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Klimapodcast 1,5 GradDunkle Wolke namens Klimawandel

Auch wenn die Coronapandemie den Klimawandel aus den Nachrichten verdrängt hat – er dauert an. Luisa Neubauer spricht in ihrem neuen Podcast darüber.

Insgesamt sind 12 Episoden des „Klimawandel-Podcasts“ geplant Foto: Rolf Zoellner/imago

„Die Klimakrise ist vor allem ein großer Verlust“, sagt Luisa Neubauer. „Ein Verlust von Sicherheit, die stabile Ökosysteme normalerweise geben. Ein Verlust von Verlässlichkeit. […] Und ein Verlust der Freiheit, alt werden zu können auf einem intakten Planeten.“

Luisa Neubauer ist das bekannteste Gesicht der Fridays-for-Future-Bewegung in Deutschland. In ihrem Podcast „1,5 Grad“, der seit 11. November alle zwei Wochen auf Spotify erscheint, sieht man genau das – ihr berühmtes Gesicht – nicht, und muss sich ganz darauf konzentrieren, was Neubauer und ihre Gesprächspartner*innen sagen. Und das ist, wenn man es an sich heranlässt, anstrengend, es kann einem die – in der Coronakrise eh schon rar gesäte – gute Laune rauben oder wütend machen. Denn auch wenn Corona gerade die Nachrichten beherrscht und die Aufmerksamkeit vieler Menschen in Beschlag nimmt: Die Klimakrise dauert an.

Das ruft Neubauer ihren Hörer*innen gnadenlos zurück ins Bewusstsein. Im Gespräch mit dem Wissenschaftler Stefan Rahmstorf geht es zum Beispiel um Kipppunkte, jene „Points of no return“, die bestimmte Schwellenwerte markieren, nach deren Überschreiten sich Prozesse immer weiter fortsetzen und die Erderwärmung beschleunigen – egal, was wir Menschen dagegen tun. Extremwetterereignisse wie Hurrikans, die nicht mehr in die Skala passen, weil sie so stark geworden sind.

Aber Neubauer wäre nicht eine erfolgreiche Aktivistin, wenn sie allein über Zahlen und Fakten reden würde. „Kraft entfaltet sich, wenn wir uns erlauben zu fühlen“, sagt sie in der zweiten Folge und zitiert die legendäre Umweltaktivistin, Autorin und Wissenschaftlerin Rachel Carson. Aber was, wenn das dominierende Gefühl Hoffnungslosigkeit angesichts der Lage der Welt ist? Das fragt auch Luisa Neubauer.

Der Podcast

„1,5 Grad“: Der Klimapodcast mit Luisa Neubauer erscheint alle zwei Wochen auf Spotify

Außerdem spricht sie über ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit Verlust. „Es ist ein Privileg, sich sicher zu fühlen.“ Für Neubauer hängen der Tod ihres Vaters und ihre Motivation, der Verlust von familiärer Sicherheit und der eines stabilen Klimas eng zusammen. Ihr zuzuhören, ist ein intensives Erlebnis, manchmal anstrengend, weil sie einen zwingt, sich mal wieder mit dieser dunklen Wolke namens Klimawandel zu beschäftigen, die da über uns schwebt. Aber auch verdammt inspirierend.

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4 Kommentare

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  • "Ein Verlust von Verlässlichkeit. […] Und ein Verlust der Freiheit, alt werden zu können auf einem intakten Planeten."

    Das ist natürlich ein inherenter Widerspruch.

    Veränderungen anzumahnen, um sich anbahnende Veränderungen zu verhindern.

    Genau das ist die Klimakrise. Sie verändert das Anlitz der Erde. Die verändert Küstenverläufe, Niederschlagszonen und Temperaturen. Wir möchten die Erde aber so bewahren, wie wir sie gerade kennengelernt und aufgeteilt haben. Diese Aufteilung ist eigentlich das, was uns Sorgen macht. Wenn die nicht bestehen bleibt, haben wir den Verlust an Verlässlichkeit. Alt werden können wir sicher trotzdem.

  • Warum wird die Jobverlust-Karte immer nur gezogen, wenn es gegen soziale oder ökologische Themen geht?



    Wen haben die vielen Jobs in der aufkeimenden Industrie für erneuerbare Energien interessiert, die per Gesetz zerstört wurden?



    Keinen, denn das wurde von unsere Lobby-hörigen Politikern so gewollt.



    Ökologie und Ökonomie waren noch nie Widersprüche. im Gegenteil!

    • @Mainzerin:

      Es ist 100% relevant.. Besonders wenn beide Anführerin dieser Bewegung sagt, dass man das aktuelle ökonomische System wegschaffen und komplett neues machen muss... Quelle: 16.07.20 Offene Brief von FFF....

  • Luisa Neubauer und Greta Thunberg machen tollen Job, was wir Deutschen nicht machen..

    Egal es kostet viele Arbeitsplätze oder die Ökonomie oder Transporation, ab sofort allen Verbrenner soll man stoppen. Ab sofort..



    Die Flugzeuge, die Schiffe usw soll man auch verbieten..