Hartz4, die gegen die global 1 €uro/Tag-Darbenden ausgespielt werden, ist nach den zu nichts führenden 1%-Spielereien, die zweite Rationalisierungleistung der Wohlstandsbürgerversteher, damit keine globalen Änderungen eintreten müssen, die den deutschen Speckgürtel abnehem lassen können.

      • @Arcy Shtoink:

        Was Sie hier von sich geben ist jetzt wirklich nicht mehr wahr! Es ist schon eine wahre Unverschämtheit, bei diesem Thema die Armen in Deutschland gegen die noch ärmeren in der Dritten Welt auszuspielen. Meiner Meinung nach vergleichbar mit der Leistung, die Juden als alleinige Verantwortliche der Wirtschaftskrise in den 20ern/30er Jahre hinzustellen.

         

        Es ist genau diese Argumentation, die Sie hier immer wieder anbringen, die Änderungen im globalen Ungleichgewicht verhindern hilft und die Leute blind und blöde hält.

        • 1G
          10236 (Profil gelöscht)
          @Ute Krakowski:

          Das Ideal der globalen Gerechtigkeit als moralisches Hindernis der nationalen/europäischen Lösungen und Reichenartenschutz - perfider geht's nicht.

  • Nun mal langsam... das globale Vermögen insgesamt liegt bei ca. 200 T$ (Tera...), 48% sind dann ca. 100 T$ und verteilt auf 70 mio Köpfe hat das reichste Prozent ein Durchschnittsvermögen von ca. 1,5 mio $ - das ist ungefähr ein bürgerliches Mietshaus in einer (süd)deutschen Großstadt oder ein geräumiges, aber noch nicht luxuriöses Eigenheim bei München. Immer noch neidisch? ;-)

    • @Friedrich Feuerstein:

      Man kann das aber auch anders darstellen: 1% der Westbevölkerung beanspruchen 48 % (also fast die Hälfte) der Fläche des Planeten, die restlichen 99 % teilen sich die andere Hälfte. Und natürlich gibts dann noch mal die - sagen wir einfach mal 10 % - die von dieser Hälfte noch mal ein gutes Drittel für sich allein beanspruchen. Also drängen sich 89 % der Weltbevölkerung auf weniger als 20% der Erde. Ist natürlich ein bißchen spekulativ, gibt aber vielleicht eher ein realistisches Bild.

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    "...russische Oligarchen, kleptokratische Diktatoren, korrupte Parteikader, indische Landlords oder (westliche) Unternehmer..."

     

    Sie vergessen: westliche Unternehmenserben, "Finanzreiche" (Aktien als Produktivvermögen ist ein Märchen, wenn kein IPO).

  • "Antiromagesetz", "Berührungsängste mit Hetzern vom Schlage Sarrazin gibt´s ja auch schon lange nicht mehr" ... das ist doch die verlogene Hetzerei, die sie anprangern.Scheinen ja wohl angesichts dieser Verschwörungstheorien ein Montagsdemonstrant am rechten linken Rand zu sein.

  • 8G
    8545 (Profil gelöscht)

    Glücklich kann ein seelisch-gesunder Mensch nur sein als Mensch unter Menschen.

    Unbewusst sorgen unsere wahren Herrscher dementsprechend für ihren eigenen Untergang, denn sie halten nicht Maß.

    Herrscher werden von der Mehrheit nur bis zu einer gewissen Grenze toleriert.

    Absolutistische Herrscher werden über kurz oder lang entsorgt.

    Der Ball liegt beim Geld-Adel, sind die bereit sich von ihren Allmacht-Fantasien zu lösen?

    Noch geht es durch Reformen.

    TTIP ist der point of no return, damit wären die benötigten Reformen nicht mehr auf legalem Wege machbar.

  • Bitte differenzieren. Würde man die deutsche Gesellschaft als Ganzes im internationalen Vergleich einordnen, käme ebenfalls eine extreme Schieflage raus. Sogar Hartz4-Empfänger stünden noch überraschend gut da. (Wenn man statt Vermögen die relevanteren Einkommen vergleicht).

     

    Man muss auch unterscheiden, ob es sich bei den Superreichen um russische Oligarchen, kleptokratische Diktatoren, korrupte Parteikader, indische Landlords oder (westliche) Unternehmer handelt.

     

    Letztere haben auf dem Weg zu ihrem Reichtum (meist) sehr viele Steuern gezahlt, Arbeitsplätze geschaffen und Dinge produziert, die offensichtlich nachgefragt wurden. Sie haben also bei der Erschaffung ihres Reichtums auch andere reicher gemacht (und nicht ärmer).

     

    Superreiche sind in der Lage, unbürokratischere Entwicklungshilfe zu leisten, selbstfahrende Autos zu entwickeln (am besten mit Öko-Strom), Internet für die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung zur Verfügung zu stellen (Google) oder private Raumfahrt einzuführen.

    • @Meier3:

      Dafür bedarf es keiner Super-Reichen -- mit Dividenden-, Profit-, Raub- und Ausbeutungsvermögen.

       

      Die praktischen technisch-wissenschaftlichen Arbeiten bzw. Ausführungen werden von hochqualifizierten Fachkräften und nicht von den Dividenden-Reichen ausgeführt.

       

      Nicht die gut-geschmierten DAX-Vorstände, sondern deren Sekretär/innen und differenzierten Fachkräfte in der Organisation, Planung, und vor allem in der materiellen Produktion (in der unmittelbaren Wert- und Mehrwertschöpfung) und Vertrieb/Handel etc., führen die heute notwendigen Aufgaben für Umsatz und Gewinn aus. Dafür brauch es keine Millionen-Einkünfte und Dividenden-Millionen und -Milliarden an die persönlich leistungslosen Super-Reichen!

       

      Liebe Kommentar'toren', Sie müssen den politisch erwünschten "Sozialpartner", -- der Bourgeoisie und Aktionäre, in ihrem fremdgesteuerten bzw. manipulierten Kopf überwinden.

      • @Reinhold Schramm:

        Es bedarf aber an investitionsbereitem Kapital und das gehört nun einmal den Reichen. Die Vorstände der Großunternehmen sind ja besetzt von Interessenvetretern und abhängig gemacht durch hohe Einkommen. Diese Leute werden ja wohl kaum fürs Arbeiten bezahlt sondern dafür dass sie die Interessen der Investoren durchsetzen durch entsprechende Kontakte und Macht. Dass ist deren Aufgabe. Die Macht wird natürlich auch nach Innen ausgeübt, also in das Unternehmen hinen. Das Märchen von der sogennanten freien, oder wie man gern in Deutschland zu sagen pflegt: sozialen Marktwirtschaft ist eins. Ein autonom geführtes Großunternehmen gibt es deshalb in Deustchland nicht.

    • @Meier3:

      Schon mal gehört: "Ausnahmen bestätigen die Regel." Wenn es ein paar Superreiche gibt, die was gesellschaftlich Sinnvolles mit ihrem Geld anstellen, heißt das noch lange nicht, dass große Vermögen in den Händen Weniger grundsätzlich Entwicklungsfördernd wirken im Sinne des Allgemeinwohls.

      Interessant auch, dass Sie russische Oligarchen, kleptokratische Diktatoren, korrupte Parteikader, indische Landlords - also "böse" so vehement unterscheiden von "(westliche) Unternehmer", also gut. Dabei ist Ihnen anscheinend nicht klar, dass die einen nicht sein könnten ohne die anderen...

       

      Und um die relevanten Einkommen geht es ganz einfach nicht in diesem Artikel, sondern um VERMÖGEN. Weiß nicht, ob manche Leute das nicht verstehen oder nicht kapieren wollen???

      • @Ute Krakowski:

        Er hat natürlich auch noch nie davon gehört, dass Vermögen zum Leben einfach notwendig ist.

         

        Schon scheiße, wenn die Reperatur des eigenen Autos 2000 € kostet, man aber nur ein "relevantes Einkommen" von 1500 Brutto hat.

         

        Oder, da das Jahresende gerade vorbei ist, die Verbrauchsabrechnungen von Heizung und Strom kommen und du dann, auf einen Schlag, innerhalb einer kurzen Zahlungsfrist von maximal 30 Tagen, z.B. 800 € nachzahlen sollst, bei gerade 1101,07 € , die von den beispielhaften 1500 übergeblieben sind. Wovon aber 600 mindestens sowieso Miete sind.

         

        Wie gut es ist, dann kein Vermögen zu haben, weil du von dem Minigehalt sowieso nichts ansparen konntest und dir nur die billigste Wohnung leisten konntest, die so alt und beschissen ist, dass die Nachzahlung zustande kam. Weil du nicht genug geheizt hättest, hätte es ja wieder Schimmel gegeben und dir hätten die Mittel und die Nerven gefehlt dich gegen die Ansprüche der VermieterIn zur Wehr zu setzen.

         

        Muss wirklich schwer sein, zu verstehen, dass A - B bedingt und die Wirtschaft ein Kraislauf ist, in einer globalisierten Wirschaft nun eben nicht nur lokal.

        • @Pleb:

          Sind das Probleme die Probleme eines Superreichen aus Addis Abeba oder die eines Superarmen aus Monaco?

        • @Pleb:

          Heute gelesen: Google will 1 Mrd. in SpaceX stecken. Der Tesla-Gründer sogar 10 Mrd.

           

          Wer sollte so etwas riskantes sonst machen? Die Beamten vom Wirtschaftsministerium?

           

          Ich unterscheide deswegen zwischen Kleptokraten und (westlichen) Unternehmern, weil die einen tatsächlich ihren Reichtum auf Kosten des Volkes machen, während die (meisten) Unternehmer ihren Reichtum auch zum Wohle der Gesellschaft machen. Natürlich gemeinsam mit ihren Mitarbeitern, die dafür ihre monatliche Zahlung bekommen. (Während jährlich 30.000 Unternehmen in D pleite gehen)

           

          PS: Danke für den Tesla, den sich erstmal (Wie alle Neuheiten, auch z.B. damals Heizung, fließend Wasser, Computer) nur Reiche leisten können, bis er dann später ein erschwingliches Massenprodukt wird. Diese Neuheiten gibt es nur, weil sog. "Early Adopter" dafür am Anfang sehr viel Geld ausgeben können.

  • Bei diesen 1% Statistiken ist man fein raus. Da muss man sich keine Gedanken machen darüber, dass man als Otto Normalbürger ein mehr tausendfaches dessen verdient, was in manchen Gegenden der Welt den Leuten täglich zu leben zur Verfügung steht

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @Arcy Shtoink:

      Im antiken Griechenland, war ein Mann ohne Vermögen (Land) nichts wert. Es ist natürlich überholt in der Gesellschaft, die vordergründig auf dem Einkommen basiert.

      Es ist allerdings schon bezeichnend, dass in der wohlhabenden Gesellschaft des 21 Jh. 50% der Bevölkerung anscheinend nicht imstande ist, nennenswertes Vermögen aufzubauen:

       

      http://www.die-soziale-bewegung.de/2009/appell-vermoegensabgabe/vermoegensverteilung_2002_2007.jpg

       

      Die gängigen Erklärungsversuche (Sozialwohnungsbau als "Bremse" beim Wohneigentum etc.) halte ich für nicht ausreichend.

    • @Arcy Shtoink:

      Ach so, Sie meinen also, die Reichen sollen ruhig noch ein bisschen mehr verdienen, während wir deutschen und europäischen Wohlstandsmalocher und HartzIV - Empfänger in Solidarität mit den Leuten in armeren Ländern ruhig ein bißchen Verzicht üben dürfen...???

      • @Ute Krakowski:

        Nein natürlich nicht!. Ich denke nur dass man in der BRD nicht darauf warten sollte bis weltweit die 1 % Traumlösung unterm Weihnachtsbaum liegt. Das sind Weihnachtsmann-Lösungen für Kinder, die niemals umgesezt werden. Sie sollten auch ""Wohlstandsmalocher"" nicht mit Hartz4 Empfängern vergleichen. Für letztere hat der ""Wohlstandsmalocher"" auch keinen Pfennig übrig. Der ""Wohlstandsmalocher"" ist genau der Malocher, für dessen Jeans in Indien die Leute bei der Arbeit billigst entlohnt verbrennen, für dessen Handy die Arbeiter in China sich umbringen, für den in Nigeria das Öl gefördert wird ..., in Argentinien die Bürger und in Osteuropa die Vorprudukte für die fetten Karren gebastelt werden usw. usw. usw.

        • @Arcy Shtoink:

          Und wer profitiert am meisten und WIRKLICH davon, dass Hosen und Handys unter menschenunwürdigen Bedingungen produziert werden? Ist das nun der deutsche Malocher, der inzwischen oft für einen Lohn an der untersten Grenze dessen arbeitet, was hier zum Leben nötig ist? Der ausgespielt wird gegen die billige Konkurrenz aus Osteuropa oder Dritte-Welt Ländern? Oder sind es vielmehr die Konzerne, wie IKEA, H&M, Primark und wie sie alle heißen - die geschickte Geschäftsmodelle entwerfen, um möglichst billig und unter Vermeidung von Steuerzahlungen zu produzieren? - dann den Verbrauchern noch die Lüge von der "fairen Produktion" erzählen?

          Und übrigens, auch wenn Sie's irgendwie nicht raffen: Der "Wohlstandsmalocher" und der Hartz4 - Empfänger sind gar nicht so weit voneinander entfernt. Auch wenn ersterer sich das ganz gerne einreden möchte.

      • @Ute Krakowski:

        Das mit dem "mehr tausendfaches" ist wirklicher Schwachsinn, weil es realisiert bedeuten würde: "Otto Normalbürger" könne sich in Relation dazu, täglich mehr als tausendfach Waren einkaufen.- Also Wohnungen mieten (mehr als tausendfach) usw. usf.

         

        Gründliches Nachdenken (bzw. seine Gedanken darlegen) fängt erkennbar woanders an.

        • @H-G.-S:

          Sie wissen schon wie der Vergleich gemeint ist. Eine Milliarde Menschen müssen lau der Studie mit weniger als 1 Euro pro Tag zurecht kommen. Das nicht alles nur über das Geld vergleichbar ist, damit haben Sie natürlich recht. Deswegen lassen sich mit russischen Oligarchen-Kaviar auch nicht die Probleme der Welternärung bewältigen.

          • @Arcy Shtoink:

            Wenn der russische Oligarch oder auch der schwedische Möbelkonzern oder der woher-auchimmer Kleidungsfabrikant nicht durch geschickte Geschäftsspekulationen einen großen Teil des Marktes an sich reißen würden, hätten vielleicht mehr kleinere Produzenten, die ihre Arbeiter vernünftig behandeln und entlohnen, außerdem Steuern zahlen, eine faire Chance auf dem Markt!

            Die Politik ist dafür verantwortlich die entsprechenden Gesetze zu machen!

    • @Arcy Shtoink:

      Ah, es spricht der gute Christ und Bonzenversteher.

      • @Dudel Karl:

        Wenn Sie meinen, das alleine gute Christen und Bonzenversteher darauf hinweisen, dass Hinweisen, dass nahezu jeder im Wirtschaftswunderländle Deutschland ein Tausendfaches dessen verdienen, was die Menschen in Burkina Faso un Co., dann wäre ich lieber ein Christ. Ich bleinbe daher dabei: Die 1% werden nur deswegen aufgetischt, damit sich nichts an den globalen Ungleichgewichten ändern muss. Typisch deutsches spießbürgerliches Beamten- und Haiverhalten halt. Der Verweis auf den nächst größeren Hai. Das Geld dieser 1% wird aber niemand fressen können und deren Mittagessen wird niemanden satt machen. Die goldenen Kälber finden sich in den kühltruhen deutscher Supermärkte.

        • 1G
          10236 (Profil gelöscht)
          @Arcy Shtoink:

          Ergo: da weltweite Einkommens-/Vermögensgerechtigkeit schwer zu erreichen ist, braucht man bei sich zu Hause gar nicht anfangen?

           

          Es geht nicht primär um Einnahmen aus den vermögensbezogenen Steuern. Es geht um die verlässlichen Informationen bzgl. der Vermögensverteilung, v.a. geht es aber um ein Korrektiv der zunehmenden Ungleichheit. Sogar in den USA ist die Disskusion vorurteilsloser und fortgeschrittener.

          • @10236 (Profil gelöscht):

            Und in China wird schon gar nicht mehr diskutiert.

            • 1G
              10236 (Profil gelöscht)
              @Vladimir 52:

              Die ausbeuterische Arbeit, an deren Früchten sich gem. ARCY SHTOINK die relativen Armen im Westen laben, läßt ihnen auch keine Zeit dafür.

              • @10236 (Profil gelöscht):

                Wenn ich Sie richtig verstehe, ist es der ausbeuterische Westen, der chinesischen Arbeitern keine Zeit zur Diskussion läßt? Poshlost nennen das die Russen.

                Die Geschichte zeigt wohl mehr als deutlich, dass in Arbeiter- und Bauernstaaten eben genau diese Berufsgruppen entrechtet und verarmt sind.

        • @Arcy Shtoink:

          Dann sind Sie bei Ihren Grünen aber nicht gut aufgehoben, denn das sind die Allerletzten, die das globale Ungleichgewicht verändern würden. Dazu müßte man nämlich den Kapitalismus und den Öko-Wohlstand in Frage stellen und fragen Sie doch mal Herrn Özdemir, Herrn Kretschmann, Frau Göring-Eckart oder meinetwegen Joschka "Steinschleuder" Fischer oder irgendeinen Hinterbänkler, wie die dazu stehen. Die werden Ihnen was pusten. Selbst an der Basis nur noch Ökokapitalisten, deren Solidarität aufhört, sobald es an ihre Demeter-Schnitzel, Rapunzel-Schokonussriegel und Waldorf-Kinderelitegärten geht.

           

          Übrigens haben die Grünen ja neulich wieder eine 100.000,- Euro-Spende aus der grünen Industrie eingesackt - aus der olivgrünen aber. Sie wissen schon, die wo immer so laut "Bumm" macht.

           

          Berührungsängste mit Hetzern vom Schlage Sarrazin gibt´s ja auch schon lange nicht mehr, im Gegenteil: Thilo dürfte ziemlich stolz sein auf Kretschmanns Leistung beim Antiromagesetz.

          • @Dudel Karl:

            Sie wollen doch nicht wirklich mit diesem Grüne=Sarrazin Stuss dagegen anstinken, dass die Industrienationen auf Kosten der III Welt leben?!

            • @Arcy Shtoink:

              Nein. Damit will ich nur sagen, daß die Grünen völlig skrupellose Opportunisten sind.

               

              In Bezug auf die sog. III Welt habe ich den Zusammenhang ja geschildert, welchem Sie auch gar nicht widersprochen haben.

        • @Arcy Shtoink:

          Das ist jetzt schon ein ganz schöner Hammer: Wir, die "Otto-Normal-Verbraucher" sind also alleine Schuld an der Armut in weiten Teilen der Welt und die Konzentration des Reichtums in wenigen Händen hat damit überhaupt nix zu tun?

           

          Nun, normalerweise bin ich ja auch der Ansicht, dass unser Reichtum bezahlt wird, von denen, die z.B. mit Nussschalen übers Meer schippern, weil sie in ihren Ländern nicht überleben können.

           

          Im Gegensatz zu Ihnen bin ich allerdings der Meinung, dass das Geld dieser 1% viele Menschen satt machen würde. Und dass einige dieser 1% verantwortlich sind für sehr viel Armut und Unrecht auf der Welt. Denn diese 1%, dass sind nicht nur Menschen, die irgendwo ihr lohnendes Geschäft machen, Arbeitsplätze schaffen durch Innovation usw., sondern das sind auch solche, die ihr Vermögen durch Spekulation erworben haben, durch Landraub, Ausbeutung, Unterdrückung, Korruption ... etc. Vielleicht nicht alle, aber sicher einige. Und sicher lagert vieles von diesem Geld in Steueroasen, so dass die Gesellschaft nicht davon profitieren kann. (Während jeder Durchnittsmalocher seine Steuern zahlen muss). Nee, den Schuh zieh ich mir als deutsche Otto-Normal-Verbraucherin nicht an, dass ich schuld bin an allem Übel der Welt, während die 1% der Superreichen ihre Hände in Unschuld waschen können.

          • @Ute Krakowski:

            "Allein Schuld" Das ist viel zu pathetisch und zu hoch gegriffen. Hängen Sie es tiefer, dann wird ein Schuh daraus: mitschuldig und mitverantwortlich.

            • @Arcy Shtoink:

              Ja, mitschuldig und mitverantwortlich können Sie sich wahrhaftig fühlen, da Sie alles daran setzen, die wahren Schuldigen zu schützen und die Verantwortung auf's Volk, vorzugsweise deutsche Arbeitslose abzuwälzen.

          • @Ute Krakowski:

            Ja würden sie das? Würde dann der Regewald abgeholzt werden, damit dem Wohlstandsbürger sein Steak weiterhin mit auf der Weide laufen kann oder mit Mais, Korn etc gemästet werden kann? Oder würden sie das Geld rationieren für die nächsten 10 Jahre und dann sagen Tja Sorry .... Würden sie dem Wohlstandsbürger auch erklären, wie sich die Arbeitslosigkeit aus der Zerschlagung von Unternehmensvermögen erklärt? Sie kommen selbst bei der 1% Lösung nicht darum herum auch Verteuerungen und Entbehrungen für den Wohlstandsbürger in Kauf zu nehmen. Nur das will ja niemand, nicht einmal erwähnen. Deshalb sind diese 1%-Lösungen ja auch Nebelkerzen.

            • @Arcy Shtoink:

              Wie Sie bin ich sehr gegen die Abholzung des Regenwaldes, ich will auch keine Tierfabriken für billiges Fleisch und vor allem keine Export von billigen EU-Landwirtschaftsprodukten in Entwicklungsländer, wo sie die einheimische Wirtschaft ruinieren.

              Wenn es Ihnen genau so geht, weiß ich wirklich nicht, wie Sie sich so vehement für die ungerechte Vermögensverteilung stark machen und einfach nicht sehen wollen, dass genau dies zumindest eine der Ursachen für die soziale Ungleichheit auf der Welt ist. Ja, Sie haben Recht, wir als Europäer profitieren natürlich auch von der Ausbeutung. Aber wir sind nicht DIE Profiteure. Unser bescheidener Beitrag zur globalen Gerechtigkeit kann nicht die Selbstkasteiung sein, sondern z.B. die Forderung nach mehr globaler Regulierung, gerade was die Finanzströme betrifft. Wir können uns dafür einsetzen, dass Unternehmen auch Steuern bezahlen, da wo sie produzieren und Geld verdienen. Dass weltweit faire Löhne gezahlt werden und gewisse Arbeitsschutzstandards eingeführt. Dass weltweite Umweltschutzstandards eingehalten werden. Dass auf kleptokratische Diktatoren Druck ausgeübt wird. ...

              Aber was bringt es, wenn Sie Verständnis zeigen für die wahren Profiteure globaler Ausbeutung von Menschen und Umwelt? Trägt das etwa zu mehr Gerechtigkeit bei?

              • @Ute Krakowski:

                Ich glaub nicht dass es ihm um Gerechtigkeit geht.

              • @Ute Krakowski:

                Ich hake hier mal ein:

                Arcy hat sich NICHT IM GERINGSTEN für die ungleiche Vermögensverteilung "stark gemacht". Er hat nur darauf hingewiesen, dass das moralisierende Abarbeiten an den bösen Allerreichsten gleichzeitig eine willkommene Ablenkung von der Mitschuld jedes einzelnen Bürgers in den wohlhabenden Ländern ist. Es ist nun einmal effektiv UNSER sauer verdientes Geld, das die Taschen der Ausbeuter füllt, und zwar weil wir es in freier Entscheidung und feinster Eigennutzoptimierung für ihre (dank Ausbeutung besonders wettbewerbsfähigen) Produkte und Leistungen ausgeben - weil wir nämlich gar nicht daran denken, unsere gefühlten Bedürfnisse zugunsten einer als gerechter empfundenen Verteilung der Profite einzuschränken.

                 

                Die Möglichkeit billigen Konsums ist unser aller Profit an der weltweiten Ungleichverteilung, und die Diskussion über das eine oberste Prozent gaukelt uns vor, dass wir diesen Profit moralisch mindestens so lange behalten dürfen, wie die Reichen IHREN Profit nicht hergeben (also im Zweifel für immer). Feine Sache, Gewissen beruhigt.

                 

                Ihre vehemente Gegenreaktion zeigt, dass Arcy mit seinem Hinweis einen Nerv getroffen hat. Die sachliche Äußerung, dass Jeder auch mal vor seiner eigenen Tür kehren sollte (vielleicht sogar zuerst), erntet schon die reflexartige Einordnung ins "Lager der Reichtumsapologeten". Besser konnetn Sie seinen Vorwurf nicht bestätigen.

                • @Normalo:

                  "Die Möglichkeit billigen Konsums ist unser aller Profit an der weltweiten Ungleichverteilung"...

                   

                  Ja, das ist FAST genau das, was ich auch sage: Die Armen zahlen den Preis für unseren Wohlstand.

                   

                  Nur das unser Konsumverzicht den Armen auch nicht viel bringen würde. Die Regeln schreiben nicht wir, das macht die Politik, die von den Super-Reichen dirigiert wird. Haben Sie schon mal versucht, von ihrem Lohn einen Politiker zu bestechen? Wieviel Steuern haben Sie unterschlagen, welche Vermögen in der Schweiz gelagert?

                   

                  Alles was ich tun kann, um etwas an der globalen Ungerechtigkeit zu ändern, ist, den Politikern auf die Finger zu schauen. Und da die Politik vom Kapital gelenkt wird, ist es wichtig, sich auch über die Verteilung der Vermögen zu informieren. Was hat das zu tun mit "Reichtumsapologeten"? Aber so lange die Herrschenden und Besitzenden solche fügsamen Untertanen und Diener haben, brauchen sie sich wahrlich keinen Kopp zu machen.

                  • @Ute Krakowski:

                    Da machen Sie sich aber machtloser, als Sie sind. Machtlosigkeit ist übrigens auch ein sehr bequemer Ausgangspunkt, aber zur Sache:

                     

                    "Konsumverzicht" heißt nicht notwendigerweise, dass man den Konsum verweigert. Man kann ihn auch einfach teurer bezahlen, inmdem man nicht bei günstigen Sweatshop-Betreibern und anderen Ausbeutern kauft. Dann verzichtet man automatisch, weil das verfügbare Einkommen zwangsläufig nicht mehr für Alles reicht, was einem das Leben so schön angenehm macht. Jedes Produkt, das unsereins bei einem fairen Anbieter kauft, macht die Produktion in Sweatshops weniger attraktiv und erhöht die Nachfrage nach fair produzierten Waren - völlig simpel und logisch.WÄRE Solidarität mit den Ärmsten der Welt hierzulande wirklich mehrheitsfähig, müsste sich diese Form der Selbsteinschränkung also eigentlich von selbst durchsetzen.

                     

                    Aber wie gesagt: Das ist ganz hinterfotziges Gedankengut, raubt Einem jede Möglichkeit, sich hinter den noch größeren Profiteuren zu verstecken und nach Papa Staat zu rufen, der denen doch bitte auf die Finger kloppen, ihren Reichtum wegnehmen und neu verteilen (und dabei seine getreuen "kleinen Leute" nicht vergessen) soll.

                     

                    "Eigennutzoptimierung" ist das Stichwort. Wer da ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein. Ich tu's deshalb nicht.

                    • @Normalo:

                      Ich glaube, die Leute auf die Sie hier anspielen, werden diese Rubrik nicht unbedingt lesen...

                       

                      Ganz abgesehen davon, dass es bisher zu wenige sind, die sich darum Gedanken machen, weil sonst nicht in schönster Regelmäßigkeit eine Regierung gewählt werden würde, die nur auf momentane Zufriedenheits-Effeckte zielt.

              • @Ute Krakowski:

                Ich mache mich nicht für eine ungerechte Vermögensverteilung stark, im Gegentum!. Ich habe etwas gegen die linken und rechten einfachen Zerrbilder vom bösen Kapitalisten und deren Verdrängungen der eigentlichen globalen Ungerechtigkeiten. Nicht die 1% fressen alles weg und machen alles platt. Es ist die gesammte Bevökerung der Industrienationen selbst. Mir gehts auch auf dem Kecks, dass diese nicht zur Sprache bringen wollen, dass auch mit dem finanziellen Rückbau der schwedischen Möbelfirma, einer deutschen Supermarktkette oder einer führenden Softwarefirma so einer den Gürtel um seinen fetten Wohlstandsbauch enger schnallen muss.

                • @Arcy Shtoink:

                  Nee, sie machen sich nicht für eine ungerechte Vermögensverteilung stark, sie verteidigen nur ganz vehement die ungerechte Vermögensverteilung und möchten die Ungerechtigkeit lieber dem einfachen Volk anlasten als den Besitzenden, die mit ihrem Geld auch die Politik beeinflussen. Ganz nebenbei bin ich schon der Meinung, dass der finanzielle Rückbau der schwedischen Möbelfirma, einer deutschen Supermarktkette oder einer führenden Softwarefirma einen positiven Effekt auf die Wirtschaft hätte. Dabei ist es einfach nötig, den Blick auf die globalen Kapitalströme zu lenken und vor allem zu sehen, wer wo und wieviel (oder überhaupt) verdient und Steuern zahlt. Ich weiß nicht, was es den Menschen in Burkina Faso helfen kann, wenn wir einfach nur unseren Gürtel enger schnallen, wenn dies nicht auch mit entsprechenden politischen Massnahmen verbunden ist. Aber ich weiß z.B., dass ein großer europäischer Nahrungsmittelkonzern in der Dritten Welt Wasser zapft, das dort dringend benötigt wird, um es hier zu vermarkten. Wieviel verdient dieser Konzern wohl damit, und wo zahlt er seine Steuern? (Etc., etc,..)

              • @Ute Krakowski:

                " Würden sie dem Wohlstandsbürger auch erklären, wie sich die Arbeitslosigkeit aus der Zerschlagung von Unternehmensvermögen erklärt?"

                 

                Ja, ja, die alte Leier - uns kann es nur gut gehen, solange ein paar Wenige ihre Milliarden verdienen. Oder: Mindestlohn macht Arbeitsplätze kaputt.

                Solange es Menschen gibt, die diesen Unsinn glauben, wird sich auch nicht viel ändern auf der Welt. Und wenn's alle glauben würden, hätten wir wahrscheinlich immer noch ein System der Leibeigenschaft. Wer weiß, manchmal denk ich wir sind auf dem besten Weg zurück in eine solche Gesellschaft.

                • @Ute Krakowski:

                  Alte Leier? Nun mal stop. Sie wollen beispielsweise die Milliaren von Herrn Aldi in die 3., 4. oder 5. Welt verlagern und denken, dass dies ohne verkauf der Supermarktketten funktioniert?

                   

                  Mindestlöhne sind notwendig. Aber nicht so elitär einseitig in der BRD/EU wie Sie diese sehen. Ihr Mindestlohn ist nur ein Mindestlohn für die eh schon relativ reichen Bürger im Palast BRD. Sie klammern bewusst die 1 €/Tag Bewohner der armen Länder aus. Sie wissen nur zu gut wieso. Eine weltweit gerechter Mindestlohn würde noch weniger Geld als jetzt für den deutschen Wohlstandsbürger bedeuten! Teilen würde weniger Knete in der Tasche und ein kleineres Auto bedeuten.

                   

                  Das Bild des noch sehr viel reicheren Kapitalisten der in Entenhausen im Geld badet wird genutzt, um Besitzstandwahrung gegenüber den Armen der "Restwelt" betreiben zu können.

                  • @Arcy Shtoink:

                    "Eine weltweit gerechter Mindestlohn würde noch weniger Geld als jetzt für den deutschen Wohlstandsbürger bedeuten! Teilen würde weniger Knete in der Tasche und ein kleineres Auto bedeuten."

                    Nee, dieser Meinung bin ich überhaupt nicht! Bzw. - es geht nicht um die "Besitzstandswahrung" für uns hier. Ja, wir müssen uns auch was überlegen, was unseren Lebenstil betrifft, ganz richtig. Aber noch wichtiger ist es, auf die Vermögensverteilung zu achten, denn die geht uns alle an.

                    Alles was Sie hier erzählen sind die Märchen derer, die die Arbeitnehmer in den ärmeren Ländern gegen die in den Industrieländern ausspielen wollen.

                  • @Arcy Shtoink:

                    Ich bin einfach der Meinung, dass solche großen Ketten zerschlagen werden müssten, um wieder für echte Konkurenzbedingungen zu sorgen. Und was die Dritte Welt betrifft, die braucht einfach ganz andere Zoll- und Handelsbedingungen, z.B. auch die Möglichkeit, sich gegen Billigimporte zu wehren, die die heimische Wirtschaft kaputt machen. Aber auch hier wäre die Zerschlagung weltweiter Konzerne eher von Vorteil, weil die auch oft in der Dritten Welt ihre Vormachtstellung schamlos ausnutzen und die einheimische Wirtschaft keine Chance hat.

                    • @Ute Krakowski:

                      "solche großen Ketten zerschlagen werden" . Jo, in der Türkei muss kein Lidl stehen. Aber die Großkonzerne träumen davon "überall die gleiche Autobahn, jeder soll das gleiche fressen". Die Expansion der einen basiert auf der Vertreibung der anderen. Solange es die hauseigenen Unternehmen sind hat man die Unterstützung der grün-spd-schwarzen-Kirchenmischpoke. Die anderen sind die bösen russischen Oligarchen, die westlichen schaffen nur Arbeit und tun Gutes :-)

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    Der wahre Grund für die Nichterhebung der Vermögenssteuer in diesem Land. Und die SPD?

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Der wahre Grund: Weil 100% Steuer genauso viel bringt wie keine Steuern. Nämlich Nichts.

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @Vladimir 52:

        100% libertär

        • @10236 (Profil gelöscht):

          100% Logik

          • 1G
            10236 (Profil gelöscht)
            @Vladimir 52:

            100% Lobby

      • @Vladimir 52:

        doch. ... mehr Straßen, höhere Gehälter im öffentlichen Dienst, mehr Soziale Hilfen. Umverteilungen halt. ... Aber nur für jene die in der Bel Etage "Germany" wohnen.

        • @Arcy Shtoink:

          Und was bringen keine Steuern denen, die nicht in der "Bel Etage Germany" wohnen?

          • @Ute Krakowski:

            Auch nichts. Und was haben die Steuern bisher den Bewohner im Keller gebracht?

            • @Arcy Shtoink:

              Eine gerechtere Verteilung des Reichtums in den Industriestaaten hätte vielleicht auch zur Folge, dass die Leute wieder mehr auf Qualität schauen, und nicht immer nur billig-billig kaufen. So haben auch fair produzierende Anbieter eine größere Chance, und ja vielleicht auch mal solche, die nicht nur in Entwicklungsländern produzieren, sondern dort auch Steuern zahlen.

               

              Ganz nebenbei könnte wieder ordentlich in Infrastruktur, Schulen etc. investiert werden und die Leute wären zufriedener und müssten nicht mehr auf Asybewerbern rumhacken. Diese Leute tragen nämlich oft auch wesentlich zur Wirtschaft ihrer Herkunftsländer bei, indem sie Geld nach Hause schicken.

      • @Vladimir 52:

        Um so höher die Steuer, um so höher der Anteil über die gesellschaftliche Verfügung und deren sozial-ökonomisch-ökologischer Einsatz der (Steuer-) Mittel (Sanierung der Umwelt, Organisation und Durchführung einer qualitativ hochwertigen Kreislaufwirtschaft, Erhöhung der Reproduktionsleistungen: Volks-Bildung, Berufsbildung, Allgemeinbildung, Kunst und Kultur, menschenwürdiges Wohnen in der Reichtumsgesellschaft, Gesundheitsversorgung (einschließlich Zahnversorgung) für alle Menschen -- unabhängig von Herkunft, hautfarbe und Geschlecht, menschenwürdiges Altern, sozialer Schutz vor Erwerbslosigkeit und Armut; nachhaltige Überwindung und Beseitigung der Entfremdung von mensch und Natur, etc.

         

        Allerdings bedarf es hierfür einer gesellschaftspolitischen Administration und Führung in Deutschland, - die es bisher nicht gibt.

      • @Vladimir 52:

        Es bedarf der Überführung gesellschaftlicher Produktions- und Reproduktionsmittel in gesellschaftliches Gemeineigentum!

         

        Die Gesellschaft braucht keine (persönlich leistungslosen) Erbschafts-Multimillionäre und Milliardäre! Die Gesellschaft braucht keine (persönlich leistungslosen) Dividenden-Millionäre, -Multimillionäre und -Milliardäre! Die Gesellschaft braucht keine Luxus-Produktion für die Wenigen. Die Gesellschaft braucht eine qualitativ hochwertige und sozial-ökonomisch-ökologische Kreislauf-Produktion für die Bedürfnisse der großen Bevölklerungsmehrheit (nicht nur, aber auch) in Deutschland und EU-Europa. Es bedarf keiner Groaktionäre und Hauptaktionäre. Auch 'deren' (vorgebliches) Steueraufkommen ist ein Ergebnis aus der Wert- und Mehrwertschöpfung der differenziert technisch-wissenschaftlichen Werktätigen! Es braucht eine Umverteilung von oben nach unten, von 10 % der Bevölkerung -- zu Gunsten der Gegenwarts- und Zukunftsinteresen von 90 % der Bevölkerung. --

         

        Hierfür wurde bisher von keiner Bundes- und Landes-Regierung, -- von keiner spezialdemokratischen Kapital-Partei, die notwendige Arbeit geleistet! Auch die Banken-, Wirtschafts- und Monopolverbände müssen unter qualifizierte gesellschaftliche Kontrolle. Die hochqualifizierten technisch-wissenschaftlichen Werktätigen hierfür sind in Deutschland bereits vorhanden! [Da bedarf es keinen Hinweis auf die Niederlage des Realsozialismus. Dies dient doch nur der Ablenkung von der aktuellen unsozial-ökonomischen Realität.]

        • @Reinhold Schramm:

          Und den Fleiß und Ideenreichtum die - so die saure Erfahrung aus zig gescheiterten Vergesellschaftungen des Produktivkapitals - nun mal leider im reinen Dienst an der Gesellschaft nur sehr mäßig zutage treten, den braucht die Gesellschaft nicht? Haben Sie immer noch nicht kapiert, warum brave Sozialisten, einmal an der Macht, immer zu paranoiden Diktatoren werden?

        • @Reinhold Schramm:

          Recht haben Sie!

  • Zu Deutschland heißt es unter anderem bei Oxfam:

     

    Die fünf reichsten Bundesbürger besitzen so viel wie 40 % der untersten Bevölkerung: wie 32 Millionen Bundesbürger zusammen!

     

    Das Privatvermögen des reichsten Prozents der Bundesbürger entspricht sogar das von 80 Prozent der gesamten deutschen Bevölkerung!

     

    Das (persönlich leistungslose Erbschafts- und) Privatvermögen des reichsten Prozents der Deutschen wäre genug:

     

    -- um die (gesamten) deutschen Staatsschulden komplett zu bezahlen,

     

    -- zusätzlich für den gesamten Bundeshaushalt im Jahr 2014 aufzukommen,

     

    -- und zusätzlich noch genug Geld übrigzuhaben, um ein jahr lang die gesetzlichen Krankenversicherungen vollständig (aus diesen persönlich leistungslosen Privatvermögen) vollständig zu finanzieren!

     

    Fazit: Wir brauchen eine andere Regierung in Deutschland. Die Gaucksche und Merkelsche GroKo-Bundesregierung und deren Parlamentsmehrheit setzt sich nicht für die sozial-ökonomisch-ökologischen Gegenwarts- und Zukunftsinteressen von mehr als 80 Prozent der Bevölkerung ein!

     

    Merke: Keine weitere Finanzierung der Super-Reichen auf Kosten der technisch-wissenschaftlichen Werktätigen, der Hartz-IV-Erwerbslosen und Armen in Deutschland und EU-Europa!

     

    Für eine nachhaltige Umverteilung und ein Ende der sozialen Deklassierung und Ausgrenzung der erwerbslosen Jugend in Deutschland und EU-Europa! Dafür praktisch kämpfen!

    • @Reinhold Schramm:

      Die Zahlen belegen doch eher das Gegenteil:

       

      Verglichen mit den laufenden Einkommen bzw. dem BIP reicht das Vermögen der Reichen gerade mal für ein Jahr. Und dann?

       

      Selbst wenn es für 5 oder 10 Jahre reichte: Was würde denn passieren, wenn man die Reichen enteignete?

       

      1) Sie würden vorher ins Ausland gehen (Es sei denn, wir bauen über Nacht eine Mauer)

      2) Selbst wenn sie blieben: Die Wirtschaft und das laufende Einkommen/BIP würden massiv einbrechen

      3) Am Ende haben alle viel weniger

      • @Meier3:

        Das ist doch irgendwie jetzt ein bißchen absurd, aufzurechnen, wie lange das Vermögen der Reichen zum Leben reichen würde, wenn es ausgegeben würde...

        Es geht doch vielmehr um die Konzentration von Kapital in den Händen von Wenigen, die damit zusehends Einfluss auf die Politik ausüben. Und in Anbetracht der Globalisierung wäre es einfach wichtig, auch globale Gesetze zu schaffen, um dieser Konzentration von Reichtum konstruktiv entgegen zu wirken, so dass dieses auch wirklich den Menschen und der Entwicklung zugute kommt. Schließlich war es auch möglich, Gesetze zu schaffen, die die Globalisierung gefördert haben. Nun gilt es, den negativen Auswüchsen der Globalisierung (über die sich im Grunde doch wohl alle klar sind) auch auf globaler Ebene entgegenzutreten.

    • @Reinhold Schramm:

      "Das ist ein Drittel mehr als noch vor VIER Jahren."

       

      Da scheint etwas gut zu funktionieren, ein System, welches perfekt klappt!

       

      Und wir denken immer, alles geht schief ... Krieg, Terror, Umwelt ...

       

      ... nein nein, es läuft anscheinend alles so, wie es die Eliten wollen ... und zwar wie geschmiert!

       

      Man darf aber nicht öffentlich sagen, WER diese 80 Reichsten sind, das wäre politisch nicht korrekt und dafür gibts dann 'Rübe ab'!

       

      (Google: 'Wem gehört die US-Zentralbank FED?')

      • @shumil:

        na Krieg und Terror gehören zu diesem funtionierenden System elementar dazu!

    • @Reinhold Schramm:

      Auf Beitrag Reinhold Schramm: "Wir brauchen eine andere Regierung in Deutschland."

       

      Wir brauchen WELTWEIT etwas ganz Neues!

       

      Hier ein Beispiel, wie eine Affenhorde aufgrund eines Zufalls alle psychopatischen Alphatiere (Führungsanspruch durch Macht-Geld) verloren hat und sich von einer hirarchisch-gewalttätigen Gemeinschaft zu einer respektvollen und empathischen Gruppe gewandelt hat.

  • Das wirklich tragische daran ist doch, dass solch eine Diskrepanz zwischen arm und reich gar nicht (also auch nicht von der Linkspartei oder den Piraten, von den anderen ganz zu schweigrn...) thematisiert wird. Das wär doch mal ein schönes Thema für den Sonntagabend nach dem Tatort.

    • @Helmut van der Buchholz:

      VOR dem Tatort!

  • Kann mal bitte jemand "Wohlstand" im Sinne dieser Statistik definieren?

     

    Zählt da auch Vergängliches bzw. Immaterielles zu wie verfügbares Einkommen, vorhandene Wohnfläche, Urlaub, Freizeit, Konsummöglichkeiten, soziales Netz etc., oder nicht eher nur ganz bestimmte, statistisch erfassbare Vermögensgegenstände von bleibendem Wert wie Immobilien, Barvermögen oder Kapitalanlagen?

     

    Traue keiner Statistik, die Du nicht...

    • @Normalo:

      Vermögen ist IMMER Realvermögen. Also kein Geld, sondern alles was Eigentum ist: Grund & Boden, Rohstoffe und Arbeitskraft.

       

      Mehr gibt es nicht. Wohlstand ist per se Definitionssache, leitet sich aber immer von den Möglichkeiten ab, die das eigene Vermögen ermöglicht.

    • @Normalo:

      Was wollen Sie jetzt andeuten? Dass die Reichen nicht so reich sind und die Armen nicht so arm wie's scheint? Dass die dargestellten Fakten lügen????

      Übrigens hab ich das Wort "Wohlstand" im obigen Artikel nicht gefunden. Es geht hier um die reichsten, um die Tatsache, dass 1% der Bevölkerung weltweit über 48 % des Vermögens verdienen. Das hat mit Wohlstand nichts mehr zu tun, das ist eine ungesunde Anhäufung von Kapitalmacht.

      • @Ute Krakowski:

        Das ist gnadenlose Ausbeutung und Bereicherung! -- zu Lasten und zum sozialen Nachteil von Milliarden Menschen.

      • @Ute Krakowski:

        Berichtigung: nicht: "dass 1% der Bevölkerung weltweit über 48 % des Vermögens verdienen", sondern: "dass 1% der Bevölkerung weltweit über 48 % des Vermögens besitzen", muss es natürlich heißen!....

        • @Ute Krakowski:

          "...weltweit über 48 % des Vermögens besitzen" ist leider genauso falsch.

           

          Das ist der kleine aber feine Unterschied zwischen "Besitz" und "Eigentum"

           

          Wenn ich Ihnen meine Villa und mein Auto zum Gebrauch überlasse, sind sie noch immer nicht Vermögend, sondern lediglich Besitzer eines Autos und eines Hauses.

           

          Der Vermögende bleibe noch immer ich, da ich Eigentümer dieser Realwerte bin.

          • @Michael Zetti:

            Und was bringen weniger Steuern denen, die nicht in der "Bel Etage Germany" wohnen?

            • @Ute Krakowski:

              Antwort an falsche Stelle gesetzt, sorry!

          • @Michael Zetti:

            Sie wissen doch worum es geht - oder? Es geht um die volle Verfügungsgewalt. Alles andere bleibt Ablenkung oder Klugscheißerei.

        • @Ute Krakowski:

          Fakten lügen nie. Aber ihre Darstellung erfolgt fast immer selektiv, manchmal auch verfälschend. Als ich meinen Kommentar schrieb, spielte z. B. das Wort "Wohlstand" in dem Artikel noch eine erhebliche Rolle, und ja ich könnten Ihnen eine Menge Leute zeigen, die statistisch gesehen "arm" sind, aber ein Leben in Saus und Braus führen. Ein Großteil dessen, was Wohlstand ausmacht, hat nämlich keinen vermögensbildenden Charakter sondern fällt unter Konsum oder immaterielle Vorteile.

           

          Dass das kein Milliardenvermögen aufwiegt, ist klar. Aber auch ein solches fällt nicht vom Himmel sondern wird erarbeitet und erspart - meistens über mehrere Generationen und ab einer gewissen Größe auch nicht mehr unter großen Opfern in punkto Konsum. Ob das volkswirtschaftlich "gesund" ist, mag man diskutieren. Was mich aber stört ist der immer mitschwingende Vorwurf gegenüber Leuten, die schlichtweg zielstrebig und erfolgreich gewirtschaftet haben.

          • @Normalo:

            Genau, selektive Darstellung ist das, was Sie hier betreiben! Ich habe darauf hingewiesen, dass das Wort "Wohlstand" in diesem Artikel nicht vorkommt, weil es hier nicht um Millionäre geht, die sich irgendwie ein Vermögen erarbeitet haben (was Ihrer selektiven Darstellung entspricht). Es geht um wenige Superreiche, Milliardäre, die mit ihrem Geld wesentlich die Politik beeinflussen.

             

            "Winnie Byanyima, Geschäftsführerin von Oxfam International und Co-Vorsitzende des diesjährigen WEF, sagte, die Ungleichverteilung hemme das globale Wachstum. Arme Leute könnten weniger an der Wirtschaft teilnehmen, als es wünschenswert sei. "

             

            Dies ist ein (sehr wahres!) Zitat aus obenstehendem Artikel. Das Wort "Wohlstand" habe ich auch bei wiederholtem Lesen nicht gefunden. Es geht hier auch nicht um den Wohlstand der reichen Staaten im Gegensatz zu den ärmeren. Denn einige der reichsten Menschen der Welt leben sicherlich in bitterarmen Entwicklungsländern. Und allein schon diese Tatsache dürfte genügen um zu kapieren, dass solche Anhäufung von Reichtum einfach nur ungesund ist für die globale Entwicklung.

    • @Normalo:

      Sie würden doch gewiss nicht behaupten, dass das Kapital- und Privatvermögen der Quandts, in einer Höhe von rund 23.000.000.000 (23 Milliarden) Euro, ein Ergebnis persönlicher Arbeitsleistung wäre?

       

      Oder: -- deren persönlich leistungslose Jahresdividende (nur) vom BMW-Konzern, in Höhe von mehr als 700.000.000 (700 Mio. im Jahr etc.) Euro, ein Ergebnis der außergewöhnlichen Arbeits-Fähigkeiten der drei Quandts wäre?

       

      Selbst ein anerkannter und nicht-gerade-dummer Albert Einstein, brachte es nicht einmal auf 1 : 1000 (weniger als 1/1000) von diesem Privatvermögen.

       

      Oder würden Sie behaupten wollen: die Quandts, Bosch, Siemens, Springers, Mohns, Henkels etc. pp., wären jeweils hundert bzw. tausend Mal -- geistig und produktiv -- Leistungsfähiger als ein Albert Einstein?

       

      [Tatsachenbehauptung? = Selbst die Putzfrau/mann im Haushalt dieser Super-Reichen BRD-EU-Bürger ist leistungsfähiger und produktiver als diese persönlich leistungslosen Erbschafts-Millionäre, Multimillionäre und Milliardär/innen!]

       

      Merke: Diese gewaltigen Raub- und Ausbeutungsvermögen werden auch in Deutschland und deren Europäischen Union -- gegebenenfalls gewaltsam und polizeilich-militärisch -- staatlich-juristisch geschützt. Auch von der jeweiligen Bundesregierung, deren "Sozialpartner/innen" und undemokratischen und menschenfeindlichen Parlamentsmehrheiten.

      • @Reinhold Schramm:

        Ihre Maßstäbe sind unbezahlbar - im wahrsten Sinne des Wortes. Natürlich könnte Vieles anders sein in der Vermögensstruktur der Welt, wenn sich nur genug Leute finden würden, die in Ihrem Sinne "verdienstvolle" Leistungen auch entsprechend finanziell honorieren würden. Nur gibt es die nicht. Die Leute rücken ihr Geld für das raus, wovon sie sich einen persönlichen Gegenwert versprechen, und es landet bei denen, die zum richtigen Zeitpunkt mit dem richtigen Angebot am richtigen Ort sind und diesen Gegenwert bieten können.

         

        So viel anders wäre Ihre Wunschwelt übrigens nicht, weil Sie dann nämlich unter den Großmeistern der verdienstvollen Leistung trotzdem wieder eine ganz erkleckliche Anzahl Jener finden würden, die auch heute das Geld haben. Manchen geht's nämlich einfach mehr ums Geld als Anderen, und die machen stur, was auch immer sie da hinbringt.

         

        Wäre umgekehrt Einstein auch so ein Geldmensch gewesen, hätten wir vielleicht heute immer noch keine Relativitätstheorie aber dafür schon seit 80 Jahren ein Internet und mit dem guten Albert den ersten Computer-Milliardär - wer weiß? Er hat halt lieber theoretische Physik betrieben, die wahnsinnig hirnschmalzintensiv aber wenig markttauglich ist. Also blieb es erst mal bei den Rockefellers und später auch den Quandts dieser Welt.

         

        Und weil es denen mehr ums Geld Anhäufen als ums Ausgeben ging, haben sie ihr Geld schön zusammengehalten, damit auch die liebe Nachkommenschaft noch was davon hat. Wer selbst Kinder hat, sollte das verstehen können. Und deshalb wundere ich mich, dass jetzt auf die finanziellen Profiteure dieses ganz natürlichen Phänomens so ein Hass herrscht. Würden Sie Ihr Geld verschenken, wenn sie selbst ein Quandt wären? Ernsthaft?

        • @Normalo:

          Es ist schon irgendwie witzig, wie sie superreiche Machthaber hier auf eine Ebene bringen mit verantwortungsvollen Familienvätern, die einfach für ihre Nachkommenschaft sorgen. Denn das eine hat nicht viel mit dem anderen zu tun, genauso wie Intelligenz nicht zwingend mit der Anhäufung von Vermögen verbunden ist. Und vor 80 Jahren wäre Internet vermutlich schon deshalb nicht möglich gewesen, weil noch einige andere Voraussetzungen gefehlt hätten. Wäre allerdings Hitler nicht gewesen, hätte die Welt sich in anderer Hinsicht fortschrittlicher entwickeln können. Vielleicht.

          Ich weiß nicht, wie sie zu dieser hanebüchenen Argumentation kommen. Möchten Sie gern ein bißchen Teil haben am Glanz der Milliardäre?

          Und auch von "Hass" hab ich weder im Artikel noch in den Kommentaren hier was gesehen.

          • @Ute Krakowski:

            Zum Einen haben auch die Vermögen superreicher Milliardäre mal klein angefangen. Insofern würde ich Sie bitten, mal den Gegenbeweis anzutreten, dass das - zumindest ursprünglich - nichts mit nachhaltigem Wirtschaften und Absicherung der Nachkommenschaft zu tun hat.

             

            Zum Anderen ist das reichste 1% der Weltbevölkerung ein "kleiner Club", der zahlenmäßig ziemlich genau der Gesamtbevölkerung Deutschlands entspricht, also über 70 Millionen Menschen zählt. Nicht einmal jeder Tausendste von denen ist tatsächlich Milliardär. Das soll nicht heißen, dass die restlichen 99,9x % jetzt arme Schlucker wären, aber GANZ so reich, wie Sie zu glauben scheinen, werden die Allermeisten aus dieser feindselig beäugten Gruppe beileibe nicht sein. Wahrscheinlich gehören sogar etliche erfolgreiche Mittelständler dazu.

             

            Zum Dritten: Das mit dem Internet war nur ein ausdrücklich äußerst hypothetisches Beispiel. Es sollte den Unterschied zwischen geistiger Leistung und _kommerziell nutzbarer_ geistiger Leistung illustrieren. Hanebbüchen ist eher, wie man von so einer abstrakten Darstellung auf den unvermeidlichen Hitler kommen kann...

             

            Zum Letzten: Wie kommen Sie dazu, mir persönliche Motivationenanzudichten? Gehören Sie etwa auch zu jenen Meinungsabsolutisten, die nicht begreifen können, dass man etwas anders sehen kann als sie, ohne dafür gelich niedere Motive zu haben? (Billige Retourkutsche, gebe ich zu, aber fühlt sich gut an...;-))

        • @Normalo:

          "Würden Sie Ihr Geld verschenken, wenn sie selbst ein Quandt wären?"

           

          Geld und Kapital

           

          Die bürgerliche Wirtschaftslehre, -- unter welchem Firmenschild auch immer, sie dient der geistigen Vernebelung der Zusammenhänge und Rechtfertigung von (privaten) Geldvermögen und Kapitalvermögen. Nicht die Aufklärung über den Zusammenhang von Wert- und Mehrwertschöpfung und deren private Aneignung (-- private Aneignung und Verfügungsgewalt über die Früchte der differenziert werktätigen Arbeit), sondern deren Verschleierung ist das Projekt der bürgerlich-akademischen Wirtschaftslehre.

           

          Die professoralen und gut-geschmierten Ideologen der Wirtschaftslehre der BDA-Wirtschafts- und BDI-Monopolverbände sind weiterhin bemüht (-- und damit immer noch massenpsychologisch erfolgreich --) die herrschenden privaten Aneignungsverhältnisse der materiellen Wertschöpfung als 'Demokratie', 'Freiheit' und 'Menschenrecht' ans werktätige und meist eigentumslose Volk zu verkaufen.

           

          Info.-Empfehlung zur Kritik der politischen Ökonomie: "Das Kapital" von Karl Marx

           

          -- Der Produktionsprozess des Kapitals

          -- Der Zirkulationsprozess des Kapitals

          -- Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

           

          Merke: Die ökonomischen Erkenntnisse über die materiellen Quellen der Entfremdung müssen durch den Kopf, um die materielle Umwälzung der (privaten) Eigentumsverhältnisse an den gesellschaftlichen Produktions- und Reproduktionsmitteln vorzubereiten und praktisch auszuführen. Für soziale Emanzipation und Gemeineigentum an den gesellschaftlichen Produktionsmitteln.

  • 1G
    1714 (Profil gelöscht)

    Die Regierungen setzen sich mit aller Macht gegen Interessengruppen durch, nur gegen die falschen. Merkel, Gabriel oder Seehofer gegen die Reichsten der Reichen? Lol!!! Gegen die Ärmsten der Armen, so wird ein Schuh daraus. Wieso wird ein Hartz IV Empfänger auf zwei Zahnbürsten im Bad kontrolliert und gleichzeitig werden massivste Steuertricksereien der Großkonzerne "übersehen"?

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @1714 (Profil gelöscht):

      "...gleichzeitig werden massivste Steuertricksereien der Großkonzerne "übersehen"?"

       

      Mittlerweile ist man dankbar fürs gnädige Zurfervügungstellen der Arbeitsplätze. Steuern? Können die Arbeitnehmer zahlen. Auch als Verbraucher.