Klimafonds KTF: Ampel kürzt bei der Transformation
Der Klimafonds KTF schrumpft laut beschlossenem Wirtschaftsplan um gut 10 Prozent auf 34,5 Milliarden Euro für 2025.
Mit dem KTF sollen zentrale Klimaschutzvorhaben der Regierung finanziert werden. Am Montag veröffentlichte die Ampel den Wirtschaftsplan dieses Fonds, den sie im Zuge ihrer Haushaltsberatungen am Freitag beschlossen hatte. Der größte Kostenblock im KTF wird nach Herausnahme der EEG-Ausgaben die „Bundesförderung energieeffiziente Gebäude“ (BEG) sein, für die fast 14,4 Milliarden Euro eingeplant sind. Dieser Betrag sollte ursprünglich um gut 260 Millionen Euro höher liegen. Mit dem BEG fördert die Ampel vor allem den Heizungstausch, es soll also speziell den zuletzt schwächelnden Einbau von Wärmepumpen vorantreiben.
Fast 5 Milliarden Euro fließen ferner aus dem KTF in den Aufbau von Produktionskapazitäten zur Chipherstellung. Das Geld erhalten vor allem der taiwanesische Konzern TSMC am Standort Dresden und der US-Hersteller Intel in Magdeburg. Für die Entlastung stromintensiver Unternehmen sind außerdem 3,3 Milliarden Euro vorgesehen.
Insgesamt umfasst der Fonds nun auf dem Papier ein Volumen von 34,5 Milliarden Euro. Bislang waren knapp 50 Milliarden veranschlagt. Aufgrund der Herausnahme der EEG-Kosten halten sich die Kürzungen trotzdem im Rahmen; das Wirtschaftsministerium beziffert die Einsparungen auf gut 10 Prozent. Weniger Geld soll es im kommenden Jahr zum Beispiel für Wasserstoffprojekte geben, indem Förderzeiträume gestreckt werden.
Weniger Einnahmen durch CO2-Bepreisung
Ob das ganze Konstrukt des KTF aufgeht, bleibt aber offen. Der Fonds finanziert sich vor allem aus den Versteigerungen von CO2-Zertifikaten im Rahmen des EU-Emissionshandels sowie aus der nationalen CO2-Steuer. Die Einnahmen daraus werden aber für das Jahr 2025 nur auf rund 25 Milliarden Euro geschätzt. Somit bleibt im KTF eine Finanzierungslücke von rund 9 Milliarden Euro, die durch sogenannte globale Minderausgaben gestopft werden soll. Das heißt, man hofft auf geringere Ausgaben, ohne dass man genau weiß, wo die erfolgen werden. Es ist vor allem die Spekulation darauf, dass der „Mittelabfluss“ nicht wie geplant stattfindet – dass also das Geld, das für Förderprogramme bereitgestellt ist, nicht in vollem Umfang abgerufen wird.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Lohneinbußen für Volkswagen-Manager
Der Witz des VW-Vorstands
Polizeigewalt gegen Geflüchtete
An der Hamburger Hafenkante sitzt die Dienstwaffe locker
Insolventer Flugtaxi-Entwickler
Lilium findet doch noch Käufer
Anschlag in Magdeburg
Vorsicht mit psychopathologischen Deutungen
Rekordhoch beim Kirchenasyl – ein FAQ
Der Staat, die Kirchen und das Asyl
Preise fürs Parken in der Schweiz
Fettes Auto, fette Gebühr