Klimaschutz bei Briefzustellung: Post will Inlandsflüge einstellen
Die Deutsche Post könnte auf ihre sechs Flüge pro Nacht verzichten und auf Lkw umstellen. Dafür aber muss eine Vorgabe zur Briefbeförderung geändert werden.

In das Thema könnte bald Bewegung kommen. Denn im Ampel-Koalitionsvertrag heißt es, bei der Novelle des Postgesetzes sollten „sozial-ökologische Standards“ weiterentwickelt werden. Hierauf verwies eine Sprecherin des inzwischen grün geführten Bundeswirtschaftsministeriums.
Kritik von der FDP
Von montags bis freitags sind drei Flugzeuge nachts für die Briefbeförderung unterwegs, sie fliegen hin und zurück auf den Strecken Hannover-München, Hannover-Stuttgart und Berlin-Stuttgart. Laut einer Verordnung müssen 80 Prozent der Briefe am nächsten Werktag beim Empfänger sein. Würde dieser Prozentwert abgesenkt, hätte die Post weniger Zeitdruck und könnte die Flugzeug-Briefe auf die Straße verlagern, so die Überlegung der Post.
Der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Reinhard Houben, äußerte sich kritisch. Durch eine Abschwächung der Beförderungsvorgabe würden viele Briefe erst einen Tag später ankommen. Es gebe noch immer viele Menschen, denen eine möglichst schnelle Briefbeförderung wichtig sei, so Houben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
ACAB-Streitgespräch mit Jette Nietzard
„Herr Bohnert ist kein Bastard“
Tesla-Chef will Partei gründen
Elon Musk sagt Trump mit „Amerika-Partei“ den Kampf an
Gesellschaft in der Klimakrise
Nicht Hitze führt zu Klimabewusstsein, sondern Hilfe
Nahost-Konflikt
Regelmäßiger Dialog reicht nicht aus
Aufarbeitung von NS-Verbrechen
Mit 60 Litern Benzin zur Synagoge
Die Bibliothek in den USA und Kanada
Auf der Grenze