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Kinder fragen, die taz antwortetWarum hat der Himmel verschiedene Farben?

Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Aaron, 11 Jahre alt.

Orangeroter Abendhimmel über New York Foto: Jessica Rinaldi/reuters

Berlin taz | Mittags ist der Himmel blau. Morgens und abends dagegen ist er rötlich oder gelb, orange und manchmal sogar rosa. Der Himmel hat also verschiedene Farben. Warum ist das so?

Zuerst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass die Erdoberfläche von einer Schicht umhüllt ist, die sich Atmosphäre nennt. In der Atmosphäre befinden sich kleine Gas- und Wasserteilchen und auch Sauerstoff. Den brauchen wir Menschen und viele Tiere, um atmen zu können. Die Atmosphäre ist also wie eine Art Schutzschicht für uns.

Aber was hat das mit den Farben des Himmels zu tun? Wenn wir Sonnenlicht sehen (nicht direkt in die Sonne gucken, das ist gefährlich!), dann sieht es erst einmal weiß aus. Doch in Wirklichkeit verstecken sich darin alle Farben des Regenbogens. Also auch Rot, Orange, Gelb, Grün und Blau. Außerdem können wir uns das Licht wie eine Welle vorstellen, wie die Wellen im Meer. Nur viel, viel kleiner und schneller.

Die verschiedenen Farben des Lichts haben unterschiedliche Wellenlängen. Die Farbe Blau hat die kürzeste Wellenlänge und Rot die längste. Wenn das Sonnenlicht in die Atmosphäre eindringt, stößt es auf die verschiedenen Teilchen. Dadurch wird das Licht gestreut, das heißt, die Lichtwellen werden umgelenkt und in verschiedene Richtungen verteilt. Dabei werden die blauen Wellen mehr gestreut als beispielsweise die roten. Deswegen sieht der Himmel blau aus.

Das passiert vor allem mittags, wenn die Sonne genau über unserem Kopf steht und die Wellen einen kurzen Weg in die Atmosphäre haben. Doch warum sieht der Himmel auch manchmal so bunt aus? Morgens und abends steht die Sonne tiefer am Horizont. Das bedeutet, dass das Licht einen längeren Weg durch unsere Atmosphäre hat. Die langwelligen roten, orange und rosa Strahlen schaffen es viel einfacher durch die vielschichtige Luft und kommen bei uns an.

Das Blau hingegen erreicht uns nicht, weil es zu sehr gestreut wird auf seinem langen Weg. Vom Blau ist nichts mehr zu sehen, weil es herausgefiltert wird. Stattdessen leuchtet der Himmel rot, rosa und orange. Die Farben am Himmel hängen also davon ab, wo die Sonne gerade steht und wie lange die Lichtwellen durch die Atmosphäre reisen müssen.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

P. S.: Der Grund dafür, dass Wolken weiß sind, hängt auch mit dem Sonnenlicht zusammen! Wolken bestehen aus kleinen Wassertröpfchen. Wenn das Licht auf die Tröpfchen stößt, werden alle Wellen gleichmäßig reflektiert. Dann sehen Wolken weiß aus.

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1 Kommentar

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  • Manche Farbgebung am Himmel ist legendär, zum Beispiel die durch Sahara-Staub als Wetterkapriole oder die Verfärbung durch die Produktionskette in der heimischen Stahlindustrie. Durch das Ausschütten der flüssigen Schlacke in das Abkühlbecken verfärbt sich der Himmel rot, der Abstich selbst erfolgt nicht im Freien. Die Produktion von Stahl sei etwas Besonderes; die Hitze, das alles habe etwas Elementares. „Wenn der Abstich den Himmel über Duisburg rot glühen lässt, ist das eine existenzielle Erfahrung.“



    www.ruhrbarone.de/...-erfahrung/239932/



    "Der Grund, warum andere Planeten, wie beispielsweise der Mars, eine andere Himmelsfarbe haben, liegt an der Dichte und der Zusammensetzung der jeweiligen Atmosphäre. Die Atmosphäre der Erde besteht zu großen Teilen aus Stickstoff und Sauerstoff. Die des Planeten Mars hingegen ist sehr dünn und besitzt große Anteile von Kohlendioxid sowie kleine Eisenoxidteilchen. Die Venus besitzt zwar auch große Mengen Kohlendioxid, aber eine sehr dichte Atmosphäre. In beiden Fällen haben die kurzwelligen blauen Lichtstrahlen keine Chance..."



    Forschung-und-wissen.de