Klimakonferenz COP28: Einigung bei Entschädigungsfonds

Kurz vor der Klimakonferenz COP28 gibt es eine Einigung zum neuen Klimawandel-Entschädigungsfonds für ärmere Staaten. Auch China soll zahlen.

Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate: Werbung für die COP28 in Dubai

reuters | Wenige Wochen vor der nächsten internationalen Klimakonferenz (COP28) hat es nach Angaben der Bundesregierung einen Durchbruch gegeben. „Die Verhandlungsdelegationen aus verschiedenen Weltregionen haben sich auf die Grundstruktur eines neuen Fonds für Schäden und Verluste durch den Klimawandel geeinigt“, sagte der deutsche Unterhändler, Entwicklungs-Staatssekretär Jochen Flasbarth, der Nachrichtenagentur Reuters am Samstag. „Wenn die COP 28 in Dubai diesen Vorschlag annimmt, kann der Fonds kurzfristig seine Arbeit aufnehmen und den besonders vom Klimawandel betroffenen Länder schon mit ersten finanziellen Unterstützungen helfen“, fügte er hinzu.

Er sei froh, dass es bei den Verhandlungen der vergangenen Tage in Abu Dhabi gelungen sei, für die Finanzierung des Fonds eine breite Basis an Ländern zu vereinbaren, damit nicht nur die alten Industrieländer einzahlten. „Auch die inzwischen reichen Länder wie die Golfstaaten oder ein Land wie China mit den inzwischen höchsten Treibhausgasemissionen können sich ihrer Verantwortung nicht mehr entziehen“, sagte er.

Auch China soll zahlen

Flasbarth sprach von einem guten Tag für den internationalen Klimaschutz. Gerade die ärmsten und verwundbarsten Ländern erhielten nun Hilfe. Aus dem Fonds sollen etwa Länder Zahlungen erhalten, die stark vom Klimawandel betroffen sind, in der Regel aber selbst kaum etwas zu den Klimaveränderungen beigetragen haben. Dazu gehören etwa vom Meeresanstieg oder Stürmen betroffene kleine Inselstaaten oder afrikanische Staaten, die immer häufiger unter anhaltenden Dürren zu leiden haben. „Es wird nun in Dubai darauf ankommen, die heutige Einigung auch förmlich anzunehmen und sich dann auf eine starke Beschleunigung des internationalen Kampfes gegen den Klimawandel zu konzentrieren“, betonte Flasbarth.

Die Bundesregierung hatte sich stark dafür eingesetzt, dass auch China oder die Golfstaaten in den Fonds einzahlen. China hatte als größter CO2-Emittent lange darauf gepocht, trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs selbst noch als Entwicklungsland eingestuft zu werden. Der Fonds soll für zunächst vier Jahre von der Weltbank verwaltet werden. Die internationale Klimakonferenz COP 28 findet ab Ende November in Dubai statt.

Im vergangenen Jahr hatte eine Studie über 55 vom Klimawandel besonders betroffene Länder die kombinierten klimabedingten Verluste in den vergangenen zwei Jahrzehnten auf etwa 525 Milliarden Dollar geschätzt – das waren rund 20 Prozent ihres gemeinsamen Bruttoinlandprodukts (BIP). Einige Untersuchungen legen nahe, dass solche Verluste bis zum Jahr 2030 auf 580 Milliarden Dollar anwachsen könnten.

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