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Kinder fragen, die taz antwortetWarum weiß die taz immer die Antworten auf die Kinderfragen?

Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Mara, 7 Jahre alt.

Wie kann man ein Fass kicken? Foto: Jens Meyer/AP Photo

Seit fast fünf Jahren gibt es in der taz die Kinderfragen. Das ist eine ganz schön lange Zeit, beinahe 250 Fragen von Kindern haben wir inzwischen beantwortet. Manche interessierten sich für Tiere, andere für den Weltraum. Wieder andere wunderten sich über die Armut in der Welt oder dass es Kriege gibt. Viele Fragen sind klug, manche auch lustig. Wie pinkeln Meerjungfrauen?, wollte ein Mädchen wissen. Ein Junge fragte: Wie fett ist das Hinterteil von einem Büffel?

Auch wir in der taz wissen auf viele der Fragen nicht gleich eine Antwort. Aber das zu ändern ist genau unsere Aufgabe als Journalist*innen: Wir machen uns schlau, damit wir die Dinge am Ende richtig erklären können.

Wenn du mal etwas nicht weißt, wen fragst du dann? Am besten jemanden, der es wissen könnte. So machen wir es auch. Bei der Kinderfrage zum Büffelpo habe ich überlegt: Wer könnte mir das sagen? Ich habe bei einem Bauern angerufen, der Büffel hält. Er hat im Stall nachgemessen: Die großen Kühe haben bis zu 80 Zentimeter breite Hinterteile, die Bullen sind noch mal 15 Zentimeter breiter.

So lernen wir Jour­na­lis­t*in­nen bei unserer Arbeit oft selbst etwas dazu. Vor allem Kinderfragen zur Natur und zum Weltraum sind schwierig zu beantworten, da müssen wir uns meistens von Wis­sen­schaft­le­r*in­nen helfen lassen. Wenn es um den menschlichen Körper geht, fragen wir bei Ärz­t*in­nen nach.

Zu vielen Themen findet man auch Informationen im Internet. Wie kann man ein Fass kicken?, wollte ein Junge mal wissen. Wahrscheinlich mit dem Fuß, dachte ich, mehr ist mir erst mal nicht eingefallen. Im Netz habe ich dann gelesen, dass in einem Dorf in Sachsen-Anhalt jedes Jahr ein altes Bierfass kilometerweit durch die Gegend getreten wird. Nun findet man im Internet wertvolle Infos, allerdings steht da manchmal auch Quatsch. Bevor wir etwas in die Zeitung schreiben, müssen wir sicher sein, dass es stimmt. Wir müssen uns immer fragen, ob die Person, die da etwas schreibt, es auch wirklich wissen kann. So ähnlich wie du, wenn du fragst, wieso die taz alle Kinderfragen beantworten kann.

Dass Menschen ein Fass durch die Landschaft kicken, hätte auch Quatsch sein können, oder? Ich habe deshalb in dem Dorf in Sachsen-Anhalt angerufen. Es stimmte. Sie sagten, es habe bei ihnen Tradition, das Fass mit der flachen Sohle zu stoßen. Schon hatte ich wieder was gelernt – und konnte es für die taz aufschreiben.

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1 Kommentar

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  • Vielleicht ist die Einstellung zu der oft gar nicht so einfachen Beantwortung von Kinderfragen der Schlüssel zur "richtigen" Antwort:



    Die Fragen sind nämlich der Ansporn, die erstbeste geläufige Antwort selbst noch einmal zu hinterfragen, denn das Wissen ist immer in Bewegung, wie Kinder, wie Wind, wie Planeten.



    Schlecht sind jedenfalls für interessierte Kinder Antworten wie "das ist dann eben so", "das musst Du mir schon glauben" oder "das fragt man doch nicht".