Klage zum Fehmarnbelt abgewiesen: Tunnelgegner*innen scheitern
Die Trasse nach Kopenhagen kann kommen: Das Bundesverwaltungsgericht hörte nicht auf die Argumentation von Naturschützer*innen gegen das Megaprojekt.
Für die Naturschützer*innen und die Vertreter*innen der Inselgemeinden, die nun auch die Kosten des Verfahrens tragen müssen, war es eine unerwartet deutliche Niederlage. Die Riffe, die am Meeresboden in der Trasse des Mega-Tunnels entdeckt wurden, stufte das Gericht zwar als schutzwürdig ein, aber wie dieser Schutz aussehen soll, müsse in einem ergänzenden Verfahren geklärt werden.
Der Nabu hatte unter anderem auf den Schutz der Schweinswale verwiesen. Das Gericht wies diese Bedenken zurück: Die Schweinswale würden auch durch den Fährverkehr gestört – und die Zahl der Schiffe verringere sich, wenn der Tunnel fertig sei. Entscheidend für das Bundesverwaltungsgericht war, dass der Bedarf für den Tunnel durch einen Staatsvertrag zwischen Deutschland und Dänemark gesetzlich festgestellt sei.
Acht Jahre Bauzeit für 18 Kilometer Tunnel
Die staatliche dänische Projektgesellschaft Femern A/S will ab Januar eine Fabrik für den Bau der Tunnelelemente auf der Insel Lolland bauen. In den kommenden acht Jahren soll in der 18 Kilomenter breiten Meerenge zwischen Lolland und Fehmarn ein Tunnel entstehen, der Platz für zwei Bahngleise und eine vierspurige Autobahn bietet.
Die Kosten des Bauwerks von rund elf Milliarden Euro trägt überwiegend Dänemark. Deutschland zahlt rund drei Milliarden für Straßen und Schienen auf seinem Territorium.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
Vorsicht mit psychopathologischen Deutungen
US-Interessen in Grönland
Trump mal wieder auf Einkaufstour
Lohneinbußen für Volkswagen-Manager
Der Witz des VW-Vorstands
Insolventer Flugtaxi-Entwickler
Lilium findet doch noch Käufer
Mangelnde Wirtschaftlichkeit
Pumpspeicher kommt doch nicht
Täter von Magdeburg
Schon lange polizeibekannt