Klimarevolution beginnt in der Schule: We don't need THIS education
Schule prägt wie keine andere Institution die Identität einer ganzen Generation. Doch Politiker:innen überbieten sich in konservativer Ideenlosigkeit.
![Sonne scheint auf ein Pult und Stühle in einem Klassenraum Sonne scheint auf ein Pult und Stühle in einem Klassenraum](https://taz.de/picture/4397328/14/Schule-Klimakrise-1.jpeg)
Irgendwann wirst du dich nach deiner Schulzeit sehnen“, das kriegen wir oft gesagt – zusammen mit der Empfehlung statt für unsere Zukunft freitags zu schwänzen, lieber die Schulzeit zu „genießen“.
Und ja, vielleicht werden wir uns irgendwann an diese Zeit zurücksehnen, aber bestimmt nicht weil es so interessant war, stundenlang einer Lehrkraft bei der Erklärung mathematischer Graphen zuzuhören. Vielmehr werden wir uns erinnern, wie viel Zeit wir „damals“ noch hatten. Zeit, um die Kurve der Klimakrise in die -katastrophe noch abzuwenden.
Unser derzeitiges Schulsystem versteht sich primär als Produzent von hochqualifizierten Arbeitskräften für die Wirtschaft. Einzelne Lehrer*innen können noch so viel bewegen, der Schulalltag dreht sich dennoch um Konkurrenz und quantifizierbare Lernleistungen – um Noten und Punkte.
Dabei können diese gar nicht objektiv verglichen werden. Die Leistungsmessung in Form von Massen an Klausuren und Präsentationen, wie sie alle halbe Jahr auf Schüler*innen zukommen, beruht auf einer rückständigen Idee von Belohnung und Strafe.
Zukunft, gefährdert von übermäßiger Vorsicht
Dazu kommt der Anspruch der Stoffreproduktion zum richtigen Zeitpunkt, welcher zur Folge hat, dass Schüler*innen nur noch für bestimmte Examen lernen und den Inhalten gegenüber eine immense Gleichgültigkeit entwickeln. So können sie das Verständnis komplexer Zusammenhänge, eigenständiges, kritisches Denken und Handeln nicht entfalten. Dabei ist es genau das, worauf es beim Kampf gegen die Klimakrise in Zukunft ankommen wird.
Während vorherige Generationen für eine schöne, sichere Zukunft für sich und die Folgegenerationen arbeiteten, sind wir die erste, für die eine Zukunft rein klimatechnisch nur schlechter werden kann.
Die Schule prägt, wie keine andere Institution, die Identität einer Generation. Deshalb ist es jetzt an der Zeit, mutig voran zu schreiten, bereits vorhandene Ansätze für ein zeitgemäßes Bildungssystem umzusetzen und hier der Klimakrise aktiv entgegenzuwirken.
Parteien, Politiker*innen und Entscheidungsträger*innen überbieten sich derzeit mit übermäßiger Vorsicht und konservativer Ideenlosigkeit, was unsere Zukunft fundamental gefährdet. Deshalb setzen wir auf interessierte, kritisch denkende und engagierte junge Menschen.
Die Klimakrise ist eine Jahrtausendkrise. Sie ist zu heftig, zu groß und zu dringlich, als dass Gleichgültigkeit, Bürokratie und alte Lehr- und Lernformen die Zukunft ganzer Generationen bestimmen dürfen. Wir brauchen Klimarevolutionen in der Schule – jetzt!
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Trump und die Ukraine
Europa hat die Ukraine verraten
Mitarbeiter des Monats
Wenn’s gut werden muss
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen
Trump und Putin
Bei Anruf Frieden
Zukunft der Ukraine
Gewissheiten waren gestern